Hallo, in meinem PC soll eine fest eingebaute Backup-HDD (3,5" SATA) unter Linux Mint nur dann laufen, wenn sie benötigt wird und dazu per Software ein- und ausgeschaltet werden können. Meine Idee ist ein USB-Relais, bei dem ich das Relais durch einen Transistor/FET ersetze und damit die Versorgungsspannung der HDD unterbreche. Evtl. muss auch die 5V-und 12-Leitung unterbrochen werden, sodass ich zwei Relais/Transistoren brauche. Spricht eurer Meinung etwas dagegen? Hintergrund: Die HDD soll möglichst schon nicht mit dem Einschalten des PCs anlaufen. Dazu habe ich keine Lösung gefunden. Die laufende HDD in den Standby zu setzen, geht zwar, und sie bleibt auch ausgeschaltet, solange man nicht darauf zugreift, aber wenn man den PC ausschalten will, läuft sie an und geht dann kurz darauf mit dem PC aus. Das ist unnötiger Verschleiß und verzögert das Herunterfahren stark, was stört, da ich den PC nach dem Herunterfahren gerne vom Netz trenne.
Sind die HDD sowie der SATA Controller auf dem Mainboard überhaupt Hot-Plug fähig?! Um welche Modelle handelt es sich denn? Wie oft am Tag schaltest du denn diesen PC aus und ein das sich dieser Umstand überhaupt lohnen würde?! Hundert mal? Tausend mal?
Mark T. schrieb: > Evtl. muss auch die 5V-und 12-Leitung unterbrochen werden, sodass ich > zwei Relais/Transistoren brauche. Das wäre der richtige Weg. GND darfst Du niemals unterbrechen, immer +5V und +12V, und die beiden immer gleichzeitig. Viele Festplatten haben auf Pin P3 des Stromversorgungssteckers das DEVSLP Signal. Damit kann ein Host ein Device in einen "Low-Power" Zustand bringen, was immer das bei dem jeweiligen Gerät auch ist. Das ist ein OpenDrain Signal, d.h. Runterziehen auf GND -> Low-Power Modus. fchk
Mark T. schrieb: > Spricht eurer Meinung etwas dagegen? Ich würd an meiner Hardware nicht rumbasteln wollen, allein schon von wegen Datensicherheit. Also entweder Wechselrahmen oder ganz als externe Festplatte.
Solche HDD-Schalter gibt es fertig: https://www.bitwizard.nl/shop/usb-boards/usb-sata-powerswitch Es gab auch manuelle Schalter für den 5,25-Schacht, die sind aber wohl alle nicht mehr lieferbar.
Ich hab so manuelle Schalter an einem Rechner und kann von diesem berichten: Die zu nutzenden Laufwerke müssen beim Start der Maschine angeschaltet sein, nachträglich anzuschalten funktioniert bei diesem nicht. Entsprechend wär’s vielleicht eine gute Idee, zunächst mal mit einem einfachen mechanischen Schalter zu testen, ob die betreffende Maschine damit klarkommt, bevor man da groß was baut und ggf. Zeit verschwendet.
Jack V. schrieb: > Ich hab so manuelle Schalter an einem Rechner und kann von diesem > berichten: Die zu nutzenden Laufwerke müssen beim Start der Maschine > angeschaltet sein, nachträglich anzuschalten funktioniert bei diesem > nicht. Entweder ist Deine Maschine sehr alt, oder irgendwas ist faul. Sofern der betreffende Port als AHCI konfiguriert ist, sollte er auch hotplug-fähig sein. Manche BIOSse haben für jeden Port noch eine Einstellung "Hotplug ja/nein". Die IDE-Emulation bei SATA-Ports sollte heutzutage niemand mehr brauchen. Eventuell ist auch ein Herstellertreiber Murks. Dann hilft es, einfach mal den Standard-AHCI-Treiber des Betriebssystems zu verwenden. fchk
Mark T. schrieb: > in meinem PC soll eine fest eingebaute Backup-HDD (3,5" SATA) unter > Linux Mint nur dann laufen, wenn sie benötigt wird und dazu per Software > ein- und ausgeschaltet werden können. Da nimmt man ein Nas, welches per WakeOnLan geweckt werden kann, und fertig. Da kann ich dann noch den Netzstecker ziehen. Ganz ohne Gefahr. Alles Andere ist Bastelei, und für ein BackUp gefährlich. Den Netzanschluss könnte man noch per Relais, und dieses mit nem Raspi oder Arduino schalten. Aber bitte nicht am S-Ata Stromstecker.
Rüdiger B. schrieb: > USB Festplatte mit Netzteil an einem Shelly Plug. So ähnlich mache ich das auch nur ohne ShellyPlug. Die 3,5"-SATA-HDD hängt mit einem Kabel (https://www.amazon.de/dp/B07TS71XZW) das Spannungsversorgung und Daten extra rausführt an einem "speziellen" SATA2USB-Adapter (https://www.amazon.de/dp/B07N7C1X7C). Der Vorteil von dem Adapter ist das auch dieser Spannungsversorgung und Daten getrennt hat. Viele aktuellen Adapter haben entweder keine Möglichkeit die Spannungsversorgung extern dazu zu schalten oder sind klobig ohne Ende. Ich brauchte für ein ziemlich kleines Gehäuse sozusagen nur einen SATA auf USB-Wandler... Mit einem Optokoppler (bei mir an einem GPIO-Pin) schalte ich dann die 5V aus dem Netzteil zu. Bevor ich die Platte "schlafen" lege wird sync, umount und echo 1 > /sys/block/sdX/device/delete ausgeführt...
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Danke für eure Hinweise. Das bringt mich weiter. Vor allem der Link zu einem fertigen Produkt macht es einfacher. Ich hatte nur per USB schaltbare elektromechanische Relais gefunden. Wegen der Datensicherheit: Ich habe noch weitere Backups, nicht nur das auf der internen HDD. Das Backup auf der internen HDD wird im Gegensatz zu denen auf NAS, USB-HDD und BR am häufigsten aktualisiert. Ob Hot-Plug funktioniert, werde ich vorher rein mechanisch testen. Es ist ein relativ aktuelles Board MSI B550 Tomahawk, weshalb ich zuversichtlich bin, dass es funktioniert.
Frank K. schrieb: > Sofern der betreffende Port als AHCI konfiguriert ist, sollte er auch > hotplug-fähig sein. Das ist so nicht ganz richtig. AHCI führte zwar NCQ und Hot-Plug Fähigkeiten bei SATA Laufwerken ein - jedoch ist dies nicht zwingend für die AHCI Konformität nötig. Viele, sogar sehr viele, Mainboard Hersteller im Low-End Consumerbereich haben darauf verzichtet. Dazu kommt dann, wenn der SATA Host Controller sowie die Festplatte Link Power Management (LPM) nutzt - Hot-Plug sowieso ausgeschaltet / ignoriert wird. Deswegen... Direkt eingangs zu dem Thread: Rene K. schrieb: > Sind die HDD sowie der SATA Controller auf dem Mainboard überhaupt > Hot-Plug fähig?! Um welche Modelle handelt es sich denn? Die zweite: um wieviel Einschaltvorgänge reden wir hier eigentlich?! Aktuelle Consumer HDDs laufen völlig problemlos mit 10.000 Zyklen die garantiert sind. Da kann man die Platten dreimal täglich hoch und runter fahren und dann halten die immer noch über garantierte 10 Jahre. Wie verhält sich dagegen ein hartes Strom weg nehmen wenn der Kopf mit der Restenergie noch zurück in die Hold-Position schwingen muss? Wie lange halten dagegen die Caps die diese Energie zur Verfügung stellen bei einem ungesichertem Strom weg nehmen in fünf Jahren? Ganz ernsthaft? Ich würde solch ein Vorhaben tunlichst unterlassen!
Rene K. schrieb: > Frank K. schrieb: >> Sofern der betreffende Port als AHCI konfiguriert ist, sollte er auch >> hotplug-fähig sein. > > Das ist so nicht ganz richtig. AHCI führte zwar NCQ und Hot-Plug > Fähigkeiten bei SATA Laufwerken ein - jedoch ist dies nicht zwingend für > die AHCI Konformität nötig. Viele, sogar sehr viele, Mainboard > Hersteller im Low-End Consumerbereich haben darauf verzichtet. Dazu > kommt dann, wenn der SATA Host Controller sowie die Festplatte Link > Power Management (LPM) nutzt - Hot-Plug sowieso ausgeschaltet / > ignoriert wird. Das sind interessante Infos, aber im Bios meines MSI B550 Tomahawk kann ich "Hot Plug" für jeden SATA-Port einschalten. Das sollte daher kein Problem sein. > > Deswegen... Direkt eingangs zu dem Thread: > > Rene K. schrieb: >> Sind die HDD sowie der SATA Controller auf dem Mainboard überhaupt >> Hot-Plug fähig?! Um welche Modelle handelt es sich denn? > > Die zweite: um wieviel Einschaltvorgänge reden wir hier eigentlich?! > Aktuelle Consumer HDDs laufen völlig problemlos mit 10.000 Zyklen die > garantiert sind. Da kann man die Platten dreimal täglich hoch und runter > fahren und dann halten die immer noch über garantierte 10 Jahre. Wie Es geht mir nicht nur um den möglichen Verschleiß, sondern in erster Linie um die Reduzierung der Geräuschkulisse, dann um das unnötige Warten beim Herunterfahren und nebenbei juckt mein innerer Monk, wenn die HDD viele Stunden am Tag unnütz 20% der Gesamtleistungsaufnahme des PCs verursacht. > verhält sich dagegen ein hartes Strom weg nehmen wenn der Kopf mit der > Restenergie noch zurück in die Hold-Position schwingen muss? Wie lange > halten dagegen die Caps die diese Energie zur Verfügung stellen bei > einem ungesichertem Strom weg nehmen in fünf Jahren? Das harte Abschalten der Spannung macht das Brett selbst, z.B. wenn ich ein Bios-Update mache. Das stört mich ebenfalls, denn es klingt nicht gesund. Allerdings gibt es entnehmbare Festplattenrahmen, eingebautes Hot Plug und auch externe HDDs mit USB, FW und eSATA. Alles kann man so bedienen, dass der HDD ohne Vorankündigung die Spannung abgeschaltet wird, aber man muss es nicht. Mein Plan ist, die HDD nur dann einzuschalten, wenn ich sie brauche, also idR. nur einmal am Tag. Starte ich den PC häufiger, würde die erst gar nicht mit anlaufen. Wenn ich sie nutze, dann nur zum Erstellen eines Backups und anschließend würde ich sie in den Standby schicken und dann die Spannung abschalten. Das Alles würde ich natürlich in ein Skript packen. > Ganz ernsthaft? Ich würde solch ein Vorhaben tunlichst unterlassen! Das einzige Risiko, was ich bisher sehe, ist, dass beim Basteln etwas in die Hose geht, weil es kein Standard ist. Wenn die Verkabelung einmal steht, sollte es sicher sein. Und mit dem von Anton vorgestellten Adapter sollte selbst die Verkabelung ziemlich unkritisch sein.
Mark T. schrieb: > Das einzige Risiko, was ich bisher sehe, ist, dass beim Basteln etwas in > die Hose geht, weil es kein Standard ist. Okay, dann viel Erfolg. :-)
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