Forum: HF, Funk und Felder Antennen-Frage (Multiplexer/Weiche oder so)


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von Maik R. (bastelbarney)


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Hi Antennen-Experten,
ich habe eine generelle und eine spezielle Frage zu 
Rundfunk-Antennen-Technik.

1) kann ich üblicherweise einen passiven Antennen-Splitter, der das 
Signal einer Antenne auf 2 Buchsen auskoppelt, auch "anders herum" 
betreiben, weil er nur ein Impedanz-Anpasser ist? Also könnte ich damit 
auch "kopfüber" zwei Antennen gleicher Impedanz in ein gemeinsames Kabel 
einspeisen?
Immer angenommen, der Splitter selektiert nicht nach Band und es gibt 
keinen Phantom-Gleichstromkreis. Oder ist das, was ich mir da aus 
diversen Google-Versuchen rausgelesen habe, Unfug?

2) welchen Antennen-Multiplexer/Splitter kann mir jemand empfehlen, wenn 
ich - aus baulichen Einschränkungen - Antennen für diese 4 Bereiche in 
eine gemeinsame Leitung speisen muss:

* UKW (Band II) (könnte ich mittelfristig opfern)
* DAB+ (VHF-Band III)
* DVB-T2 (UHF-Band IV und V? Kanal 21 bis 48, Standort Telemax H)
* ADS-B (1090 MHz, Planespotting-Projekt)

Da müßte es doch was im Nautik-Bereich geben? Muss allerdings bei mir 
nicht seefest und nicht wetterfest sein. Kann also gerne etwas sein, was 
Segler nur anfassen würden, um es über Bord zu werfen ;-)

Merci und Danke für geduldiges Lesen und ernstgemeinte Antworten!

von Kurt (sommerwin)


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Klar geht das, es darf aber kein Sat-Verteiler sein. Die Diodenstrecken 
von denen führen oft zu unerklärlichen Störungen.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Nimm einen 4fach-Verteiler für Kabel-TV.
Die gehen heute bis 1006 MHz und auch noch oberhalb.
Bedenke aber, dass du damit für jede Antenne ca. 8 dB verlierst.
Und bedenke auch, wenn du das Signalgemisch wieder aufteilst,
dass noch einmal der gleiche Verlust auftritt.
Das wäre bei Weichen nicht so extrem.

Einzelne Kabel für jeden Bereich wären da deutlich besser.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (andreas_m62)


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Kurt schrieb:
> Klar geht das, es darf aber kein Sat-Verteiler sein. Die Diodenstrecken
> von denen führen oft zu unerklärlichen Störungen.

Beim Anlegen einer Spannung (z.Bsp. für das LNB) werden die Dioden
vorgespannt und damit auch für niedrige Signalpegel durchlässig.
Ein Wunder.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Andreas M. schrieb:
> Beim Anlegen einer Spannung (z.Bsp. für das LNB) werden die Dioden
> vorgespannt und damit auch für niedrige Signalpegel durchlässig.
> Ein Wunder.

Ja ,alter Schnee, da hat man früher schon Detektor-Dioden vorgespannt um 
das ganze empfindlicher zu gestalten. Waren nicht so dumm unsere 
Vorfahren...

von Maik R. (bastelbarney)


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Andreas M. schrieb:
> Nimm einen 4fach-Verteiler für Kabel-TV.

Oh, das werde ich mal probieren! Irgendwer im Freundeskreis hat bestimmt 
noch einen BK-Verstärker im Keller herumoxydieren...

Besten Dank!

von Andreas M. (andreas_m62)


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Maik R. schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>> Nimm einen 4fach-Verteiler für Kabel-TV.
>
> Oh, das werde ich mal probieren! Irgendwer im Freundeskreis hat bestimmt
> noch einen BK-Verstärker im Keller herumoxydieren...

Nimm lieber einen aktuellen Verstärker bis 1006 Mhz.
Die herumoxydierenden haben oft nur 450, 606 oder 862 Mhz.
Diese lassen auch noch oberhalb der oberen Frequenz durch,
allerdings mit abfallender Verstärkung.

Eigentlich sind diese Breitbandverstärker nicht für Empfangsstellen 
geeignet,
besonders wenn die empfangenen Sender sehr ungleich stark sind.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (andreas_m62)


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von Rüdiger B. (rbruns)


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Bis auf ADS-B ist das eine ganz normale Antennweiche.

von Andreas M. (andreas_m62)


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von Andreas M. (andreas_m62)


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Rüdiger B. schrieb:
> Bis auf ADS-B ist das eine ganz normale Antennweiche.

Weichen sind passiv.
Mehrbereichsverstärker sind aktiv.

von Maik R. (bastelbarney)


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Eurosell wäre preislich schon fast zu günstig, doch hier müßte ich noch 
DVB-T und ADS-B vorher multiplexen - nach meiner generellen Frage, 
Splitter umdrehen zu können müßte das mit diesem Axing BVE 2-01P 2-fach 
Impedanzwandler (https://lmy.de/BBGXw) machbar sein? Richtig?

Der Fuba VKT 600 ist hart an der Grenze dessen, was die Haushaltskasse 
ohne Murren hergäbe. Er sieht aber aus, wie etwas, das genau meiner 
Vorstellung entspricht! Zumal ich dort sogar separate DVB und ADS 
Antennen anhängen kann, statt irgendwas Suboptimales zu fummeln und 
basteln (Fu+Ba?) ;-). Kostet ähnlich dem Axing TVS 5-00, scheint also 
marktüblicher Preis in der Klasse zu sein.
Hoffentlich hält der Fuba dann auch länger als mein gerade wieder 
verstorbener Axing-UKW/DVB-T Verstärker, den ich in 15 Jahren schon 2x 
ersetzen musste.

Bei Idealo wird der Fuba mit knapp über 100€ gelistet. Der Eurosell hat 
dagegen hat keine Pegeleinstellung, immer fest 20 dB. Was für Nachteile 
hat das eigentlich? Könnte eines der Signale so "reinbrettern", dass es 
übersteuert oder andere Kanäle überspricht?
So mit folgendem Empfangshintergrund: Im Moment kriege ich mit Ringdipol 
auf FM alles vom Telemax Hannover (10 km) rauschfrei rein, aber Radio 38 
aus Braunschweig (50 km) nur mit heftigem Rauschen. DVB-T2 kommt 
klötzchenfrei mit einer Hama "DVB-T/DVB-T2-Stabantenne Performance 25" 
unterm Dachfirst, ebenfalls vom Telemax. Flugzeuge im Anflug auf HAJ 
kommen nicht selten direkt übers Haus, aber deren ADB-S Sender werden 
wohl nicht mit paar zig Watt senden - oder?

von Rüdiger B. (rbruns)


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Der Verstärker sorgt dafür das die Kabeldämpfung dahinter ausgeglichen 
wird.

von Maik R. (bastelbarney)


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Rüdiger B. schrieb:
> Der Verstärker sorgt dafür das die Kabeldämpfung dahinter ausgeglichen
> wird.

Ja, der Teil ist mir schon bewusst. Auch dass mein Kabel RG 187 auf den 
knapp 20 m durchs Haus und je nach UKW ... ADS frequenzabhängig etwa 
2..3 dB Dämpfung einbringt. Plus dass die Antennendosen zu den 
Endgeräten auch nochmal so etwa 3..6 dB dämpfen. Ein Verstärker mit 
festen 20 dB liegt damit mindestens 10 dB über dem notwendigen Pegel für 
meine Hütte. Klar soweit.

Was ich mit meiner Frage bzgl. Übersteuern/Übersprechen eigentlich zu 
lernen wüsche, ist:

a) wie empfindlich sind eigentlich die Eingänge handelsüblicher 
Endgeräte am Antenneneingang? Irgendwann wird ein Pegel ja definitiv zu 
hoch sein...

b) wieviel Input muss ich am Antenneneingang des HF-Verstärkers in der 
Praxis maximal erwarten? Kann das schon so viel sein, dass der 
Verstärker einen blöden Arbeitspunkt erwischt und selbst schon ein 
Schrottsignal erzeugt?

c) gibt es bei derartiger Verzerrung ggf. so unsaubere Signale, dass 
sich dass auf die Nachbarkanäle auswirken kann? Also hat jemand 
eventuell Erfahrungen, dass ein zu stark verstärkter ADB-S Eingang das 
TV-Bild stört, wenn gerade ein Ferinejet aus Malle über's Hausdach 
segelt, o.ä.

Gibt es dazu ein paar Tipps für mich?

Ich weiss, der versierte Radiobastler würde sich das Signal in 
irgendeinem tollen Messgerät anschauen, der HF-Ingenieur auf dem 
unbezahlbaren Scope (meines endet dort, wo Radio anfängt) und dann ggf. 
Dämpfungsglieder einfügen, wenn der HF-Ampli keine Trimmer hat. Aber 
auch nur, wenn er weiss, wieviel mV oder dB an der Antennenbuchse 
minimal/maximal ankommen sollen. Wo lernt man diese Info? Und mit 
welchen Faustformeln kann ich den Technik-Park vermeiden?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> DVB-T2 (UHF-Band IV und V? Kanal 21 bis 48, Standort Telemax H)
https://de.wikipedia.org/wiki/Telemax#Digitales_Fernsehen_(DVB-T2)
Der Tabelle nach ist der höchste Kanal 47 mit 682 MHz Mittenfrequenz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Terrestrische_Frequenzen
Band V beginnt demnach bei 582 MHz.

Splitter/Combiner gibt es auch als Einzelbauteile
https://www.minicircuits.com/WebStore/Splitters.html

Als breitbandige 4-way-Version gibt es nur SMD-Typen, z.B.:
https://www.minicircuits.com/pdfs/SCA-4-15-75+.pdf
4 Way-0° 75Ω 10 to 1500 MHz

Die haben zwar allseitig Anpassung, aber jedes eingespeiste Signal 
verteilt sich gleichmäßig auf vier Ausgänge, also > 6dB Verlust.

von Rainer W. (rawi)


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Rüdiger B. schrieb:
> Bis auf ADS-B ist das eine ganz normale Antennweiche.

Und ADS-B mit über 1 GHz will man ohne Vorverstärker an der Antenne 
nicht über längere Kabel oder verlustreiche Weichen/Combinder schicken.

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