Hallo zusammen, ich bin neu hier und noch Anfänger in der Welt der Elektronik. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, wenn ich vielleicht die ein oder andere einfache Frage stelle. 😊 Außerdem wünsche ich euch allen ein frohes neues Jahr und viel Erfolg bei euren Projekten! 🎉 Ich arbeite aktuell an einem kleinen Projekt, bei dem ich zwei DC-Netzteile zusammenschließen möchte, um eine symmetrische Stromversorgung zu realisieren (+V, Masse, -V). Dazu habe ich bereits einen Schaltplan erstellt, der Linearregler (MC7812/7912 von ON Semiconductor) enthält. Ziel ist es, aus zwei Mean-Well GST25E Steckernetzteilen (15V, Schutzklasse II, galvanisch getrennt) eine ±12V-Versorgung zu machen – für versuche, unter anderem für mögliche Anwendungen mit Audioschaltungen, bei denen eine saubere Versorgung wichtig ist. Bevor ich loslege, hätte ich ein paar Fragen und würde mich über eure Tipps und Erfahrungen freuen: 1.Grundsätzliche Punkte beim Zusammenschalten der Netzteile: Die Netzteile haben keinen Erdkontakt (Schutzklasse II) und sollten daher galvanisch getrennt sein, korrekt? Mit einer Ausgangsrange von 0–1,66A gehe ich davon aus, dass ich keine Mindestlast benötige. Liege ich damit richtig? Gibt es sonst noch etwas zu beachten beim zusammenschalten zweier solcher DC Netzteile? 2.Bauteile und Schutzmechanismen: Der Schaltplan folgt den Angaben aus dem Datenblatt der MC7812/7912-Regler. Was sollte ich zusätzlich beachten? Das Datenblatt empfiehlt Kondensatoren mit niedrigem ESR. Sollte ich Folienkondensatoren verwenden, oder sind Keramik-Kondensatoren hier besser geeignet? Ich habe gelesen, dass ein zu niedriger ESR ebenfalls Probleme machen könnte. Da die Zuleitungen bei Steckernetzteilen relativ lang sind, empfiehlt das Datenblatt anderer Regler zusätzliche Kondensatoren an den Eingängen. Welche Werte und Typen sind hier sinnvoll? Und generell was so eure Erfahrungen mit Ein-/Ausgangskondensatoren an Linearreglern angeht würde mich da sehr interessieren. Ich möchte zunächst auf einem Breadboard testen und später eventuell ein PCB designen (wäre dann auch mein erstes mal). Da ich noch keine Erfahrung mit SMD und Löten generell habe, wären nur bedrahtete Bauteile sinnvoll. 3.Alternativen zu MC7812/7912: Ich habe auch den LT3091 in Betracht gezogen, der speziell für Anwendungen als Post-Regulator für Schaltnetzteile geeignet scheint. Im Datenblatt gibt es einen PSRR-Graphen bis 10MHz, während die MC7812/7912 nur bis 100kHz spezifiziert sind. Würde der LT3091 eventuell bessere Ergebnisse liefern, z. B. bei der Unterdrückung von Ripple, gerade bei Schaltnetzeilen? Das Datenblatt macht mir jedoch ein wenig angst, da es so wirkt als würden schon kleinste details den Betrieb des LT3091 beeinflussen. So wird z.B verlangt, dass der SET-Pin möglichst nahe an GND der Last liegt. In einer Stromversorgung für Versuchsaufbau-Schaltungen kann das schwierig werden. Hat jemand Erfahrung, wie kritisch das für den Betrieb ist? Ich freue mich auf eure Ideen, Verbesserungsvorschläge und Erfahrungen – gerade, was die Wahl der Bauteile, mögliche Alternativen und den Aufbau angeht. Vielen Dank schon mal, dass ihr euch Zeit nehmt, mir bei meinem Projekt zu helfen! Viele Grüße JP
Jan-Pierre schrieb: > für versuche, unter anderem für mögliche > Anwendungen mit Audioschaltungen, bei denen eine saubere Versorgung > wichtig ist. Bleibe mal lieber bei den Linearreglern, 78xx/79xx. LM317/337 geht aber auch. Schaltregler für Labor oder Audio macht oft Probleme. PS: Strombegrenzung würde aber Sinn machen. Geht auch mit Festspannungsregler und einige Bauteile dazu. Für 12V Ausgangsspannung sind die 15V vom Steckernetzteil recht knapp bemessen.
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Jan-Pierre schrieb: > Der Schaltplan folgt den Angaben aus dem Datenblatt der > MC7812/7912-Regler. Man kann auch zweimal 7812 verwenden und diese erst am Ausgang für +/- zusammenschalten. Würde ich bevorzugen, die sind gutmütiger als die 79xx und haben nicht dessen verdrehte Anschlußfolge. > Das Datenblatt empfiehlt Kondensatoren mit niedrigem ESR. Sollte ich > Folienkondensatoren verwenden, oder sind Keramik-Kondensatoren hier > besser geeignet? Ich habe gelesen, dass ein zu niedriger ESR ebenfalls > Probleme machen könnte. Die 78xx sind zahm. Wenn Du 1 Ampere tatsächlich nutzt, fallen je Regler 3 Watt Abwärme an. Dafür müssen Kühlkörper dran und es kommt somit auf den Platz nicht an. Ich setze beliebige Folienkondensatoren dicht dran, die zwei blauen im Bild. Das dortige Kühlkörperchen reicht nicht für 1A, ich habe da nur um 100mA Last. > Da die Zuleitungen bei Steckernetzteilen relativ lang sind, empfiehlt > das Datenblatt anderer Regler zusätzliche Kondensatoren an den > Eingängen. Nach Tageslaune, 220µF oder gerne mehr. Ich würde auch am Ausgang noch einen zusätzlichen Elko setzen. Gegen Deine 1N5819 habe ich nichts einzuwenden, aber da genügt auch jede biligere 1N400x, Schottky sind da nicht notwendig. Thomas B. schrieb: > Für 12V Ausgangsspannung sind die 15V vom Steckernetzteil recht knapp > bemessen. Nein, die genügen, wenn er nicht gerade mit 0,08qmm-Chinadraht verkabelt oder 3,75 Meter Zuleitung hat.
Wenn es um saubere Stromversorgung von Analog-Audio Schaltungen geht sind Class2-Schaltnetzteile die denkbar schlechteste Wahl, da sie über die internen Y-Kondensatoren maximale Gleichtaktstörstöme in den Sekundärkreis bringen. Auch die anerkannt guten Meanwell können da nicht zaubern. Allerdings hilft es an dieser Stelle, den Sekundärkreis - möglichst nur einmal (Brummschleifen!) mit dem Schutzleiter zu verbinden. Alternativ kämen schutzgeerdete Schaltnetzteile in Frage, so etwas wie Notebookadapter zum Beispiel ("Tischnetzgerät" mit 3-poligem Anschlus im Unterschied zum "Steckernetzteil" mit 2-pol Eurostecker). Fazit: Ein herkömmlicher 50Hz Trafo mit 1 oder 2 Sekundärwicklungen ist sowohl einfacher als auch besser in dieser Anwendung
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Manfred P. schrieb: > Die 78xx sind zahm. Alte 78xx waren zahm. Bei "Neubauten" kann man mit allem Moeglichen rechnen. > Thomas B. schrieb: >> Für 12V Ausgangsspannung sind die 15V vom Steckernetzteil recht knapp >> bemessen. > > Nein, die genügen, wenn er nicht gerade mit 0,08qmm-Chinadraht verkabelt > oder 3,75 Meter Zuleitung hat. Bei nur 3 V Differenz, gibt es fuer einen 7812 praktisch nichts mehr zum Regeln. Der ist dann nur noch ein "aktiver" Vorwiderstand. Verwendet man sinnvollerweise einen Trafo, Gleichrichter und Siebelkos, sollte bei maximaler Last noch 4 V ueber dem 7812 abfallen. Die 4 V Differenz muss man mit einem Oszi an den Elkos messen, und gelten fuer den (teil-)entladenen Elko beim Ripple. Erreicht man diese Differenz nicht, koennte es helfen die Elkos zu vergroessern. :) Ein Multimeter verwurstet das zu einem voellig aussagelosen Mittelwert. Ein (Alu-)Kuehlblech von ca. 80x160 und ab 2 mm dick, gibt einen einigermassen brauchbaren Kuehlkoerper dafuer. Edith: Wesentlich besser waeren z.B. zwei STR9012. Denen reicht tatsaechlich ein Volt Differenz, und mit 4 A koennen sie auch mehr Last treiben.
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Motopick schrieb: >> Die 78xx sind zahm. > Alte 78xx waren zahm. > Bei "Neubauten" kann man mit allem Moeglichen rechnen. Wurden die inzwischen "ausgewildert"?
Motopick schrieb: > Bei nur 3 V Differenz, gibt es fuer einen 7812 praktisch nichts > mehr zum Regeln. Der ist dann nur noch ein "aktiver" Vorwiderstand. > Verwendet man sinnvollerweise einen Trafo, Du hast den Eröffnungstext gelesen? Er hat keinen Trafo, sondern speist mit zwei 15V-Steckernetzteilen. Da muß keine Brummspanung weggeregelt werden. Über den Sinn kann man streiten, vielleicht wären Steckertrafos und Gleichrichter eine sinnvolle Alternative. Klemmt nur an deren Beschaffung. > Ein (Alu-)Kuehlblech von ca. 80x160 und ab 2 mm dick, gibt einen > einigermassen brauchbaren Kuehlkoerper dafuer. Die Bauart des Kühlkörpers ist vom Gesamtaufbau abhängig. Es müssen bei Vollast 3 Watt weg, also Kühlkörperchen um 15 K/W. Harald W. schrieb: >> Alte 78xx waren zahm. >> Bei "Neubauten" kann man mit allem Moeglichen rechnen. > Wurden die inzwischen "ausgewildert"? War der kalte Clown zum Frühstück wenigstens lecker?
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