Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was verwendet ihr zum Z-Dioden testen?


von Timo N. (tnn85)


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Wie testet ihr Z-Dioden in Schaltungen?

-Eigenes gebautes Messgerät dafür?
-Auf dem Markt erhältliches Messgerät (welches?)?
-Netzteil auf 1-5mA Strombegrenzung und dann mit Multimeter? Meist 
umständlich beim schnellen Durchtesten.

Ich weiß, dass der übliche aus China erhältliche , aus diesem Forum 
stammende LCR-T7 Komponententester und auch diverse andere 
Komponententester (z.b von Uni-T) Z-Dioden testen können. Aber das meist 
auch nur bis 20V.
Ich weiß in der Schaltung (falls keine Platinenbeschriftung vorhanden 
und keine Bauteilbeschriftung lesbar ist) meist nicht, ob es sich um 
eine Z-Diode oder eine normale Diode handelt und wenn ich die dann auf 
Z-Diode mit zu niedriger Testspannung messe, bekomme ich ja ein falsches 
Ergebnis (Diode, statt Z-Diode angezeigt).
Deswegen frag ich mich, ob es da was Sinnvolles gibt.

von Ralf X. (ralf0815)


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Timo N. schrieb:
> Wie testet ihr Z-Dioden in Schaltungen?

So allgemein wie von Dir beschrieben?
Gar nicht!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Timo N. schrieb:
> Wie testet ihr Z-Dioden in Schaltungen?

In der Schaltung? Gar nicht.

> -Eigenes gebautes Messgerät dafür?
> -Auf dem Markt erhältliches Messgerät (welches?)?
> -Netzteil auf 1-5mA Strombegrenzung und dann mit Multimeter?

Netzteil(e) und Vorwiderstand. Und dann Multimeter. Bei hohen 
Z-Spannungen muß man Netzteile in Reihe schalten.

Ein spezielles Meßgerät nur dafür lohnt nicht. Das mag in der 
industriellen Fertigung anders aussehen.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Timo N. schrieb:
> Wie testet ihr Z-Dioden in Schaltungen?

Gar nicht, wenn es um die Z-Spannung gehen sollte ...

> -Netzteil auf 1-5mA Strombegrenzung und dann mit Multimeter? Meist
> umständlich beim schnellen Durchtesten.

Ja, aber nur mit Vorwiderstand. Denn die in den NT eingebaute 
Strombegrenzung kannste in die Tonne kloppen, wenn es um solch niedrige 
Ströme geht. Zumal ein evtl. eingebauter Ausgangs-Elko im NT dann auch 
gleich noch den Rest erledigen würde ...

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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In der Schaltung gar nicht.

Außerhalb kann man eine LED in Reihe schalten und einen LED Tester für 
LED Fernseher benutzen; deren Ausgangsspannung geht bis über 300Volt bei 
Strömen von wenigen mA. Dann leuchtet die LED bei der Zenerspannung ohne 
Schaden zu nehmen

von Timo N. (tnn85)


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Ok, was heißt "gar nicht". Könnt ihr das ein bisschen ausführen?
Weil ihr sowas überhaupt nicht testet?
Weil ihr es nur IN DER SCHALTUNG nicht testet?
Weil...andere Gründe?

Ja, es geht mir um die Breakdown-Voltage.

Und mit "in der Schaltung" meine ich auch, dass man eine Seite auslötet 
und dann testet. Auch wenn das dann nicht mehr ganz korrekt "in der 
Schaltung" wäre. Aber ich meine damit auch nur schon verbaute Z-Dioden, 
von Schaltungen, die man nicht selbst entwickelt hat und die man 
versucht zu reengineeren( z.b. um Fehler zu finden).

Thomas R. schrieb:
> einen LED Tester für
> LED Fernseher

Interessant. Hab ich mal gegoogelt.

von Thomas R. (thomasr)


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Einseitig ausgelötet ist ja nicht mehr IN der Schaltung, also ja: kann 
man machen. Bei hohen Spannungen würde ich da nur mit Verschleppungen 
vorsichtig sein, schließlich hast du mit dem einseitigen Auslöten die 
Begrenzungsfunktion stillgelegt.

von Lu (oszi45)


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Einige unbekannte Z-Dioden habe ich mit Vorwiderstand und 1 mA getestet. 
Dann kannst Du ja relativ einfach die Spannung darüber messen. Auge ins 
Datenblatt wäre nützlich, um sie nicht zu überlasten bei höheren 
Spannungen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dafür habe ich eine Hochspannungskaskade gebaut, die bis zu 2kV schafft, 
aber der Strom ist klein. Es ist bei der Bedienung wichtig die ZD vor 
dem Einstecken des Netzsteckers anzuschließen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Timo N. schrieb:
> Ok, was heißt "gar nicht". Könnt ihr das ein bisschen ausführen?
> Weil ihr sowas überhaupt nicht testet?
> Weil ihr es nur IN DER SCHALTUNG nicht testet?
> Weil...andere Gründe?

Erst einmal stellt sich die Frage, warum man überhaupt etwas testen 
möchte.
Schon da ergeben sich erste Verzweigungen, für die folgenden 
Überlegungen und Wege.
Eine Regel, die an sich (fast??) immer und überall gültig ist.
Auch wenn man weiss, dass es sich um eine ZD handelt, z.B. durch 
Platinenaufdruck, bleibt die Frage.
Möchte man lediglich (warum auch immer) wissen, was es für eine ist, 
oder liegt irgendein Fehler vor?

Je nach Arbeitsspannung der Schaltung, den beteiligten/benachbarten 
Bauelementen, dem eigenen Wissen, Vermögungen der 
Schaltungsbeurteilungsvermögen und Mitteln ergeben sich 
unterschiedlichste Wege der Prüfung.
Je begrenzter etwas oder alles ist, desto eher kommt ausschliesslich die 
Prüfung am kpl. ausgelötetem Bauteil in Frage.
Ggf. muss man selbst dabei im Vorfeld auch die ESD-Problematik im Auge 
behalten.
Im Grunde ist es also immer eine Einzelfallentscheidung, auch bei einem 
Profi.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Timo N. schrieb:
> Ok, was heißt "gar nicht". Könnt ihr das ein bisschen ausführen?

Nicht in der Schaltung. Was ist daran nicht zu verstehen?

> Und mit "in der Schaltung" meine ich auch, dass man eine Seite auslötet

Aha. Nun das ist nicht das, was ich unter "in der Schaltung" verstehe. 
Warum schreibst du so etwas, wenn du es doch gar nicht so meinst?

> Aber ich meine damit auch nur schon verbaute Z-Dioden,
> von Schaltungen, die man nicht selbst entwickelt hat und die man
> versucht zu reengineeren

Naja. Im Normalfall braucht man da nur ein Multimeter. Es sei denn, die 
Schaltung ist so, daß an der Z-Diode nur selten Spannung anliegt. Um das 
beurteilen zu können, braucht man natürlich einen Schaltplan. Bei einem 
unbekannten Gerät nimmt man den natürlich als erstes auf.

von Lu (oszi45)


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Ein Bein nur auslöten ist natürlich Mist, wenn ein MOSFET-Gate am 
anderen Bein hängt! In 90% meiner Diagnosen reichte das Multimeter mit 
der Diodenprüfung. Wenn beide Seiten hochohmig waren, dann war sie 
kaputt. Wenn beide Seiten Durchgang hatten, war sie auch kaputt. Nur für 
unbekannte Typen habe ich die Z-Spannung gemessen.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Timo N. schrieb:
> Wie testet ihr Z-Dioden in Schaltungen?
> - Eigenes gebautes Messgerät dafür?
> - Auf dem Markt erhältliches Messgerät (welches?)?
> - Netzteil auf 1-5mA Strombegrenzung und dann mit Multimeter? Meist
> umständlich beim schnellen Durchtesten.

So direkt noch angeschlossen in Schaltungen sollte man es nicht tun, 
sonst wird man schnell etwas kaputtmachen, es sein denn, es geht gezielt 
darum, solche Zerstörungs-Tests durchzuführen.

Ich verwende seit Jahren ein selbstentworfenes und selbstgebautes Gerät 
für die Vermessung von Z-Dioden, ich nutze es aber auch für Vermessung 
und Beurteilung von Leuchdioden oder Gleichrichterdioden aller Art – ab 
einigen µA bis 1A, spannungsmäßig geht es jetzt bis ca. maximal 40V, 
wird aber demnächst bis 57V erweitert werden. Bei auf Strombegrenzung 
eingestellten Netzteilen aus dem Handel sollte man Vorsicht walten 
lassen, denn meistens haben sie irgendwelche Kondensatoren/Elkos am 
Ausgang und die Energie kann (und tut es oft) am Anfang ohne diese 
eingestellte Begrenzung in das Bauteil fließen – ist zwar kurz, kann 
aber ausreichen, um Bauteile zu beschädigen bzw. so vorzuschädigen, dass 
sie später dadurch im Normalbetrieb endgültig beschädigt werden. Das 
wird besonders dann problematisch, wenn man höhere Spannungen (über 
10-15V) einstellt. Manche Netzteile können das aber gut, weil hier 
jemand beim Entwurf die Sache zu Ende gedacht hat.

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (makersting)



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Von allen Messgeräten, die ich gebaut habe, benutze ich dieses am 
häufigsten.

Nach etwas DaBla-Lesen kam ich auf die Idee, dass 1mA-fits-all nicht 
hinhaut. Z-Dioden mit kleiner Z-Spannung brauchen mehr Strom als jene 
mit hohen Z-Spannungen zum Erreichen der Z-Spannung. Irgendwie auch 
logisch, getetstet wird bei "halbwegs" gleicher Verlustleistung. Durch 
Rumprobieren hab ich die Schaltung vom Foto verfeinert, wie sie jetzt 
ist. Z-Dioden m. unleserlichem/kryptischem 1Nxxx-Aufdruck kann ich damit 
E24-genau identifizieren.
Das Display kommt von Reichelt.
Die merkwürdige Spannungserzeugung hat zwei Gründe: übliche Trafos aus 
der Bastelkiste und benötigte potentialfreie Spannung für das 
LCD-Display.

Horn scheine ich genug am Finger zu haben, ich merk (fast) nix beim 
Anfassen der Pole. Z-Dioden halte ich händisch an die Pole.

Die LEDs (eine LED hätte auch gereicht - das war mir aber zu hell) 
zeigen nur Stromfluss an. Das beschleunigt den Prüfvorgang.

Denkbare Erweiterung: Schalter, der die Spannung per Z-Diode auf 4,7V 
begrenzt für sicheren Test von LED (Verpolung!).

Btw: 18V- oder 36V-LEDs aus 230V-Leuchtmitteln lassen sich schon jetzt 
mit dem Gerät testen.

Edit: Ich habe für Ua=130V als zweiten Trafo einen mit 2x12V verbaut; 
mit 2x15V sinds 105V etwa. Im Schaltplan steht was Altes von 2x9V-Trafo. 
Das ist nicht korrekt.
Das Gerät ist natürlich nicht zulässig und gefährlich!

: Bearbeitet durch User
von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Auf der Arbeit: mit einer Source Measurement Unit. Hat eine ganz geringe 
Ausgangskapazität, Spannung und Strom lässt sich in dem relevanten 
Bereich sehr gut limitieren. Ja, ich nutze die 15 k€-Schachtel als 
besseres Labornetzteil. Aber es steht da ohnehin und mit einem 
herkömmlichen Labornetzteil ist das mühselig, ungenau und bei den 
kleinen bauteilen manchmal auch zerstörend. Dafür kann ich selbst den 
Temperaturdrift einer 5,6 V Z-Diode messen. Wenn Kondensatoren parallel 
sind, lässt sich die Z-Spannung oft noch ermitteln. Bei eher niedrigen 
Widerständen / andere Halbleiterübergänge parallel ist es einfach ohne 
Auslöten nicht möglich.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Im eingebauten und eingeschalteten Zustand die Spannung an der Diode 
messen.
Ansonsten hatte ich noch nie das Bedürfnis, eine Zenerdiode auszumessen. 
Wenn die aus einer Kiste und unbekannt ist -> Tonne. Dafür ist mir meine 
private Arbeitszeit schon zu schade.

von Andrew T. (marsufant)


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Timo N. schrieb:
> Wie testet ihr Z-Dioden in Schaltungen?
>
> -Eigenes gebautes Messgerät dafür?
> -Auf dem Markt erhältliches Messgerät (welches?)?
> -Netzteil auf 1-5mA Strombegrenzung und dann mit Multimeter? Meist
> umständlich beim schnellen Durchtesten.

Alle 3 von Dir genannten,
je nach Aufgabenstellung und Genauigkeitsanforderung wähle ich das 
passende.

von Rainer W. (rawi)


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Timo N. schrieb:
> -Netzteil auf 1-5mA Strombegrenzung und dann mit Multimeter?

Bestimmt nicht - Grund s.o.

von Timo N. (tnn85)


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Ok. Fand die Szenarien, dass man z.b. eine unbekannte Schaltung 
(defektes Gerät  Reengineering  Schaltung verstehen von 
funktionierendem Gerät) vor sich hat und wissen möchte, welche 
Durchbruchspannung eine Diode hat und ob es sich womöglich um eine 
Z-Diode handelt, jetzt nicht so aus der Luft gegriffen. Schließlich gibt 
es ja diese Test/Prüffunktion auch in kommerziellen Testern. Nur eben 
meist nicht bis zu 40-50V.

Sprachlich korrekt hätte ich die Differenzierung machen müssen, dass ich 
sowohl das Testen/Messen IN DER SCHALTUNG (mit beiden Anschlüssen in der 
Schaltung verlötet), als auch das Testen/Messen BEI DER SCHALTUNG (oder 
bei der Platine) MIT AUSGELÖTETER KATHODE ODER AUSGELÖTETER ANODE 
schreiben müssen. Im Gegensatz zum Messen einer neuen / unbekannten 
Diode aus dem Sortiment, die nicht eingelötet ist und im Gegensatz zu 
einer komplett aus der Schaltung ausgelöteten und zum Messequipment 
transportierten Diode.
Ich bin Schwabe und  wir sind wortfaul ("heben" <-> "halten" ist bei uns 
das Gleiche. "Z-Diode" <-> "Zenerdiode" wird gleichbedeutend verwendet). 
Hoffe, dass das nun verständlich war.

Ich weiß auch nicht, wie man eine Z-Diode noch anders prüfen könnte bzw. 
welche anderen Verzweigungen es geben mag, wie unter bestimmten 
Umständen anders vorgegangen werden müsste.
Gesetz dem Fall:
- es handelt sich um eine Diode ohne Aufdruck
- auf einer Platine ohne Aufdruck
- und es liegt kein Schaltplan vor (kommt sehr oft vor)
kann ich ohne Spannung mit Strombegrenzung (durch Vorwiderstand oder 
durch Funktion des Messgeräts) anzulegen nicht überprüfen, um was für 
eine Diode es sich handelt und ob sie korrekt funktioniert (laut Spec). 
Falls es hier andere abweichende Messmethoden gibt, dann bitte ich um 
Aufklärung.

Bei funktionierenden Geräten/Schaltungen kann ich natürlich im 
eingeschalteten Zustand die Spannung messen und hoffen, dass kein 
verdeckter Fehler (wegen defekter Z-Diode) vorliegt, der später mal zu 
Problemen führen kann.

Ja, ich kann auch durch die umliegenden Schaltungskomponenten Hinweise 
sammeln und dann die Vermutung anstellen, dass es sich um eine Z-Diode 
mit Spannung xyz handelt. Aber ich möchte ja gerade wissen, mit was man 
messen könnte, wenn einem diese Vermutung nicht ausreicht.

Hier hab ich ein Projekt gefunden (französisch, Übersetzer nutzen):
https://www.pleguen.fr/index.php/materiel-de-mesure/testeur-de-diodes-zener

bei dem einer so ein Gerät selbst gebaut hat. Dachte da gibts was 
Kommerzielles oder irgend einen Geheimtipp. Scheint aber keinen großen 
Bedarf zu geben.

: Bearbeitet durch User
von Oliver R. (orb)


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Benutzt denn keiner mehr Kennlinienschreiber?
Wunderbar zum Beurteilen von Z-Dioden.

von Ralph S. (jjflash)


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Ralf X. schrieb:
> Erst einmal stellt sich die Frage, warum man überhaupt etwas testen
> möchte.
> Schon da ergeben sich erste Verzweigungen, für die folgenden
> Überlegungen und Wege.
> Eine Regel, die an sich (fast??) immer und überall gültig ist.
> Auch wenn man weiss, dass es sich um eine ZD handelt, z.B. durch
> Platinenaufdruck, bleibt die Frage.
> Möchte man lediglich (warum auch immer) wissen, was es für eine ist,
> oder liegt irgendein Fehler vor?

Na ja, "früher" hatte ich auch gedacht, wozu "testen" wenn man doch 
genau weiß, was man einbaut.

Mittlerweile weiß ich das aber nicht mehr so ganz genau. Zum Einen weil 
der Aufdruck nicht mehr leßbar ist, zum Anderen evtl. gar nicht 
vorhanden!

Bei einem meiner SMD Döschen war (Transistordöschen) der Aufkleber 
"verschwunden". Ich weiß nur, dass das entweder universelle NPN oder PNP 
waren. Der Transistortester hat mich "aufgeklärt".

Im Falle von Zenerdioden hatte ich mit einer Schaltung zu kämpfen, die 
partout nicht wollte. Fehler war: falsche Lieferung aus China !!!

Bestellt waren 3.6V Zenerdioden, bekommen habe ich 15V Zenerdioden (und 
in einem anderen Fall hatte ich 100nF Kondensatoren bestellt, lt. 
Aufdruck "104" waren das auch 100nF, aber ein nachmessen hat ergeben, 
dass die ganze 200er Charge eben nur 33nF Kondensatoren sind: sch***).

Also: Testen ist bisweilen schon angesagt.

Für Zenerdioden testen habe ich vor 1000 Jahren eine Platine gemacht 
(nie in ein Gehäuse eingebaut, weil selten benutzt), die mittels AVR - 
PWM und Tiefpass eine Gleichspannung erzeugt. Diese steuert eine 
Konstantstromquelle die an einer Betriebsspannung von 30V hängt (mittels 
MC34063 realisiert). Spannung wird gemessen und über UART gesendet. Weil 
ich ein "fauler Hund" bin, habe ich dafür keine Menüführung mit Display 
gemacht, sondern das ganze nur über UART betrieben. Hier kann ich 
einstellen: I_max, Anzahl Stützpunkte und der Controller fährt seine 
Stützpunkte ab.

Ich weiß gar nicht, wo ich das Programm habe und Schaltplan hatte es nur 
in meinem Kopf gegeben. Eigentlich ist so etwas für denjenigen, der das 
brauchen kann, eine schöne Fingerübung für eine Controlleranwendung.

Heute würde ich das ganze wahrscheinlich mit einem STM32F072 machen, da 
dieser schon einen DAC verbaut hat und man sich das "Gedönse" mit PWM 
und Tiefpassfilter dann schenken kann.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Oliver R. schrieb:
> Benutzt denn keiner mehr Kennlinienschreiber?

Ist als Selbstbau mit selbstgeschriebener PC-Applikation geplant, 
momentan sind aber andere Dinge wichtiger.

_______
> Wunderbar zum Beurteilen von Z-Dioden.

Ja, die meisten hier irren auch gewaltig, wenn sie meinen, dass es bei 
den Z-Dioden-Messungen um die Feststellung gehe oder gehen sollte, die 
Nennspannung einer Z-Diode heraszufinden oder zu bestimmen, weil man 
nicht mehr wisse, was es einmal war – ich vermesse oft mir eindeutig 
bekannte, neue und gerade aus dem Gurt entnommene Z-Dioden, um sie in 
bestimmte Kategorien zu sortieren und griffbereit zu haben. Das ist aber 
bei weitem nicht alles, was vermessen wird – es gibt nämlich noch mehr 
relevante und wichtige Parameter für einen Schaltungsentwurf.

: Bearbeitet durch User
von Anton (antang)


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Mir hat Reichelt mal 100V-TVS-Dioden statt 10V-TVS-Dioden geliefert, zum
Glück habe ich die vor dem Einlöten gemessen.

von Michael B. (laberkopp)


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Die üblichen Z-Dioden haben unterschiedliche Messströme je nach 
Spannung, Kleinleistung meist
1
bis 24V: 5mA
2
bis 75V: 2mA
3
bis 330V 1mA
Grössere Z-Dioden werden auch gern bei 1/10 Nennleistung gemessen, da 
können schon 2.5W zusammen kommen. Kleinere bei 50uA oder 250uA.

Ein Kamera-Blitzlicht wird oft auf 350V aufgeladen von einem 
batteriebetriebenen Inverter der konstante Leistung in den Ladeelko 
pusht.
Man könnte per uC den Inverter z.B uber einen PNP als Schalter 
einschalten
1
          /  +--------+
2
 +---+---o o-|Inverter|--+--+--+--+
3
 |   |    |  +--------+  |  |  |  |
4
 | +----+ |       |     3M3 |  |  Z
5
 | | uC |-+       |      |  C  1k |
6
 | |  A0|---------(------+  |  |  |
7
5V |  A1|---------(------(--(--(--+
8
 | |  D2|---470R--(------(--(-|<  |
9
 | +----+         |     10k |  | 10R
10
 |    |           |      |  |  |E |
11
 +----+-----------+------+--+--+--+
über A0 die Spannung am Elko C messen bis A1 sagt dass der Nennstrom 
erreicht ist, dann den Inverter abschalten, die gemessene Spannung auf 
einem Display anzeigen und über einen NPN Transistor an D2 den Elko 
schnell entladen damit die Z-Diode Z angefasst werden kann, Der Elko C 
kann viel kleiner als beim Blitz sein, zu klein steigt allerdings die 
Spannung in zu groben Sprüngen an.

Man müsste mal ausprobieren, welche Blitzinverter dafür geeignet sind.

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Eine schöne variable Gleichspannungsquelle bekommt man auch schnell 
zusammengelötet mit einem alten Dampfradio-Netztrafo, Gleichrichter mit 
Lade-Elko/-MP und einem Stelltrafo. Die Strombegrenzung über dicken 
wählbaren Widerstand, die Strom-Einstellung über den Stelltrafo. 
Universell anpaßbar, wenn man Herrn Ohm berücksichtigt.
Damit kann man auch Led-Zeilen austesten.

von Joachim B. (jar)


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früher (TM) gerne am analog Oszilloskop
https://www.elexs.de/oszi3.htm

von Frank (hakke)


Angehängte Dateien:

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Ich verwende für solche Fälle dieses Teil:
https://de.aliexpress.com/item/1005006299288803.html
Wie schon erwähnt: erst anschließen und dann Strom bzw. Spannung 
hochregeln!

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Timo N. schrieb:
> Bei funktionierenden Geräten/Schaltungen kann ich natürlich im
> eingeschalteten Zustand die Spannung messen ...

Ob dir das etwas nützt, hängt von der Schaltung ab. Falls die Z-Diode 
Bestandteil vom ESD-Schutz ist, kannst du die Durchbruchspannung im 
normalen Betrieb dort nicht messen.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Keithley 236/237 oder Keithley2400!
Habt Ihr kein Geld?

Radiometer IM6 ist auch nett, für sowas.

: Bearbeitet durch User
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