Hallo Experten, möchte versuchen eine Jura Kaffeemaschine die wegen fehlendem N Leiter Überspannung abbekommen hat, zu retten. Aufgrund von Schmauchspuren auf der Platine gehe ich davon aus, dass in dem markierten großen weißen Bauteil etwas kaputt gegangen ist. Beim Schütteln klappert es darin auch. Allerdings ist der Durchgang wie aufgedruckt weiter messbar. Weiß jemand was das für ein Teil ist und bekommt man so etwas nachgekauft mit den aufgedruckten spärlichen Angaben? Außerdem hat sich eine Leiterbahn aufgelöst die wohl neuerdings als Sicherung fungiert. Bohrungen und Markierung für eine Lötsicherung sind noch vorhanden. Kann man aus der Angabe 0,3mm erkennen, welche Ersatzlötsicherung man verwenden könnte? Danke im Voraus für jede Hilfe.
Das ist eine Gleichtaktdrossel, und die ist nicht defekt. Und die Leiterbahn brennt nicht ohne Grund durch, da ist offensichtlich dahinter ein Kurzschluss.
Google Lens Suche: https://komtra.de/forum/index.php/Thread/22566-Jura-J6-Leistungselektronikplatine-F1-ausgel%C3%B6st/ Mit mehr Bildern vom ausgelöteten Netzfilter. (Unter dem weißen Gehäuse ist angeblich noch ein Varistor) HTH
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Daniel W. schrieb: > (Unter dem weißen Gehäuse ist angeblich noch ein Varistor) Nicht nur angeblich, und der hat sicherlich angesprochen und klappert jetzt.
H. H. schrieb: > Das ist eine Gleichtaktdrossel, und die ist nicht defekt. > > Und die Leiterbahn brennt nicht ohne Grund durch, da ist offensichtlich > dahinter ein Kurzschluss. Die Jura schein ein Trafonetzteil mit 7805 zu nutzen https://www.yumpu.com/de/document/read/23728447/schaltplan-leistungsprint-e-serie die 12V gehen nur an den Motor. Er könnte trotz 400V Glück gehabt haben, Trafo in Sättigung transformiert eh nicht mehr gut.
Das ist ja wirklich "nett", ein Netzfilter mit extra Verstecktasche für einen Varistor. Ich könnte ja sagen "sowas habe ich noch nie gesehen", aber wenn man noch nie ein solches Netzfilter ausgelötet hat, kann einem der Varistor auch noch nie aufgefallen sein. Trotzdem wage ich zu behaupten, daß die meisten mechanisch symmetrisch waren und das hier schon recht Jura-spezifisch ist. Positiv gesprochen verhindern sie mit diesem einfachen Trick, daß die ganze Platine mit den leitfähigen Schmauchspuren verdorben wird. Elektrotanya hat einige Servicemanuals von Jura, keine Ahnung ob eines paßt.
Vielen Dank für die links und die vielen Hinweise. Das ist ja wirklich eine Überraschung, dass darunter noch ein Varistor versteckt ist. Ich hatte mich schon über die Lötpunkte gewundert, aber dachte die gehören zum weißen Bauteil. In dem anderen Forum hatte ich auch schon ausgiebig gesucht. Ursache auch der gleiche Fehler fehlender N leiter und Sternpunktverschiebung. Auch mit Google Lens hatte ich nach dem Bauteil gesucht. Aber bei mir leider beides erfolglos. Hinter der durchgebrannten Leiterbahnsicherung hängen anscheinend Pumpe, Mühle und Heizung. Die sollten sich durch messen oder direkten Netzanschluß doch eigentlich testen lassen. Kann man aus der angegebenen Breite der durchgebrannten Sicherungsleiterbahn von 0,3 mm schließen, welche Sicherung man als Ersatz verwenden könnte? Funktionieren müsste die Platine doch auch mit defektem Varistor oder, nur eben ungeschützt? Dann könnte ich zunächst ohne angeschlossene Arregate mal testen, ob die Platine und Display zumindest so noch dauerhaft funktionieren und ggf. die weiteren Arregate auch nach und nach anschliessen und ausprobieren.
Tobias K. schrieb: > Funktionieren müsste die Platine doch auch mit defektem Varistor oder, > nur eben ungeschützt? Reste auslöten, Schmauch wegputzen. Dann statt der Drossel zwei Brücken rein. Bei der Leiterbahnsicherung kommt es auch auf die Form an, nicht nur auf die Breite. Als Doppelmäander wären bei 0,30mm wohl 6,3A träge vergleichbar, bei 0,25mm 5A träge.
Vielen Dank. Doppelmäander was würde man nur ohne Google machen. Noch nie gehört. Aber ja sowas ist das. Ich probier das mal. Einen Versuch ist es wert. Der Schaltplan weicht leider ab. Ein 7805 ist hier nicht verbaut. Ergebnis folgt.
H. H. schrieb: > Tobias K. schrieb: >> Funktionieren müsste die Platine doch auch mit defektem Varistor oder, >> nur eben ungeschützt? > > Reste auslöten, Schmauch wegputzen. Dann statt der Drossel zwei Brücken > rein. > > Bei der Leiterbahnsicherung kommt es auch auf die Form an, nicht nur auf > die Breite. Als Doppelmäander wären bei 0,30mm wohl 6,3A träge > vergleichbar, bei 0,25mm 5A träge. Hier muß man wohl alles selber machen, sogar dem TE die Fotos hinterhertragen. Aus erwähntem Fred: https://komtra.de/forum/index.php/Thread/22566-Jura-J6-Leistungselektronikplatine-F1-ausgel%C3%B6st/ Da hat es obiges Foto der Platinenunterseite. Sieht nach einem knapp anderthalbperiodigen Mäander aus. :) Wenn man nach der Nummer auf dem Netzfilter sucht, findet man Bilder davon mit angegossenen Kabeln. Und mit Gußmasse ausgefüllter Varistorgarage. Merkwürdige Konstruktion. Das schwarze Ding mit der Aufschrift UCHI ist ein magisches Juramodul. Die Konstruktion der Maschine scheint ein ganzes Stück weit auf Obskurium zu beruhen.
Wollvieh W. schrieb: > Hier muß man wohl alles selber machen, sogar dem TE die Fotos > hinterhertragen. Ja! "Jura Kaffeemaschine" Da gibt es die sauteueren für ca. 2999€ und dann preisgünstige für 299€. Zum Angeben würde ich mir so eine für 2999€ in die Küche stellen. Mehr aber auch nicht!
Cha-woma M. schrieb: > Zum Angeben würde ich mir so eine für 2999€ in die Küche stellen. > Mehr aber auch nicht! Solange Du den Netzstecker nicht in die Steckdose steckst, kann der auch Überspannung nichts anhaben. ;-)
Hallo, wie empfohlen. Netzfilter raus und gebrückt. Reste vom darunter verbauten und geplatzten Varistor sowie den Schmauch entfernt. 6,3 A Sicherung erstmal fliegend eingebaut und man glaubt es kaum. Alles läuft einwandfrei. Werde dann in den nächsten Tagen noch eine vernünftige Sicherung und einen passenden Varistor besorgen und dann alles nebst Filter wieder einbauen. Noch einmal durchputzen und dann mal sehen ob der Kaffee mit einer Jura wirklich besser schmeckt als bei unserer billig Delonghi. Vielen Dank allen hier für die Tips. Auf geht's zur nächsten Geräterettung. Da sind bei dem Vorfall noch einige Geräte mehr den Überspannungstod gestorben.
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Tobias K. schrieb: > Da sind bei dem Vorfall noch einige Geräte mehr den Überspannungstod > gestorben. Deck dich schonmal mit sicherungen und Varistoren ein. 70% der Fälle hilft das nach einem Losen N Michael B. schrieb: > Vorschrift seit 20.12.2020 Vorschrift wo und warum?
Cha-woma M. schrieb: > Zum Angeben stellt man sich eher eine Siebträgermaschine von Rocket, Gaggia oder den anderen italienischen Herstellern in die Küche: z.B: https://www.cat-costanza.de/rocket-r60v/ Da kostet alleine die zusätzliche Kaffeemühle so viel wie eine durchschnittliche Jura :-)
Michael B. schrieb: > Flip B. schrieb: >> Vorschrift wo und warum? > > Für CE.. Zu viele Brände. Ich hatte im Hinterkopf dass man da zum Schutz ne Thermosicherung verwendet die im Fall des Abbrennens des MOVs den Kreis trennt. Es gibt extra MOVs mit integrierter Thermosicherung dafür zu kaufen. Alternativ die in der Montage aufwendigere Lösung mit Schrumpfschlauch der MOV und Thermosicherung thermisch koppelt. Ich weiß nicht wie gut diese Taschenlösung da zum Löschen funktioniert. Also was stoppt da zuverlässig den Stromfluss und die weitere Erhitzung? Das einfach so in der Tasche abbrennen zu lassen und zu hoffen, dass keine leitfähigen Überreste den Strom weiter fließen lassen, erscheint mir keine gute Idee.
Kann jemand was mit dem Logo anfangen? Sei angeblich das chinesische Zeichen für reich.
H. H. schrieb: > Kann jemand was mit dem Logo anfangen? Sei angeblich das chinesische > Zeichen für reich. Würde ja zu Jura passen :-)
Gerd E. schrieb: > Ich weiß nicht wie gut diese Taschenlösung da zum Löschen funktioniert Es löst sich wohl ein Draht vom überhitzten MOV weil das Lot flüssig wird, die Tasche verhindert wie ein Schumpfschlauch dass dieser Draht dann anderes berührt.
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