Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Merkwürdiges bei TRIAC-Ansteuerung


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von Mark K. (mamikoe)


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Hallo,
der Schaltplanausschnitt stammt aus dem Schaltplan aus dem Fred 
Beitrag "Re: Schaltung für Lötkolben-Regelung aus 8586-2-in-1-Station von Sumsour". Er zeigt die 
"Endstufe" einer Lötkolbentemperaturregelung aus einer billigen 
chinesischen Heißluft/Lötkolben-Kombi (Sumsour 8586).
Kurz zur Funktion: Links liegt die Netzspannung an. Der Lötkolben wird 
unten angeschlossen. Von Pin 1 des uC T4 gelangen im Sekundentakt zu 
Beginn der positiven Halbwelle ein oder mehrere Pulse von 1ms Länge über 
R33 und C8 an das Gate des TRIACs und zünden diesen. Der Strom ist vom 
Innenwiderstand des Heizkörpers im Lötkolben abhängig, dieser von dessen 
Temperatur, und führt zu einem Spannungsabfall an R36. Diesen mißt der 
uC T4 über R35 an Pin 8.
Entsprechend der eingestellten Soll-Temperatur und der über R35 
gemessenen temperaturabhängigen Spannung schiebt der uC mal mehr, mal 
weniger Pulse im Sekundenfenster rüber, regelt also die Temperatur. Das 
kann ich auch sehr schön mit dem Skop an R35 (Kathode des TRIACs) sehen, 
eben mal mehr, mal weniger positive Halbwellen.
Ich möchten nun über eine externe Schaltung mit einem ATtiny u.a. den 
TRIAC "ausschalten", auf vollen Durchlaß schalten und in Ruhe lassen, 
und zwar über einen einzigen I/O-Pin des ATtiny.
Ich dachte mir, den Pin über 270R und parallel geschalteter 1N4148 bzw. 
BAT85 mit Kathode zum ATtiny mit dem Gate des TRIACs zu verbinden. Als 
Eingang und ohne Pullup-R geschaltet läßt er das Gate in Ruhe und die 
Regelung funktioniert normal. Als Ausgang und "H" schaltet er den TRIAC 
auf vollen Durchlaß - was auch funktioniert. Und als Ausgang und "L" 
legt er das Gate auf nahezu Masse, so daß der TRIAC nicht mehr gezündet 
wird - was leider nicht funktioniert.
Genauer gesagt: Lege ich das Gate direkt (also mit einem Kabel) auf 
Masse, dann sperrt der TRIAC. Mit einer Diode oder auch einem NPN 
(CE-Strecke) funktioniert es nicht.
Ich habe mir daraufhin mit einem Skop das Signal am Gate angeschaut und 
war doch überrascht, dort nicht die erwarten Nadelpulse zu sehen. 
Stattdessen kommt mit dem steigenden 1ms-Puls vom uC T4 zwar eine sehr 
kurze Nadelspitze, der nach dem Abfallen auf Masse aber die positive 
Halbwelle der Wechselspannung folgt. Und zwar in Form und Höhe der 
Halbwelle folgend, die ich über R36 (also abgegriffen an der Kathode des 
TRIAC) messen kann. Deren Höhe hängt ja von der Temperatur des 
Lötkolbens ab, liegt zwischen 0,7V und 1,2V. Und mit ihrer Amplitude 
ändert sich auch die Amplitude der Halbwelle, die ich am Gate des TRIACS 
sehe. Verbinde ich das Gate nur über einer Diode mit Masse, so ist der 
einleitende Nadelpuls nicht mehr zu sehen, die Halbwelle aber noch immer 
mit einer etwas geringeren Amplitude.
Meine Frage ist nun: Wieso erscheint am Gate diese Halbwelle wie an der 
Kathode und nicht lediglich die erwartete Nadelspitze? Und gibt es eine 
Möglichkeit, den TRIAC über nur einen Ausgang wie beschrieben zu 
manipulieren?

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Mark K. schrieb:
> gibt es eine
> Möglichkeit, den TRIAC über nur einen Ausgang wie beschrieben zu
> manipulieren?

Wenn ich nur verstanden hätte, was "wie beschrieben" bedeutet:
Mark K. schrieb:
> Ich möchten nun über eine externe Schaltung mit einem ATtiny u.a. den
> TRIAC "ausschalten", auf vollen Durchlaß schalten und in Ruhe lassen,

Aus, Ein, garnix?

Ein Schaltplan könnte helfen uns zu erleuchten.

Evtl beruhen deine Schwierigkeiten darauf, dass dieser Triac schwer mit 
positiven Impulsen zu triggern ist, wenn MT2  negativ ist.
Frühere Triacs konnte man ja in allen vier Quadranten triggern, aber vor 
geraumer Zeit schon kamen "Snubberless" aka "3 Quadranten" Triacs auf 
den Markt, bei denen diese Kombination MT2- & G+ gar nicht vorgesehen 
ist.
In Waschmaschinen etc werden diese Triacs oft von µC mit nur negativen 
Impulsen getriggert.

von Mark K. (mamikoe)


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Hp M. schrieb:
> Mark K. schrieb:
>> gibt es eine
>> Möglichkeit, den TRIAC über nur einen Ausgang wie beschrieben zu
>> manipulieren?
> Wenn ich nur verstanden hätte, was "wie beschrieben" bedeutet:
> Mark K. schrieb:
>> Ich möchten nun über eine externe Schaltung mit einem ATtiny u.a. den
>> TRIAC "ausschalten", auf vollen Durchlaß schalten und in Ruhe lassen,
> Aus, Ein, garnix?

Genau das. Wie ich geschrieben habe:

"Ich dachte mir, den Pin über 270R und parallel geschalteter 1N4148 bzw.
BAT85 mit Kathode zum ATtiny mit dem Gate des TRIACs zu verbinden. Als
Eingang und ohne Pullup-R geschaltet läßt er das Gate in Ruhe und die
Regelung funktioniert normal. Als Ausgang und "H" schaltet er den TRIAC
auf vollen Durchlaß - was auch funktioniert. Und als Ausgang und "L"
legt er das Gate auf nahezu Masse, so daß der TRIAC nicht mehr gezündet
wird - was leider nicht funktioniert."

Als Eingang konfiguriert ohne Pullup-R verhält sich der I/O-Pin wie ein 
TriState-Eingang, so daß der TRIAC nur gemäß der vorhandenen Schaltung 
unverändert durch den 1ms-Puls des uC gezündet wird. Schaltet er auf 
Ausgang und geht auf "H" erhält das Gate über 270R Plus; der 
ATtiny-Ausgang kann 40mA, was weit mehr ist, als das Gate laut 
Datenblatt zum Zünden braucht - auch wenn die negative Halbwelle 
geschaltet wird. Außerdem habe ich das getestetm es funktioniert, der 
TRIAC schaltet schön die ganze Netz-Wechselspannung durch, bis die 
positive Spannung am Gate/270R abgeschaltet wird.
Nur eben als Ausgang mit "L" funktioniert es, wie beschrieben, nicht, 
der TRIAC schaltet unverändert die positve Halbwelle entsprechend der 
vom uC angelieferten 1ms-Pulse durch.

> Ein Schaltplan könnte helfen uns zu erleuchten.

De "Schaltplan" würde aus einem 270R mit einer parallel geschalteten 
Diode bestehen. Muß ich das wirklich aufzeichnen?
>
> Evtl beruhen deine Schwierigkeiten darauf, dass dieser Triac schwer mit
> positiven Impulsen zu triggern ist, wenn MT2  negativ ist.

Nein. Es geht nicht um das Schalten der Vollwelle, das funktioniert ja, 
sondern wie beschrieben um das Gegenteil, um das "Sperren" des TRIAC, 
damit er nicht durch die 1ms-Pulse vom uC T4 gezündet wird.

> Frühere Triacs konnte man ja in allen vier Quadranten triggern, aber vor
> geraumer Zeit schon kamen "Snubberless" aka "3 Quadranten" Triacs auf
> den Markt, bei denen diese Kombination MT2- & G+ gar nicht vorgesehen
> ist.

Mag sein, beim BT136 ist das aber nicht der Fall, das Datenblatt ist 
eindeutig. Er braucht etwas mehr Strom, aber quod erat demonstrandum 
noch im Rahmen dessen, was der ATtiny liefern kann.

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Der Triac ist ein stromgesteuertes Element. Offenbar reicht eine kleine 
Spannung aus, ihn zu zünden. Du kannst versuchen, eine oder zwei 
Diode(n) vor das Gate zu schalten und den Rest davor.
1
Gate -----|<|-----C8-----R33-----T4/1
2
               |
3
 Gnd----R10k-------|>|-------Attiny
4
               |        |
5
               -----R---

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Mark K. schrieb:
> Ich möchten nun über eine externe Schaltung mit einem ATtiny u.a. den
> TRIAC "ausschalten", auf vollen Durchlaß schalten und in Ruhe lassen

Häh ?

Du kannst ihn genau ein: zünden. Oder eben nicht zünden. Es gibt keine 3 
'Manipulationsmoglichkeiten'

Mark K. schrieb:
> : Lege ich das Gate direkt (also mit einem Kabel) auf Masse, dann sperrt
> der TRIAC.

Er wird nicht gezündet. Leider ist in deiner Schaltung nur eine 
Kondensatorkopplung des Gate vorhanden. Ein Widerstand nach Masse wäre 
schon gut um ungewolltes Zünden durch zu hohen Leckstrom zu verhindern.

Mark K. schrieb:
> um das "Sperren" des TRIAC, damit er nicht durch die 1ms-Pulse vom uC T4
> gezündet wird.

Häh ?

von Karl B. (gustav)


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Michael B. schrieb:
> Mark K. schrieb:
>> um das "Sperren" des TRIAC, damit er nicht durch die 1ms-Pulse vom uC T4
>> gezündet wird.

Für PhasenABschnittssteuerungen nimmt man meistens MOS-FETS, keine 
Triacs.

ciao
gustav

von Hadmut F. (hadmut)


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Warum kauft man nicht eine T12 löstation für 30.- inkl 5 spitzen?
Läuft excellent, internes 24V netzteil, temp-gesteuert, 3sek aufheiz.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Mark K. schrieb:
> "Ich dachte mir,

Manchmal muß man auch auf die richtige Masse achten wenn man was ändert.
Gleich eine T12 nehmen ist sicher einfacher.

von Mark K. (mamikoe)


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Zum Vorschlag gleich etwas "richtiges" zu kaufen:
Ja, natürlich, ich selbst habe schon zwei brauchbare Lötstationen, eine 
JBC und ein Klone. Aber wie bei vielen Basteleien ist das Ziel nicht 
unbedingt wirtschaftlich sinnvoll oder rational, aber wer eine 
Rationalisierung haben möchte: Der Eigentümer des Geräts lötet nur 
selten, braucht hauptsächlich den Heißluft-Teil, und ich habe mir in den 
Kopf gesetzt, den Löt-Teil der Elektronik auf Basis einer Erweiterung, 
die ich u.a. für meine JBC gefruckelt hatte, zu verbessern, 
gebrauchstauglicher zu machen. Was sich leider als kniffliger erweist 
als zunächst gedacht.

Noch mal zur Klarstellung: Die gezeigte/verlinkte Schaltung ist wie sie 
ist, die uC-Steuerung ebenfalls, weder meine Entwicklung noch kann ich 
sie ändern (d.h. die Schaltung könnte ich natürlich schon abändern, aber 
die uC-Steuerung eben nicht).

Lu schrieb:
> Mark K. schrieb:
> Manchmal muß man auch auf die richtige Masse achten wenn man was ändert.

Aha. Ist "die richtige Masse" hier der Masse-Anschluß des uC T4 (GNDS, 
ist schaltungstechnisch identisch mit dem linken Anschluß von R36 
(Netzanschluß, auf dem Ausschnitt nicht zu erkennen, aber aus dem 
Gesamt-Schaltplan) oder der Kathode/T1 des TRIACs (also dem rechten 
Anschluß von R36)? Ausprobiert habe ich nur GNDS, aber da eine 
Kabelverbindung dorthin funktioniert wird dies wohl die "richtige Masse" 
sein.

Karl B. schrieb:
>> Mark K. schrieb:
>>> um das "Sperren" des TRIAC, damit er nicht durch die 1ms-Pulse vom uC T4
>>> gezündet wird.
> Für PhasenABschnittssteuerungen nimmt man meistens MOS-FETS, keine
> Triacs.

Mag sein. Aber hier geht es nicht um eine "PhasenABschnittssteuerung". 
Original "schaltet" die Regelung nur die gesamte positive Halbwelle, 
eine oder mehrere in Folge innerhalb des Sekundentakts. Und ich möchte 
mit meiner Erweiterung zusätzlich das Zünden des TRIACs generell 
verhindern und (was aber kein Problem darstellt) alternativ den TRIAC 
dauernd zünden.

Torsten B. schrieb:
> Der Triac ist ein stromgesteuertes Element. Offenbar reicht eine kleine
> Spannung aus, ihn zu zünden. Du kannst versuchen, eine oder zwei
> Diode(n) vor das Gate zu schalten und den Rest davor.

Laut Datenblatt beträgt die Zündspannung 1,4 ... 1,7V. Wenn ich über 
eine BAT85 (Schottky) Masse an Gate lege sollten doch nicht mehr als 
0,3...0,4V verbleiben. Wo liegt der Fehler?
Dein Vorschlag sieht ausweislich Deiner Skizze also so aus, zusätzlich 
zu meiner Ergänzung (bzw. testweise der Diode nach Masse) zwischen C8 
und dem Gate eine oder mehrere Dioden einzufügen?

Michael B. schrieb:
> Mark K. schrieb:
>> Ich möchten nun über eine externe Schaltung mit einem ATtiny u.a. den
>> TRIAC "ausschalten", auf vollen Durchlaß schalten und in Ruhe lassen
> Häh ?

Was gibt es daran nicht zu verstehen?

> Du kannst ihn genau ein: zünden. Oder eben nicht zünden. Es gibt keine 3
> 'Manipulationsmoglichkeiten'

Ich habe nicht von "Manipulationen" gesprochen sondern von der Funktion 
bzw. Wirkung meines add-ons: TRIAC "sperren", TRIAC dauerhaft zünden 
oder in Rue lassen = keine Auswirkung, also "original" Betrieb. 
Letzteres ist eine dritte Funktion, erfordert nämlich einen 
Tristate-Ausgang. Nur L oder H wäre trivial, würde aber den "orginalen" 
Betrieb verhindern.
>
>> : Lege ich das Gate direkt (also mit einem Kabel) auf Masse, dann sperrt
>> der TRIAC.
> Er wird nicht gezündet.

Genau. Er "sperrt" solange das Gate auf Masse liegt.

> Leider ist in deiner Schaltung nur eine  Kondensatorkopplung des Gate vorhanden.

Das ist nicht "meine" Schaltung sondern die vorgefundene Schaltung des 
chinesischen Herstellers. Ich nehme an, daß er sich nicht damit begnügt, 
den Puls vom uC (Pin 1 von T4) einfach aufs Gate zu führen, damit im 
Falle eines "Aufhängens" des uC während der Erzeugung des Pulses das 
Heizelement des Lötkolbens nicht durchbrennt. Was ja durchaus sinnvoll 
ist. Oder?

> Ein Widerstand nach Masse wäre schon gut um ungewolltes Zünden durch zu hohen 
Leckstrom zu verhindern.

Haben wir hier ein Problem ungewollten Zündens wegen zu hohen 
Leckstroms? Eigentlich nicht. Im normalen, "originalen", Betrieb zündet 
der TRIAC immer nur wenn der uC einen Puls liefert. Das Problem ist - 
noch einmal - daß weder eine Schottky noch ein durchgeschalteter NPN von 
Gate nach Masse verhindert, daß der TRIAC zündet, wenn der uC einen Puls 
liefert.
>
>> um das "Sperren" des TRIAC, damit er nicht durch die 1ms-Pulse vom uC T4
>> gezündet wird.
> Häh ?

Was ist daran unklar? Ich habe auf das Erzeugen des Pulses durch den uC 
keinen Einfluß, das ist ein exotischer chinesischer uC, das Datenblatt 
gibt es nur auf Chinesisch und vor allem habe ich keinen Zugriff auf die 
Software/Quellcode. Ich muß die Schaltung nehmen wie sie und 
funktioniert und mit meinem add-on von "außen" darauf einwirken. Leider 
gibt der uC immer mindestens einen 1ms-Puls je Sekunde aus, heizt den 
Lötkolben also immer auf etwa 90°, und um dies zu verhindern muß ich die 
Zündung des TRIACs verhindern, und da ich für alles nur einen Pin des 
ATtiny zur Verfügung habe muß das möglichst auf die beschriebene Weise 
erfolgen. Und nein, einen größeren ATtiny zu verwenden ist für mich 
keine Lösung.

Noch mal zurück zu meiner gestellten Frage, denn das würde ich wirklich 
gerne verstehen: Warum sehe ich am Gate nicht lediglich den erwarteten 
Nadelpuls sondern die positive Halbwelle wie an R36?

von Torsten B. (butterbrotstern)


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> Dein Vorschlag sieht ausweislich Deiner Skizze also so aus,
> zusätzlich zu meiner Ergänzung (bzw. testweise der Diode nach Masse)
> zwischen C8 und dem Gate eine oder mehrere Dioden einzufügen?
Exakt. Durch die "Weichheit" kannst Du mit dem Ausgangspin + Diode das 
Gate nicht ausreichend low halten, daher die Diodendrop(s) in Reihe, 
dann fließt kein Strom ins Gate, falls Du mit dem AtTiny disablen 
willst.

Mit dem C8 könnte man sogar erreichen, dass im jeweils richtigen 
Quadranten gezündet wird (negative Flanke, falls T2 negativ ist). Dann 
funktioniert Deine Idee evtl. nicht.

Messe doch mal mit dem Diodentest eines Multimeters oder mit dem 
Transistortester des Forums (falls vorhanden, sehr empfehlenswert) die 
Durchgangsspannung zwischen Gate (Pin 3) und T1 (Pin 1) in beiden 
Richtungen.
Es ist sicher weniger als die im Datenblatt angegebenen 1,x V.

> Warum sehe ich am Gate nicht lediglich den erwarteten
> Nadelpuls sondern die positive Halbwelle wie an R36?
Weil das Gate im Triac relativ niederohmig mit T1 verbunden ist.

: Bearbeitet durch User
von Mark K. (mamikoe)


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Torsten B. schrieb:
> Exakt. Durch die "Weichheit" kannst Du mit dem Ausgangspin + Diode das
> Gate nicht ausreichend low halten, daher die Diodendrop(s) in Reihe,
> dann fließt kein Strom ins Gate, falls Du mit dem AtTiny disablen
> willst.

Verstanden habe ich es nicht, denn wenn trotz der Diode nach Masse noch 
zuviel Gatespannung anliegt, dann müßte ich diese doch auf nahezu die 
Höhe der Durchlaßspannung der Diode reduzieren und nicht lediglich um 
die ca. 0,6V der in Reihe zum Gate eingeschleiften Diode. Was bedeutet, 
daß der TRIAC dann auch regulär nur mit dieser geringen Spannung 
betrieben/gezündet wird, was aber alles andere optimal ist (denn dies 
ist ja auch der Grund, weswegen die Diode nach Masse die über R36 
gemessene Spannung etwas reduziert, denn so fließt etwas weniger Strom).
Was meinst Du mit "Weicheit"?

> Mit dem C8 könnte man sogar erreichen, dass im jeweils richtigen
> Quadranten gezündet wird (negative Flanke, falls T2 negativ ist). Dann
> funktioniert Deine Idee evtl. nicht.

Ich verstehe nicht.
Außerdem sehe ich doch am Ausgang des uC, daß der 1ms-Puls wenn dann 
immer nur zu Beginn der positiven Halbwelle erscheint.
>
> Messe doch mal mit dem Diodentest eines Multimeters ... die
> Durchgangsspannung zwischen Gate (Pin 3) und T1 (Pin 1) in beiden
> Richtungen.
> Es ist sicher weniger als die im Datenblatt angegebenen 1,x V.

In der Tat, es sind ca. 0,48 (V).
Allerdings erklärt das nicht, warum es auch nicht funktioniert, wenn ich 
testweise das Gate über einen NPN an Masse lege. Dessen Uce von 
0,1...0,2V sollte doch wirklich niedrig genug sein.

>> Warum sehe ich am Gate nicht lediglich den erwarteten
>> Nadelpuls sondern die positive Halbwelle wie an R36?
> Weil das Gate im Triac relativ niederohmig mit T1 verbunden ist.

Hm. Und weil T1 des TRIAC eben nicht direkt an Masse liegt sondern über 
R36, an dem eben aufgrund des Stroms durch den Lötkolben diese Spannung 
abfällt, zeigt sich diese Spannung auch am Gate, nachdem der Nadelpuls 
vorüber ist?

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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wenn du da was mit einem ATTiny bauen willst lass ihn doch einfach ein 
SSR schalten das hat schon alles integriert und wird immer sauber im 
Nulldurchgang schalten. Anstatt nun die Phase an oder abzuschneiden 
machst du das mit kompletten Paketen, also per Paketwellensteuerung, da 
das Heizelement sowieso so träge ist.

Hier ein animiertes GIF
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schwingungspaket.gif

von Mark K. (mamikoe)


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Ich denke, ich habe die Lösung gefunden - jedenfalls wenn ich die Diode 
zum "Sperren" direkt an Masse schalte (wie das mit dem ATtiny 
funktioniert muß ich noch testen):
Lege ich vom Gate eine BAT85 invertiert nach Masse, dann kann ich mit 
einer weiteren BAT85 in Durchlaßrichtung an Masse geschaltet den Triac 
"sperren", den Zündpuls faktisch blockieren. Abgesehen von einem 
winzigen Spitze, die nicht stört, ist an R36 keine Spannung mehr zu 
sehen. Mit 1N4148 funktioniert es nicht, beide Dioden müssen Schottky 
sein.
Erklären kann ich es nicht, auf dem Skop sehe ich "normal" keinen 
negativen Spike am Gate.

Thomas schrieb:
> wenn du da was mit einem ATTiny bauen willst lass ihn doch einfach ein
> SSR schalten das hat schon alles integriert und wird immer sauber im

Ich glaube, Du hast nicht verstanden, daß ich die 
Lötkolbentemperaturregelung nicht neu aufbauen sondern nur die 
vorhandene Regelung/Elektronik um ein paar Gimmicks ergänzen will.

von Mark K. (mamikoe)


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Tja, ich habe es mal mit dem Attiny-Ausgang ausprobiert - also wie 
eingangs beschrieben ein BAT85 mit Kathode an den Ausgang und die Anode 
an das Gate - und trotz "L", also Masse am Ausgang, funktioniert es 
nicht. Trotz der invers gegen Masse geschaltenen anderen BAT85 zündet 
der Triac unverändert, auf dem Skop ist am ATtiny-Ausgang die positive 
Halbwelle zu sehen. Als ob der ATtiny-Ausgang keinen Massepegel hätte.

von Michael L. (nanu)


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Mark K. schrieb:
> Tja, ich habe es mal..

Ganz sicher, daß der von Dir gezeichnete Schaltplanausschnitt korrekt 
ist?

: Bearbeitet durch User
von Mark K. (mamikoe)


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Michael L. schrieb:
> Ganz sicher, daß der von Dir gezeichnete Schaltplanausschnitt korrekt
> ist?

Ich würde mein Leben nicht darauf setzen wollen, nobody is perfekt, aber 
ich habe das mehrfach überprüft. Was kommt Dir merkwürdig vor, wo 
vermutest Du eine Unrichtigkeit?
Anliegend bessere Fotos der Platine, auf dem ursprünglich verlinkten 
Foto war gerade dieser Teil der Platine (1. Foto, links unten) wegen 
Reflektionen nicht zu erkennen.

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Du könntest ja mal wirklich einen Schaltplan mit den Bezugsmassen so 
zeichnen, daß man da evtl etwas verbessern kann, ohne selbst dir den 
Schaltplan aufzeichnen zu müssen. Das Lesen macht es in Länge auch nicht 
leicht erfassbar.

Hmm, ohne Ahnung davon zu haben würde ich mal versuchen das 1/T4 Signal 
zwischen R33 und C8 mittels Transistor oä auf Masse zu ziehen, also vor 
den Kondensator. ich weiß nicht, ob das gefährlich für beteiligte 
Komponenten ist.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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> Trotz der invers gegen Masse geschaltenen anderen BAT85 zündet
Was heißt das? Die Sprache des Elektronikers ist der Schaltplan.
Der Strom geht immer den Weg des geringsten Widerstandes.
Hast Du meinen Vorschlag (1-2 Diode(n) in Reihe zum Gate) versucht?
Dadurch muss die Spannung vor den Dioden erst mal auf 1-2 Diodendrops 
ansteigen, bevor nennenswert Strom ins stromgesteuerte Gate fließt.

Günstigste Zündung ist, wenn das Gate die gleiche Polarität wie die 
"Anode" hat (1 + 3 Quadrant).

Oszillogramm-Fotos bitte, mit Netzspannung als Referenz.
Dass am Gate die Halbwelle sichtbar wird, liegt an der niederohmigen 
Verbindung zwischen Kathode und Gate. Es ist doch klar, dass die 
Kurvenform der Kathode auch am Gitter liegt.

Und ein paar Erläuterungen (Notizen, Bauteilbezeichnungen) auf den Fotos 
würden uns die Arbeit, sich in die Schaltung hineinzudenken, stark 
erleichtern. Du kennst die Schaltung, wir nicht. Versuche, Dich in 
unsere Lage hineinzuversetzen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Torsten B. schrieb:
> Der Strom geht immer den Weg des geringsten Widerstandes.

Ohm und Kirchhoff haben sich im Grab umgedreht!

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