An die Praktiker da draußen: Was ändert der 3%ige Silberanteil im Lötzinn in der Praxis? Lohnt sich der Aufpreis? Ich beziehe mich konkret auf die ISO-Core "Ultra-Clear" Serie, die gibt es eben um ca. 1/3 teurer auch mit Silberanteil, dafür ohne Nickel.
:
Verschoben durch Moderator
Hi Luky, ich nutze diese auch. Angaben vom Hersteller: ... lead-free standard alloy consisting of 96.5% tin, 3% silver, and 0.5% copper. Its silver content of 3% ensures optimal wetting properties and balanced properties in terms of thermal fatigue, strength of the solder connection, and resistance to mechanical stress. Gruß Martin
1. Nicht jedes SAC Lot ist gut, es hängt auch am Flussmittel und vielleicht irgendwelcher metallurgischer Aufbereitung 2. Wer löten kann, kommt mit beidem zurecht. 3. Beim Wiederaufschmelzen (Reparieren) sind alle bleifreien Lote schlecht, bei der Reparatur kannst du dir nicht aussuchen mit welchem Lot die Platine gelötet wurde. 4. Nicht jedes bleifreie Lot mischt sich gut mit anderem bleifreiem Lot, lediglich Zinn idt in jedem drin, Reinzinn geht also immer 5. Kupfer im Lot ist im wesentlichen zur Lebensdauerverlängerung von Kuoferlötspitzen, heute gibt es aber praktisch nur noch eisenbeschichtete Dauerlötspitzen 6. Silber ist teuer.
Und ausserdem ist Nickel ein Allergen und sollte vermieden werden.
SN100C, also mit Nickel, war damals das erste bleifreie Lot mit dem man brauchbar loeten konnte. Und ich vermute mal das die Japanische Firma die damals damit um die Ecke kam das patentiert hat. Sollte aber wohl langsam ablaufen. Nachteil ist natuerlich das Nickel ein Allergen ist! Vanye
Guter Punkt mit dem Nickel. Bei meinen paar Lötstellen sollte der Aufpreis für das silberhaltige Lötzinn tolerierbar sein, interessant ist die Diskussion trotzdem.
Rüdiger B. schrieb: > Und ausserdem ist Nickel ein Allergen und sollte vermieden werden. Wer trägt schon Lötstellen direkt auf der Haut. Sauerstoff führt auch zu Vergiftungen, Stickstoff zu Rauscherscheinungen und trotzdem leben wir damit ganz gut.
:
Bearbeitet durch User
Rüdiger B. schrieb: > Und ausserdem ist Nickel ein Allergen und sollte vermieden werden. Und an welchen Arzt muss sich der Lötkolben im Krankheitsfalle wenden?
Heinz-Maria schrieb: > Rüdiger B. schrieb: >> Und ausserdem ist Nickel ein Allergen und sollte vermieden werden. > > Und an welchen Arzt muss sich der Lötkolben im Krankheitsfalle wenden? An den Spitzenarzt Dr. Weller.
SAC305 benetzt besser, ist aber teuer. SN100C sieht geiler aus (wie verbleites) und ist ist schonender für's Werkzeug, speziell aber Maschinen. Und die mechanische Haltbarkeit der Lötstellen soll besser sein ggü. anderen bleifreien Legierungen.
> Wer trägt schon Lötstellen direkt auf der Haut.
Wenn ich eine Stunde mit SN100C irgendwas von Hand loete dann
hab ich danach immer so einen komischen metallischen Geschmack
im Mund. Und ich lutsche nicht dran!
Ich schaetze das Zeug durchaus, kann aber bedenken durchaus
verstehen!
Vanye
Michael B. schrieb: > 1. Nicht jedes SAC Lot ist gut, es hängt auch am Flussmittel und > vielleicht irgendwelcher metallurgischer Aufbereitung Welche Erinnerung hat ein Lot mit festgelegter Zusammensetzung an die metallurgische Aufbereitung, nachdem es einmal geschmolzen ist? Rüdiger B. schrieb: > Und ausserdem ist Nickel ein Allergen und sollte vermieden werden. Die ganze technische Welt ist voller Nickel - warum soll das jetzt bei Lötzinn ein Problem sein? Vanye R. schrieb: > Wenn ich eine Stunde mit SN100C irgendwas von Hand loete dann > hab ich danach immer so einen komischen metallischen Geschmack > im Mund. Und ich lutsche nicht dran! Viel wahrscheinlicher ist, dass man da das verdampfende Flussmittel schmeckt. Damit wird das auch kein metallischer Geschmack sein. Wie hoch soll denn der Partialdampfdruck einer solchen geschmolzenen Legierung bzw. deren Bestandteile sein, damit das überhaupt in relevanter Menge in die Luft geht?
:
Bearbeitet durch User
> Viel wahrscheinlicher ist, dass man da das verdampfende Flussmittel > schmeckt. Du erklaerst mir jetzt was ich schmecke? [Spockmaessig Augenbraue hochhebe] > damit das überhaupt in relevanter Menge in die Luft geht? Ich glaube nicht das es in die Luft geht. Aber man haelt das Zeug ja in der Hand. Das ist aehnlich als wenn du mal ein Stueck Messing laengere Zeit festhaelst. Das merkst du auch... Vanye
Vanye R. schrieb: > Das ist aehnlich als wenn du mal ein Stueck Messing laengere Zeit > festhaelst. Das merkst du auch... Ich glaube, man merkt nur das Blei. In vielen Messinglegierungen, auch Alu und Stahl, ja auch drin.
> Ich glaube, man merkt nur das Blei.
Nein, waere dem so dann wuerde ich und viele andere sowas auch
ueber normales verbleites Loetzinn sagen. Das ist da aber nach
meiner Erfahrung voellig unauffaellig.
Vanye
Der Silberanteil führt zu einem niedrigeren Schmelzpunkt (ca. 10 Grad weniger), ist also potentiell schonender für die Bauteile (insbesondere LEDs und diverse Plastik-Steckverbinder/Klemmen mögen keine hohen Temperaturen). Und es erhöht die Chance dass man mit suboptimaler Technik (z.B. T962) den Reflow-Prozess halbwegs vernünftig zum Laufen kriegt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.