Forum: Markt [V] Gossen Konstanter T1 K 30 B 0,8 Labornetzgerät 30V 0,8A


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Johannes F. (jofe)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo allerseits,

hier noch ein Labornetzgerät aus meiner Sammlung zum Verkauf. Es 
funktioniert grundsätzlich gut, die Ausgangsspannung lässt sich jedoch 
nur bis ca. 28,7 V einstellen (interner Trimmer für den U_max-Abgleich 
bereits am Anschlag). Die per Stufendrehschalter wählbaren 
Strombegrenzungswerte stimmen ungefähr. Als Regler-IC ist ein LM304 (im 
Metallgehäuse, TO-99 oder ähnlich) verbaut. Das Gerät ist recht klein, 
nur ca. 24×18×9 cm³.

Preis: 45 Euro zzgl. Versand nach Absprache (DHL bevorzugt), Abholung 
wäre in 99310 ebenso möglich. Der Versand kann ggf. einige Tage in 
Anspruch nehmen, da ich erst die Fahrt zur Post organisieren muss (habe 
momentan kein Auto); somit muss ich dafür bereits im Voraus um etwas 
Geduld bitten.

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von Kalle S. (kallebmw)


Lesenswert?

dies sind echt robuste Netzteile. Da haben wir schon in der Lehrzeit mit 
gearbeitet in den 70er.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Kalle S. schrieb:
> dies sind echt robuste Netzteile.

Kann ich nicht bestätigen. Kein gekapseltes Poti, und wenn der Schleifer 
wegen Staub abhebt liegt volle Spannung am Ausgang. Zudem ist der Trafo 
für 0,8A Dauerstrom unterdimensioniert.



> Da haben wir schon in der Lehrzeit mit
> gearbeitet in den 70er.

Man verklärt die guten alten Zeiten.

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


Lesenswert?

Ist nun reserviert.

Viele Grüße

von Wollvieh W. (wollvieh)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Kalle S. schrieb:

>> Da haben wir schon in der Lehrzeit mit
>> gearbeitet in den 70er.
>
> Man verklärt die guten alten Zeiten.

Wir hatten ja nichts nach dem Krieg.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Kalle S. schrieb:
>> dies sind echt robuste Netzteile.
>
> Kann ich nicht bestätigen. Kein gekapseltes Poti, und wenn der Schleifer
> wegen Staub abhebt liegt volle Spannung am Ausgang. Zudem ist der Trafo
> für 0,8A Dauerstrom unterdimensioniert.
>
>> Da haben wir schon in der Lehrzeit mit
>> gearbeitet in den 70er.
>
> Man verklärt die guten alten Zeiten.

Moin,

Das war auch beim Original FS73/12 LNG der Fall. Damals zerlegte mir ein 
ähnlicher Umstand in D ein teures geschenktes Wendel Poti, das ich mir 
als Lehrling neu nicht leisten hätte können. Das war eine bittere 
Lektion für mich. Nur dass in diesen Fall nicht die Last zerstört wurde, 
sondern das teure Einstell-Poti.

Wenn z.B. das Poti auf Null oder eine niedrige Spannung gestellt ist, 
kann es bei Regelausfall passieren, daß das Poti dann durch Überlastung 
zerstört wird, weil in der Originalschaltung dann Strom über die OPV 
Schutzdioden gegen Masse fliessen konnte, wenn die Ausgangsspannung hoch 
geht. Sehr schlecht für ein 30K Präzisions Wendel-Poti, dessen 
empfindliche Drahtwicklung dann fast sofort verbrennt.

Deshalb modifizierte ich das Design, so, daß ein Ausfall des Potis 
keinen Spannungsunfall an der Last mehr verursachen konnte. Gegen 
Regelausfall hilft natürlich sonst nur eine richtig funktionierende 
Crowbar Schutzschaltung.

Beim Design von eigener und hochwertiger reparierbarer (Industrie) 
Elektronik empfiehlt es sich, Schutzmassnahmen durch besseres 
Schaltungsdesign von Vornherein zu berücksichtigen. Generell sollte man 
sich Gedanken über Langzeit Komponenten-Degradation machen und 
vorbeugend zu planen. Weiters ist es zweckmässig Komponenten mit 
ausreichendem Margin zu betreiben und schaltungstechnisch zu schützen. 
Ich mache das seitdem so und es hat mich hin und wieder vor 
schmerzlichen Verlusten bewahrt.

Es ist mir klar, daß solch Philosophie in Fällen aus finanziellen 
Marktgründen nicht immer möglich ist. Da ich aber fast immer die 
Freiheit gehabt habe, Designs robust zu verwirklichen, hat sich diese 
Vorgehensweise oft bewährt und zumindest dem Kunden genützt:-) OK, OK. 
Ich weiß was ihr jetzt denkt:-)

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


Lesenswert?

Der Gossen Konstanter ist nun verkauft.

Gerhard O. schrieb:
> Gegen
> Regelausfall hilft natürlich sonst nur eine richtig funktionierende
> Crowbar Schutzschaltung.

Davon hatte ich schonmal gelesen. Habe auch vor, mir solche 
Schutzschaltungen mit Thyristor für empfindlichere Schaltungen 
aufzubauen. Bei meinen älteren Labornetzgeräten ist das sehr ratsam, 
denn da kann es schonmal vorkommen, dass das Poti kratzt bzw. der 
Schleifer abhebt und dann die volle Ladeelko-Spannung am Ausgang 
anliegt.

Generell schalte ich für Digitalschaltungen immer einen 
Festspannungsregler dem Netzgerät nach; bei meinen Statron/RFT 3214ern 
mit ihren 15 V maximaler Nenn-Ausgangsspannung sollte ein 7805 auch 
einen Regeldefekt noch verkraften, ggf. wird er höchstens wegen zu hoher 
Verlustleistung runterdrosseln.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Moin,

Ich möchte da eine LNG philosophische Frage in den Raum werfen.

..."sollte ein 7805 auch
einen Regeldefekt noch verkraften, ggf. wird er höchstens wegen zu hoher
Verlustleistung runterdrosseln."...

Ich war eigentlich auch immer der Meinung, daß Labornetzteil eigentlich 
nur als elektronische Spannungsquelle benutzt werden sollten. Obwohl ich 
allen meiner LNGs vertraue was, Zuverlässigkeit angeht, 
Überschwingverhalten, etz., bin ich wie Johannes der Meinung, daß im 
Spannungsbereich begrenzte Komponenten wie Digital Logik und uC mit sehr 
knappen Margen, sie besser mit ihren ohnehin zugedachten 
Versorgungsschaltung betreiben sollte.

Sicher, man kann die LNG Ausgangsspannung genau einstellen und 
überwachen, aber ein versehentlicher Fehlgriff oder Einstellung kann 
irgendwann die Last in die ewigen Jagdgründe befördern. So viele moderne 
Komponenten habe extrem wenig Spannungstoleranz, wenn man z.B. an OPVs 
denkt mit 6V Maximum. Wer nicht daran denkt, kann sie leicht 
versehentlich abstechen.

In meiner Praxis, aber natürlich nicht ausschließlich, ziehe ich es vor 
meine Schaltungen mit ihrer zugedachten Versorgungsschaltung zu 
betreiben. Auch wenn ich mich auf meine LNG verlassen kann. Ab und zu 
versorge ich uC schon direkt vom LNG, mache es aber nicht gerne.

Als zusätzliche Versicherung, stelle ich im Versuchsstadium die 
Eingangsspannung meist an die Grenze des Regler-Dropouts ein, um bei 
einem zufälligen "Unfall" noch eine Chance zu haben, daß es die 
Komponenten überleben.

Auch LEDs lassen sich mit dem LNG alleine, leicht versehentlich 
überlasten. Da ist es auch dort besser, die LED mit ihrem zugehörigen 
Vorwiderstand bzw. Strombegrenzungsschaltung zu betreiben. Wer eine LED 
direkt mit dem LNG in Strombegrenzungsmodus betreiben will, sollte 
zumindest den Strom vorher richtig einstellen und erst dann mit der 
Spannung vorsichtig hochgehen. Dann passiert in der Regel nichts. Sonst 
könnte es passieren, daß der noch auf der EMF gehaltene Ausgangselko, 
die Last zerstört.

Kann man halten wie man will. Ich jedenfalls, verhalte mich die meiste 
Zeit vorsichtig und bedächtig. Hudeln und übertriebene Neugierde oder 
Hast, führt oft zu vermeidbaren Unfällen. Bei uns heisst es "Measure 
twice, cut once"

Auf dieses Thema bezogen, heisst das, daß man zuerst überlegt was man 
betreiben will, die richtigen Einstellungen bewirkt und mit Vorsicht und 
Überlegung vorgeht. Damit lässt sich viel Lehrgeld ersparen. Das 
gebrannte Kind,scheut bekanntlich das Feuer. Das gilt aich hier.

Wie oft liest man im Forum über durch AKKU Laden zerstörte LNGs. Kaum 
jemand macht sich Gedanken, daß LNGs fast ausschliesslich, Serien Dioden 
für die Hintereinanderschaltung von LNGs und Falschpolung enthalten. 
Dann wundern sich die Leute, wenn bei Falschpolung Kleinholz gemacht 
wird. Den wenigsten fällt ein, zumindest eine schnelle Sicherung in 
Serie mit dem Akku zu schalten. In der Firma passierte das auch und ich 
musste ein LNG wiederholt reparieren. Ohne Sicherung hat ein Akku an 
einem LNG nichts zu suchen. Falschpolung passiert so leicht. Der hohe 
mögliche Strom eines Akkus zerstört Leiterbahnen, die Diode und 
verursacht Hitzeschäden und Verschmoren betroffener Schaltungsteile. 
Dieser Schaden ist die Hudelei nicht wert. Bedachtsamkeit und 
methodisches Vorgehen sollte der Leitfaden in der Technik sein.

Glaubt mir, ich musste das auch schon von. Aber man sollte aus den 
Fehlern lernen und sie nicht wiederholen. Ich musste im Betrieb mit 
Laserdioden arbeiten, wo das Stück $5000 kostet. Da geht man 
fachmännisch vor und arbeitet nur mit den vorgesehenen und getesteten 
Vorschalteinrichtungen. Unvorschriftsmässiges Verhalten kann zu 
empfindlichen finanziellen Verlust führen. Gewisse Komponenten schliesst 
man nicht "so einfach" ohne zugehörige Schutzelektronik an.

Das wären meine Gedanken dazu als alter Fuchs mit Kampfnarben und Löcher 
im Fell...

Gerhard

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.