Forum: Haus & Smart Home Nebenschlussgenerator mit Dieselmotor ca.40kW


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von Klaus B. (klaus_b434)


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Hallo Forum!

Bei mir im Haus habe ich einen Dieselgenerator der einen 
Nebenschlussgenerator antreibt. Leider gibt es keine "AVR" bzw. 
Spannungsregler mehr. (Wurd irgendwann ausgebaut und ist irgendwo 
verloren gegangen) Jetzt möchte ich den Generator wieder aktivieren.

Kerndaten: Dieselmotor 50kVA und Generator 230/400 in Sternbetrieb
Am Generator ist der Nebenschluss mit folgenden Daten montiert:
36V/33A. Der Generator wird mit 1000upm betrieben.

Hat jemand Erfahrung wie der Nebenschluss bedient werden muss bzw. 
welchen Spannungsregler (cosPhi Regler) ich dafür einsetzen kann. Ich 
habe schon mit div. Hersteller gesprochen aber die haben dafür auch 
keinen passenden Regler mehr. Aussage: Ich soll den Generator ausbauen 
und einen modernen einsetzen, das möchte ich aber nicht weil 
grundsätzlich der Generator noch fit ist und er vor ca. 8 Jahren neu 
gewickelt worden ist.

Danke,
Grüße Klaus

von H. H. (hhinz)


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Nix Nebenschluss!

Das ist ein fremderregter Synchrongenerator.

von Hans (piaggio)


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vielleicht haben die etwas passendes:
https://www.rotek.at/produkte/generatoren-zb-avr-De.html

von Udo S. (urschmitt)


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Klaus B. schrieb:
> Bei mir im Haus habe ich einen Dieselgenerator der einen
> Nebenschlussgenerator antreibt. Leider gibt es keine "AVR" bzw.
> Spannungsregler mehr.

Genauer Typ. Oft gibt es auf der Weit mehr als einen solchen Generator 
und vielleicht findet sich jemand der zu dem Gerät technische Unterlagen 
hat oder weiß wo sie stehen.

Wie kommt es dass der Generator vor 8 Jahren neu gewickelt wurde und 
jetzt die Regelung fehlt?
Wurde er wenigstens identisch zu vorher gewickelt, so dass die Daten auf 
Typenschild und ggf. technischer Doku noch stimmen?

Die Drehzahlregelung ist aber noch vorhanden und funktioniert?

von Klaus B. (klaus_b434)


Angehängte Dateien:

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Guten Morgen,

Der Motor wurde deswegen neu gewickelt weil vor einigen Jahren das 
Kraftwerk überflutet wurde und auch der Schaltschrank, darum gibt es den 
Regler nicht mehr. Er wurde genau nach Typenschild gewickelt. 
Dieselmotor mit drehzahlsteller sind vorhanden und laufen schon.

Anbei die Typenschilder..

Danke.
Klaus

von Giovanni (sqrt_minus_eins)


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zu beachten:

Erregerdaten: 36V, 33A Nennwert! Das sind schon mal 1.2kW. Mit diesen 
Daten kann man eine Erregereinrichtung anfragen.

Schieflast: (= Belastung Sternpunkt) ist hier nicht definiert. Bei 
Großgeneratoren eher 8%, aber hier?

Spannungsverzerrung: Die Phasenspannungen haben oft einen hohen Anteil 
an 3. Oberschwingung.

Schutz:
* Generator
* Anlagenschutz; Personenschutz

Sinn der Aktion:
* ???
* Für Notstrom? (Blackout-Vorsorge); wer startet den Diesel? Wo kommt 
die Erregerleistung beim Blackstart her?
* hoffentlich nicht mit dem Netz verbunden.

von Klaus B. (klaus_b434)


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Der Verteiler für die Absicherung, Anlagenschutz und Start/Stop ist 
schon fertig aufgebaud -> TN-S mit Zusatzschutz teilweise 
FI-Schutzschaltung , Start und Stop wird manuel durchgeführt und mit 
einem Netz-/Generatorschalter wird die Anlage komplett vom Netz 
getrennt.

Gedacht ist es als Notstromversorgung und ich rechne mit einer 
Schieflast von 15%. Die Erregerleistung kommt vom angeflanschten 
"Generator" (Bild 1760)
Eine Umschaltfreigabe kommt erst dann wenn die Spannung erreicht ist und 
ich schätze das der Aufbau der Spannung ca. 10sek benötigen wird.Über 
eine Signalleuchte sieht man das die Spannung erreicht ist und der 
Handschalter geschaltet werden kann.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Hast Du denn die kompletten Unterlagen zum Generator? Wenn ja, dann 
müsste sich die Regelung doch mit einem anderen Regler neu aufbauen 
lassen. Sowas bekommt man zuweilen in der elektronischen Bucht.
Ich habe vor 2 Jahren einen 100kVA Leroy & Somer Generator mit einen 6 
Zyl MAN Motor komplett überarbeitet und neu aufgebaut. Flammstartanlage 
nachgerüstet, Bedientableau neu erfunden usw. Teile waren durchaus zu 
bekommen.
Wie ist die Drehzahlregelung ausgeführt? Mit einem Governor mit sehr 
genauer Frequenzkonstanz? Oder nur ne einfache mechanische 
Fliehkraftregelung? Reihen- oder Verteiler ESP?
Woher hast Du die Maschine? War das ne stationäre Anlage? Wenn ja, dann 
wurde die evtl permanent beheizt und hat keine Vorglüh- oder 
Flammstartanlage. Dann bekommst Du den nicht so einfach gestartet.

von Wolf17 (wolf17)


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Gibt es in dem Schaltschrank noch den kW-Trafo des Reglers?

Der Anker müsste doch immer etwas Restmagnetismus haben, ausreichend um 
noch ein paar Watt ohne Erregestrom zu liefern. Damit kann dann der 
Regler langsam hochfahren, notfalls ein "Anfangsüberbrückungsrelais" 
oder einen Widerstand vom hier genannten DC-Zwischenkreis an die 
Synchronwicklung schalten.

Geht sowas:
3x2 Trafos von denen hier https://www.ebay.de/itm/305824503523 (22V 10A) 
kosten 6x26€, einen Sechspulsgleichrichter, Zwischenkreiselko. (besser 
wäre 2x15V statt 2x22V, aber die 22V Trafos sind gerade billig) 
(vielleicht reichen auch 2x12V, mit einem 34V Zwischenkreis kann man die 
Synchronwicklung dann zumindest nicht überlasten)
Dann einen PWM der mit den 55?V Zwischenkreis klarkommt und genügend 
Amper an die hochinduktive Synchronwicklung schalten kann wie dieser 71€ 
Billigkracher:
https://www.ebay.de/itm/375833041386
Dann braucht man noch ein Reglermodul, dass die 230VAC über den PWM 
Eingang nachführt.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Normalerweise braucht er nur einen Spanungsregler für ältere 
Generatoren, zB sowas in der Art:
https://www.ebay.de/itm/126708989508

Allerdings braucht man zuallererst mal die genauen Unterlagen des 
Gennos.

von Lu (oszi45)


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Giovanni schrieb:
> Für Notstrom? (Blackout-Vorsorge); wer startet

Nebenbei sollte man auch frischen Diesel verfügbar haben, da normaler 
Diesel nicht ewig lagerfähig ist. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Dieselkraftstoff

von Rainer D. (rainer4x4)


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Lu schrieb:
> Nebenbei sollte man auch frischen Diesel verfügbar haben, da normaler
> Diesel nicht ewig lagerfähig ist.
Mist, dann muss man unseren Maschinen mal sagen das der Sprit nicht 
taugt, von dem zig m3 seit 50 Jahren in den Tanks lagern. Die saufen das 
Zeug ohne zu mucken. 60L pro Stunde unter Volllast, jeden Monat 6 
Stunden Probelauf. Und das an vielen Stationen. Jährlich wird 
nachgetankt was bei den Probeläufen verbraucht wurde.

Aber viel wichtiger ist es den Sprit zu haben. Denn wenns nen 
großflächigen Stromausfall gibt, dann gibt auch keinen Sprit.

von Wolf17 (wolf17)


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Lu schrieb:
> Nebenbei sollte man auch frischen Diesel verfügbar haben, da normaler
> Diesel nicht ewig lagerfähig ist.
Da werden Sie geholfen:
https://www.liqui-moly.com/de/de/anti-bakterien-diesel-additiv-p004770.html#21317
https://service.mathy.de/welche-additive-sind-zu-verwenden-um-diesel-haltbar-f%C3%BCr-eine-lagerung-zu-machen
https://www.erc-online.de/erc-additiv/aktuelles/artikel/heizoel-und-diesel-laenger-lagern

Gut ist auch, wenn der Dieselvorrat lichtdicht und kühl lagert.
Irgendwas war da auch noch mit Vermeidung von Buntmetallen?

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Rainer D. schrieb:
> seit 50 Jahren in den Tanks lagern. Die saufen das Zeug ohne zu mucken.
Das geht problemlos, bis beim Nachtanken der Vorrat unbeabsichtigt 
verseucht wird. Dann ist es zu spät zur Vorbeugung und die Filter setzen 
sich dauernd zu. Gibt es wenigstens mehrere Tanks, falls einer 
Dieselpest hat?
https://de.wikipedia.org/wiki/Dieselpest
https://skipper.adac.de/dieselpest-was-hilft-wie-man-sich-dagegen-schuetzt/
Der Bioanteil hat die Lage verschärft, den gab es früher nicht.
Immer Ersatzfilterpatronen bereithalten!

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Viele PV-Wechselrichter können das MPPT deaktivieren, dann kann man da 
mit einer Gleichspannung auf die PV Eingänge drauf. Bräuchtest dann 
evtl. noch einen potenten Gleichrichter.

Schau mal der Growatt SPH-TL3-10000 BH-UP (10kW), der ist 
schwarzstartfähig braucht also keine Netz zum synchronisieren und kostet 
um die 1300€. Man kann natürlich mehrere parallel schaltet aber wer 
braucht schon 40kW/h.

von Giovanni (sqrt_minus_eins)


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Giovanni schrieb:
> * Für Notstrom? (Blackout-Vorsorge); wer startet den Diesel? Wo kommt
> die Erregerleistung beim Blackstart her?

NACHTRAG:

Für Initialerregung sollte eine 12V Batterie reichen.
Wenn 36V bei Nennlast und pf=0.8, dann kommt bei 12V und Leerlauf schon 
was Vernünftiges raus.
Strom wäre dann auch nur 11A - sollte möglich sein.

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