Hallo zusammen, ich suche nach einen Buch, wo auf die Technik unseres Satellitenfernsehens eingegangen wird (Modulationsarten, Senden, Empfangen ...) Leider finde ich dazu nichts richtiges (nur ältere unaktuelle Bücher). Vielleicht hat jemand eine Idee.
Die technische Entwicklung auf dem Gebiet ist mir zu rasant. Kaum hat man seinen analogen Satreceiver durch DVB-S ersetzt, ist der Standard schon wieder veraltet. Mein Fernseher kann DVB-T, das war nach ein paar Jahren schon wieder weg. Auch mein DVB-T-Stick ist schon Elektroschrott. Ich habe nur ISBN 3540609458 zweite Auflage 1996, längst veraltet. https://www.eurobuch.de/buch/isbn/3540609458.html Reimers, Ulrich.: Digitale Fernsehtechnik. : Datenkompression und Übertragung für DVB
Da hat sich nur die Anzahl Bit in der QAM geändert. https://de.wikipedia.org/wiki/DVB-S DVB-S2 ist eine Weiterentwicklung des DVB-S-Standards. Durch Verwendung verbesserter Kodierungs-, Modulations- und Fehlerkorrekturverfahren wird die Datenrate um bis zu 30 % gesteigert. Im März 2005 ratifizierte ETSI den DVB-S2-Standard unter der Nummer EN 302 307. Zur Umstellung des Empfangs von DVB-S auf DVB-S2 wird kein neuer Signalumsetzer (LNB) benötigt, „lediglich“ neue Set-Top-Boxen (Receiver) bzw. Fernsehgeräte mit entsprechendem DVB-S2-Empfangsteil. Anstelle von 4PSK (QPSK) bei DVB-S verwendet DVB-S2 optional die Modulationsarten 8PSK, 16APSK oder 32APSK. Die Anpassung (ACM) erfolgt optional durch Rückmeldung der Empfangsqualität durch Referenzempfänger. So kann bei schlechter Empfangslage die Modulation verändert werden, um einen Empfangsabbruch zu vermeiden. Bei gleicher Bitfehlerhäufigkeit (BER) erfordert 8PSK ein höheres Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) von etwa 4 bis 4,5 dB. Gleichzeitig wird meistens (außer beispielsweise beim Dish Network in den USA) der effizientere Fehlerkorrektur-Code LDPC eingesetzt, der etwa 1,5 dB weniger Rauschabstand als DVB-S benötigt. Unter anderem deshalb wird auch eine höhere Netto-Datenrate gegenüber DVB-S erzielt. LDPC kann auch bei QPSK zur Reduktion der benötigten SNR oder für höhere Netto-Datenraten verwendet werden. Unterhalb der für fehlerfreien Empfang benötigten SNR führt LDPC jedoch schneller zu totalem Signalverlust, während bei DVB-S zunächst immer mehr Bildfehler entstehen. DVB-S2 ermöglicht auch eine effizientere Auslastung von DVB-C-Kanälen in Kabelnetzen, die als Signalquelle Satelliten-TV-Transponder verwenden. Waren „breite“ Astra-Transponder im DVB-S-Modus in der Lage, typischerweise ca. 38 MBit/s Nettodatenrate zu transportieren (DVB-S, QPSK, 27500 kSymb/s, FEC 3/4)[2] und damit einen Kabelkanal mit 64-QAM-Modulation weitgehend zu füllen, stehen im moderneren Modulationsschema 256-QAM in Kabelnetzen 50,8 MBit/s Nettodatenrate zur Verfügung. Eine bessere Auslastung dieser Nettodatenrate ist nur bei einer Zuführung mit DVB-S2 möglich. So ergibt der Modus DVB-S2, Pilot on, 8PSK, 22000 kSymb/s, FEC 2/3 eine Nettodatenrate von ca. 42,5 MBit/s.[2] Die öffentlich-rechtlichen HDTV-Programme laufen in Deutschland mit dieser Konfiguration auf „schmalen“ Astra-Transpondern.[3][4] Eine Absenkung des Fehlerschutzes auf FEC 3/4 ergibt bei ansonsten identischen Parametern eine Nettodatenrate von ca. 47,7 MBit/s[2], benötigt aber ca. 1,3 dB mehr SNR für stabilen Empfang (C/N lock)[5]. Einige Transponder von HD+ und von Sky Deutschland nutzen diese Betriebsart. „Breite“ Astra-Transponder erlauben mit der Kombination aus DVB-S2 und der älteren QPSK-Modulation eine noch bessere Auslastung: mit den Parametern DVB-S2, Pilot off, QPSK, 27500 kSymb/s, FEC 9/10 ergibt sich eine Netto-Datenrate von 49,2 MBit/s[2]. Der extrem geringe Fehlerschutz FEC 9/10 wird hier möglich durch die Kombination mit der effizienteren LDPC-Fehlerkorrektur von DVB-S2. „Breite“ Astra-Transponder, in DVB-S2 und mit der Modulationsart 8PSK betrieben, erreichen Nettodatenraten von 53 MBit/s bis knapp 60 MBit/s[2] und sind deshalb nur praktikabel, wenn der Inhalt des jeweiligen Transponders nicht 1:1 in Kabelnetze eingespeist werden soll. Nötige SNR bei FEC 2⁄3 nach Lyngsat.com Verfahren QPSK 8PSK DVB-S 4,4 8,1 DVB-S2 3,1 6,6 Der Einsatz besserer Algorithmen zur Bilddatenreduktion (beispielsweise H.264 bzw. MPEG-4 AVC statt H.262 bzw. MPEG-2-Video) und besserer Auflösung (HDTV) ist nicht notwendigerweise an DVB-S2 gekoppelt. So sendete das WDR Fernsehen seine HD-Programme H.264-kodiert noch bis Dezember 2021 parallel zu einem im März 2021 aktivierten DVB-S2-Transponder auch über DVB-S (auf denselben Transpondern wie die SD-Programme). Sogar der UHD-Kanal von RTL wird auf einem DVB-S-Transponder verbreitet[6]. Da aber für neuere Formate ohnehin neue Endgeräte mit anderen Demodulatoren und Decodern benötigt werden, wechseln die meisten Anbieter auch auf ein datenraten-effizienteres und damit für sie kostengünstigeres Modulationsverfahren, wenn dieses von allen auf dem Transponder ausgestrahlten Programmen ohnehin aufgrund der Decoder-bedingten Anforderungen im Empfangsgerät unterstützt wird. Auch aus diesem Grund geht mit DVB-S2 oft ein Wechsel des Audiocodecs zugunsten von Dolby Digital (AC-3) einher, welches die großen Sender allerdings bereits bei DVB-S zusätzlich anbieten. Von den deutschsprachigen HD-Sendern senden nur die öffentlich-rechtlichen und Servus TV noch zusätzlich mit dem üblicherweise für MPEG-2-Audio verwendeten Codec MPEG-1 Audio Layer 2 (MP2).
Ok "fast dasselbe" nutzt meiner alten Dreambox aber auch nichts. Die analogen Standards wurden kompatibel erweitert. Farbfernsehen Videotext und Stereoton wurden eingeführt ohne dass man seinen alten Fernseher verschrotten musste. Irgendwann war mal ein neuer fällig, aber das konnte man selbst bestimmen. In einem Nachbarthread geht es gerade um die "Abschaltung" von Windows 10. Ein verlinkter Artikel trägt den schönen Titel "Unverfrorenheit as a service".
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Christoph db1uq K. schrieb: > Die technische Entwicklung auf dem Gebiet ist mir zu rasant. Kaum hat > man seinen analogen Satreceiver durch DVB-S ersetzt, ist der Standard > schon wieder veraltet. Mein Fernseher kann DVB-T, das war nach ein paar > Jahren schon wieder weg. Auch mein DVB-T-Stick ist schon Elektroschrott. > > Ich habe nur ISBN 3540609458 zweite Auflage 1996, längst veraltet. > https://www.eurobuch.de/buch/isbn/3540609458.html > Reimers, Ulrich.: Digitale Fernsehtechnik. : Datenkompression und > Übertragung für DVB Danke für die Info. Ja, ich kenne auch das Problem.
Vielen Dank Rüdiger, ich sehe du kommst aus dem Bereich. Gibt es da trotzdem dafür ein Nachschlagewerk?
Moin, Um den Sprechdurchfall von ChatGPT weiterreichen zu koennen muss man nicht "aus dem Bereich" sein. Das mit dem Nachschlagewerk "fuer alles" ist etwas schwierig, weil es zu jedem klitzekleinen Teilchen des Gesamtkunstwerks DVB-S2 ein paar Regalmeter Literatur geben wird. Da musst du dich schon auf einen kleinen Teilaspekt konzentrieren, dann gibts da evtl. konkrete Literaturempfehlungen. Klar, eine EN302307 lesen kann vielleicht weiterhelfen. Aber diese Specs sind halt nicht arg didaktisch. Aus sicherer Quelle weiss ich, dass zum Verstaendnis von DVB-[A-Z][1..] ein oder mehrere Studiengaenge elektrische Nachrichtentechnik nicht geschadet haben :-) Gruss WK
Rüdiger scheint aus dem Bereich copy&paste zu kommen, er hat nur die Fußnoten weggelassen. [3][4] Fachliteratur holt man wohl heutzutage aus dem Web. Die gedruckte veraltet zu schnell. "Digitale Fernseh- und Hörfunktechnik in Theorie und Praxis " https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-53896-4 "2016 Latest edition" "Professionelle Videotechnik" (anscheinend ohne DVB, nur Studiotechnik) ISBN: 3540242066
Dergute W. schrieb: > Moin, > > Um den Sprechdurchfall von ChatGPT weiterreichen zu koennen muss man > nicht "aus dem Bereich" sein. > Das mit dem Nachschlagewerk "fuer alles" ist etwas schwierig, weil es zu > jedem klitzekleinen Teilchen des Gesamtkunstwerks DVB-S2 ein paar > Regalmeter Literatur geben wird. Von dem oben genannten Buch gibt es auch eine 3. auflage von 2008 mit über 500 Seiten. Habe ich gerade gefunden. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-540-69284-3 Ich möchte nicht alles bis ins kleinste Detail wissen und verstehen. Mir geht es eher um das „gehobene” Allgemeinwissen dazu. Sonst kommt man natürlich nicht um Studiengänge drumherum. ;)
> Sprechdurchfall von ChatGPT der war gut. Das Buch gab es auch noch in Englisch, aber 2008 ist halt schon lange her. Meine dritte Fundstelle ist auch von 2005. Aber vom zweiten gibt es ein Update von 2020: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-32185-7 auch nur 4.Auflage, anscheinend nur englisch. Ca 100 Euro, je nachdem, ob gedruckt oder ebook.
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Christoph db1uq K. schrieb: > "Digitale Fernseh- und Hörfunktechnik in Theorie und Praxis " > https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-53896-4 > "2016 Latest edition" Das Buch ist sehr empfehlenswert, jedoch für einen Nichtakademiker ziemlich schwer verdaulich. Es geht aber wirklich ins kleinste Detail. Ralph Berres
Du brauchst für deine Box EIGENTLICH nur einen neuen Tuner. Das der in der Software auch angepasst werden muss und das die Hardware mit der ggf. höheren Datenrate auch zurechtkommen muss ist klar. z.B. für ein Dreambox: https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/5919207_-dreambox-triple-hybrid-tuner-2x-dvb-s2-1x-dvb-c-t2-dream-multimedia.html
Christoph db1uq K. schrieb: > Die technische Entwicklung auf dem Gebiet ist mir zu rasant. Kaum hat > man seinen analogen Satreceiver durch DVB-S ersetzt, ist der Standard > schon wieder veraltet. Ja, ganz fürchterlich, die ARD z.B. hat ja auch nur 27 Jahre DVB-S über Astra gesendet.
Moin, Michael L. schrieb: > Ja, ganz fürchterlich, die ARD z.B. hat ja auch nur 27 Jahre DVB-S über > Astra gesendet. Und weiss jemand, wann die damit wirklich aufhoeren? Jetzt kommt ja nurnoch so'n Gagazeugs, aber eben noch nix neues auf dem ex-ARD-Transponder, d.h. wenn ich jetzt eine neue Kanalsuche mit meiner STB machen wuerde, kaeme ja noch der "alte" Shice. Wann kommt da definitiv "was neues"? Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Wann kommt da definitiv "was neues"? Warum und weshalb soll da was Neues hinkommen? Die Öffentl.Rechtlichen haben genug Verbreitungswege und jegliches private Programm muß sich ja irgendwie finanzieren, z.B. durch Werbung. Und da ist ja gerade erst ein Versuchsballon in die Hose gegangen. Gutbezahlte Werbung bedingt entsprechende Zuschauerzahlen und die nehmen beim über Funk verbreiteten Fernsehen eher ab und sind schlecht meßbar. Beim Streaming dagegen hat man Zuwächse und Zuschauerzahlen lassen sich leicht messen.
Moin, Michael L. schrieb: > Warum und weshalb soll da was Neues hinkommen? Weil der Satellit immer gleichviel Sprit braucht, egal ob der Transponder an ist oder aus. Transpondermiete kann SES aber nur kassieren, wenn da ein Kunde was senden will. Also werden die vermutlich schon ein gewisses Interesse dran haben, diesen Transponder weiter mit irgendwelchem Zeugs zu beaufschlagen. Wahrscheinlich eher nicht von den Anstalten des oeffentlichen Rechts. Aber vielleicht noch einen weiteren Teleshoppingkanal, lustige Homevideos, etc. bla. Irgendwas wird dann schon kommen. Oder hatte die ARD einfach mal den Transponder auf 99 Jahre angemietet und laesst den halt die naechsten 72 Jahre Quatsch senden? Hm - jetzt wo ich das schreib', kommts mir garnicht mehr so absurd vor, wie's eigentlich sein sollte... Gruss WK
> ARD z.B. nur 27 Jahre DVB-S über Astra Ich finde keine genauen Datumsangaben. Analogabschaltung über Satellit war 2012: https://de.wikipedia.org/wiki/Digitaler_Rundfunk#Satellit "Seit 30. April 2012 sind ARD, ZDF und die deutschen Privatsender nur noch digital empfangbar." zu DVB-S2 https://de.wikipedia.org/wiki/DVB-S#DVB-S2 "Im März 2005 ratifizierte ETSI den DVB-S2-Standard" wann die Aussendung über Satellit begann sagt Wikipedia leider nicht: "sendete das WDR... noch bis Dezember 2021 parallel zu einem im März 2021 aktivierten DVB-S2-Transponder auch über DVB-S" tatsächlich wurden die DVB-S-Kanäle der ARD erst am 7.1.2025 abgeschaltet. Jedenfalls war DVB-S nicht lange alleine auf Astra.
Christoph db1uq K. schrieb: >> ARD z.B. nur 27 Jahre DVB-S über Astra > Ich finde keine genauen Datumsangaben. Dann lies doch den von Dir verlinkten Artikel von Anfang an (2. und 3. Satz) und nicht nur den Abschnitt zu DVB-S2: https://de.wikipedia.org/wiki/DVB-S "Die Ausstrahlung von DVB per Satellit (beispielsweise Astra, Eutelsat) ist die meistgenutzte DVB-Variante. Hier werden dank der großen Datenübertragungsrate die meisten Fernseh- und Hörfunkprogramme sowie Zusatzdienste übertragen (beispielsweise ARD und ZDF seit August 1997)." > zu DVB-S2 > https://de.wikipedia.org/wiki/DVB-S#DVB-S2 > "Im März 2005 ratifizierte ETSI den DVB-S2-Standard" > wann die Aussendung über Satellit begann sagt Wikipedia leider nicht: Ich helfe Dir auf die Sprünge: Das Erste 2010 aber z.B. der WDR erst 2015. > Jedenfalls war DVB-S nicht lange alleine auf Astra. Es bleiben 27 Jahre. Leb Du nur weiter in Deiner Märchenwelt. Ist ja gerade modern, Geschichte nach eigenem Gusto umzuschreiben.
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