Hallo, habe mal bei einigen neuen LiFe-Akkus die Entladekennlinien aufgenommen. In Bild 1 zwei Zellen, deren Kennlinien nahezu identisch sind, so wie ich das von LiIon kenne. In Bild 2 wurden dann zwei weitere Kennlinien darüber gelegt. Während die Entladekennlinie von Zelle 4 noch ähnlich verläuft, erinnert die Entladekennlinie von Zelle 3 (gelb) an einen 5000 Meter Lauf. Erst im Windschatten mitlaufen, um Energie zu sparen und dann auf der Zielgeraden durchstarten. Muss man bei neuen LiFe-Zellen mit solchen Abweichungen leben? Oder habe ich Zellen aus unterschiedlichen Chargen erhalten? Hans
War denn die Temperatur bei den Entladungen genau identisch? Hat die Stromsenke exakt denselben Strom beaufschlagt?
Hans H. schrieb: > Muss man bei neuen LiFe-Zellen mit solchen Abweichungen leben? Ja. Balancing klappt daher nicht wie bei LiIon. LiFePI4 BMS nutzen daher ein anderes Verfahren. Wo ist das Problem ? Schön stabile Spannung, nicht wie LiIon. Dafur keine Rückrechnung aus der Spannung auf Ladezustand, ausser leer, mittel, voll
Ich habe 10kWh LiFePO4 im Keller und die Tage mal wieder eine grobe Kapazitätsmessung gemacht, alles gut nach >2 Jahren. Laden bis 56V, entladen bis 48V (bei 16 Zellen 200Ah) vom Wechselrichter, BMS-Werte liegen noch darüber/darunter. Das Zeug funktioniert einfach, zumindest bis jetzt.
Armin X. schrieb: > War denn die Temperatur bei den Entladungen genau identisch? > Hat die Stromsenke exakt denselben Strom beaufschlagt? Die 4 Zellen waren als 4s verschaltet und waren in Haltern nebeneinander montiert. Also gleiche Bedingungen für alle Zellen. Alle 4 Kennlinien wurden in einem Entladevorgang erfasst. Michael B. schrieb: > Wo ist das Problem ? Wenn alle 4 Zellen hintereinander aus der gleichen Maschine fallen, müssten eigentlich auch die Kennlinien identisch sein. Oder sehe ich das falsch?
Hier die Kennlinien des nächsten 4s-Packs. Zelle 4 (blau) scheint mir aus einer anderen Welt zu sein. Auch hier die Frage, ob solche Abweichungen bei neuen LiFe-Zellen normal sind.
Hans H. schrieb: > Hier die Kennlinien des nächsten 4s-Packs. Zelle 4 (blau) scheint mir > aus einer anderen Welt zu sein. Auch hier die Frage, ob solche > Abweichungen bei neuen LiFe-Zellen normal sind. Hast Du da Zelle 4 quasi bis 0 V oder sogar umgepolt betrieben, bevor Du die Last getrennt hast?
Vielleicht war auch nur die Messstrippe zu Zelle 4 laenger oder widerstaendischer.
habe zwar selbst keine praktische Erfahrung. Umfangreiche Messwerte gibt es hier: https://batteryarchive.org/ Vielleicht ist die von Dir gemessene Zelle auch dabei.
Michael B. schrieb: > Hans H. schrieb: >> Muss man bei neuen LiFe-Zellen mit solchen Abweichungen leben? > > Ja. Zwei Buchstaben sind etwas knapp. Wie begründest du deine Aussage? Wenn die Zellen nacheinander aus der gleichen Maschine fallen, dann sollten sie eigentliche die gleichen Eigenschaften haben. Wenn dem nicht so ist, würden mich die Gründe interessieren.
Hans H. schrieb: > Hier die Kennlinien des nächsten 4s-Packs. Zelle 4 (blau) scheint mir > aus einer anderen Welt zu sein. Auch hier die Frage, ob solche > Abweichungen bei neuen LiFe-Zellen normal sind. Bei Zelle 4 hier ist irgendwas seltsam (eventuell Übergangswiderstand durch schlechte Kontaktierung oder andere Zelle). Der Rest ist normale Bandbreite bei LFP vor allem wenn sie nicht 100% gelanct sind (siehe Anfang der Entladung im ersten Post)
Hans H. schrieb: > Wenn die Zellen nacheinander aus der gleichen Maschine fallen, dann > sollten sie eigentliche die gleichen Eigenschaften haben. Wenn dem nicht > so ist, würden mich die Gründe interessieren. you get what you pay for in Bezug auf Streuung der Kapazität. Mehr Kontrolle im Produktionsprozess kostet mehr Geld, weniger Kontrolle ist biller aber führt zu höherer Streuung. Und dann gibt es noch Chargen bei denen der Hersteller schon weiss dass irgenwas nicht ganz sauber gelaufen ist und die entsprechend streuen, die gibt es dafür dann zum Sonderpreis.
Sieht mir nach einer Zelle mit erhöhtem Ri aus bei leicht reduzierter Kapazität. Ich würde mal loggen, wie sich die Kennlinie beim Laden verhält. Die Zelle würde ich auf jeden Fall nicht in einem Akkupack verbauen, da ist der Ärger vorprogrammiert. Chris R. schrieb: > Und dann gibt es noch Chargen bei denen der Hersteller schon weiss > dass irgenwas nicht ganz sauber gelaufen ist ... So ist es, die gibt der Hersteller dann als B-Grad ab, im Handel werden die Zellen dann nicht selten mal eben zu A-Grad. Dann gibt es noch die Zellen, die bei den Akku-Konfektionierern beim Eingangstest auffallen und aussortiert werden. Die werden natürlich nicht weggeschmissen, sondern die finden auch den Weg zum Kunden. Entweder als Schnäppchen oder ganz frech zum regulären Preis. You get what you pay for gilt hier nur eingeschränkt. @TO: Schnäppchen oder reguläres Angebot?
Es gibt noch A-Grad unselected. D.h. die Zellen kommen aus der Produktion und wurden noch nicht feinselektiert in A und B, bis auf dass der Hersteller zusichert mindestens 75% würden A erfüllen. Die Selektion darf dann die belieferte Firma durchführen.
Dieter D. schrieb: > Es gibt noch A-Grad unselected. > Die Selektion darf dann die belieferte Firma durchführen. Würde mich nicht wundern, wenn dem so ist. So kommen Zellen verbilligt in den Handel und dort picken fleißige Vögel die brauchbaren Zellen raus. Der übrige Schrott wird dann über den Shop an Bastler vertickt. Oder man ist so frech und vertickt die ganze Charge als A-Grade. Denn dann klingelt richtig die Kasse. Denn welcher Bastler testet schon seine Einzelzellen. Zumal eine Rückgabe von Akkus m.W. ausgeschlossen ist. Es gibt nichts übleres, als den Kauf von Kleinmengen Lixx-Akkus im Internet. Man bekommt alles zwischen B-Grade und Schrott.
Gustav K. schrieb: > Oder man ist so frech und vertickt die ganze Charge als A-Grade. Warum sollte man nicht gleiche die ganzen B als angebliche A Grade verkaufen, so wie die ganzen Ali-Chinahändler ? Die echten A-Grade sind sowieso schon an feste Grosskunden ausgeliefert. Aber auch B Grade funktioniert. Ein BMS muss mit jeder Alterung klarkommen.
Gustav K. schrieb: > Schnäppchen oder reguläres Angebot? Reguläres Angebot zum regulären Preis von einem deutschen Anbieter. Habe mir mal die laufenden Seriennummern der 8 Zellen angeschaut, ich sehe folgende Abstände: 320 - 977 - 24 - 143 - 1420 - 981 - 709. Aufeinander folgende Seriennummern hätten mir bedeutend besser gefallen. Michael B. schrieb: > Die echten A-Grade sind sowieso schon an feste Grosskunden ausgeliefert. DAS scheint mir die zentrale Erkenntnis zu sein!
Dieter D. schrieb: > Vielleicht war auch nur die Messstrippe zu Zelle 4 laenger oder > widerstaendischer. Kannst Du bitte mal außer Schmarrn etwas sinnvolles schreiben?
Hans H. schrieb: > Habe mir mal die laufenden Seriennummern der 8 Zellen angeschaut, ich > sehe folgende Abstände: 320 - 977 - 24 - 143 - 1420 - 981 - 709. > Aufeinander folgende Seriennummern hätten mir bedeutend besser gefallen. Ich habe FETs mit identischer Chargennummer gemessen und erhebliche Abweichungen im Analogbetrieb erlebt. Ich habe NiMH-Akkus aus der selben Packung, wo bei zwei in Reihe stets einer erheblich tiefer als der andere entladen ist. Warum soll das bei Deinen Lithium anders sein?
Wie bekommt man eigentlich diese "echten Grade A"-Zellen?
Ben B. schrieb: > Wie bekommt man eigentlich diese "echten Grade A"-Zellen? Grosshändler werden. SEHR GROSS. Dann kannst Du dem Hersteller Vorgaben machen, die dieser auch einhält. Ach ja, auch das muss natürlich bezahlt werden.
Hans H. schrieb: > Zelle 4 (blau) scheint mir > aus einer anderen Welt zu sein. Auch hier die Frage, ob solche > Abweichungen bei neuen LiFe-Zellen normal sind. Die scheint einen höheren Innenwiderstand zu haben. Es ist aber auch möglich dass die Anschlüsse oder Kabel nur einen höheren Widerstand besitzen. Also alles man abschrauben, sauber machen und wieder anschrauben, dann sind Oxidationen, Fett oder irgend welcher Dreck weg.
Mike J. schrieb: > Hans H. schrieb: >> Zelle 4 (blau) scheint mir >> aus einer anderen Welt zu sein. Auch hier die Frage, ob solche >> Abweichungen bei neuen LiFe-Zellen normal sind. > > Die scheint einen höheren Innenwiderstand zu haben. Es ist aber auch > möglich dass die Anschlüsse oder Kabel nur einen höheren Widerstand > besitzen. Also alles man abschrauben, sauber machen und wieder > anschrauben, dann sind Oxidationen, Fett oder irgend welcher Dreck weg. Hans stellt eine völlig unzureichende Dokumentation seiner Messung/Schätzung zur Verfügung und weitere Fragen dazu beantwortet er ebenso, wenn überhaupt wenig oder nicht. Da kann man rumspekulieren oder gleich aufgeben. Bei der angeblichen Messung des irgendwie zusammengeschalteten zweiten Packs, brach seine Messung von Zelle 4 lt. Diagramm ~3,5 Minuten vor Lasttrennung ab, als auch die Messung von Zelle 3 dort (ebenfalls) einen Spannungsabfall auf 2,8V ergab, Zelle 1 und 2 noch etwas höher waren. Das Diagramm läuft noch rd. 3,5 Minuten weiter, Spannung von den Zellen 1,2 und 3 laufen gewohnt wieder etwas hoch, Zelle 4 ist 7 Minuten verschwunden bis Ende.. Frage danach beantwortet er nicht. Also Schrott, was er hier von sich gibt.
Ralf X. schrieb: > Hast Du da Zelle 4 quasi bis 0 V oder sogar umgepolt betrieben, bevor Du > die Last getrennt hast? Angenommen ja, welche Auswirkung hätte eine Entladung auf 0V oder eine Umpolung auf die bereits erstellte Kennlinie gehabt? Ralf X. schrieb: > Also Schrott, was er hier von sich gibt. Hast du deine Tabletten nicht eingenommen, oder was fehlt dir?
Hans H. schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Hast Du da Zelle 4 quasi bis 0 V oder sogar umgepolt betrieben, bevor Du >> die Last getrennt hast? > > Angenommen ja, welche Auswirkung hätte eine Entladung auf 0V oder eine > Umpolung auf die bereits erstellte Kennlinie gehabt? Keine, sie zeugt lediglich dafür, dass Du irgendetwas gemessen hast oder auch nicht. Für Zelle 4 allerdings wahrscheinlich für einen sehr frühen Tod, den Du verursacht hast. > Ralf X. schrieb: >> Also Schrott, was er hier von sich gibt. > > Hast du deine Tabletten nicht eingenommen, oder was fehlt dir? Bei Hinz sind solche Fragen ein Indiz, dass der Betroffene zu 99%+ nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Bitte versuche nicht, das umzudrehen, dass es auf den Fragenden zurück fällt. Es gibt Experten wie bei https://lygte-info.dk/ , wo ich den Ergebnissen vertraue. Oder andere, die ihren Messaufbau und vieles mehr halbwegs wissenschaftlich dokumentieren. Bei Dir sind fast alle Parameter, usw. nicht vorhanden und scheinbar nicht einmal die Bereitschaft, diese nachträglich zur Verfügung zu stellen. Manche versuchen aus den Diagrammen etwas wie aus einer Glaskugel herauszulesen, aber gesichert ist davon gar nichts. Einfach, weil Deine bisherigen Informationen dazu untauglich sind.
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Bearbeitet durch User
Hans H. schrieb: > Hier die Kennlinien des nächsten 4s-Packs. Zelle 4 (blau) scheint mir > aus einer anderen Welt zu sein. Auch hier die Frage, ob solche > Abweichungen bei neuen LiFe-Zellen normal sind. Völlig normal. Zelle 4 hat halt die kleinste Kapazität. Geht beim Laden schneller in die Sättigung und beim Entladen schnellerer Spannungseinbruch. Die 4 Zellen liegen aber eng beieinander (10 ... 90 SOC), alles Okay. Ab 2 Zellen ist immer ein BMS notwendig!
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