Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Start-Ups, immer das gleiche


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von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

ich investiere ab und zu ein paar Euro auf Plattformen, wie Companisto. 
Diese Plattform ermöglicht die Gründungsfinanzierung durch viele 
Einzelinvestoren. Nicht nur auf der Plattform, sondern auch generell, 
ist mir aufgefallen, dass irgendwie jeder das Gleiche macht. Es gibt 
immer eine Art Hypewellen, wo zu einer Zeit ein Thema angesagt ist.

Da schießen plötzlich Lieferdienste, wie z. B. Gorillaz aus dem Boden. 
Aber es gibt eben gleich ganz viele dieser Unternehmen, die dann auch 
noch reihenweise pleite gehen. Dann kommt plötzlich der Coworking-Hype 
mit shared desks, die vermietet werden. Dann wieder die schalldichten 
Kabinen zum telefonieren in Großraumbüros, irgendwelche Apps zum nach 
Rechts und links swipen, wie bei Tinder.

Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine 
Marktanalyse etc. anstelle, sondern nur erkennen, dass jemand etwas 
neues mit viel Kapital gründet und dann blind draufspringen: "Wenn der 
das macht, wird es sich wohl lohnen, sonst würde es nicht so viel Geld 
von Investoren bekommen. Ich versuche jetzt einfach mein Glück und mache 
das Gleiche."

Ist diese Beobachtung korrekt? Oder warum entsteht der Eindruck, dass 
irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Solange es Trottel gibt, die so einen Quatsch mit ihrem Geld 
unterstuetzen - warum sollten sich dann Startupper irgendwelche Gedanken 
oder gar Businessplaene machen?

Gruss
WK

von Franko S. (frank_s866)


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Stefan H. schrieb:
> Ist diese Beobachtung korrekt? Oder warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Ist nicht nur bei Startups so, sondern in der ganzen Wirtschaft, da 
gibts auch diese "Wellen", Fachbegriff fällt mit gerade nicht ein.

Ach da isses:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19806/kondratieff-zyklen/

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Stefan H. schrieb:
> Ist diese Beobachtung korrekt?

Ich denke: ja.

Mit dem Begriff "Start-up" verbinde ich den fehlenden Plan, wie man 
damit Geld verdienen will.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Stefan H. schrieb:
> ich investiere ab und zu ein paar Euro auf Plattformen, wie Companisto.

Ich hätte da noch eine Brücke zu verkaufen. Interesse?

> Nicht nur auf der Plattform, sondern auch generell,
> ist mir aufgefallen, dass irgendwie jeder das Gleiche macht.

Nachahmerprodukte (Me-too-Produkte) sind wahrscheinlich so alt wie die 
Wirtschaft. Die BWLer habe eine simple Theorie dazu 
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/me-too-produkt-37699

Gratulation, du hast diesen simplen Mechanismus erkannt. Du bist als 
BWLer geeignet.

Manchmal geht das schnell, manchmal langsam. Um mal etwas Elektrik rein 
zu bringen, um 1890(?) lief Bells Telefonpatent in den USA aus und damit 
das Monopol von Bell // Western Electric // AT&T in den USA Telefonnetze 
zu bauen, zu betreiben und den Kunden Telefonapparate zu vermieten. Eine 
Goldgrube. Darauf wurden um die 6000 Me-Too Telefongesellschaften in den 
USA gegründet die alle viele $$$ in den Augen hatten.

Bell verbrachte die nächsten Jahrzehnte damit die alle "einzusammeln". 
Um 1940 hatten sie die meisten davon im Sack und hatten wieder ein 
Monopol. Nicht zuletzt weil viele dieser Telefongesellschaften 
finanziell nicht gut aufgestellt waren.

Das Monopol wurde dem Staat irgendwann zu bunt und und nach einigem Hin 
und Her wurde Bell in den 1980ern zerschlagen.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan H. schrieb:
> Ist diese Beobachtung korrekt?

Hast du grade erst das Phänomen des "Hype" entdeckt?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Cyblord -. schrieb:
> Hast du grade erst das Phänomen des "Hype" entdeckt?

Nein, ich hatte Hypes eher als etwas für Menschen gehalten, die der 
Konsumreligion angehören und den schnöden Mammon anbeten. Gerade Kinder 
"brauchen" immer das, was gerade "in" ist, um dazuzugehören. Vielleicht 
lassen sich noch ein paar "Privatanleger" von Hypes leiten, aber doch 
nicht hoch qualifizierte Wirtschaftsexperten. OK, Frank Thelen fällt 
auch auf Hypes rein...

Trotzdem sollten doch gerade Großinvestoren da deutlich resistenter 
dagegen sein!?

von Christian V. (christian_v642)


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Stefan H. schrieb:
> Trotzdem sollten doch gerade Großinvestoren da deutlich resistenter
> dagegen sein!?

Meistens ist mit dem Hype ja tatsächlich viel Geld zu machen. Und ein 
Großinvestor kann halt auch 15x mal daneben liegen, und wenn das 16. 
dann der Gewinner in seiner Hype Welle wird trotzdem noch besser da 
stehen, als jemand der sein Geld in nen ETF gepackt hat.

von Markus K. (markus-)


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Stefan H. schrieb:

> Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine
> Marktanalyse etc. anstelle,

Gute Marktanalysen sind schwierig und aufwändig. Gerade für neuartige 
Sachen. Manchmal wissen die potentiellen Kunden gar nicht, das sie das 
eigentlich bräuchten. Manchmal wollen sie das nur, wenn es ihre Freunde 
auch benutzen (Lifestyle).

> sondern nur erkennen, dass jemand etwas
> neues mit viel Kapital gründet und dann blind draufspringen: "Wenn der
> das macht, wird es sich wohl lohnen, sonst würde es nicht so viel Geld
> von Investoren bekommen. Ich versuche jetzt einfach mein Glück und mache
> das Gleiche."

Ich gehe schon davon aus, dass die da alle mit potentiellen Kunden 
geredet haben. Schließlich muss man bei der Investorensuche ja auch was 
präsentieren.

> Ist diese Beobachtung korrekt? Oder warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Andere Bereiche sind doch ebenfalls hypegesteuert, z.B. 
Heißluftfritteusen oder autonome Autos. Nur dass hier eben keine 
Startups, sondern große Hersteller beteiligt waren.

Es gibt viele Gründe für die Hypes. Manchmal ist es technologischer 
Fortschritt (z.B. Flachbildfernseher), manchmal neue gesellschaftliche 
Entwicklungen (z.B. Homeoffice führt zu schlecht ausgelasteten Büros) 
oder einfach Marketing.

Ich gehe auch davon aus, dass bei technologischen Sachen viele Ideen für 
Leute aus der Branche relativ naheliegend sind. Da haben tausende Leute 
auf der ganzen Welt die gleiche Idee und ein paar davon machen sich dann 
an die Umsetzung und schwupps, gibt es 50 Startups, die alle das Gleiche 
machen.

von Hmmm (hmmm)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine
> Marktanalyse etc. anstelle, sondern nur erkennen, dass jemand etwas
> neues mit viel Kapital gründet und dann blind draufspringen

Der Knackpunkt ist, dass dem Startup-Gründer völlig egal sein kann, ob 
sein Geschäftsmodell funktioniert oder nicht. Es reicht, wenn er 
Investoren überzeugen kann, Geld reinzupumpen.

Das ist zwar irgendwann verbraucht, wenn keine nennenswerten Umsätze 
(oder weitere Investoren) kommen, aber bis dahin zahlt er sich ein 
üppiges Gehalt:

https://www.businessinsider.de/gruenderszene/business/mehrere-hunderttausend-euro-so-viel-verdient-die-startup-fuehrungsetage-in-europa/

Also ganz entspannt: Wenn es gut läuft, ist er ein gefeierter 
Startup-Unternehmer, und wenn es schlecht läuft, hat er immerhin nicht 
sein eigenes Geld versenkt, hat genug Startkapital für den nächsten 
Versuch und wird dann auch noch zum "Serial Entrepreneur" befördert.

von Maik .. (basteling)


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Bei den Start-ups scheint es teilweise nur darum zu gehen :
A.)
Entweder genug der Investorengelder als CEO / cto Gehalt wegzuschleppen, 
egal ob's nachher als Insolvenz knallt.
b.)
Einem Exit als Übernahme durch den jeweiligen internationalen 
Marktführer zu bekommen. Dafür wird teils viel Geld reingepumpt, um zwar 
defizitäre aber lokal an umsatz bzw Kundenanzahl Marktführende 
Unternehmen aufzubauen.

Mag ich beides nicht

Am unsympathischsten sind mir dabei immer die zumindest oft scheinbar 
vollgekoksten Gründer, die so tun als ob sie die Größten wären. Kann man 
auf einschlägigen Veranstaltungen der Wirschaftförderung der nächsten 
Großstadt oder bei passende Industriemessepartys beobachten, wenn mit 
Buffet die Verteilung der Fördermilliarden für grünen Stahl versoffen 
und verfressen wird. Ist aber als mahnendes Beispiel immer 
interessant...

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Maik .. schrieb:
> Am unsympathischsten sind mir dabei immer die zumindest oft scheinbar
> vollgekoksten Gründer, die so tun als ob sie die Größten wären.

Das muss so, so überzeugen sie die Investoren und Medien.

Als "gewöhnliches" kleines Unternehmen bekommt man auch keinen Zugang zu 
Technologien/High-Tech-Produkten. Wenn man nicht mindestens 1 Millionen 
p.a. kauft, bekommt man halt nicht die besten ICs, Fertigungstechniken, 
Support dafür. Wenn man aber als cooles Start-Up auftritt, Medienrummel 
generiert und zahlungskräftige Investoren vorweisen kann, kommen die 
Vertreter freiwillig vorbei, damit man auch ein Stück des Kuchens haben 
kann.

Stefan H. schrieb:
> aber doch
> nicht hoch qualifizierte Wirtschaftsexperten.

Ist das jetzt ernst gemeint...

Man schaue sich so Schnapsideen wie den Hyperloop an. Da machen sogar 
deutsche Unis fleißig mit. Alle wissen dass der Ausbau von gewöhnlichen 
ICE-Strecken sinnvoller und natürlich viel kosteneffektiver und sicherer 
ist, aber das ist halt nicht sexy. Gilt eigentlich für alle 
"revolutionären Verkehrskonzepte", von Magnetschwebebahn bis Flugtaxi.

So funktioniert auch Kryptowährungs-Investment: Dies muss kräftig gehypt 
werden, damit die Leute immer neues frisches Geld rein bringen, in der 
Hoffnung reich zu werden. Ohne diesen Zustrom würde niemand damit Geld 
verdienen.

Marktanalyse ist übrigens auch viel Kaffeesatzlesen. Viele gute Ideen 
haben sich nicht verkauft und sind verschwunden, während die absurdesten 
Produkte erfolgreich sind (Fidget Spinner...?). Kunden wissen sowieso 
nie was sie brauchen, und was sie brauchen ist nicht das was sie wollen, 
was auch wieder was anderes ist als das, was sie kaufen. Da ist 
"Try&Error" die bessere Marktanalyse...

von Bruno V. (bruno_v)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine
> Marktanalyse etc. anstelle,

Eine Marktanalyse brauche ich, wenn ich einen Markt erobern oder 
vergrößern will.

Ein Startup (frei nach Eric Schmidt) braucht eine Idee, einen Aufhänger 
um Loszulegen und muss dann sehen, dass es irgendwas findet, das 
skaliert. Also das  100Mio User oder regelmäßige Konsumenten findet.

Wer den ultimative Schnürsenkel erfindet, Hausmeisterarbeiten anbietet 
oder Essen ausfährt, ist Unternehmer und sollte sowas langweiliges wie 
eine Marktanalyse gemacht haben.

Steve Wozniak hat seine Marktanalyse damals aus dem Ärmel geschüttelt. 
Anhand der Verteilung von Amateurfunkern :-)

von Weingut P. (weinbauer)


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Schweinezyklus, der

von Mark (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> ist mir aufgefallen, dass irgendwie jeder das Gleiche macht

Ganz normaler IN-OUT Schweinezyklus der Geschäftsidee. Mode wiederholt 
sich.

von Stefan M. (derwisch)


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Stefan H. schrieb:
> dass irgendwie jeder das Gleiche macht.

Nicht nur das.
Es wird auch oft so getan, als hätte der Startup Gründer (nein ich 
gendere nicht), den tiefen Teller jedesmal neu erfunden.

Ich las einmal eine Bewertung zu einem "co working space", in dem ich in 
der Aufbauphase mal beruflich zu tun hatte.
Schon vor der Eröffnung empfand ich die Leute dort als irgendwie sehr 
speziell und leicht realitätsfern.
Der Kommentar hat das mit den richtigen Worten wiedergegben.
Die Leute die dort arbeiten oder als "Kunden" dort ihr Geld hinschleppen 
waren irgendwie wie eine seltsame Community, die eigentlich haupsächlich 
sich selbst feiert.
Ich habe oft überlegt, wer so einen Ort wirklich braucht.
Ich kam zu keinem Ergebnis.
Am Ende sitzen dort viele studentenähnliche Leute, die im integrierten 
Cafe von Ideen reden, aber nicht wirklich anfangen geschweige denn 
wirklich arbeiten.
Eher also ein Alibi-Space...

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Naja, also so dann und wann kann das mit dem Startup ja schon mal 
klappen. Vor 2 Wochen haette ich auch keinen Pfifferling in ein 
chinesisches Startup versenkt, was "irgendwas mit einem neuen KI-Modell" 
macht.
Aber ich spiele auch kein Lotto und bezweifle, dass man per 
irgendwelchen ominoesen Funding-Platformen in solche Firmen investieren 
kann.

Gruss
WK

von Darius (dariusd)


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Hallo

Stefan M. schrieb:
> Am Ende sitzen dort viele studentenähnliche Leute, die im integrierten
> Cafe von Ideen reden, aber nicht wirklich anfangen geschweige denn
> wirklich arbeiten.

Auch wenn mich einige jetzt ab liebsten steinigen werden:

Das ist doch beneidenswert - junge Leute die im besten Sinne Naiv sind, 
ihr Leben im Moment geniessen und (noch...)  wenig an ihr persönliches 
"Morgen" und "die echte Welt" die sie ganz persönlich betrifft denken 
müssen.

Genau das ist es doch (neben das man damals noch keine -sehr wenige- 
heftigen Einschläge und Verluste bei seinen Mitmenschen einstecken 
musste) was uns älteren Säcke irgendwann ende 40 bis spätesten anfang 60 
die rosarote Nostalgiebrille aufsetzten lässt- wir schieben dann zwar 
z.B. die Musik unserer Jugend, Technik, Hobbys,... unserer Jugendzeit 
und der Zeit als wir junge Erwachsene waren (teilweise sogar unbewusst) 
als "Grund" für Nostalgie und  "Früher war alles besser" vor - aber 
eigentlich vermissen wir unsere ehemalige Offenheit und Neugier, unsere 
ehemals gute und wichtige Naivität und die relative Unbesorgtheit...
Was eben auch die Kinder- Jugend, und junge Erwachsenenzeit so wichtig 
und prägend macht.


Schei... Lebenserfahrung, sch... Krankheiten und Verluste, schei... 
Nachdenken und Analysieren darüber schei.. Erwachsen werden, schei... 
Erwerbsarbeit , schei... Verantwortung über nehmen müssen...

: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Bin zwar erst 62 aber ich mag meine Arbeit sehr und hoffe noch viele 
Jahre weiter arbeiten zu können. Natürlich nervt die unglaubliche 
Bürokratie und die Politik die es kaum schafft vernünftige Kompromisse 
zu schliessen und öfters einem realitscheck zu unterziehen aber noch 
mehr nervt dabei zu glauben die Kompromisse nicht mehr erklähren zu 
müssen wie Merkels "alternativlos" wenn sie mal wieder zu faul war etwas 
rüber zu bringen.
Ich bin auch offen für neues und bastel viel lieber an sauberen E-Autos 
als an schmierigen Verbrennern, und ärgere mich zu oft über menschliche 
Dummheit, wie den Jugendlichen der heute Habek versuchte in 6 Minuten 
dazu zu bringen den Sprit auf dem Land billiger zu machen, jammerte das 
die Versicherunge so teuer sind, die Autos so teuer sind die KFZ Steuer 
zu hoch ist und das man E-Autos nicht anschieben kann und auf dem Land 
keine Ladesäulen sind. Das es dort viel mehr Steckdosen gibt und das 
gebrauchte E-Auto z.t. recht günstig sind und das die jugendlichen nur 
Sportwagen kaufen und damit erheblich zu den Versicherungskosten 
beigetragen haben und mit iherm verhalten den Führerschein so teuer 
gemacht haben hat er wohl nicht verstanden...

MfG
Michael

von Rolf (rolf22)


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Stefan H. schrieb:
> ich hatte Hypes eher als etwas für Menschen gehalten, die der
> Konsumreligion angehören und den schnöden Mammon anbeten.
> (...)
> Vielleicht lassen sich noch ein paar "Privatanleger" von Hypes leiten, aber
> doch nicht hoch qualifizierte Wirtschaftsexperten.

Das RL ist anders als du denkst. Ein Hype ist ein Hype ist ein Hype, 
egal, ob bei Schuhen oder bei High-tech, die man ohnehin nicht 
verstehen/einschätzen kann.

von Rolf (rolf22)


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Stefan M. schrieb:
> Am Ende sitzen dort viele studentenähnliche Leute, die im integrierten
> Cafe von Ideen reden, aber nicht wirklich anfangen

Nein, nein, etliche fangen schon mit Begeisterung und Engagement an. 
Aber wo sind sie ab, sagen wir mal, 40? In irgendeinem Angestellten-Job, 
weil die Idee alleine nichts wert war. Wer NUR eine Idee hat, der hat 
gar nichts.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rolf schrieb:
> Wer NUR eine Idee hat, der hat gar nichts.

Das hört man oft... Was denkt man so vom umgekehrten Fall - viele 
praxisnahe Fähigkeiten und Erfahrungen aber keine gute Idee...?

von Cyblord -. (cyblord)


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Niklas G. schrieb:
> Rolf schrieb:
>> Wer NUR eine Idee hat, der hat gar nichts.
>
> Das hört man oft...

Weil es stimmt.

> Was denkt man so vom umgekehrten Fall - viele
> praxisnahe Fähigkeiten und Erfahrungen aber keine gute Idee...?

Wer gut in der Praxis ist braucht keine Ideen.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Stefan H. schrieb:
> Oder warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Wieso, die machen doch eine Marktanalyse.
Ergebnis:
Ein Haufen Trottel wirft jedem Hype fett Kohle in den Rachen weil alle 
ANgst haben auch diesmal wieder zu spät zu sein wenn ein neues Google, 
Amazon, Bitcoin entsteht.

Geschäftsmodell:
- Investorenkohle einsammeln
- Koks und Nutten bis Kohle alle
- Neues Startup gründen

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Wer gut in der Praxis ist braucht keine Ideen.

Einfach eine super gut funktionierende Jodeldiplomanalysemaschine 
entwickeln, wird schon wer kaufen...?

von Cyblord -. (cyblord)


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Niklas G. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Wer gut in der Praxis ist braucht keine Ideen.
>
> Einfach eine super gut funktionierende Jodeldiplomanalysemaschine
> entwickeln, wird schon wer kaufen...?

Nein, jemand ohne Ideen wird keine solche Maschine entwickeln. Er wird 
gar nichts selbst entwickeln. Aber er kann als normaler Angestellter 
sehr nützlich sein und auch sehr erfolgreich.

von Bruno V. (bruno_v)


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Darius schrieb:
> Das ist doch beneidenswert - junge Leute die im besten Sinne Naiv sind,
> ihr Leben im Moment geniessen und (noch...)  wenig an ihr persönliches
> "Morgen" und "die echte Welt" die sie ganz persönlich betrifft denken
> müssen.

Natürlich ist das schön. Und viele Startups wurden so erfolgreich 
gegründet. Nur braucht es bei technischen Dingen mindestens einen Nerd, 
der auch "handwerklich" wirklich gut ist (Ein Doer, was nach Steve Jobs 
auch die besten Thinker sind). Als Programmierer, Designer, 
Materialexperte, gern alles in einem. Wenn der fehlt, ist das von 
vornherein zum Scheitern verurteilt. So, wie Du bei einem Ei nicht sehen 
kannst, ob nach dem Brüten (=Geld reinscheffeln) überhaupt was 
rauskommen kann.

Andererseits: Wenn Du einen Doer hast, dann ist es völlig egal, ob die 
Firma am Anfang Raumschiffe macht oder tiefe Teller. Oder ein Gerät mit 
schrillen Tönen (BlueBox).

: Bearbeitet durch User
von Reinhard T. (reinhard_t884)


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Zufällig habe ich gestern das Video gesehen, das passt ja Klasse zum 
Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=NjNC2ilOmlg

Werden die Dinger jemals fliegen? Geflogen sind ja wohl schon Einige ein 
paar Meter, aber es hat noch nie Jemand dringesessen. Ehrgeiz sieht 
anders aus, die scheinen ja Null Vertrauen zu haben.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Reinhard T. schrieb:
> hat noch nie Jemand dringesessen. Ehrgeiz sieht
> anders aus

Es wäre einfach strunzdumm sich in eine Kiste zu setzen die man auch mit 
Totlast fernsteuern kann, bevor man sich sicher ist das die auch heil 
wieder runterkommt.
Warum sollte ich meine Fachleute opfern wenn ich statt dessen auch einen 
Wasserkanister opfern kann?

Das Lillium Konzept war einfach zu keinem Zeitpunkt tragbar.
Wer sich für 20Cent mit Luftrecht auskennt musste wissen das es zwischen 
einer Ausnahmegenehmigung und Flüge mit 'Testpiloten' und einer 
Beförderungslizenz für arglose Multimillionäre noch wahnsinnig viel Luft 
für 5 Firmenpleiten ist.

Als Beförderungskonzept für jedermann im städtischen Bebau, das ich 
nicht lache!
Da waren ein paar Politiker wieder so geil darauf endlich mal ein 
Innovatives Unternehmen zu haben das die denen das Geld geradezu 
reingestopft haben ohne auch nur im Ansatz zu begreifen wie dumm das 
ist.

Deswegen haben die ja alles so weit eingeschrumpft das sie nur noch von 
Flughafen zu Flughafen fliegen wollten.
Nur warum brauche ich dazu ein Lufttaxi, wenn die beiden Flughäfen nicht 
auch meine Reiseziele sind?

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