Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Start-Ups, immer das gleiche


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

ich investiere ab und zu ein paar Euro auf Plattformen, wie Companisto. 
Diese Plattform ermöglicht die Gründungsfinanzierung durch viele 
Einzelinvestoren. Nicht nur auf der Plattform, sondern auch generell, 
ist mir aufgefallen, dass irgendwie jeder das Gleiche macht. Es gibt 
immer eine Art Hypewellen, wo zu einer Zeit ein Thema angesagt ist.

Da schießen plötzlich Lieferdienste, wie z. B. Gorillaz aus dem Boden. 
Aber es gibt eben gleich ganz viele dieser Unternehmen, die dann auch 
noch reihenweise pleite gehen. Dann kommt plötzlich der Coworking-Hype 
mit shared desks, die vermietet werden. Dann wieder die schalldichten 
Kabinen zum telefonieren in Großraumbüros, irgendwelche Apps zum nach 
Rechts und links swipen, wie bei Tinder.

Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine 
Marktanalyse etc. anstelle, sondern nur erkennen, dass jemand etwas 
neues mit viel Kapital gründet und dann blind draufspringen: "Wenn der 
das macht, wird es sich wohl lohnen, sonst würde es nicht so viel Geld 
von Investoren bekommen. Ich versuche jetzt einfach mein Glück und mache 
das Gleiche."

Ist diese Beobachtung korrekt? Oder warum entsteht der Eindruck, dass 
irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Solange es Trottel gibt, die so einen Quatsch mit ihrem Geld 
unterstuetzen - warum sollten sich dann Startupper irgendwelche Gedanken 
oder gar Businessplaene machen?

Gruss
WK

von Franko S. (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Ist diese Beobachtung korrekt? Oder warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Ist nicht nur bei Startups so, sondern in der ganzen Wirtschaft, da 
gibts auch diese "Wellen", Fachbegriff fällt mit gerade nicht ein.

Ach da isses:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19806/kondratieff-zyklen/

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Stefan H. schrieb:
> Ist diese Beobachtung korrekt?

Ich denke: ja.

Mit dem Begriff "Start-up" verbinde ich den fehlenden Plan, wie man 
damit Geld verdienen will.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Stefan H. schrieb:
> ich investiere ab und zu ein paar Euro auf Plattformen, wie Companisto.

Ich hätte da noch eine Brücke zu verkaufen. Interesse?

> Nicht nur auf der Plattform, sondern auch generell,
> ist mir aufgefallen, dass irgendwie jeder das Gleiche macht.

Nachahmerprodukte (Me-too-Produkte) sind wahrscheinlich so alt wie die 
Wirtschaft. Die BWLer habe eine simple Theorie dazu 
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/me-too-produkt-37699

Gratulation, du hast diesen simplen Mechanismus erkannt. Du bist als 
BWLer geeignet.

Manchmal geht das schnell, manchmal langsam. Um mal etwas Elektrik rein 
zu bringen, um 1890(?) lief Bells Telefonpatent in den USA aus und damit 
das Monopol von Bell // Western Electric // AT&T in den USA Telefonnetze 
zu bauen, zu betreiben und den Kunden Telefonapparate zu vermieten. Eine 
Goldgrube. Darauf wurden um die 6000 Me-Too Telefongesellschaften in den 
USA gegründet die alle viele $$$ in den Augen hatten.

Bell verbrachte die nächsten Jahrzehnte damit die alle "einzusammeln". 
Um 1940 hatten sie die meisten davon im Sack und hatten wieder ein 
Monopol. Nicht zuletzt weil viele dieser Telefongesellschaften 
finanziell nicht gut aufgestellt waren.

Das Monopol wurde dem Staat irgendwann zu bunt und und nach einigem Hin 
und Her wurde Bell in den 1980ern zerschlagen.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan H. schrieb:
> Ist diese Beobachtung korrekt?

Hast du grade erst das Phänomen des "Hype" entdeckt?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Cyblord -. schrieb:
> Hast du grade erst das Phänomen des "Hype" entdeckt?

Nein, ich hatte Hypes eher als etwas für Menschen gehalten, die der 
Konsumreligion angehören und den schnöden Mammon anbeten. Gerade Kinder 
"brauchen" immer das, was gerade "in" ist, um dazuzugehören. Vielleicht 
lassen sich noch ein paar "Privatanleger" von Hypes leiten, aber doch 
nicht hoch qualifizierte Wirtschaftsexperten. OK, Frank Thelen fällt 
auch auf Hypes rein...

Trotzdem sollten doch gerade Großinvestoren da deutlich resistenter 
dagegen sein!?

von Christian V. (christian_v642)


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Stefan H. schrieb:
> Trotzdem sollten doch gerade Großinvestoren da deutlich resistenter
> dagegen sein!?

Meistens ist mit dem Hype ja tatsächlich viel Geld zu machen. Und ein 
Großinvestor kann halt auch 15x mal daneben liegen, und wenn das 16. 
dann der Gewinner in seiner Hype Welle wird trotzdem noch besser da 
stehen, als jemand der sein Geld in nen ETF gepackt hat.

von Markus K. (markus-)


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Stefan H. schrieb:

> Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine
> Marktanalyse etc. anstelle,

Gute Marktanalysen sind schwierig und aufwändig. Gerade für neuartige 
Sachen. Manchmal wissen die potentiellen Kunden gar nicht, das sie das 
eigentlich bräuchten. Manchmal wollen sie das nur, wenn es ihre Freunde 
auch benutzen (Lifestyle).

> sondern nur erkennen, dass jemand etwas
> neues mit viel Kapital gründet und dann blind draufspringen: "Wenn der
> das macht, wird es sich wohl lohnen, sonst würde es nicht so viel Geld
> von Investoren bekommen. Ich versuche jetzt einfach mein Glück und mache
> das Gleiche."

Ich gehe schon davon aus, dass die da alle mit potentiellen Kunden 
geredet haben. Schließlich muss man bei der Investorensuche ja auch was 
präsentieren.

> Ist diese Beobachtung korrekt? Oder warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Andere Bereiche sind doch ebenfalls hypegesteuert, z.B. 
Heißluftfritteusen oder autonome Autos. Nur dass hier eben keine 
Startups, sondern große Hersteller beteiligt waren.

Es gibt viele Gründe für die Hypes. Manchmal ist es technologischer 
Fortschritt (z.B. Flachbildfernseher), manchmal neue gesellschaftliche 
Entwicklungen (z.B. Homeoffice führt zu schlecht ausgelasteten Büros) 
oder einfach Marketing.

Ich gehe auch davon aus, dass bei technologischen Sachen viele Ideen für 
Leute aus der Branche relativ naheliegend sind. Da haben tausende Leute 
auf der ganzen Welt die gleiche Idee und ein paar davon machen sich dann 
an die Umsetzung und schwupps, gibt es 50 Startups, die alle das Gleiche 
machen.

von Hmmm (hmmm)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine
> Marktanalyse etc. anstelle, sondern nur erkennen, dass jemand etwas
> neues mit viel Kapital gründet und dann blind draufspringen

Der Knackpunkt ist, dass dem Startup-Gründer völlig egal sein kann, ob 
sein Geschäftsmodell funktioniert oder nicht. Es reicht, wenn er 
Investoren überzeugen kann, Geld reinzupumpen.

Das ist zwar irgendwann verbraucht, wenn keine nennenswerten Umsätze 
(oder weitere Investoren) kommen, aber bis dahin zahlt er sich ein 
üppiges Gehalt:

https://www.businessinsider.de/gruenderszene/business/mehrere-hunderttausend-euro-so-viel-verdient-die-startup-fuehrungsetage-in-europa/

Also ganz entspannt: Wenn es gut läuft, ist er ein gefeierter 
Startup-Unternehmer, und wenn es schlecht läuft, hat er immerhin nicht 
sein eigenes Geld versenkt, hat genug Startkapital für den nächsten 
Versuch und wird dann auch noch zum "Serial Entrepreneur" befördert.

von Maik .. (basteling)


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Bei den Start-ups scheint es teilweise nur darum zu gehen :
A.)
Entweder genug der Investorengelder als CEO / cto Gehalt wegzuschleppen, 
egal ob's nachher als Insolvenz knallt.
b.)
Einem Exit als Übernahme durch den jeweiligen internationalen 
Marktführer zu bekommen. Dafür wird teils viel Geld reingepumpt, um zwar 
defizitäre aber lokal an umsatz bzw Kundenanzahl Marktführende 
Unternehmen aufzubauen.

Mag ich beides nicht

Am unsympathischsten sind mir dabei immer die zumindest oft scheinbar 
vollgekoksten Gründer, die so tun als ob sie die Größten wären. Kann man 
auf einschlägigen Veranstaltungen der Wirschaftförderung der nächsten 
Großstadt oder bei passende Industriemessepartys beobachten, wenn mit 
Buffet die Verteilung der Fördermilliarden für grünen Stahl versoffen 
und verfressen wird. Ist aber als mahnendes Beispiel immer 
interessant...

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Maik .. schrieb:
> Am unsympathischsten sind mir dabei immer die zumindest oft scheinbar
> vollgekoksten Gründer, die so tun als ob sie die Größten wären.

Das muss so, so überzeugen sie die Investoren und Medien.

Als "gewöhnliches" kleines Unternehmen bekommt man auch keinen Zugang zu 
Technologien/High-Tech-Produkten. Wenn man nicht mindestens 1 Millionen 
p.a. kauft, bekommt man halt nicht die besten ICs, Fertigungstechniken, 
Support dafür. Wenn man aber als cooles Start-Up auftritt, Medienrummel 
generiert und zahlungskräftige Investoren vorweisen kann, kommen die 
Vertreter freiwillig vorbei, damit man auch ein Stück des Kuchens haben 
kann.

Stefan H. schrieb:
> aber doch
> nicht hoch qualifizierte Wirtschaftsexperten.

Ist das jetzt ernst gemeint...

Man schaue sich so Schnapsideen wie den Hyperloop an. Da machen sogar 
deutsche Unis fleißig mit. Alle wissen dass der Ausbau von gewöhnlichen 
ICE-Strecken sinnvoller und natürlich viel kosteneffektiver und sicherer 
ist, aber das ist halt nicht sexy. Gilt eigentlich für alle 
"revolutionären Verkehrskonzepte", von Magnetschwebebahn bis Flugtaxi.

So funktioniert auch Kryptowährungs-Investment: Dies muss kräftig gehypt 
werden, damit die Leute immer neues frisches Geld rein bringen, in der 
Hoffnung reich zu werden. Ohne diesen Zustrom würde niemand damit Geld 
verdienen.

Marktanalyse ist übrigens auch viel Kaffeesatzlesen. Viele gute Ideen 
haben sich nicht verkauft und sind verschwunden, während die absurdesten 
Produkte erfolgreich sind (Fidget Spinner...?). Kunden wissen sowieso 
nie was sie brauchen, und was sie brauchen ist nicht das was sie wollen, 
was auch wieder was anderes ist als das, was sie kaufen. Da ist 
"Try&Error" die bessere Marktanalyse...

von Bruno V. (bruno_v)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine
> Marktanalyse etc. anstelle,

Eine Marktanalyse brauche ich, wenn ich einen Markt erobern oder 
vergrößern will.

Ein Startup (frei nach Eric Schmidt) braucht eine Idee, einen Aufhänger 
um Loszulegen und muss dann sehen, dass es irgendwas findet, das 
skaliert. Also das  100Mio User oder regelmäßige Konsumenten findet.

Wer den ultimative Schnürsenkel erfindet, Hausmeisterarbeiten anbietet 
oder Essen ausfährt, ist Unternehmer und sollte sowas langweiliges wie 
eine Marktanalyse gemacht haben.

Steve Wozniak hat seine Marktanalyse damals aus dem Ärmel geschüttelt. 
Anhand der Verteilung von Amateurfunkern :-)

von Weingut P. (weinbauer)


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Schweinezyklus, der

von Mark (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> ist mir aufgefallen, dass irgendwie jeder das Gleiche macht

Ganz normaler IN-OUT Schweinezyklus der Geschäftsidee. Mode wiederholt 
sich.

von Stefan M. (derwisch)


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Stefan H. schrieb:
> dass irgendwie jeder das Gleiche macht.

Nicht nur das.
Es wird auch oft so getan, als hätte der Startup Gründer (nein ich 
gendere nicht), den tiefen Teller jedesmal neu erfunden.

Ich las einmal eine Bewertung zu einem "co working space", in dem ich in 
der Aufbauphase mal beruflich zu tun hatte.
Schon vor der Eröffnung empfand ich die Leute dort als irgendwie sehr 
speziell und leicht realitätsfern.
Der Kommentar hat das mit den richtigen Worten wiedergegben.
Die Leute die dort arbeiten oder als "Kunden" dort ihr Geld hinschleppen 
waren irgendwie wie eine seltsame Community, die eigentlich haupsächlich 
sich selbst feiert.
Ich habe oft überlegt, wer so einen Ort wirklich braucht.
Ich kam zu keinem Ergebnis.
Am Ende sitzen dort viele studentenähnliche Leute, die im integrierten 
Cafe von Ideen reden, aber nicht wirklich anfangen geschweige denn 
wirklich arbeiten.
Eher also ein Alibi-Space...

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Naja, also so dann und wann kann das mit dem Startup ja schon mal 
klappen. Vor 2 Wochen haette ich auch keinen Pfifferling in ein 
chinesisches Startup versenkt, was "irgendwas mit einem neuen KI-Modell" 
macht.
Aber ich spiele auch kein Lotto und bezweifle, dass man per 
irgendwelchen ominoesen Funding-Platformen in solche Firmen investieren 
kann.

Gruss
WK

von Darius (dariusd)


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Hallo

Stefan M. schrieb:
> Am Ende sitzen dort viele studentenähnliche Leute, die im integrierten
> Cafe von Ideen reden, aber nicht wirklich anfangen geschweige denn
> wirklich arbeiten.

Auch wenn mich einige jetzt ab liebsten steinigen werden:

Das ist doch beneidenswert - junge Leute die im besten Sinne Naiv sind, 
ihr Leben im Moment geniessen und (noch...)  wenig an ihr persönliches 
"Morgen" und "die echte Welt" die sie ganz persönlich betrifft denken 
müssen.

Genau das ist es doch (neben das man damals noch keine -sehr wenige- 
heftigen Einschläge und Verluste bei seinen Mitmenschen einstecken 
musste) was uns älteren Säcke irgendwann ende 40 bis spätesten anfang 60 
die rosarote Nostalgiebrille aufsetzten lässt- wir schieben dann zwar 
z.B. die Musik unserer Jugend, Technik, Hobbys,... unserer Jugendzeit 
und der Zeit als wir junge Erwachsene waren (teilweise sogar unbewusst) 
als "Grund" für Nostalgie und  "Früher war alles besser" vor - aber 
eigentlich vermissen wir unsere ehemalige Offenheit und Neugier, unsere 
ehemals gute und wichtige Naivität und die relative Unbesorgtheit...
Was eben auch die Kinder- Jugend, und junge Erwachsenenzeit so wichtig 
und prägend macht.


Schei... Lebenserfahrung, sch... Krankheiten und Verluste, schei... 
Nachdenken und Analysieren darüber schei.. Erwachsen werden, schei... 
Erwerbsarbeit , schei... Verantwortung über nehmen müssen...

: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Bin zwar erst 62 aber ich mag meine Arbeit sehr und hoffe noch viele 
Jahre weiter arbeiten zu können. Natürlich nervt die unglaubliche 
Bürokratie und die Politik die es kaum schafft vernünftige Kompromisse 
zu schliessen und öfters einem realitscheck zu unterziehen aber noch 
mehr nervt dabei zu glauben die Kompromisse nicht mehr erklähren zu 
müssen wie Merkels "alternativlos" wenn sie mal wieder zu faul war etwas 
rüber zu bringen.
Ich bin auch offen für neues und bastel viel lieber an sauberen E-Autos 
als an schmierigen Verbrennern, und ärgere mich zu oft über menschliche 
Dummheit, wie den Jugendlichen der heute Habek versuchte in 6 Minuten 
dazu zu bringen den Sprit auf dem Land billiger zu machen, jammerte das 
die Versicherunge so teuer sind, die Autos so teuer sind die KFZ Steuer 
zu hoch ist und das man E-Autos nicht anschieben kann und auf dem Land 
keine Ladesäulen sind. Das es dort viel mehr Steckdosen gibt und das 
gebrauchte E-Auto z.t. recht günstig sind und das die jugendlichen nur 
Sportwagen kaufen und damit erheblich zu den Versicherungskosten 
beigetragen haben und mit iherm verhalten den Führerschein so teuer 
gemacht haben hat er wohl nicht verstanden...

MfG
Michael

von Rolf (rolf22)


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Stefan H. schrieb:
> ich hatte Hypes eher als etwas für Menschen gehalten, die der
> Konsumreligion angehören und den schnöden Mammon anbeten.
> (...)
> Vielleicht lassen sich noch ein paar "Privatanleger" von Hypes leiten, aber
> doch nicht hoch qualifizierte Wirtschaftsexperten.

Das RL ist anders als du denkst. Ein Hype ist ein Hype ist ein Hype, 
egal, ob bei Schuhen oder bei High-tech, die man ohnehin nicht 
verstehen/einschätzen kann.

von Rolf (rolf22)


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Stefan M. schrieb:
> Am Ende sitzen dort viele studentenähnliche Leute, die im integrierten
> Cafe von Ideen reden, aber nicht wirklich anfangen

Nein, nein, etliche fangen schon mit Begeisterung und Engagement an. 
Aber wo sind sie ab, sagen wir mal, 40? In irgendeinem Angestellten-Job, 
weil die Idee alleine nichts wert war. Wer NUR eine Idee hat, der hat 
gar nichts.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Rolf schrieb:
> Wer NUR eine Idee hat, der hat gar nichts.

Das hört man oft... Was denkt man so vom umgekehrten Fall - viele 
praxisnahe Fähigkeiten und Erfahrungen aber keine gute Idee...?

von Cyblord -. (cyblord)


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Niklas G. schrieb:
> Rolf schrieb:
>> Wer NUR eine Idee hat, der hat gar nichts.
>
> Das hört man oft...

Weil es stimmt.

> Was denkt man so vom umgekehrten Fall - viele
> praxisnahe Fähigkeiten und Erfahrungen aber keine gute Idee...?

Wer gut in der Praxis ist braucht keine Ideen.

von Michael (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Oder warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Wieso, die machen doch eine Marktanalyse.
Ergebnis:
Ein Haufen Trottel wirft jedem Hype fett Kohle in den Rachen weil alle 
ANgst haben auch diesmal wieder zu spät zu sein wenn ein neues Google, 
Amazon, Bitcoin entsteht.

Geschäftsmodell:
- Investorenkohle einsammeln
- Koks und Nutten bis Kohle alle
- Neues Startup gründen

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Wer gut in der Praxis ist braucht keine Ideen.

Einfach eine super gut funktionierende Jodeldiplomanalysemaschine 
entwickeln, wird schon wer kaufen...?

von Cyblord -. (cyblord)


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Niklas G. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Wer gut in der Praxis ist braucht keine Ideen.
>
> Einfach eine super gut funktionierende Jodeldiplomanalysemaschine
> entwickeln, wird schon wer kaufen...?

Nein, jemand ohne Ideen wird keine solche Maschine entwickeln. Er wird 
gar nichts selbst entwickeln. Aber er kann als normaler Angestellter 
sehr nützlich sein und auch sehr erfolgreich.

von Bruno V. (bruno_v)


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Darius schrieb:
> Das ist doch beneidenswert - junge Leute die im besten Sinne Naiv sind,
> ihr Leben im Moment geniessen und (noch...)  wenig an ihr persönliches
> "Morgen" und "die echte Welt" die sie ganz persönlich betrifft denken
> müssen.

Natürlich ist das schön. Und viele Startups wurden so erfolgreich 
gegründet. Nur braucht es bei technischen Dingen mindestens einen Nerd, 
der auch "handwerklich" wirklich gut ist (Ein Doer, was nach Steve Jobs 
auch die besten Thinker sind). Als Programmierer, Designer, 
Materialexperte, gern alles in einem. Wenn der fehlt, ist das von 
vornherein zum Scheitern verurteilt. So, wie Du bei einem Ei nicht sehen 
kannst, ob nach dem Brüten (=Geld reinscheffeln) überhaupt was 
rauskommen kann.

Andererseits: Wenn Du einen Doer hast, dann ist es völlig egal, ob die 
Firma am Anfang Raumschiffe macht oder tiefe Teller. Oder ein Gerät mit 
schrillen Tönen (BlueBox).

: Bearbeitet durch User
von Reinhard T. (reinhard_t884)


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Zufällig habe ich gestern das Video gesehen, das passt ja Klasse zum 
Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=NjNC2ilOmlg

Werden die Dinger jemals fliegen? Geflogen sind ja wohl schon Einige ein 
paar Meter, aber es hat noch nie Jemand dringesessen. Ehrgeiz sieht 
anders aus, die scheinen ja Null Vertrauen zu haben.

von Michael (Gast)


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Reinhard T. schrieb:
> hat noch nie Jemand dringesessen. Ehrgeiz sieht
> anders aus

Es wäre einfach strunzdumm sich in eine Kiste zu setzen die man auch mit 
Totlast fernsteuern kann, bevor man sich sicher ist das die auch heil 
wieder runterkommt.
Warum sollte ich meine Fachleute opfern wenn ich statt dessen auch einen 
Wasserkanister opfern kann?

Das Lillium Konzept war einfach zu keinem Zeitpunkt tragbar.
Wer sich für 20Cent mit Luftrecht auskennt musste wissen das es zwischen 
einer Ausnahmegenehmigung und Flüge mit 'Testpiloten' und einer 
Beförderungslizenz für arglose Multimillionäre noch wahnsinnig viel Luft 
für 5 Firmenpleiten ist.

Als Beförderungskonzept für jedermann im städtischen Bebau, das ich 
nicht lache!
Da waren ein paar Politiker wieder so geil darauf endlich mal ein 
Innovatives Unternehmen zu haben das die denen das Geld geradezu 
reingestopft haben ohne auch nur im Ansatz zu begreifen wie dumm das 
ist.

Deswegen haben die ja alles so weit eingeschrumpft das sie nur noch von 
Flughafen zu Flughafen fliegen wollten.
Nur warum brauche ich dazu ein Lufttaxi, wenn die beiden Flughäfen nicht 
auch meine Reiseziele sind?

von Robert K. (Firma: Projektleiter Medizinsoftware) (robident)


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Stefan H. schrieb:
> warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Weil die meisten eben Nachahmer ohne Ideen sind. Richtige Erfinder 
erfinden etwas Neues.

Aber mal eine Frage: Wozu investiert man denn in solche Plattformen und 
Pseudo-Startups?

Geld kann man da wohl keins machen. Ich investiere lieber in die Aktien 
der einschlägigen Firmen. Bei Rüstung z.B. konnte man in den letzten 3 
Jahren bis zu 30% machen. Das ist doppelt soviel wie der höchste 
Anlagekurs bei den Zinsanleihen der Banken. Ich habe da einige VTs 
laufen mit 4,5%. Noch besser ging es nur in Gold:

Mitte 2023 lag der Preis für einen 100er Barren bei gerade 6000, heute 
sind es 9400! Ich habe da eine zweistellige Zahl geschnappt, als die 
Zinsen begannen, runterzugehen. Man ärgert sich im Nachhinein, nicht 
noch mehr riskiert zu haben. Von der Differenz kann ich mir einen neuen 
Privatwagen holen. Sobald der Goldpreis stagniert, wird verkauft.

Gold ist momentan DER Hype! 18% per annum sind Rekord! Was wirft denn 
dein Erfinderinvestment so ab?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Hey Fanzbrater! Bist du's?

scnr,
WK

von Udo S. (urschmitt)


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Robert K. schrieb:
> Mitte 2023 lag der Preis für einen 100er Barren bei gerade 6000, heute
> sind es 9400! Ich habe da eine zweistellige Zahl geschnappt, als die
> Zinsen begannen, runterzugehen. Man ärgert sich im Nachhinein, nicht
> noch mehr riskiert zu haben. Von der Differenz kann ich mir einen neuen
> Privatwagen holen. Sobald der Goldpreis stagniert, wird verkauft.

Habe ein Paar Apple Aktien von 1981 vor drei Jahren verkauft und in Gold 
angelegt. Das hab ich jetzt vor 2 Monaten verkauft und kaufe mir damit 
eine neue Villa, die alte ist so schlecht sauber zu halten, seit meine 
Putzfrau weggegangen ist weil ich angeblich nicht gut genug bezahle ...

SCNR

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Dergute W. schrieb:
> Hey Fanzbrater! Bist du's?

Ich glaube nicht. Alter des Accounts und Historie sprechen dagegen. 
Vielleicht hat er wirklich Gewinn mit Gold und anderen Anlagen gemacht.

Hat er gewusst dass er damit Gewinn macht? Nein, denn niemand kann 
wirklich die Zukunft voraus sagen.

Hat er geglaubt dass er damit Gewinn macht? Ja, sonst hätte er es wohl 
nicht gemacht.

Nachträglich ist man immer schlauer und so wird natürlich behauptet dass 
man es gewusst statt nur geglaubt hat. War er sich des Risikos bewusst 
und konnte er mögliche Verluste verkraften? Wer weiß es schon.

Grundsätzlich bin ich allerdings immer extrem reserviert wenn jemand mit 
seinen Spekulationsgewinnen an gibt und zeigen möchte dass er der 
schlauste Hahn im Hühnerstall ist. Daher, auch wenn er vielleicht nicht 
der original Firlefanzbrater ist, er klingt nach einem Bruder im Geiste.

von Michael B. (laberkopp)


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Dergute W. schrieb:
> Hey Finanzbrater! Bist du's?

Bestimmt nicht, der ist pleite und muss arbeiten um seine Zockerschulden 
zurückzubezahlen.

von Michael B. (laberkopp)


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Reinhard T. schrieb:
> Werden die Dinger jemals fliegen?

Nein, Cargolifter flogen auch nicht, waren aber super um dummen Zockern 
ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Derselbe Trick funktioniert immer 
wieder, es wachsen genug Dumme nach.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Michael schrieb:
> Als Beförderungskonzept für jedermann im städtischen Bebau, das ich
> nicht lache!

hast recht lachhaft, diese Idee in die Stadt zu fliegen ist alt und in 
NYC längst verworfen worden obwohl es dort viele Heli Landeplätze auf 
Hochhäuser gab, es ist einfach zu gefährlich und es gab zu viele Unfälle 
so das die Heliports an den Hafen verlegt wurden, also muß mann 
klassisch mit Bahn, Bus oder Taxi ins Zentrum.

von Roland E. (roland0815)


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Bruno V. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Ich habe den Eindruck, dass die meisten start-Upper gar keine
>> Marktanalyse etc. anstelle,
>
> Eine Marktanalyse brauche ich, wenn ich einen Markt erobern oder
> vergrößern will.
> ...

Was macht (möchte machen) denn ein "StartUp"? Es möchte einen Markt 
erschließen.

> Ein Startup (frei nach Eric Schmidt) braucht eine Idee, einen Aufhänger
> um Loszulegen und muss dann sehen, dass es irgendwas findet, das
> skaliert. Also das  100Mio User oder regelmäßige Konsumenten findet.
> ...

Eben genau das ist eine Marktanalyse: die (regelmäßigen) Konsumenten 
finden und abschätzen wie viele man adressiert bekommt.

> Wer den ultimative Schnürsenkel erfindet, Hausmeisterarbeiten anbietet
> oder Essen ausfährt, ist Unternehmer und sollte sowas langweiliges wie
> eine Marktanalyse gemacht haben.
>
> Steve Wozniak hat seine Marktanalyse damals aus dem Ärmel geschüttelt.
> Anhand der Verteilung von Amateurfunkern :-)

Jepp.

Aber wie Stefan schon schrieb: Die meisten StartUps machen keine 
(korrekte) Markanalyse. Sonst würden sie merken, dass ihr 
Adressierungspotential viel zu klein für ein stabiles Geschäft ist und 
ihr Geschäftsmodell eher in die Rubrik "Strohfeuer" gehört.

Und ja, bei solchen Plattformen gibt es garantiert auch Leute, deren 
Geschäftsmodell es ist dort Geld einzusammeln und dann "zu scheitern". 
Gibt ja praktisch kein Risiko: Es ist keine Bank, die dann da steht und 
irgend welche Sicherheiten für das geliehene Geld pfändet. Die "Anleger" 
sind dann eben einfach "Spender" und haben keinerlei Handhabe. Das Geld 
ist dann halt "weg".

von Bruno V. (bruno_v)


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Michael B. schrieb:
> Nein, Cargolifter flogen auch nicht, waren aber super um dummen Zockern
> ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Derselbe Trick funktioniert immer
> wieder, es wachsen genug Dumme nach.

Und dann gibt es alles dazwischen. Prokon war so ein Beispiel. 
Einerseits musste denen das Wasser bis zum Hals stehen, wenn sie so 
intensiv Gelder einwerben. Andererseits war Windförderung damals eine 
Goldgrube und die versprochenen Renditen im Rahmen. Jedes Jahr habe ich 
mich geärgert, wenn sie wieder Dividende gezahlt haben und meine 
Prognose nicht wahr wurde.

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> Cargolifter flogen auch nicht

jedenfalls nie in Originalgröße für 100 Tonnen Last, diese Schnapsidee 
ist ja nichts anderes wie Zeppeline die am Empire State Building 
andocken sollten, was ja auch nicht funktionierte.

Wer lernt schon aus der Geschichte?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Joachim B. schrieb:
> diese Idee in die Stadt zu fliegen ist alt und in NYC längst verworfen
> worden

Mit dem Abbau von Parkplaetzen und Verdichtung der Bebauung vereiteln 
die Staedte bereits die Nutzbarkeit von Flugtaxis. Die Dinger muessen ja 
auch irgendwo landen, wartend stehen und sogar wieder nachgeladen 
werden.

von Falk B. (falk)


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Joachim B. schrieb:
>> Cargolifter flogen auch nicht
>
> jedenfalls nie in Originalgröße für 100 Tonnen Last, diese Schnapsidee

Klingt nach Starship! ;-)

von Rbx (rcx)


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2025 sollte eigentlich das Fanprojekt Skyblivion an den Start gehen.
Stattdessen wird jetzt "Oblivion Remastered" gehypt und auch gut 
verkauft
Honi soit qui mal y pense.

Die Heißluftfritteusen verdrängen die Sachen, die man sonst bei uns 
kaufen konnte, richtige Fritteusen, Gemüse-Dämpf-Geräte, Mikrowellen 
oder auch Milchaufschäumer o.a. und das, wo doch die meisten Leute 
sowieso schon einen Backofen haben.

von Thomas H. (thomash2)


Angehängte Dateien:

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Habe mal bei AI nach Informationen bezüglich Startups gefragt und 
folgendes Bild bekommen.

In der Auflistung geht es um Länder in der EU (allgemein) sowie 
Ost-Asien welche sich für Startups eignen.
Ich würde sagen jene welche sich in der Position diverser Startups 
befinden wissen um was es geht.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Oder warum entsteht der Eindruck, dass
> irgendwie alles ähnlich und hypegesteuert ist?

Naja, ist doch logisch, das einem Gurken-Investor nur Gurken-Läden in 
den Blick geraten. Selektive Wahrnehmung und so: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_Wahrnehmung

Auf der letzten embedded habe ich einen sehr interessanten Vortrag von 
Bosch zum Thema Start-Up gehört. Die kaufen sich Start-Up's wenn Bosch:
*dadurch schnell Zugriff auf eine neue Technologie erlangt die Bosch 
noch nicht brauchbar hat, aber denkt das sie diese braucht

* dadurch einen Anteil in einem Markt erlangt, in dem sie noch nicht 
vertreten ist. beispielsweise StartUp mit Kunden in einer Region in die 
bosch expandieren will.

Generell muss man also für die Industrie-Investoren (Ja Bosch und 
Siemens sind auch als Investoren für StartUp's aktiv) schon mehr 
"Fleisch an den Knochen" haben, als ne (kopierte) Geschäftsidee und 
zwei, drei Programmierhansel.

https://www.embedded-world.de/en/conferences-programme/start-up-city-investors

https://www.bosch-business-innovations.com/beyond-business/

Neben dem Kooperationsprogramm von Bosch mit StartUps wurde auch das 
Analogon von Infineon auf der Embedded 2025 in Nürnberg vorgestellt:
* https://www.infineon.com/cms/en/partner-network/startups/

Ach ja, und der "richtige" Investor sollte/hat mehr zu bieten als 
schnöden Mammon.
Von einem heutigen Internet-Konzern wird berichtet, das die als StartUp 
(in den neunzigern) gegenüber dem Investor erwähnten, das sie nicht 
wissen wie gut ihre Software auf grossen Datenspeicher skaliert. Worauf 
ein Investor (ich glaub, es war v. Berchtholtsheim) seine Sekretärin 
anwies, denen schnellsten eine teure, große Festplatte für ein 
Skalierungsexperiment zu kaufen.
Also ein Investor sollte auch "technisch" einen Anschub ermöglichen 
können.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7885982 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rahul D. (rahul)


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Stefan H. schrieb:
> Nicht nur auf der Plattform, sondern auch generell,
> ist mir aufgefallen, dass irgendwie jeder das Gleiche macht.

Vielleicht endlich mal die (deine?) Idee der Paketverteilung per 
(Autobahn-) Leitplanke umsetzen?!

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Bosch zum Thema Start-Up gehört. Die kaufen sich Start-Up's wenn Bosch:
> *dadurch schnell Zugriff auf eine neue Technologie erlangt die Bosch
> noch nicht brauchbar hat, aber denkt das sie diese braucht

Du meinst den Bosch Ebike Motor wo sie ja auch mit runtergelassenen 
Hosen erwischt wurden und schnell eingekauft haben? :-D

Vanye

von Hugo H. (hugo_hu)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Mit dem Begriff "Start-up" verbinde ich den fehlenden Plan, wie man
> damit Geld verdienen will.

Na, DAS ist doch gerade der Plan :-)

von Bruno V. (bruno_v)


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Hugo H. schrieb:
> Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
>> Mit dem Begriff "Start-up" verbinde ich den fehlenden Plan, wie man
>> damit Geld verdienen will.
>
> Na, DAS ist doch gerade der Plan :-)

Exact. Zumindest nach Eric Schmidt. Ein Geschäft oder eine Idee im 
Kleinen umsetzen bis man ein Modell gefunden hat, das skaliert. Whatsapp 
hat nach eigenen Angaben anfangs Geld genommen, um das Wachstum zu 
bremsen, da die Infrastruktur auch so schon am Anschlag war. Es war 
keine hinreichendes Modell, um damit Geld zu verdienen oder auch nur die 
Kosten zu decken.

Das Gegenteil ist Luminar Technologies: Ein genialer Tüftler gründet als 
Schüler ein Unternehmen, wird sogar zum Milliardär. Aber das Modell 
skaliert nicht. Deshalb wurde es jahrelang als Geheimtipp promotet um 
Firmenanteile unters Volk zu bringen. Der Gründer ist reich und weg und 
es gab keinen Hinweis, wie das Unternehmen Gewinn in der Größenordnung 
erzielen will.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Bruno V. schrieb:
> genialer Tüftler gründet als Schüler

Aber war er wirklich so genial? Oder war das nur inszeniert, um 
möglichst viele Investorengelder abzugreifen, mit dem Wissen, dass es 
sowieso scheitert?

Beitrag #7886759 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Manfred P. (pruckelfred)


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Stefan schrieb im Beitrag #7886759:
> Normal, daß Dumme Dümmere abmelken...

Das ist also die Erklärung, dass Du Pleite bist.

Beitrag #7886849 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bruno V. (bruno_v)


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Stefan H. schrieb:
> Aber war er wirklich so genial? Oder war das nur inszeniert, um
> möglichst viele Investorengelder abzugreifen, mit dem Wissen, dass es
> sowieso scheitert?

Er hat als Schüler damit angefangen, hochdotierte Preise gewonnen und 
wurde Milliardär mit Anfang 20. Für mich spielt er in der Liga von Wosz, 
Zuckerberg oder Gates, nur halt in HW, die nicht skaliert.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Bruno V. schrieb:
> Er hat als Schüler damit angefangen, hochdotierte Preise gewonnen und
> wurde Milliardär mit Anfang 20. Für mich spielt er in der Liga von Wosz,
> Zuckerberg oder Gates, nur halt in HW, die nicht skaliert.

Ich habe ein bisschen recherchiert. Mir kommt es ein wenig komisch vor. 
Sein erstes Patent wurde nicht angenommen. Sein Studium hat er 
abgebrochen. Bei allen weiteren Patente ist er ein Autor von vielen. 
Außerdem scheinen es nur minimale Änderungen von der Microsoft Kinect zu 
sein.

Auf mich macht es den Eindruck, als habe man einen vermeintlich genialen 
Erfinder gebraucht, um an Investorengelder zu kommen und da hat man ihn 
halt dafür benutzt, im Gegenzug hat er halt viele Firmenanteile 
bekommen. Investoren sind offenbar auch nur Menschen, die glauben, dass 
Gottes Sohn in einer Futtergrippe geboren wurde.

: Bearbeitet durch User
von Frank D. (Firma: LAPD) (frank_s634)


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Stefan H. schrieb:
> Auf mich macht es den Eindruck, als habe man einen vermeintlich genialen
> Erfinder gebraucht, um an Investorengelder zu kommen

So siehts aus, wie so oft bei diesen Startup-Wunderkindern. Manche 
landen dann auch schnell im Knast, wie z.B. diese  Blutdiagnosetrulla. 
Fake it until you make it.

von Alexander (alecxs)


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Netzfund. Wurde mir zufällig angezeigt. Vermutlich weil hier den ein- 
oder anderen Link angeklickt hab.

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https://www.1e9.community/magazin/von-flugtaxis-bis-zu-luftschiffen-so-sollen-cyclo-rotoren-die-luftfahrt-revolutionieren

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> So siehts aus, wie so oft bei diesen Startup-Wunderkindern. Manche
> landen dann auch schnell im Knast, wie z.B. diese  Blutdiagnosetrulla.
> Fake it until you make it.

Ja so kann enden wenn man nur eine Geschäfts-Idee hat und keine 
(realisierbare) Produkt-Idee. Aber wahrscheinlich wäre in einer anderen 
Branche als in der Medizintechnik Elizabeth Holmes nicht im Knast 
gelandet. In der Medizintechnik führen gefakede Produkte schnell in die 
Pathologie, anderswo kann man sich noch mit "scherzhaft gemeint" 
herausreden.

PS: IMHO liegt die Hauptverantwortung weniger bei Holmes als bei ihrem 
"Einflüsterer" Ramesh Balwani. Der hatte schon mal eine "Pleite-Firma" 
überteuert verkauft.

von Frank D. (Firma: LAPD) (frank_s634)


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Googled mal nach Juicero. Das war eine Saftpresse für iirc 400 $. Die 
presste nicht Früchte aus sondern Beutel in denen Saft drinn war, kein 
Konzentrat nur Saft. Die Beutel waren nur kurz haltbar, hatten einen 
Barcode, so dass nur Originalbeutel funktionierten. Total beklopptes 
Produkt, u.a. google abc pumpte denen Geld rein. Als sie merkten, dass 
das Ding keiner wollte wurde der Preis auf läpische 200$ gesenkt, wollte 
dann immer noch keiner und die gingen pleite.

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