Hallöchen an alle, Ich habe heute ein Schweißgeräte Kühler bekommen aus dem Jahre 1991. Ich kann damit natürlich nix anfangen also würd ich das Teil gern zerlegen es steht schon jahre still. Nun ist meine Frage ob das kältemittel noch eine Rolle spielt nach dieser langen Zeit also 15 Jahre minimum war es nicht im Einsatz und die maximale füllung beträgt 3,5kg r22. Der Kasten selber ist auch gut als rollbarer Schrank nutzbar. Nur will ich keine Probleme mit dem kältemittel haben. Hat wer Tips ob sich das r22 nach den Jahren zersetzt haben könnte?
R22 ist H-FCKW und muss auf jeden Fall vom Fachbetrieb abgesaugt und entsorgt werden. Wahrscheinlich hast Du das Ding deswegen geschenkt bekommen wenn es nicht mehr funktioniert. Ansonsten verbraucht oder zersetzt sich Kältemittel nicht. Es kann nur entweichen und das ist bei R-22 nicht ganz so mies für die Umwelt wie bei R-12, aber immer noch gewaltiger Mist. Der Weiterbetrieb intakter Anlagen ist erlaubt (zumindest im privaten Bereich, in allen Bereichen von Unternehmen weiß ich nicht), bei Reparatur müsste ein Ersatzkältemittel (R418a bei R22) verwendet werden, neu- bzw. nachfüllen mit R22 ist nicht erlaubt.
Erinnert mich an den Besuch eines ehemaligen Fernmeldebunkers den ein Privatmann von der Bundesvermögensverwaltung für € 1 gekauft hatte. Da war eine riesige Kühlanlage verbaut mit einigen hundert kg R22. Ob er die wohl umweltschonend losgeworden ist? So etwas nennt man wohl ein vergiftetes Geschenk ;-)
Bei so großen Mengen wir dem Kältemittel im Fernmeldebunker könnte ich mir schonwieder vorstellen, dass es da zahlende oder umsonst offiziell entsorgenden Fachunternehmen geben könnte. Mir ist in Erinnerung, dass bestimmte ältere Kältemittel nur noch als recyceltes Material nachgefüllt werden dürfen - und die Kilopreise insbesonders für die älteren Kältemittel scheinen ja mit um die 100 Euronen pro Kilo sehr üppig zu sein.
Ben B. schrieb: > R22 ist H-FCKW und muss auf jeden Fall vom Fachbetrieb abgesaugt und > entsorgt werden. Wahrscheinlich hast Du das Ding deswegen geschenkt > bekommen wenn es nicht mehr funktioniert. Ja, aber oft ist bei so alten Anlagen immer mal eine Verschraubung lose ... ;-)
> Mir ist in Erinnerung, dass bestimmte ältere Kältemittel nur noch > als recyceltes Material nachgefüllt werden dürfen Da gab es entsprechende Übergangsfristen, nachdem die alten Kältemittel nicht mehr hergestellt oder importiert werden durften, aber inzwischen dürften die für R22 lange abgelaufen sein. Gerade mal geschaut, recyceltes R22 durfte bis 2015 verwendet werden. Wenn man mit Kälteanlagen herumbasteln will und keinen Kältemittelschein hat, kann man Teile wie den Verdichter aus diesen alten Anlagen nehmen und R290 (Propan) als Kältemittel verwenden. Die Brennbarkeit und mögliche Bildung explosionsfähiger Luftgemische wenn das Zeug austritt, sollte man dabei aber nicht vergessen. Wenn die alte Anlage noch gefüllt ist, muss man das Kältemittel vor der Zerlegung halt absaugen lassen, das ist nun mal so. > und die Kilopreise insbesonders für die älteren Kältemittel scheinen > ja mit um die 100 Euronen pro Kilo sehr üppig zu sein. Das ist bei allen Dingen so, die durch irgendwelche Faktoren verknappt werden. Dazu kommt, daß Kältefachbetriebe eine ich nenne es mal sehr wählerische Branche sind, was den Kundenkreis angeht und gerne äußerst fette Gewinne einfahren. Versuch doch mal, eine im Baumarkt gekaufte Split-Klimaanlage durch einen Fachbetrieb in Betrieb nehmen zu lassen, nachdem Du die Montage der Geräte und Leitungen soweit erlaubt bereits selbst durchgeführt hast. Viele Betriebe wollen damit nichts zu tun haben, wenn sie nicht am Verkauf des Geräts und der Montage mitverdienen können. > Ja, aber oft ist bei so alten Anlagen > immer mal eine Verschraubung lose ... Das kann jeder handhaben wie er möchte und schwarze Schafe gibt's überall, auch unter den Fachkräften. Aber wenn man dabei erwischt wird, dann wird das richtig teuer und Fachkräfte dürfen sich unter Umständen als kleinen Bonus einen neuen Job suchen wenn denen die Erlaubnis zum Umgang mit Kältemitteln entzogen wird. Das sollte man vorher bedenken. Ich würde sagen einfach erstmal nachfragen was das Absaugen und Entsorgen des R22 kosten würde.
Enrico schrieb: > Nun ist meine Frage ob das kältemittel noch eine Rolle spielt nach > dieser langen Zeit Jeder Kältekreislauf hat dafür irgendwo einen Druckanschluss für ein Manometer um festzustellen wieviel Druck noch drinnen ist.
Wenn das Ding noch funktionsfähig ist, kann man es auch mal einschalten. Wenn das zu kühlende Teil (keine Ahnung wie bei dem Ding der Verdampfer aussieht) kalt wird und der Verflüssiger Wärme abgibt, ist auch noch Kältemittel drin. Wenn der Verdichter noch hörbar läuft (wie ein Kühlschrank, nur lauter) und sonst nichts mehr passiert, außer daß der Verdichter nach ein paar Minuten sehr warm wird, dann ist wahrscheinlich kein Kältemittel mehr drin. Wenn der Verdichter nur noch brummt und sehr viel Strom aufnimmt, ist er wahrscheinlich blockiert oder die Starthilfeeinrichtung defekt, dann kühlt auch nichts mehr, aber das Kältemittel kann noch drin sein. Das Gleiche wenn beim Einschalten die Sicherung fliegt.
Enrico schrieb: > Ich habe heute ein Schweißgeräte Kühler bekommen aus dem Jahre 1991. > Ich kann damit natürlich nix anfangen also würd ich das Teil gern > zerlegen es steht schon jahre still. Es gibt Dinge auf dem Globus die man nicht geschenkt annimmt.. Ab zum Wertstoffhof, die entsorgen das kostenlos und fachgerecht. Ich hatte da jahrelang einen Trockner für Druckluft herumstehen... Uwe
Thomas F. schrieb: > Jeder Kältekreislauf hat dafür irgendwo einen Druckanschluss für ein > Manometer um festzustellen wieviel Druck noch drinnen ist. Nützt dir nur nichts. Der Crux an Kältemittel ist ja dass es (abhängig von der Temperatur) bei einem bestimmten Druck im Gleichgewicht als Gas und Flüssigkeitsphase besteht. In einem Kältekreislauf hast du also immer den gleichen Druck, egal ob er zu 100% oder zu 10% gefüllt ist. Nur ist in dem einen Fall noch genügend flüssiges Kältemittel drin, im anderen zu wenig. Du kannst nur messen ob er (fast) komplett leer ist.
Udo S. schrieb: > Der Crux an Kältemittel ist ja dass es (abhängig von der Temperatur) bei > einem bestimmten Druck im Gleichgewicht als Gas und Flüssigkeitsphase > besteht. > In einem Kältekreislauf hast du also immer den gleichen Druck, egal ob > er zu 100% oder zu 10% gefüllt ist. Die 100% würdest du schnell merken wenn sich die Temperatur ein paar Grad erhöht und dir das Ding um die Ohren fliegt. scnr
Da mittlerweile selbst Autoklimaanlagen ihre Füllung 20, 30 Jahre halten (außer bei Opel), obwohl sie mit den billigstmöglichen Dichtringen liderlich verschraubt sind, dürfte ein stationäres verlötetes Gerät noch viel voller sein. Das Gas selbst wird sich in den ersten 10, 20 tausend Jahren kaum zersetzen. :) Vor >10 Jahren sah ich mal eine Doku, daß man in China beliebige Kältemittel im gefälschten Umkarton bekommt. Zusätzlich gabs auch die Option, Dreck und Altgas reinzumischen, damit es im Chromatogramm wie recycelt aussieht. Vor noch längerer Zeit gabs bei Ebay mal ein Konvolut mit einem Dutzend Löschkartuschen aus Bundeswehrpanzern. Mit irgendeinem fiesen Halon gefüllt und elektrisch zündbar. Ein idealer Wegbegleiter für den Auto-Motorraum, die Küche oder den Basteltisch. :) Aus absehbaren Problemen heraus (es wurden sicherlich Drogenhändler mit ein paar Pfund Kokain zuhause schon milder bestraft wie die Besitzer eines Halonlöschers) habe ich schon vom Versuch des Erwerbs abgesehen. Wenn ich das richtig verstehe, ist ein Schweißgerätekühler doch eigentlich ein Wasserkreislaufkühler. Den man auch an was anderes anschließen kann. Vielleicht gibts ja Gamer, Bitcoinminer oder Apfelmännchenfreunde die damit was anfangen können.
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Thomas H. schrieb: > Die 100% würdest du schnell merken Mit 100% habe ich die Nennfüllmenge gemeint.
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