Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik EBM-Papst EC Motor


von Bruno L. (bruno_l744)


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Ich habe einen EC-Motor von EBM-Papst von einem Querstromventilator Typ 
QLZ06.
Der Motor hat -entgegen der üblichen Eingänge- (+/-  PWM in  PWM out / 
Gnd) nur zwei Kabel für +/- für angeblich 24 Volt DC.
Bloß drehen tut er sich nicht. Nur bei ca. 16,6 Volt vibriert er etwas.
Habe ihn dann probehalber mal mit PWM angesteuert, worauf er sich bei 
dieser Spannung dann auch dreht, aber gefühlt immer ganz kurze Aussetzer 
hat.
Ich vermute mal, daß der Oszillator für das Drehfeld nicht in die Pötte 
kommt.
Hat jemand eine Idee, was ich als nächstes prüfen / testen könnte um den 
Fehler weiter einzugrenzen ?
Auf Verdacht mal den großen Kondensator tauschen (der m.W. aber nur für 
Entstörung da ist) ?
Bin für jeden Tipp dankbar

von H. H. (hhinz)


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Grausame Fotos.

von Christoph Z. (rayelec)


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Leiterbahnen durchtrennt?

von Bruno L. (bruno_l744)


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Ich komme leider erst jetzt zu einer Antwort.
- Die Leiterbahnen sind leider nicht durchtrennt, ist "nur" eine 
unglückliche Reflexion.
- Ich habe zwar noch einige Bilder gemacht, die aber allesamt nicht 
besonders sind, zumal die Bauteilbezeichnungen geschwärzt sind.
Ich habe mal mit einer Lupe versucht herauszufinden, welche Bauteile da 
zu erkennen sind.
Die Bezeichnung des große, vielbeinige Chip unten (auf 6 Uhr) beginnt 
mit ATM...
Der 8-beinige Chip auf 8 Uhr ist ein BL05A
Die beiden 3-Beiner (auf 12 und 3 Uhr vom Mittelloch) sind FR9024N und
dazwischen auf dem 8-beiner meine ich "P7387" zu erkennen, evtl. noch 
mit einem unlesbaren Buchstaben (vllt "A" ???) davor.
Die beiden Spulenanschlüsse sind oben rechts, es scheint mir ein 
1-poliger EC-Motor zu sein. Es sind 4 Spulen zu erkennen, die 
untereinander direkt verbunden sind. Mit Ohmmeter gemessen haben die 
alle Durchgang.
Die Platine ist defintiv eine Multilayer, ein durchleuchten praktisch 
unmöglich.
Kennt jemand diese Papst EC-Motore oder zumindest das Prinzip ?

von H. H. (hhinz)


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Bruno L. schrieb:
> Die Bezeichnung des große, vielbeinige Chip unten (auf 6 Uhr) beginnt
> mit ATM...

ATMEGA...., ein µC.


> Der 8-beinige Chip auf 8 Uhr ist ein BL05A

78L05A, Spannungsregler.


> Die beiden 3-Beiner (auf 12 und 3 Uhr vom Mittelloch) sind FR9024N und

IRFR9024N, MOSFET.


> dazwischen auf dem 8-beiner meine ich "P7387" zu erkennen, evtl. noch

FAN7387?, Gatetreiber.


Und was hilft dir das jetzt?

: Bearbeitet durch User
von Bruno L. (bruno_l744)


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MIR hilft die Bauteilbezeichnung in der Tat wenig. Meine Hoffnung ist, 
dass jemand hier im Forum das Schaltungsprinzip kennt und mir Tipps 
geben kann.
Ich habe den Motor im Repaircafe entgegengenommen und versuche, das Teil 
vor der Verschrottung zu bewahren.
Dass der Motor bei einer bestimmten Spannung läuft lässt mich glauben, 
daß die Schaltung im Prinzip noch funktioniert und es "nur" ein Problem 
beim starten/einschwingen des (in meiner Vorstellung vorhandenen) 
Drehfeld-Oszillators gibt, was an defekten Kondensatoren liegen könnte.

Ich schaue jedoch sehr ratlos auf die SMD-Bauteile und weiß noch nicht 
mal sicher, wie ich die Art des Bauteils ermitteln kann (von einem 
Schaltbild ganz zu schweigen).
Hat jemand Ideen, wie ich den Fehler eingrenzen kann oder gar einen 
Schaltplan?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Bruno L. schrieb:
> Drehfeld-Oszillator

Gibt es hier nicht so wie du dir das vorstellst, das ist hier eine 
Software.

von Harald A. (embedded)


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Soweit man das erkennen kann scheint es sich um einen 1-phasigen BLDC zu 
handeln. Diese werden mit einer H-Brücke angesteuert. Insofern denke ich 
mal, dass das IC zwischen den beiden IRF9024 ein Doppel-MOSFET im SO8 
Gehäuse ist (siehe Foto). Die Gate-Treiber dürften in den beiden SOT23-6 
sitzen.

So, was kannst Du tun:
- Prüfe alle 4 MOSFETs, zunächst auf Kurzschluss.
- Messe an allen 4 Gates, ob sich ein Drehfeld ergibt. Das muss direkt 
nach dem Einschalten passieren. Wenn Du die Schaltung statisch auf dem 
Tisch liegen hast könnte es sein, dass der Mikrocontroller relativ 
schnell aufgibt, da er kein Drehfeld misst. Im Einschaltmoment wird es 
aber definitiv kommen.

- Prüfe den HALL-Sensor, ob er bei eingesteckter Achse Impulse liefert.

- Prüfe die 5V zum Controller, ob die sauber geliefert werden.

- Kontrolliere den Strom-Messshunt rechts neben dem Controller, der 
sollte recht niederohmig sein.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Bei den schlechten Bilder kann man nur raten. Ich meine da einen 
Hallsensor zu erkennen der wohl in den Motor reinragen wird. Wenn der 
keine Signale liefert wird der Motor nur kurz zucken und dann ausgehen. 
Testen!

von Bruno L. (bruno_l744)


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Ich mache mich am Wochenende ans messen und werde berichten. Vielen Dank 
schon mal :-)

von H. H. (hhinz)



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Thomas R. schrieb:
> Hallsensor

Gibts da keinen, siehe AppNote.

von Thomas R. (thomasr)


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Was ist denn dann das "hochstehende" Bauteil oben rechts in Bild 3045? 
Sieht doch verdächtig nach einem (schwarzen) Hallsensor mit 
Kunststoffhalterung aus?

Aber bei der Bildqualität....

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Thomas R. schrieb:
> Was ist denn dann das "hochstehende" Bauteil oben rechts in Bild
> 3045?
> Sieht doch verdächtig nach einem (schwarzen) Hallsensor mit
> Kunststoffhalterung aus?

Ich sehe das als Steckkontakt.


> Aber bei der Bildqualität....

So ist es.

von Bruno L. (bruno_l744)


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Der Hallsensor ist m.E. das braune Bauteil auf dem 2. Bild (von der 
Schaltungsrückseite wo der Aufkleber zu sehen ist). Der steht da ca. 5 
mm hoch. Ich versuche nächste Woche noch Makro-Bilder mit einer anderen 
Kamera zu machen.
Auf der Bauteilseite ist oben rechts der Steckkontakt zu den 
Motorspulen.

von H. H. (hhinz)


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Mit Hallsensor wäre der µC nicht wirklich nötig.

von Harald A. (embedded)


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In (älteren) Husqvarna Automowern sind auch 1-phasige Motoren von EBM 
Papst verbaut, auch mit Ansteuerung über H-Brücke. Ein typisches 
Ausfallszenario bei dem Motor ist der Übergang von Kontakt Spulenkörper 
auf den Lackdraht. Der rüttelt sich mit der Zeit offensichtlich los.
Nur als Anregung, vlt. auch hier das Problem?

von Thomas R. (thomasr)


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Harald A. schrieb:
> In (älteren) Husqvarna Automowern sind auch 1-phasige Motoren von EBM
> Papst verbaut, auch mit Ansteuerung über H-Brücke. Ein typisches
> Ausfallszenario bei dem Motor ist der Übergang von Kontakt Spulenkörper
> auf den Lackdraht. Der rüttelt sich mit der Zeit offensichtlich los.
> Nur als Anregung, vlt. auch hier das Problem?

Du meinst den Mähmotor? Guter Hinweis, danke. Muß ich mir für meinen 
Oldtimer AM310 merken...

von Dieter W. (dds5)


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Thomas R. schrieb:
> Du meinst den Mähmotor?

Glaub ich eher nicht in dem Leistungsbereich.
Es wird sich wohl um den Fahrmotor handeln.

von Harald A. (embedded)


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Thomas R. schrieb:
> Du meinst den Mähmotor? Guter Hinweis, danke. Muß ich mir für meinen
> Oldtimer AM310 merken...

Genau, tatsächlich der Mähmotor. Habe hier einen reparierten Motor für 
den Tag x liegen.

von Bruno L. (bruno_l744)


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Habe die MOSFETs durchgemessen, sie haben keinen Kurzschluß und je nach 
Verbindung ettliche kOhm bis MegOhm.
Ebenso verhält es sich bei dem Treiber. Die ganze Schaltung ist mit 
Klarlack überzogen, was das messen nicht eben vereinfacht.
Der Hallsensor ist mit 87L beschriftet (siehe Fotos), was in einem 
anderen Thread auf den A1387 (bzw. ersatztyp A1212) hindeutet. Gemäß dem 
Datasheet habe ich zwischen Gnd und Vcc sowie Gnd und Vout bei Drehung 
der Achse von Hand problemlos 200-300 mV erzeugen können (ohne angelegte 
Versorgungsspannung).
Der Shuntwiderstand ist mit R100 beschriftet, das Messgerät zeigt mir 
0,2 Ohm an, was ich aufgrund des Klarlacks als OK einschätzen würde.

Die anderen Messungen unter anliegender Spannung mache ich 
schnellstmöglich. Anbei noch ein paar Bilder der Bauteilseite, der 
Motorspulen, des Hallsensors und seine Einbaulage (bei demontierten 
Spulen) usw.

Vielen dank schon mal vorab für die zahlreichen Tipps !

VG
BL

von H. H. (hhinz)


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Kaum sind die Bilder etwas besser, schon kann man auch was erkennen...

von Harald A. (embedded)


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Bruno L. schrieb:.
> Die ganze Schaltung ist mit
> Klarlack überzogen, was das messen nicht eben vereinfacht.

Diese Prüfspitzen sind dafür super.

von Bruno L. (bruno_l744)


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H. H. schrieb:
> Kaum sind die Bilder etwas besser, schon kann man auch was erkennen...

Wenn man (jetzt) weiß wie es geht.... ;-)

von H. H. (hhinz)


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