Ich habe einen EC-Motor von EBM-Papst von einem Querstromventilator Typ QLZ06. Der Motor hat -entgegen der üblichen Eingänge- (+/- PWM in PWM out / Gnd) nur zwei Kabel für +/- für angeblich 24 Volt DC. Bloß drehen tut er sich nicht. Nur bei ca. 16,6 Volt vibriert er etwas. Habe ihn dann probehalber mal mit PWM angesteuert, worauf er sich bei dieser Spannung dann auch dreht, aber gefühlt immer ganz kurze Aussetzer hat. Ich vermute mal, daß der Oszillator für das Drehfeld nicht in die Pötte kommt. Hat jemand eine Idee, was ich als nächstes prüfen / testen könnte um den Fehler weiter einzugrenzen ? Auf Verdacht mal den großen Kondensator tauschen (der m.W. aber nur für Entstörung da ist) ? Bin für jeden Tipp dankbar
Ich komme leider erst jetzt zu einer Antwort. - Die Leiterbahnen sind leider nicht durchtrennt, ist "nur" eine unglückliche Reflexion. - Ich habe zwar noch einige Bilder gemacht, die aber allesamt nicht besonders sind, zumal die Bauteilbezeichnungen geschwärzt sind. Ich habe mal mit einer Lupe versucht herauszufinden, welche Bauteile da zu erkennen sind. Die Bezeichnung des große, vielbeinige Chip unten (auf 6 Uhr) beginnt mit ATM... Der 8-beinige Chip auf 8 Uhr ist ein BL05A Die beiden 3-Beiner (auf 12 und 3 Uhr vom Mittelloch) sind FR9024N und dazwischen auf dem 8-beiner meine ich "P7387" zu erkennen, evtl. noch mit einem unlesbaren Buchstaben (vllt "A" ???) davor. Die beiden Spulenanschlüsse sind oben rechts, es scheint mir ein 1-poliger EC-Motor zu sein. Es sind 4 Spulen zu erkennen, die untereinander direkt verbunden sind. Mit Ohmmeter gemessen haben die alle Durchgang. Die Platine ist defintiv eine Multilayer, ein durchleuchten praktisch unmöglich. Kennt jemand diese Papst EC-Motore oder zumindest das Prinzip ?
Bruno L. schrieb: > Die Bezeichnung des große, vielbeinige Chip unten (auf 6 Uhr) beginnt > mit ATM... ATMEGA...., ein µC. > Der 8-beinige Chip auf 8 Uhr ist ein BL05A 78L05A, Spannungsregler. > Die beiden 3-Beiner (auf 12 und 3 Uhr vom Mittelloch) sind FR9024N und IRFR9024N, MOSFET. > dazwischen auf dem 8-beiner meine ich "P7387" zu erkennen, evtl. noch FAN7387?, Gatetreiber. Und was hilft dir das jetzt?
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MIR hilft die Bauteilbezeichnung in der Tat wenig. Meine Hoffnung ist, dass jemand hier im Forum das Schaltungsprinzip kennt und mir Tipps geben kann. Ich habe den Motor im Repaircafe entgegengenommen und versuche, das Teil vor der Verschrottung zu bewahren. Dass der Motor bei einer bestimmten Spannung läuft lässt mich glauben, daß die Schaltung im Prinzip noch funktioniert und es "nur" ein Problem beim starten/einschwingen des (in meiner Vorstellung vorhandenen) Drehfeld-Oszillators gibt, was an defekten Kondensatoren liegen könnte. Ich schaue jedoch sehr ratlos auf die SMD-Bauteile und weiß noch nicht mal sicher, wie ich die Art des Bauteils ermitteln kann (von einem Schaltbild ganz zu schweigen). Hat jemand Ideen, wie ich den Fehler eingrenzen kann oder gar einen Schaltplan?
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Bruno L. schrieb: > Drehfeld-Oszillator Gibt es hier nicht so wie du dir das vorstellst, das ist hier eine Software.
Soweit man das erkennen kann scheint es sich um einen 1-phasigen BLDC zu handeln. Diese werden mit einer H-Brücke angesteuert. Insofern denke ich mal, dass das IC zwischen den beiden IRF9024 ein Doppel-MOSFET im SO8 Gehäuse ist (siehe Foto). Die Gate-Treiber dürften in den beiden SOT23-6 sitzen. So, was kannst Du tun: - Prüfe alle 4 MOSFETs, zunächst auf Kurzschluss. - Messe an allen 4 Gates, ob sich ein Drehfeld ergibt. Das muss direkt nach dem Einschalten passieren. Wenn Du die Schaltung statisch auf dem Tisch liegen hast könnte es sein, dass der Mikrocontroller relativ schnell aufgibt, da er kein Drehfeld misst. Im Einschaltmoment wird es aber definitiv kommen. - Prüfe den HALL-Sensor, ob er bei eingesteckter Achse Impulse liefert. - Prüfe die 5V zum Controller, ob die sauber geliefert werden. - Kontrolliere den Strom-Messshunt rechts neben dem Controller, der sollte recht niederohmig sein.
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Bei den schlechten Bilder kann man nur raten. Ich meine da einen Hallsensor zu erkennen der wohl in den Motor reinragen wird. Wenn der keine Signale liefert wird der Motor nur kurz zucken und dann ausgehen. Testen!
Ich mache mich am Wochenende ans messen und werde berichten. Vielen Dank schon mal :-)
Was ist denn dann das "hochstehende" Bauteil oben rechts in Bild 3045? Sieht doch verdächtig nach einem (schwarzen) Hallsensor mit Kunststoffhalterung aus? Aber bei der Bildqualität....
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Thomas R. schrieb: > Was ist denn dann das "hochstehende" Bauteil oben rechts in Bild > 3045? > Sieht doch verdächtig nach einem (schwarzen) Hallsensor mit > Kunststoffhalterung aus? Ich sehe das als Steckkontakt. > Aber bei der Bildqualität.... So ist es.
Der Hallsensor ist m.E. das braune Bauteil auf dem 2. Bild (von der Schaltungsrückseite wo der Aufkleber zu sehen ist). Der steht da ca. 5 mm hoch. Ich versuche nächste Woche noch Makro-Bilder mit einer anderen Kamera zu machen. Auf der Bauteilseite ist oben rechts der Steckkontakt zu den Motorspulen.
In (älteren) Husqvarna Automowern sind auch 1-phasige Motoren von EBM Papst verbaut, auch mit Ansteuerung über H-Brücke. Ein typisches Ausfallszenario bei dem Motor ist der Übergang von Kontakt Spulenkörper auf den Lackdraht. Der rüttelt sich mit der Zeit offensichtlich los. Nur als Anregung, vlt. auch hier das Problem?
Harald A. schrieb: > In (älteren) Husqvarna Automowern sind auch 1-phasige Motoren von EBM > Papst verbaut, auch mit Ansteuerung über H-Brücke. Ein typisches > Ausfallszenario bei dem Motor ist der Übergang von Kontakt Spulenkörper > auf den Lackdraht. Der rüttelt sich mit der Zeit offensichtlich los. > Nur als Anregung, vlt. auch hier das Problem? Du meinst den Mähmotor? Guter Hinweis, danke. Muß ich mir für meinen Oldtimer AM310 merken...
Thomas R. schrieb: > Du meinst den Mähmotor? Glaub ich eher nicht in dem Leistungsbereich. Es wird sich wohl um den Fahrmotor handeln.
Thomas R. schrieb: > Du meinst den Mähmotor? Guter Hinweis, danke. Muß ich mir für meinen > Oldtimer AM310 merken... Genau, tatsächlich der Mähmotor. Habe hier einen reparierten Motor für den Tag x liegen.
Habe die MOSFETs durchgemessen, sie haben keinen Kurzschluß und je nach Verbindung ettliche kOhm bis MegOhm. Ebenso verhält es sich bei dem Treiber. Die ganze Schaltung ist mit Klarlack überzogen, was das messen nicht eben vereinfacht. Der Hallsensor ist mit 87L beschriftet (siehe Fotos), was in einem anderen Thread auf den A1387 (bzw. ersatztyp A1212) hindeutet. Gemäß dem Datasheet habe ich zwischen Gnd und Vcc sowie Gnd und Vout bei Drehung der Achse von Hand problemlos 200-300 mV erzeugen können (ohne angelegte Versorgungsspannung). Der Shuntwiderstand ist mit R100 beschriftet, das Messgerät zeigt mir 0,2 Ohm an, was ich aufgrund des Klarlacks als OK einschätzen würde. Die anderen Messungen unter anliegender Spannung mache ich schnellstmöglich. Anbei noch ein paar Bilder der Bauteilseite, der Motorspulen, des Hallsensors und seine Einbaulage (bei demontierten Spulen) usw. Vielen dank schon mal vorab für die zahlreichen Tipps ! VG BL
Bruno L. schrieb:. > Die ganze Schaltung ist mit > Klarlack überzogen, was das messen nicht eben vereinfacht. Diese Prüfspitzen sind dafür super.
H. H. schrieb: > Kaum sind die Bilder etwas besser, schon kann man auch was erkennen... Wenn man (jetzt) weiß wie es geht.... ;-)
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