Forum: Haus & Smart Home Wasserpegelanzeige mit Wifi


von Thomas S. (ledcalc)


Lesenswert?

Liebes Forum,

ein Einfamilienhaus hat eine Drainagepumpe in einem Außenschacht, die 
praktisch das ganze Jahr Oberflächenwasser abpumpt, damit die "Füße" des 
Hauses trocken bleiben. Wenn sie ausfällt steht drei Tage später der 
Keller unter Wasser.

Da das schon mal vorkam, gibt es einen Wasserkontaktsensor im besagten 
Außenschacht, der über einen Klingeldraht mit einem 
Wasserpegel-Überwacher verbunden ist. Taucht man den Sensor unter, dann 
löst man in dem 80er Jahre Überwacher einen Summer aus, der hoffentlich 
im Haus gehört wird.

Nun steht das Haus sporadisch leer, so dass ich eine Webcam davor 
montiert habe, die ich aus der Ferne immer mal wieder kontrolliere.

Würde den Pegelüberwacher gern gegen einen neuen tauschen, der möglichst 
Wifi-Verbunden sein soll. Es darf auch eine Kombination aus zwei Geräten 
sein. In dem Haus läuft ein kleiner Server, in dessen Netzwerk der 
Pegelüberwacher eingebunden werden soll. Im Notfall würde ich mir dann 
eine Mail schicken o.ä.

Was sich findet sind meist Wasserpegel-Schalter, allerdings nichts mit 
Wifi. Theoretisch muss das auch nicht in einem Gerät sein. Der 
Pegelüberwacher darf gern einen Wifi-Signalgeber triggern. Allerdings 
will ich nichts basteln, es soll möglichst plug&play sein.

Wie könnte ich das Problem lösen?

Danke für Hinweise,

   Thomas

von Stephan S. (uxdx)


Lesenswert?

Wer Funk kennt nimmt Kabel

> In dem Haus läuft ein kleiner Server, in dessen Netzwerk der
> Pegelüberwacher eingebunden werden soll.

Kontakt an GPIO, den abfragen und weiterverarbeiten

von Matthias S. (mat-sche)


Lesenswert?

Hi,

das Einfachste und schnellste ist Tasmota dafür zu nutzen. Beim Chinesen 
oder div. Shops gibt es ESP32/8286 Module komplette mit 230V 
Spannungsversorgung und Aus/Eingänge.
Unter Tasmota kannst Du so einige Sensoren nutzen, schau einfach mal auf 
die Webseite. Nachteil ist, dass für bestimmte Funktionen Du Dir das BIN 
selbst zusammen bauen musst. Dazu gibt es aber den 
https://github.com/benzino77/tasmocompiler.
Weiterhin kannst Du dann auch Rules ect. selber schreiben, die dann 
funktionen ausführen die "fast" alles dann machen.
MQTT ist natürlich auch mit dabei...

Was willst Du mehr???

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Und wenn der Strom ausfällt? Die Vorbesitzer des Hauses haben das einmal 
erlebt: 20cm Wasser im ganzen Kellerbereich!!

Bei uns gab es dann die "große Lösung":

ZWEI Pumpen, die eine über normale Steckdose bzw. Festanschluß (ohne 
FI/RCD) die andere über Wechselrichter von einer 240Ah Bleigelbatterie. 
Der WR hatte auch das Ladegerät und den Umschalter eingebaut.

Damit ist jede "Fernüberwachung" überflüssig gewesen und auch bei 
Stromausfall funktionierte das noch tagelang (in Anwesenheit getestet; 
in der Realität nie länger als 5 Stunden vorgekommen)

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (ledcalc)


Lesenswert?

GPIO am Server ist vermutlich nicht realistisch, das ist nicht alles im 
gleichen Raum. Bin mir auch nicht sicher, ob ein PC Motherboard das hat.

Den ESP Chip habe ich mir angesehen, danke für den Hinweis. Da bekommt 
man was für sein Geld. Für mein nächstes Hobbyprojekt auf jeden Fall. 
Dann wäre natürlich auch ein Raspi eine Option gewesen. Beide kann man 
halt beim nächsten Besuch nicht einfach an die Wand schrauben.

An den lebensnahen Hinweis einfach zwei Pumpen einzusetzen habe ich auch 
schon gedacht. Stehe der deutschen Energiepolitik zwar kritisch 
gegenüber, aber dass der Strom so lange ausfällt, dass der Keller 
vollläuft glaube ich noch nicht. Dann könnte immer noch die Sicherung 
rausspringen. Selbst mit der Batterielösung müsste ich dann wissen, dass 
die Backup Pumpe angelaufen ist und irgendwann hinfahren.

An einer einfachen Signalisierung komme ich also nicht vorbei.

von Stephan S. (uxdx)


Lesenswert?

Du könntest einen USB4ALL 
https://www.sprut.de/electronic/pic/projekte/usb4all/usb4all.htm an 
Dinen Server anschliessen und schon hast du einen Pin, den Du abfragen 
kannst. Eine Platine kannst Du ggf. von mir bekommen. Oder Du kaufst Dir 
einen IO-Warrior https://www.codemercs.com/de/io-warrior?L=1

: Bearbeitet durch User
von Martin (mmem)


Lesenswert?

Shelly PM, Pegelschalter an den Eingang, Ausgang auf Dauer-ein 
umstellen. Der PM hat auch eine Leistungsmessung integriert, so kann man 
auch grob die Funktion der Pumpe überwachen. Der Shelly dann übers WLAN 
ins Netzwerk. Was läuft den auf dem Server? Für die Überwachung wäre 
wohl Node Red am einfachsten, die Kommunikation zum Shelly über MQTT.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Wenn vom Haus ein WLAN herüber reicht, würde ich einen ESP32 (o.ä.) an 
den Sensor anschließen und über einen Messenger (z.B. Telegram) 
Nachrichten versenden lassen, die du auf dem Smartphone empfangen 
kannst. Kostet nichts. Ein entsprechder Bot ist in Minuten eigerichtet.

Hab ich z.B. als STatusmeldung in Verkaufsautomaten praktiziert, klappt 
prima.

Ich würde auch regelmäßig Nachrichten senden (z.B. zweimal am Tage), 
wenn nichts passiert, um zu wissen, dass alles noch funzt.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Im Notfall würde ich mir dann eine Mail schicken o.ä.

Der Notfall wäre dann wahrscheinlich, wenn der Server ausfällt.
Für sicherheitskritische System ist deine angedachte Strategie 
ungeeignet. Dafür sollte du, wie auch schon von Frank bemerkt, 
regelmäßig den Status übermitteln, damit auch ein Ausfall der 
Kommunikationsstrecke erkennbar wird.

von Bert (brt)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> GPIO am Server ist vermutlich nicht realistisch, das ist nicht alles im
> gleichen Raum. Bin mir auch nicht sicher, ob ein PC Motherboard das hat.

Wenn das Mainboard eine RS-232 Schnittstelle hat kann man die 
Statusleitungen als GPIO benutzen. Keine weitere Hardware nötig, nur ein 
erdfreier Relais- oder Schwimmerschalterkontakt.

Brt

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Was nützt Dir eine Ausfallmeldung, wenn Du in der Karibik in der Sonne 
liegst? Bis Du wieder in Deinen Keller kommst, steht das Wasser bis zum 
Rand. Da fehlt eine 2. Pumpe, die regelmäßig gewartet wird.

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
>
> An den lebensnahen Hinweis einfach zwei Pumpen einzusetzen habe ich auch
> schon gedacht. Stehe der deutschen Energiepolitik zwar kritisch
> gegenüber, aber dass der Strom so lange ausfällt, dass der Keller
> vollläuft glaube ich noch nicht. Dann könnte immer noch die Sicherung
> rausspringen. Selbst mit der Batterielösung müsste ich dann wissen, dass
> die Backup Pumpe angelaufen ist und irgendwann hinfahren.
>
> An einer einfachen Signalisierung komme ich also nicht vorbei.

Wenn die eine Pumpe wegen Stromausfall nicht funktioniert hat die andere 
übernommen. Und irgendwann kehrt die Stromversorgung ja zurück. Damit 
funktioniert die erste wieder und der Akku für die zweite Pumpe wird 
automatisch nachgeladen.

Ich wüßte nicht was es da zu kontrollieren gäbe?

von T. B. (shellfishgene)


Lesenswert?

Es gibt doch dutzende Wasserlecksensoren mit Wifi. Wenn man da nicht mit 
Tasmota oder so rummachen will kann man auch die Hersteller App/Cloud 
verwenden. Evlt. kannst Du sogar das die vorhandenen Kabel anklemmen, 
dann muss der Sensor nicht mal in den Schacht, müsste man ausprobieren. 
Einziger Nachteil ist dass die fast alle nur Batteriebetrieb haben.

Ein Beispiel von vielen Modellen:
https://www.amazon.de/-/en/Sensor-Detector-Leakage-Alarms-Manual/dp/B0CQP4LF8V

von Uwe D. (monkye)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Und wenn der Strom ausfällt? Die Vorbesitzer des Hauses haben das einmal
> erlebt: 20cm Wasser im ganzen Kellerbereich!!
>
> Bei uns gab es dann die "große Lösung":
>
> ZWEI Pumpen, die eine über normale Steckdose bzw. Festanschluß (ohne
> FI/RCD) die andere über Wechselrichter von einer 240Ah Bleigelbatterie.
> Der WR hatte auch das Ladegerät und den Umschalter eingebaut.
>

Bei mir steht nur eine Pumpe im Schacht, und auch nicht mit einem 
elektronischen Sensor - nachdem die Lösung mit dem Sensor „wegen zu 
sauberem Oberflächenwasser“ nicht funktionierte (simpler 
Schwimmschalter). Deshalb habe ich ein simples Relais, welches in 
Grundstellung Landstrom der Pumpe bereitstellt. Ist der Strom weg, dann 
kommt der Strom über einen Wechselrichter vom Akku aus dem (thermisch 
gedämmten) Schuppen nebenan. Der Strom reicht für knapp 2h Dauerbetrieb.
Es gibt ja auch fertige Umschalter für Bord-/Landstrom für WoMo‘s bzw. 
Boote.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> ein Einfamilienhaus hat eine Drainagepumpe in einem Außenschacht, die
> praktisch das ganze Jahr Oberflächenwasser abpumpt, damit die "Füße" des
> Hauses trocken bleiben. Wenn sie ausfällt steht drei Tage später der
> Keller unter Wasser.


darf man erfahren, was da so übers Jahr für Stromkosten anfallen?

von Dirk J. (dirk-cebu)


Lesenswert?

Und was ist, wenn der Sensor ausfällt?

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Und was ist, wenn der Sensor ausfällt?

Eine SIL Entwicklung in Auftrag geben welche dafuer sorgt das im
Fehlerfalle die Pumpe immer laeuft. :-D

Ich persoenlich wuerde uebrigens auch denken das eine 
Tasmota/Shelly/SonoFF Loesung am einfachsten ist. Aber da gibt es auch 
ein Problem. Die Hardware der Teile ist recht preiswert  gestrickt. Die 
werden sicher in der Zeit x im Intervall >2 aber <<10 Jahre ausfallen. 
Wenn ich die Dinger irgendwo verbaue wo ich schlecht dran komme dann 
mache ich die vorher immer auf und baue da ein paar gute Elkos ein. .-)

Vanye

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Dirk J. schrieb:
> Und was ist, wenn der Sensor ausfällt?

... sollten Maßnahmen getroffen werden, dass dies bemerkt wird.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Eine SIL Entwicklung in Auftrag geben welche dafuer sorgt das im
> Fehlerfalle die Pumpe immer laeuft. :-D

Nicht jede Pumpe mag es, wenn sie trocken läuft.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Nicht jede Pumpe mag es, wenn sie trocken läuft.

Also einen Zusatzsensor gegen Trockenheit? Gegen deutsche 
Bedenkentraeger die nicht einfach mal machen? Sich damit abfinden das es 
immer ein Restrisiko gibt? :D

Vanye

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
>> Nicht jede Pumpe mag es, wenn sie trocken läuft.
>
> Also einen Zusatzsensor gegen Trockenheit? Gegen deutsche
> Bedenkentraeger die nicht einfach mal machen? Sich damit abfinden das es
> immer ein Restrisiko gibt? :D
>
> Vanye

Na vlt. kann man ja an der Stromaufnahme der Pumpe feststellen, ob sie 
"gegen" Wasser läuft oder leer (zu wenig Strom).

Stromsensoren gibts reichlich, z.B. mit I2C-Interface (INAxyz ...).

Wäre auch ein simples Feature gegen "Verstopfung", dann wäre der Strom 
halt gößer, als er sein sollte.

: Bearbeitet durch User
von Klaus K. (klaus_k342)


Lesenswert?

Ich überwache den Füllstand meines Entfeuchters im Keller mit einem 
Ultraschallsensor (HC-SR04) an einem ESP32.

Dieser schickt periodisch den Füllstand per WLAN an meinem FHEM-Server, 
welcher bei Überschreiten des Schwellwerts eine Nachricht per Telegram 
auf mein Smartphone schickt.

Funktioniert seit Jahren völlig problemlos.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.