hallo!
hier gibt es vielleicht bald Glasfaser von der Telekom. Normalerweise
schaltet man die alte Technik nicht sofort ab wenn es etwas ganz neues
gibt. Wie viel Redundanz bekommt man wohl, wenn Kupfer und Glasfaser
beide von der Telekom kommen?
VDSL gibt es hier auch noch nicht lange und dafür wurden einige neue
Verteiler gebaut. Die sind per Glasfaser angebunden. Werden die neuen
Glasfaser-Hausanschlüsse dort enden oder gibt es dafür neue Verteiler?
Je nachdem lohnt es sich mehr oder weniger, Kupfer zu behalten.
Wenn ich nämlich sowas lese...
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Hier gab es nach dem GF Ausbau durch die Deutsche Glasfaser einige
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Probleme. Die Verbindungen waren bei Manchen instabiler als über das
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alte ADSL. Der Anbieter hat das nicht in den Griff bekommen und am
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Ende den betroffenen Kunden ein außerordentliches Kündigungsrecht
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eingeräumt. Viele von denen nutzen jetzt wieder das DSL.
Kann die nicht sagen, ob das FTTH-Glasfaser in den gleichen Outdoor
DSLAMs Gehäusen der Telekom untergebracht/endet und ob es da eine
Redundanz gibt.
Was ich aber weiß ist, dass wenn Stromausfall in der Straße mit DSLAM
ist, eine mit Notstrom versorgte Fritzbox bei mir keine Verbindung mehr
herstellen konnte und somit bei Stromausfall es egal wäre, wenn beide
Endpunkte an der Straße auch davon betroffen wären.
Bauform B. schrieb:> hier gibt es vielleicht bald Glasfaser von der Telekom. Normalerweise> schaltet man die alte Technik nicht sofort ab wenn es etwas ganz neues> gibt. Wie viel Redundanz bekommt man wohl, wenn Kupfer und Glasfaser> beide von der Telekom kommen?
Wenn Du einen Vertrag bei der Telekom hast und diesen Vertrag von VDSL
auf Glasfaser umstellst, schalten die den auf Glasfaser um. Wenn einmal
die Glasfaser-Verbindung aktiv war ist das VDSL sofort tot. Das geht
vollautomatisch in deren Vertrags- und Einwahlsystem. Null Redundanz.
Wenn Du Redundanz willst, müsstest Du einen separaten Glasfaser-Vertrag
zusätzlich bestellen und den VDSL-Vertrag hinterher kündigen.
Doch Vorsicht mit der Festnetz-Rufnummer: bei der Telekom ist leider die
Festnetz-Rufnummer strikt an den jeweiligen Zugangsvertrag gekoppelt.
Die SIP-Verbindung funktioniert nur an exakt dem Zugangsvertrag zu dem
sie gehört. Leider blocken die auch jeglichen SIP-Verbindungsversuch
über alternative Provider. Also z.B. auch wenn man eine Fallback-Leitung
über Mobilfunk oder ähnliches nutzt.
Ich habe daher meine Festnetz-Nummern zu einem alternativen Provider
(Easybell) portiert um Interneteinwahl und Telefonie vollkommen
voneinander unabhängig zu haben.
Gerd E. schrieb:> Doch Vorsicht mit der Festnetz-Rufnummer: bei der Telekom ist leider die> Festnetz-Rufnummer strikt an den jeweiligen Zugangsvertrag gekoppelt.>> Ich habe daher meine Festnetz-Nummern zu einem alternativen Provider> (Easybell) portiert um Interneteinwahl und Telefonie vollkommen> voneinander unabhängig zu haben.
Oha, vielen Dank für die Warnung! Daran hab' ich noch garnicht gedacht
:(
Hallo
üblicherweise wird ja der "Kabelstrang" beschädigt - dummerweise liegen
die aber bei beiden Technologien recht eng beisammen - zumindest auf die
Größe einer "richtigen" (als kein Gartenbaggerchen) Baggerschaufel
bezogen.
Somit erhält man in der Praxis bei einen Typischen "Zerreiß" Störfall
leider keine Redundanz.
Dann gibt es auch den Fall das irgendwas in der "Zuführung" auf der
"großen" Netzwerkebenen schief läuft. Wenn die einzelne "Internetseite"
oder ganze Bereiche (Die eigentlichen Server bzw. deren "Verlinkung" wo
die Daten liegen) nicht erreicht werden kann dann ist die Art der
physikalischen, zumindest zu uns Endkunden, Verbindung von keinerlei
Interesse.
Das Kupferkabel in der Erde (und in der mehrfachen Schutzhülle) weg
gammelt ist sehr selten, das Glasfaser "gammelt" ist mir noch nicht
untergekommen.
Also in der Praxis besteht höchsten, als tatsächlich nützliche
Redundanz, das bei Ausfall eines deiner Router, der andere Router (mit
der anderen Anschlußtechnik) noch funktioniert.
Wobei aber ein bereitliegender (schon fertig konfigurierter) Router
schnell billiger kommt als eine dauerhaft zu bezahlende zweite Leitung.
Auch das (wenn auch nicht angefragte) Bündeln beider Leitungen zu einen
superschnellen Zugang ist wohl alles andere als Einfach, mal ganz
abgesehen das der Flaschenhals dann oft beim eigentlichen Datenserver
(teilweise frecherweise sogar bewußt zum Schaden der "Downloder") liegt
bzw. das Endgerät (HD, Schnittstellen,...) gar nicht so eine
superschnelle "Bündelleitung"
ausnutzen kann - ganz abgesehen davon:
Wer braucht privat dauerhaft eine "Extrem Highspeed" Bündelleitung?
Ja für den großen Video-, Spiele- oder Cloud down- und Upload 50 mal im
Jahr ist das schön - aber ansonsten hat man sozusagen einen 8 Zylinder
Supersportwagen der an 300 Tagen im Jahr durch den dichten Berufsverkehr
und die 30km/h Zone bewegt wird - aber trotzdem finanziert und instand
gehalten werden muß...
Bauform B. schrieb:> hier gibt es vielleicht bald Glasfaser von der Telekom.> (...)> VDSL gibt es hier auch noch nicht lange und dafür wurden einige neue> Verteiler gebaut.
Was bedeutet "bald" und "noch nicht lange"?
Ich glaube nicht, dass die T. einem Kunden VDSL schaltet und ihm kurz
danach Glasfaser bis zum Haus legt.
Bauform B. schrieb:> hallo!>> hier gibt es vielleicht bald Glasfaser von der Telekom. Normalerweise> schaltet man die alte Technik nicht sofort ab wenn es etwas ganz neues> gibt. Wie viel Redundanz bekommt man wohl, wenn Kupfer und Glasfaser> beide von der Telekom kommen?
Relativ wenig. Beides läuft über die gleichen Technikgebäude, die
Verteiler stehen gerne nebeneinander und im "schlimmsten" Fall läuft die
Anbindung über ein und dassselbe Gf-Kabel.
> Werden die neuen> Glasfaser-Hausanschlüsse dort enden oder gibt es dafür neue Verteiler?
Es gibt dafür neue Verteiler, stehen aber wie geschrieben oft direkt
daneben.
> Wenn ich nämlich sowas lese...>
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Hier gab es nach dem GF Ausbau durch die Deutsche Glasfaser einige
2
> Probleme. Die Verbindungen waren bei Manchen instabiler als über das
3
> alte ADSL. Der Anbieter hat das nicht in den Griff bekommen und am
4
> Ende den betroffenen Kunden ein außerordentliches Kündigungsrecht
5
> eingeräumt. Viele von denen nutzen jetzt wieder das DSL.
Es kann dir natürlich auch passieren das durch die Tiefbauarbeiten (egal
von welchem Anbieter) die Kupferkabel auch einen wegbekommen und dadurch
die Verbindung schlechter wird.
Timo N. schrieb:> Was ich aber weiß ist, dass wenn Stromausfall in der Straße mit DSLAM> ist, eine mit Notstrom versorgte Fritzbox bei mir keine Verbindung mehr> herstellen konnte und somit bei Stromausfall es egal wäre, wenn beide> Endpunkte an der Straße auch davon betroffen wären.
Der Endpunkt für FTTH steht in der Vermittlungsstelle/Technikgebäude.
Die sind meist batteriegepuffert, einen Notstrom-Diesel haben allerdings
nur große Gebäude.
Redundanz gibts etwa, wenn man neben dem Fiber/DSL-Anschluss, etwa der
Telekom, auch einen Kabelanschluss betreibt. Die sind garantiert völlig
getrennt und unabhängig.
Gegen einen Angriff per Bagger hilft das aber auch nicht immer.
Darius schrieb:> Das Kupferkabel in der Erde (und in der mehrfachen Schutzhülle) weg> gammelt ist sehr selten, das Glasfaser "gammelt" ist mir noch nicht> untergekommen.
Wasser kommt überall hin, dagegen treibt man bei Kupferkabeln einigen
Aufwand. Wie sieht das bei Glasfaser aus?
Rolf schrieb:> Was bedeutet "bald" und "noch nicht lange"?
"bald": Vor 13 Monaten hab' ich für Glasfaser unterschrieben, seit gut 5
Monaten habe ich VDSL :)
"noch nicht lange": vielleicht 5 Jahre, schwer zu sagen. Nach
Bundespost-Maßstäben sind die DSL-Kästen jedenfalls total neu. Kann doch
nicht sein, dass man die jetzt schon wieder loswerden will.
Bauform B. schrieb:> Wasser kommt überall hin, dagegen treibt man bei Kupferkabeln einigen> Aufwand. Wie sieht das bei Glasfaser aus?
Die verlegen stabile, dichte Plastikrohre. In diese Rohre blasen sie mit
Druckluft das eigentliche Glasfaserkabel ein. Das Glasfaserkabel ist im
Wesentlichen Schutzumhüllung in verschiedenen Lagen. Die eigentlichen
Glasfasern sind nur 125µm dick.
Durch diese ganzen Umhüllungen kommt kein Wasser durch wenn das nicht
vorher mechanisch durch Bagger, Wurzeln, etc. stark beschädigt wurde.
Die Glasfaserkabel werden ohne Unterbrechung, Spleißstellen, Muffen etc.
vom Verteilerkasten an der Straße in die Häuser geblasen. Von daher
keine Gefahr dass da an so einer Stelle etwas passiert.
Von daher eigentlich klar robuster als Kupfer.
He, nicht alle auf einmal ;) Also, vielen Dank! Es lohnt wohl kaum, wenn
die meisten Fehlerquellen beide betreffen und Telefon mit einem
verdongelt ist. Notfalls gibt ja noch LTE, das müsste ich mal probieren.
Aber das war auch schon mal für 3 Wochen ausgefallen.
Bauform B. schrieb:> Aber das war auch schon mal für 3 Wochen ausgefallen.
Klingt so, also benötigst Du zwingend eine Dreifach-Redundanz.
Da wirds dann aber konsequenter, sich eine Zweitwohnung in einer anderen
Ortschaft zuzulegen. Mit oder ohne Zweitfamilie. :)
(prx) A. K. schrieb:> Redundanz gibts etwa, wenn man neben dem Fiber/DSL-Anschluss, etwa der> Telekom, auch einen Kabelanschluss betreibt. Die sind garantiert völlig> getrennt und unabhängig.
Naja, nicht wirklich. Zumindest in den ehemaligen
Kabel-Deutschland-Gebieten ist es nicht selten, das die Technik dafür
auch noch in den Telekom-Gebäuden steht. Meist in einem extra Raum. Auch
die Leerrohr-Anlagen der Telekom werden da noch gerne genutzt.
Aus Zeiten vor der Abspaltung ist es auch noch üblich, das die Kupfer- &
Koaxkabel auch den selben Weg zum Haus nehmen, also erwischt der Bagger
dann gleich beides.
Bauform B. schrieb:> Wasser kommt überall hin, dagegen treibt man bei Kupferkabeln einigen> Aufwand. Wie sieht das bei Glasfaser aus?
Da treibt man natürlich auch Aufwand, andererseits ist Wasser für eine
durchgehende Glasfaser halt längst nicht so schädlich. Eine abgesoffene
Muffe kann aber schon auch Störungen verursachen, weil die
Verbindungsstelle der Faser dann im Laufe der Zeit schaden nimmt.
Im FTTH-Bereich, der ja noch nicht sooo alt ist, ist meinem Eindruck
nach eher das Umfahren der Verteiler oder dort spröde werdendes Plastik
(also von der Faserführung/Spleißkassette, nicht das äußere Gehäuse)
eine Gefahrenquelle.
Lu schrieb:> Wennn Dein Anschluss so wichtig ist, könntest Du auch nach einem> Hybrid-Anschluss fragen. Ein Bagger wird seltener LTE und Kabel> zerstören.
Bedenke aber dass ein nicht unerheblicher Anteil der Störungen im
überregionalen Teil der Providerinfrastruktur zu verorten ist. Also
zentraler Einwahlknoten (BGN) ausgefallen, Authentifizierungsserver
defekt, Routing zu bestimmten Gegenstellen defekt, Telefonie gestört
etc.
Solche Störungen sind zwar normal in nem halben Tag oder so behoben,
kommen aber erfahrungsgemäß schon auch hin und wieder vor.
Wenn man sich über Redundanz Gedanken macht würde ich daher ganz klar
empfehlen dafür einen anderen Provider zu verwenden. Also wenn Glasfaser
per Telekom, dann als Fallback Vodafone- oder O2-Mobilfunk.
Noch besser ist es einen Mobilfunkprovider aus dem europäischen Ausland
zu verwenden der Roamingabkommen mit allen 3 Mobilfunkanbietern hat.
Dann müssten schon alle 3 Mobilfunknetze ausfallen. Gibt es z.B. über
Lebara, ist aber natürlich teurer.
Bauform B. schrieb:> "bald": Vor 13 Monaten hab' ich für Glasfaser unterschrieben, seit gut 5> Monaten habe ich VDSL :)
Ich halte es für eine gute Idee, den bestehenden Anschluß noch eine
Weile parallel zum Neuen zu behalten.
Hier soll es zum Ende des Jahres Glasfaser geben (nicht Telekom),
Standard soll sein, zeitgleich den bestenden DSL abzuschalten. Ich habe
den neuen Anschluß bestellt zusätzlich und werde DSL erst kündigen, wenn
Glasfaser läuft.
Du läufst vermutlich in ein Problem, dass die Mindestlaufzeit des
bestehenden DSL-Vertrages noch nicht abgelaufen ist und die restlichen
Monate zusätzlich bezahlt werden müssen.
(prx) A. K. schrieb:> Klingt so, also benötigst Du zwingend eine Dreifach-Redundanz.
Starlink bestellen.
Manfred P. schrieb:> Hier soll es zum Ende des Jahres Glasfaser geben (nicht Telekom),> Standard soll sein, zeitgleich den bestenden DSL abzuschalten.
Den Termin zur Anschlussübernahme machen die Anbieter eigentlich unter
sich aus. Bessere Anbieter stellen dir den (Internet-)Anschluss auch vor
diesem Termin schon zur Verfügung.
> Du läufst vermutlich in ein Problem, dass die Mindestlaufzeit des> bestehenden DSL-Vertrages noch nicht abgelaufen ist und die restlichen> Monate zusätzlich bezahlt werden müssen.
Wieso? Umstellung einfach erst am Ende der MVLZ machen. Oder, weil das
ja normal ein Upgrade ist, halt unter Ignorierung der MVLZ. Genaueres
kann der Anbieter sagen.
Reinhard S. schrieb:> Naja, nicht wirklich. Zumindest in den ehemaligen> Kabel-Deutschland-Gebieten ist es nicht selten, das die Technik dafür> auch noch in den Telekom-Gebäuden steht. Meist in einem extra Raum. Auch> die Leerrohr-Anlagen der Telekom werden da noch gerne genutzt.
Mir ging es um getrennte aktive Komponenten, getrennte Netzstrukturen
bis hin zum Peering. Auf dieser Ebene klemmt es am häufigsten. Alle
single Points of Failure des Lebens zu vermeiden ist schwierig.
Im Unternehmen legen wir in der Zentrale Wert auf getrennte Wegeführung.
In Außenstellen gibt es teilweise Redundanz, aber gegen Bagger hilft die
nicht. Ausfall durch Bagger hatten wir übrigens schon. Mehrfach. Es litt
auch mal eine ganze Region für einige Stunden.
Abhilfe ist oft gewissermaßen tatsächlich die Zweitwohnung, für jene
Tätigkeiten, die auch andernorts erledigt werden können. Ins Auto und ab
in eine benachbarte Außenstelle.
Privat scheint mir das bei allem Amüsement über bizarre Forderungen doch
etwas übertrieben.
Lu schrieb:> Wennn Dein Anschluss so wichtig ist, könntest Du auch nach einem> Hybrid-Anschluss fragen. Ein Bagger wird seltener LTE und Kabel> zerstören.
Wenn ich mich recht erinnere, bekommt man durch einen Hybrid-Anschluss
keine Redundanz, weil LTE nur dann verwendet wird, wenn DSL
funktioniert. LTE wird nur zur Bandbreitenerhöhung verwendet.
LTE/5G zur Redundanz macht man natürlich in Form eines getrennten
Routers. Was auch die Hotspot-Funktion des Smartphones sein kann. Das
hatte ich angesichts miserabler Verfügbarkeit vom Vodafone-Kabel in der
Homeoffice-Phase von Corona auch öfter nutzen müssen.