Hallo, mal eine Frage zu ESB. Was passiert eigentlich im Falle eines Kurzschluss? Würde so ein ESB nicht die Auslösezeit so eines B16 Automaten verlängern und ist das überhaupt zulässig?
1. Es wird auf den konkreten Typ ankommen. 2. Eine gescheite ESB-Schaltung hat eine Sicherung oder einen Sicherungswiderstand (der dann durchbrennt). 3. Normalerweise sollte eine Gerätesicherung früher auslösen als der LSS, der die Leitung schützen soll. Man weiß ja vorher nie, in welcher grusligen Ecke sich ein gut verschossener Sicherungskasten befinden könnte.
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Lu schrieb: > ein gut verschossener Sicherungskasten Ja, wenn man weit schiesst, kann man lange suchen. :-)
Eine kurzgeschlossene Einschaltstrombegrenzung ist für den Leitungsschutzschalter kein Kurzschluss, sondern nur eine etwas erhöhte Last. Er wird also (schnell genug) wegen Überlast abschalten und nicht wegen Kurzschluss. Alles eine Frage der Definition.
Ben B. schrieb: > Eine kurzgeschlossene Einschaltstrombegrenzung ist für den > Leitungsschutzschalter kein Kurzschluss, sondern nur eine etwas erhöhte > Last. Er wird also (schnell genug) wegen Überlast abschalten und nicht > wegen Kurzschluss. Alles eine Frage der Definition. Man (der TE) sollte wissen, das normale LSS zwei Auslöser haben. Einen magnetischen und einen thermischen. Der magnetische löst meist beim dreifachen Nennstrom sehr schnell aus. Der thermische löst wesentlich später aus, je nach Höhe des (Über-)Stroms.
Andy K. schrieb: > Hallo, mal eine Frage zu ESB. > Was passiert eigentlich im Falle eines Kurzschluss? Zuerst wird der Strom begrenzt, dann schaltet ein Relais und macht einen satten Kurzschluss...
Der TE weiß das. Der TE möchte wissen in wiefern der ESB den LSS nicht daran hindert den Stromkreis in der vorgeschriebenen Zeit abzuschalten. Rein technisch gesehen muss es hier zu einer Verzögerung kommen. Ist es damit noch VDE Konform?
Wenn die Last hinter dem NTC ein dauerhafter Kurzschluss wäre, fiele die gesamte Spannung an dem NTC ab. Multipliziert mit dem Strom (nur begrenzt durch Leitung und Ü-Widerstände) wird die Leistung zum sofortigen Tod des NTC führen.
Thomas R. schrieb: > Wenn die Last hinter dem NTC ein dauerhafter Kurzschluss wäre, > fiele die gesamte Spannung an dem NTC ab. Multipliziert mit dem Strom > (nur begrenzt durch Leitung und Ü-Widerstände) wird die Leistung zum > sofortigen Tod des NTC führen. Passiert regelmässig wenn im Schaltnetzteil der Schalttransistor durchlegiert, dann platzt der NTC und die meisten Netzteile haben eine Feinsicherung drin.
Erfahrungsgemäß bleibt die Sicherung in z.B. PC-Netzteil heile wenn den Transistoren der Arsch platzt. Der LSS ist schneller.
Das Endgerät ist egal. Rein physikalisch betrachtet muss durch die Begrenzung des Kurzschlussstroms der LSS aber zeitverzögert auslösen weil eben nicht mehr der volle Kurzschlussstrom fliest, zumindest im ersten Moment. Wie stellt man sicher dass die Abschaltzeit dennoch eingehalten wird?
Andy K. schrieb: > Das Endgerät ist egal. Rein physikalisch betrachtet muss durch die > Begrenzung des Kurzschlussstroms der LSS aber zeitverzögert auslösen > weil eben nicht mehr der volle Kurzschlussstrom fliest, zumindest im > ersten Moment. Wie stellt man sicher dass die Abschaltzeit dennoch > eingehalten wird? Mein Gott, ist das so schwer? Nehme die Höhe des fließenden Stroms, geh damit in die Kurve der Auslösekarakteristik, dann weißt du ob und wann der LSS auslöst. Wenn dein nicht weiter definierter Einschaltstrombegrenzer im Kurzschlussfall den Strom auf 15 A begrenzt, dann wird ein 16 A LSS mit B-Kennlinie niemals auslösen. Bei 20 A dauert es mehrere Minuten. Die Abschaltzeit wird immer korrekt eingehalten, weil diese in Abhängigkeit des Stroms definiert ist, nicht nach deiner Vorstellung, daß er x-Sekunden nach "Kurzschluss" auslösen müsste.
Andy K. schrieb: > Rein physikalisch betrachtet muss durch die > Begrenzung des Kurzschlussstroms der LSS aber zeitverzögert auslösen > weil eben nicht mehr der volle Kurzschlussstrom fliest Der LSS (LeitungsSchutzSchalter) soll ja vor allem die Leitung schützen, durch die - wie Du schon richtig erkannt hast - im falle eines Einschaltstrombegrenzers eben nicht der volle Kurzschlussstrom fließt; also darf sich der LSS auch hochoffiziell solange mit dem Auslösen Zeit lassen, wie es die durch ihn (und die Leitung) fließenden Stromstärke eben verlangt. Der Einschaltstrombegrenzer muß natürlich mit einem Kurzschluss an seinem Ausgang selbst klarkommen; also entweder die vollen 230V bei seiner Nennstromstärke als Wärme abführen können oder sich eben anderwertig schützen.
Stimmt. Wenn nicht die vollen 80A fliesen bei einem B16 muss der Kurzschlussauslöser nicht auslösen. Ist eigentlich eine Parallelschaltung von ESB erlaubt? ich hatte irgendwo gelesen dass sowas nicht erlaubt sei, kann mir aber nicht erklären wieso. Mal angenommen ich habe 2 Geräte an einem Stromkreis und schalte jedem Gerät ein ESB vor. Demnach hätte ich 2 Stück parallel geschaltet...
Andy K. schrieb: > Demnach hätte ich 2 Stück parallel > geschaltet... Nö. Der Ausgang wird ja in der Regel nicht parallel geschaltet, sind also unabhängig voneinander. Ansonsten, pass besser auf, dein Nachbar hat vielleicht auch noch einen an derselben Phase:-)
ESB bestehen meist aus NTCs und diese darf man NICHT parallel schalten. Begründung ist dieselbe wie bei sonstigen Halbleitern, die kleinen Unterschiede in den Kennlinien würden die Last unsymmetrisch verteilen. Für die Parallelschaltung kompletter Geräte gilt das natürlich nicht. Dem LS ist doch egal wie oft der Strom begrenzt wird.
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Mal angenommen ich habe 2 ESB die auf 29A begrenzen. Wenn ich an einem Stromkreis dann aber 2 Stück einsetze bin ich bei 58A und damit wäre ich dann wieder in dem Bereich wo ein B16 mir durchaus auslösen kann wenn BEIDE Geräte gleichzeitig einschalten. Ergo so hätte ich dann doch gar nix dabei gewonnen oder? Wenn ich einen ESB direkt hinter den B16 setze würde er mir ggf nichts nutzen wenn ich eine Grundlast von 1A hätte und dann meine beiden Netzteile mit hohem Einschaltstrom hinzuschalte würde mir der B16 auch wieder fliegen... ergo müsste ich dann doch vor den Netzteilen ein ESB hinsetzen und zusätzlich noch einen direkt hinter meinen B16. Alternativ müsste ich zusehen dass meine Netzteile niemals gleichzeitig sondern zeitversetzt hinzuschalten.
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Wie so oft: Ein LS schützt die Leitung. Deswegen nennt man ihn auch Leitungsschutzschalter. Für den Schutz der ESB musst Du separate Elemente vorsehen. Parallelschalten um einen Kurzschluss überstehen zu können ist Humbug. Wenn Du das unbedingt haben möchtest setze nach dem ESB einen Motorschutzschalter mit Schnellauslösung.
Viele Einschaltstrombegrenzer wirken nur in dem Moment, wo sie auch selbst gerade mit Spannung versorgt wurden. Für alle, die eine Universallösung für den ganzen Raum suchen, bietet siemens gegen deine linke Niere Elektronische sicherungselemente (ECPD) an.
Schutz des ESB war eigentlich nie das Thema. Bei 2 Lasten an unterschiedlichen Relais am selben Stromkreis bräuchte ich demnach 3 ESB um den Strom in jedem Fall auf die Höhe des ESB zu deckeln. Ergo jeweils einen an jeder Last und einen nochmal vor den Relais für den Fall dass sie gleichzeitig eingeschaltet werden
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