Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Peak Hold Sample Hold LT1122


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von Andreas P. (andreas1122)



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Hallo zusammen,

ich habe in LTspice die angehängte Peak-Hold Schaltung simuliert.
Diese Schaltung findet man in verschiedenen Quellen in ähnlicher Form. 
Als Vorlage habe ich die Variante aus dem Blog "Elliott Sound Products - 
AN014 - Peak Detection Circuits" genommen, weil dort ganz gut 
beschrieben.

Beim Aufbau dieser Schaltung an einer Steckbrett Platine habe ich ein 
Problem, bei dem ihr mir hoffentlich weiterhelfen könnt.
Ich kann das Ausgangssignal (EL3702_IN) nur messen, wenn ich einen 
1Megaohm Pull-Down Widerstand (gegen GND) neben dem Halte-Kondensator 
und seinem Vorwiderstand dazu hänge.
Ohne diesen geht der Ausgang meines OP Amps auf ca 9-10V und verändert 
sich nicht mehr.

-Allerdings wird der Haltekondensator dann über diesen Pull-Down auch 
entladen. Das macht die Funktion der Schaltung ein schnellen 
Spannungsimpuls möglichst lange zu speichern zu nichte.

Wenn ich nach Peak-Hold Schaltungen suche, dann werden in diesem Pfad 
auch keine Pull-Dwon Widerstände verwendet (Außer der Kondensator soll 
sich langsam entladen).

Ich verwende einen LT1122DCN8. Könnt ihr mir helfen, was ich anpassen 
könnte?

Grüße
Andreas

von Michael B. (laberkopp)


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Du verwendest auch einen LT1122 oder einen LM324 ?

von Christoph K. (christoph_k314)


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Mit 400pf, 10V und 100pA bias  current bist du nach 40s im
Anschlag. Deine Schaltung hat keinen ableitpfad for bias currents. Der 
1Meg erledigt das.

von Andreas P. (andreas1122)


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Danke schonmal für die Antworten.

Ich verwende in der Simulation und auf dem Steckbrett den LT1122 
(LT1122DCN8#PBF).

Christoph, der Input Bias Current liegt laut datenblatt bei 75pA Max.
An anderer Stelle im Datenblatt wird sogar nur 10pA geschrieben.
Woher nimmst du die 100pA?

Nochmal kurz was ich mit der Schaltung erreichen möchte:
Von einem Spannungssignal im Bereich 0V bis 3,5V welches für 1µS bis 
50µS anliegt soll der Spitzenwert (Peak) gehalten werden.

Je länger der Peak gehalten werden kann, desto besser, allerdings würden 
mir wenige Sekunden reichen.
Wichtig ist hauptsächlich, dass die Kondensatorspannung in diesem 
Zeitraum stabil bleibt und nur wenige Millivolt Unterschied zu dem 
Eingangssignal besteht (Genauigkeit).

Über einen Pull-Down Widerstand entlädt sich der Kondensator also 
sofort, sobald das Eingangssignal abfällt.

In anderen peak Hold Schaltungen ist dieser Pull-Down auch nie 
eingezeichnet. Wie bekommen die das in den Griff, dass der +IN des Op 
Amp dann "schwimmt" (floating)?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Andreas P. schrieb:
> Nochmal kurz was ich mit der Schaltung erreichen möchte:
> Von einem Spannungssignal im Bereich 0V bis 3,5V welches für 1µS bis
> 50µS anliegt soll der Spitzenwert (Peak) gehalten werden.
>
> Je länger der Peak gehalten werden kann, desto besser, allerdings würden
> mir wenige Sekunden reichen.
> Wichtig ist hauptsächlich, dass die Kondensatorspannung in diesem
> Zeitraum stabil bleibt und nur wenige Millivolt Unterschied zu dem
> Eingangssignal besteht (Genauigkeit).

Vergiss es.

Das geht schon wenigen dielektrischer Absorption nicht, egal was die 
anderen Bauteile können.

von Andreas P. (andreas1122)


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Wegen der dielektrischer Absorption habe ich geschaut, es gibt Arten von 
Folienkondensatoren (Polystyrene) oder Keramikkondensatoren (NP0) die 
sich dafür eignen könnten.

Bei Kyocera oder auf Wikipedia gibts da Tabellen.
Das wäre allerdings erstmal ein Problem in der Zukunft.

Zur Schaltungsfunktion:
Der Kondensator würde permanent über den MOSFET entladen werden, vor 
Impulsaufnahme soll dieser Entladepfad dann geöffnet werden.

Die Kondensatorspannung die dann anliegt würde erst eingelesen werden 
und als Null-Referenz verwendet werden.

Dann würde das Signal erfolgen und gespichert werden.

: Bearbeitet durch User
von Christoph K. (christoph_k314)


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> Christoph, der Input Bias Current liegt laut datenblatt bei 75pA Max.
> An anderer Stelle im Datenblatt wird sogar nur 10pA geschrieben.
> Woher nimmst du die 100pA?

Das ist Max aus dem
Datenblatt für deinen Typ. Aber ob es 75 sind oder mehr ändert nichts am 
Grundproblem. Wie lange dauert es nach dem reset bis der OpV in der 
Begrenzung hängt?

von Andreas P. (andreas1122)


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Ich bin noch nicht soweit, den Reset sinnvoll testen zu können.

Momentan ist das Problem, dass sich mein Kondensator sofort auf den 
Eingangsimpuls auflädt (ich lasse Testweise 5V als Eingangsimpuls länger 
anliegen), ohne den 1Meg Pull-Down in der Schaltung mein 
Operationsverstärker U2 allerings 9-10V ausgibt.

Mit Pull-Down gibt U2 die 5V Eingangsimpuls auch korrekt am Augang aus, 
die Spannung bricht allerdings nahezu sofort zusammen sobald der 
Eongangsimpuls abfällt, da sich der Kondensator übder den Pull-Down 
Widerstand eben auch entlädt.

Warum funktioniert das in den ganzen Sample-Hold / Peak-Hold Schaltungen 
die ich online finde ohne Pull-Down am +IN des Op Amp?

-Und danke. Ich bin froh hier Austausch zu finden, kenne wenige 
Elektrotechniker/Leute die sich mit sowas auskennen.

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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> Wie lange dauert es nach dem reset bis der OpV in der
> Begrenzung hängt?

Das ist die entscheidende Frage. Kannst du mal mit dem Oszi schauen wie 
schnell der OP-Ausgang nach einem Reset nach oben wandert?
Vielleicht ist es nur Dreck zwischen den Kontakten auf deinem Steckbrett 
der einen Stromfluss auf den Lade-C verursacht. Bei 400pF 
Ladekondensator braucht es nur wenig Strom damit der in einem Augenblick 
auf 10V aufgeladen ist (schneller als dein Digital-Multimeter anzeigen 
kann).

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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Möglichkeit: Alle Kontakte die am Lade-C hängen nicht in das Steckbrett 
stecken sondern nach oben gehen lassen und in der Luft zusammenlöten 
(D1, R4, Drain von M1 und den Plus-Eingang vom OPV). Die Gehäuse der 
Bauteile mit Pinsel und Isopropanol (99% oder 99,9%) säubern, wegen 
Kriechstrom. Spiritus geht auch, aber da ist mehr Wasser drin.

: Bearbeitet durch User
von Andreas P. (andreas1122)


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Okay, werde ich schauen. Wird Ende nächster Woche werden, setze es aber 
auf die Liste der Dinge die ich da noch versuchen kann.

Von der Sache mit den Kontakten in der Luft und Kriechströmen über die 
Gehäuse habe ich schonmal irgendwo was gelesen. Jedenfalls ein krasser 
Input von dir Georg :D

Ich habe noch einen LT1022CN8 und kann mal schauen wie der sich auf dem 
Steckbrett verhält.

Könnte es vielleicht auch an dem Steckbrettaufbau selbst liegen, dass 
der OP unbedingt einen Pull-Down an seinem +In braucht um das Signal 
sauber durchzuschalten?
Oder geht diese Schaltungskonfiguration nur mit bestimmten OP-Typen?
Habe schon ein paar mal gelesen es sollte ein FET Typ sein, der LT1122 
ist ein JFET.

Fotos von der aufgebauten Schaltung ist angehängt.
(Ohne den 1Meg Pull-Down)

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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> Habe schon ein paar mal gelesen es sollte ein FET Typ sein, der LT1122
> ist ein JFET.

Was oft vergessen wird: Ein OP hat einen Eingangsstrom! Der Strom fließt 
durchgehend, das ist der Basisstrom der ersten Verstärkerstufe. Im 
Anhang ein Ausschnitt aus dem Schaltplan und dem Datenblatt eines 
LM2904. Das sind in dem Fall 45nA typisch und selbst im Extremfall (max. 
Temp und maximum der Streuung) nur ein halber Mikroampere. Deswegen ist 
das bei "normaler" Auslegung (nicht zu hochohmig) bei den meisten 
Schaltungen vernachlässigbar und wird deswegen oft vergessen. An einem 
10kOhm Widerstand verursachen 45nA einen Spannungsabfall von gerade mal 
0,45mV.
Und das bei einer Eingangsstufe mit Bipolar-Transistoren die einen 
echten Basisstrom haben.
Bei FET Transistoren ist der Strom um den Faktor 1000 kleiner (o.g. 75 
bzw. 100pA maximum, oder 10pA typisch). Da dominiert gerne der Dreck auf 
dem Gehäuse, oder die ESD-Diode im Chip ;-)
Deswegen FET OP für Sample&Hold.

Die 100pA würden deinen 400pF Kondensator in 40s auf- oder entladen, je 
nach dem in welche Richtung der Strom fließt (0,25V pro Sekunde). Da es 
bei dir viel schneller geht, fließt ein größerer Strom. Die Frage ist, 
wo und warum. die 1N4148 ist eine Spitzendiode mit sehr kleinen 
Sperrstrom, die ist für diese Anwendung ok (Planardioden haben einen 
größeren Sperrstrom). Und die Schaltung hält die Sperrspannung von D1 
bei 0V (falls du dich mal gefragt hast zu was R3 gut ist). Das sind so 
die Tricks um die Hold-Zeit zu verlängern.

Ich nehme mal an der 400pF Kondensator muss so klein sein?

Und ich nehme auch an es soll eine Kunstwerk für eine Demo die den 
Sample&Hold verdeutlicht?
Für die schnöde Praxis hätte ich noch einen Mikrocontroller 
vorgeschlagen mit einem internen oder externen ADC der den OP-Ausgang 
10000x (interner ADC) oder 100x pro Sekunde (externer 24bit ADC) liest, 
so dass eine Hold-Zeit in der analogen Schaltung von ein paar 
Millisekunden ausreicht.

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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Wegen R3 der die Spannung über D1 bei ca. 0V hält damit da möglichst 
wenig Sperrstrom fließt: Das kann man mit dem "Dreck" auch machen. Wenn 
die Spannungsdifferenz bei ca. 0V liegt, dann fließt auch kein Strom. 
Das nennt sich dann "Guard Ring". Erklärung siehe S.2 (figure 4):
https://www.renesas.com/en/document/apn/an517-application-monolithic-sample-and-hold-amplifiers

von Georg S. (randy)


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Wegen Hold-Zeit im Sekundenbereich: Du könntest auch einen "langsamen" 
S&H nachschalten, der die Hold-Spannung deines schnellen S&H ein paar 
Milisekunden nach dem Trigger Sampled. Weil der ein langsameres 
Eingangssignal bekommt und deswegen langsamer sein kann, kann der dann 
auch einen 1uF Kondensator haben. Dann ist es wesentlich einfacher eine 
Hold Zeit von ein paar Sekunden zu erreichen.

von Andreas P. (andreas1122)



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zu D1:
Wenn der (Halte-)Kondensator C1 aufgeladen ist, dann liegt an beiden 
Enden von D1 das selbe Spannungspotential an und es fließt kein 
Leckstrom über die Diode.
So habe ich das verstanden, auf dem oben verlinkten Blog wird das 
beschrieben und in dem Video " EEVblog #490 - Peak Detector Circuit " ab 
Minute 17:30 wird das auch an einer ähnlichen Schaltung erklärt.
Das mit dem "Guard Ring" muss ich mir durchlesen, danke.

Eingangsstrom OP:
Den Eingangsleckstrom (Input Bias Current) habe ich berücksichtigt und 
deswegen bei der Auswahl der OP Amps darauf geachtet, welche zu finden 
die sich möglichst niedrig im pA Bereich befinden.

Wenn ich die Spannung im Kondensator in den ersten 5 Sekunden möglichst 
stabil halten kann, ohne das zu viele mV absinken, dann ist diese "Droop 
Rate" für mich schon mehr als ausreichend.

Mikrocontroller Lösung (oder fertige Sample-Hold ICs):
Andere Lösungsvorschläge notiere ich mir und komme vielleicht auch 
nochmal darauf zurück, wenn praktikabler.
Jetzt geht es aber erstmal darum, mit einem Laboraufbau zu zeigen, wie 
weit man mit so einer Schaltung bei unserer Problemstellung kommen kann.

Zur Kapazität:
400pF mit einem Vorwiderstand von 500Ohm ergibt für für 5*tau = 1 μS.
Nach dieser Zeit sollte der Kondensator dann auf >99% der Ladespannung 
(Eingangsspannung /-impuls) aufgeladen sein.
->Der Op Amp muss dazu eine Slew Rate haben die hoch genug ist.

Das sind die max. Werte. In der Praxis werden meistens Eingangsspannungn 
um die 500mV-2V mit einer Anstiegszeit von 30-50μS anliegen.

Einen solchen Impuls habe den die Peak-Hold Schaltung aufnehmen soll ich 
in LTspice nachgestellt (Bild). Gelb der Eingangsmpuls, Grün der Ausgang 
der Schaltung an eine EL3702 Beckhoff Klemme.

: Bearbeitet durch User
von Andreas P. (andreas1122)


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Auch ein guter Vorschlag mit der etwas langsameren Hold Stufe.

Erstmal muss ich jetzt ruasfinden, wieso der OP Amp ohne den Pull-Down 
das Eingangssignal nicht rausgibt. Der Kondensator nimmt es ja auf. Das 
passt.

Wo du/ihr mir schon geholfen habt: Der OP Amp hat eine 
Versorgungsspannung von +/- 12V vond em Traco DC/DC Wandler.
Ohne Pull-Down am +In gibt er sofort 9-10V raus (mit Fluke Multimeter am 
Schaltungsausgang gemessen).
Der geht doch scheinbar sofort in den Bereich der Sättigung und gibt so 
viel der positiven versorgungsspannung raus wie er kann? Und bleibt 
fdann dort hängen, auch wenn mein Kondensator sich dann auf das 
EIngangssignal aufgeladen hat.

Die genaue Funktion von D3 und D2 ist mir auch noch nicht ganz klar.
D2 sorgt wohl dafür, dass der Ausgang des OP nicht zu sehr in en 
negativen Bereich rutscht.

Oszi Messungen folgen.
Meine LTspice Simulation ist angehängt.

Danke nochmal für die ausführlichen Antworten.
Wenn ich das mit ein paar Tipps irgendwie hinkriege, lasse ich mir eine 
Kleinigkeit als Danke einfallen.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Michael B. schrieb:
> Andreas P. schrieb:
>> Nochmal kurz was ich mit der Schaltung erreichen möchte:
>> Von einem Spannungssignal im Bereich 0V bis 3,5V welches für 1µS bis
>> 50µS anliegt soll der Spitzenwert (Peak) gehalten werden.
>>
>> Je länger der Peak gehalten werden kann, desto besser, allerdings würden
>> mir wenige Sekunden reichen.
>> Wichtig ist hauptsächlich, dass die Kondensatorspannung in diesem
>> Zeitraum stabil bleibt und nur wenige Millivolt Unterschied zu dem
>> Eingangssignal besteht (Genauigkeit).
>
> Vergiss es.
>
> Das geht schon wenigen dielektrischer Absorption nicht, egal was die
> anderen Bauteile können.

Das ist eher nicht das Problem.
die Ursache für die Überspannung ist eher das Ladungspumpen-Prinzip, was 
sich bei realen Dioden leider ausbildet. Die Dioden haben nun mal auch 
eine Kapazität von paar pF (je nach Sperrspannung), die die eigentliche 
Diode überbrücken. Und die sorgen bei HF bzw. Spannungs-Flanken dafür, 
dass die resultierende Spannung dann eben höher ist, als die Up der 
Signalspannung.
Ein Entlade-R ist daher immer irgendwie nötig - ob explizit oder 
implizit, ist dann eher egal ...

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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> Die genaue Funktion von D3 und D2 ist mir auch noch nicht ganz klar.
> D2 sorgt wohl dafür, dass der Ausgang des OP nicht zu sehr in en
> negativen Bereich rutscht.

genau. Ohne D2 würde der OP Ausgang in die negative Sättigung gehen und 
dann eine gewisse Zeit brauchen um da wieder raus zu kommen. Mit D2 geht 
der OP-Ausgang nur max. 0,6V unter die aktuelle Eingangsspannung und ist 
dann nicht so weil weg wenn die Eingangsspannung wieder hoch kommt um 
eine neue Spitze zu markieren.

D3 macht einfach Spitzenwert-Gleichrichtung, so wie auch D1. D3 sperrt 
solange das Eingangssignal unterhalb der aktuellen gespeicherten 
Peak-Spannung ist. Im Sperr-Fall sieht D3 die Sperrspannung (und macht 
den Sperrstrom) damit D1 durch R3 auf ca. 0V Sperrspannung gehalten 
werden kann.

von Georg S. (randy)


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> Der geht doch scheinbar sofort in den Bereich der Sättigung und gibt so
> viel der positiven versorgungsspannung raus wie er kann?

Schau es dir mit dem Oszi an. Ich glaube er geht nicht "sofort" in 
Sättigung, sondern wandert nach einem Reset nach oben. Und das macht er 
relativ schnell weil der Lade-C mit 400pF recht klein ist. Kannst du den 
nicht auf 4nF vergrößern und den R4 auf 50 Ohm verkleinern? Das müssten 
die OPs doch noch treiben können.
Wenn die Spannung aber "recht schnell" (show Oszi-Pics or it didn't 
happen) nach oben geht, muss da ein Strom weit oberhalb der 10-100pA 
OP-Eingangsstrom in den C1 fließen. Wir haben immer noch keine Ahnung wo 
der her kommen könnte. Das muss irgendwas in deinem Aufbau sein. 
Schaltplan ist ok.

Mach mal D1 und R9 raus, und schau am Oszi den Spannungsverlauf nach 
einem Reset durch M1 an. Mache C1 größer und schaue den Unterschied an.
Oszi braucht man wenn man solche Schaltungen baut.

: Bearbeitet durch User
von Andreas P. (andreas1122)


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Nur als kurzes Update von mir:
Momentan habe ich noch ein paar Probleme bei den Messungen, da ich mit 
unserem alten Oszi kämpfe.

Am Kondensator direkt kann ich nicht messen, da unser Oszi einen 
Eingangswiderstand von 10MOhm hat und der 470pF (2200pF habe ich auch 
getestet) ziemlich schnell leer ist.

Wenn ich die Peak-Hold Schaltung als Grundschaltung aufbaue (siehe Foto) 
dann gehen meine beiden Operationsverstärker nicht in die Sättigung.
An der Basis Schaltung führe ich jetzt ein paar Oszi Messungen durch und 
melde mich dann aufjedenfall wieder, egal was da noch rauskommt.

Grüße und danke für die fachliche Unterstützung bisher!

: Bearbeitet durch User
von Andreas P. (andreas1122)


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Georg S. schrieb:
>> Der geht doch scheinbar sofort in den Bereich der Sättigung und gibt so
>> viel der positiven versorgungsspannung raus wie er kann?
>
> Schau es dir mit dem Oszi an. Ich glaube er geht nicht "sofort" in
> Sättigung, sondern wandert nach einem Reset nach oben. Und das macht er
> relativ schnell weil der Lade-C mit 400pF recht klein ist. Kannst du den
> nicht auf 4nF vergrößern und den R4 auf 50 Ohm verkleinern? Das müssten
> die OPs doch noch treiben können.
> Wenn die Spannung aber "recht schnell" (show Oszi-Pics or it didn't
> happen) nach oben geht, muss da ein Strom weit oberhalb der 10-100pA
> OP-Eingangsstrom in den C1 fließen. Wir haben immer noch keine Ahnung wo
> der her kommen könnte. Das muss irgendwas in deinem Aufbau sein.
> Schaltplan ist ok.
>
> Mach mal D1 und R9 raus, und schau am Oszi den Spannungsverlauf nach
> einem Reset durch M1 an. Mache C1 größer und schaue den Unterschied an.
> Oszi braucht man wenn man solche Schaltungen baut.

Das habe ich heute testen können mit Oszi und Multimeter. Die 
Ausgangsspannung ist tatsächlich nach oben gewandert. Gemessen an der 
Schaltungskonfiguration mit den Dioden und Widerständen, die wir bisher 
diskutiert haben. In der Peak-Hold Grundschaltung (oberer Post von mir) 
sieht es nicht so aus, als würde er am Ausgang in die Sättigung hoch 
gehen.

Der Grund, warum ich das Multimeter auch nutze ist, weil ich am Ausgang 
der Schaltung, hinter dem 2 OP den Kondensator auch mit dem Multimeter 
nicht entladen sollte.
Für mein Verständnis zumindest, dafür ist der OP ja da, um den C nicht 
zu belasten...

Melde mich wieder.

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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> Momentan habe ich noch ein paar Probleme bei den Messungen, da ich mit
> unserem alten Oszi kämpfe.

Hoffentlich trotzdem schon ein digitales Oszi, denn sonst kann man 
einmalige Ereignisse nicht messen.

> Am Kondensator direkt kann ich nicht messen, da unser Oszi

Am Kondensator kannst du sowieso nicht direkt messen. Das Multimeter hat 
vielleicht einen höheren Innenwiderstand, aber auch der verfälscht 
sicher die Messung am Kondensator.  Der hat ja nur 400pF.
Immer am Oszi-Ausgang messen. Da verfälscht der Innenwiderstand nicht 
das Ergebnis.

> Wenn ich die Peak-Hold Schaltung als Grundschaltung aufbaue (siehe Foto)
> dann gehen meine beiden Operationsverstärker nicht in die Sättigung.

Am alten Schaltplan war aber auch nichts falsch. Du könntest ja Bauteil 
für Bauteil von der Grundschaltung zur alten Schaltung umbauen und 
schauen an welchem es lag.

von Andreas P. (andreas1122)


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> Hoffentlich trotzdem schon ein digitales Oszi, denn sonst kann man
> einmalige Ereignisse nicht messen.

Unser Oszi ist ein Tektronix TBS 1102B. Bisher habe ich nur noch nicht 
viel mit dem Gerät gearbeitet.

> Am alten Schaltplan war aber auch nichts falsch. Du könntest ja Bauteil
> für Bauteil von der Grundschaltung zur alten Schaltung umbauen und
> schauen an welchem es lag.

So gehe ich jetzt vor.

von Andreas P. (andreas1122)



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Hallo zusammen, hier mal wieder ein Update von mir.
Bei dem angehängten Bild der angepassten Schaltung geht jetzt ein 
Eingangssignal (einstellbares Labornetzteil) von ein paar mV bis ca. 5 V 
sauber durch die Schaltung: Über den Haltekondensator und am 
Schaltungsausgang raus.
=> Pull-Down-Widerstände am invertierenden und nichtinvertierenden 
Eingang des OPVs am Schaltungseingang haben dafür gesorgt, dass die OPVs 
nicht mehr in den Bereich der Sättigung gehen!

Sobald das Eingangssignal entfernt wird, bricht allerdings die in der 
Schaltung gehaltene Spannung in weniger als 1 Sekunde zusammen (Oszi 
Bild).
Gemessen am Schaltungsausgang, also hinter dem 2 OPV, nicht direkt am 
Kondensator, dieser sollte also nicht belastet werden.

Die Anschlüsse habe ich in der Luft verbunden, einmal am Steckbrett 
(Foto) und auch eine Lochrasterplatine angefertigt (Foto) auf diese 
komme ich evtl. nochmal zurück.

Große Frage ist jetzt erstmal, worüber kann sich der Kondensator denn 
jetzt noch entladen?

Beste Grüße
Andreas

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Georg S. schrieb:
> die 1N4148 ist eine Spitzendiode mit sehr kleinen
> Sperrstrom,

Nöö.
Ist eine "schnelle Schaltdiode" aka Allerweltsdiode.
Bin ziemlich sicher, dass sie bei Valvo unter Druckkontakt-Dioden 
beschrieben ist.

von Hp M. (nachtmix)


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Andreas P. schrieb:
> Große Frage ist jetzt erstmal, worüber kann sich der Kondensator denn
> jetzt noch entladen?

10..20nA Sperrstrom (Bild 5) und evtl lichtempfindlich (!).

https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/15021/PHILIPS/1N4148.html

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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Andreas P. schrieb:
> Große Frage ist jetzt erstmal, worüber kann sich der Kondensator denn
> jetzt noch entladen?

Ich hätte jetzt auch als erstes die Diode D1 gestestet. Du kannst die 
ablöten, und für "Sample" mit einer (Plastik-)Pinzette an R4 halten. Und 
dann mit dem Oszi schauen ob sich die Zeit fürs Entladen bei Hold 
signifikant ändert.
Wenn es das ist, Tipp für billige Diode mir kleinem Sperrstrom ist die 
Basis-Kollektor-Diodenstrecke eines NPN Kleinsignal-Transistors. Ich hab 
aber vergessen ob es ein spezieller Typ sein musste. Kannst als erstes 
ausprobieren was rum liegt, BC548, BC550, BC848, o.ä.
Die max. Sperrspannung liegt aber bei ca. 5V!!

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