Hallo, ich habe einen alten Sat-TV-Empfänger mit USB-Anschluss (Terratec Cinergy S2 USB HD), der vor einigen Jahren plötzlich den Dienst verweigert hat. Damals habe ich einfach mal drei Elkos erneuert - ohne Erfolg. Nun habe ich mir die Platine erneut angeschaut und festgestellt, dass ein kleines SMD-Bauteil fehlt, das ich offenbar im Zuge des ersten Reparaturversuchs abgerissen habe. Auf der Platine ist es mit L1 bezeichnet. Leider ist das Teil nicht mehr aufzufinden und ich finde online auch keine Schaltpläne oder Fotos von der Platine. Ich habe es nun testweise überbrückt, indem ich kurz ein Stückchen Alufolie auf die Kontakte gedrückt habe, und währenddessen funktionierte alles wieder! Was könnte das für ein Bauteil gewesen sein, und womit sollte ich es dauerhaft ersetzen? Ich habe gelesen, dass mit L typischerweise Induktivitäten oder Ferrite bezeichnet werden. Zwischen den Kontakten liegen ca. 3,3 V an. Ich bin nicht versiert genug, um den Weg genau nachzuverfolgen. Das Teil sitzt jedenfalls nicht direkt auf den oberen Leiterbahnen der Platine, sondern ist an Zwischenlayer kontaktiert und es sieht für mich so aus, dass es irgendwie die ICs verbindet, aber bewusst einzeln mit Abstand an den Rand der Platine gesetzt wurde. Ohne das Bauteil (offene Kontakte) wird der Empfänger zwar von der PC-Software erkannt und die Power-LED leuchtet, es ist aber kein Sat-Empfang möglich (kein TV-Bild, Sendersuche schlägt fehl). Anbei Fotos. Zwei Elkos sind provisorisch verbunden, weil mir damals beim Auslöten Kontakte abgerissen sind und ich Sorge hatte, die neuen Elkos beim Einlöten zu überhitzen.
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Mach da einfach mal ein Stueck Draht drueber.... Vermutlich war das so eine 100Mhz Induktivitaet. Vanye
Vanye R. schrieb: > Mach da einfach mal ein Stueck Draht drueber.... > Vermutlich war das so eine 100Mhz Induktivitaet. In der Versorgungsspannung wird das wohl eher ein Ferrit Bead (Ferrit-"Perle") gewesen sein. Im Gegensatz zu einer Induktivität geht der ohmsche Anteil der Impedanz mit der Frequenz hoch, was dazu führt, dass die Güte bei hohen Frequenzen kräftig abnimmt. Dadurch setzt so ein Ferrit Bead hochfrequente Störenergie in Wärme um. L11 oben rechts vom Spannungsregler dürfte auch so ein FB sein. David H. schrieb: > Zwei Elkos sind provisorisch verbunden, weil mir damals > beim Auslöten Kontakte abgerissen sind und ich Sorge hatte, die neuen > Elkos beim Einlöten zu überhitzen. Vielleicht solltest du das Löten an ausgemusterten Platinen üben, bevor du dich an blinde Elkotauschaktionen machst ;-)
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Rainer W. schrieb: > Vanye R. schrieb: >> Mach da einfach mal ein Stueck Draht drueber.... >> Vermutlich war das so eine 100Mhz Induktivitaet. > > In der Versorgungsspannung wird das wohl eher ein Ferrit Bead > (Ferrit-"Perle") gewesen sein. Kann ich es trotzdem einfach mit Lötzinn oder Draht brücken? Welche Auswirkungen kann das haben? Ich las einen Kommentar, dass Ferrite ggf. zur Einhaltung von EMV-Standards eingesetzt werden und sonst andere Geräte gestört werden könnten. Stimmt das bzw. ist das in diesem Fall wahrscheinlich? Werden andere Komponenten auf der Platine stärker belastet und gehen eher kaputt? Oder könnte sich bloß die Sat-Empfangsqualität verschlechtern, bei schwachem Signal? Ich hätte noch eine Schrottplatine, auf der auch mit L bezeichnete SMD-Bauteile vorkommen - wäre es vielleicht besser, davon irgendeines zu verwenden? Gibt es eine einfache Möglichkeit, eine Induktivität von einem Ferrit zu unterscheiden? Ich habe aktuell nur ein Multimeter, will mir aber einen günstigen Komponententester kaufen. > Vielleicht solltest du das Löten an ausgemusterten Platinen üben, bevor > du dich an blinde Elkotauschaktionen machst ;-) Ja, das ist eine gute Idee. Zumindest habe ich kürzlich schon meine Lötausstattung verbessert und nochmal einige Anleitungen angeschaut.
David H. schrieb: > Ich las einen Kommentar, dass Ferrite ggf. zur Einhaltung von > EMV-Standards eingesetzt werden und sonst andere Geräte gestört werden > könnten. Stimmt das bzw. ist das in diesem Fall wahrscheinlich? Ja David H. schrieb: > Gibt es eine einfache Möglichkeit, eine Induktivität von einem Ferrit zu > unterscheiden? Meist funktioniert Angucken. > Ich habe aktuell nur ein Multimeter, will mir aber einen > günstigen Komponententester kaufen. Mit einem Multimeter ohne Zusatzgeräte hast du da keine Chance. Ein Komponententester kann das i.A. nur unterscheiden, wenn er dafür spezifiziert ist.
Rainer W. schrieb: > Meist funktioniert Angucken. Anbei Fotos von einer alten Scanner-Platine mit Bauteilen L4 - L7 mittig/unten und einer alten 2,5" HDD mit Bauteil L1 oben. Woran siehst du, was das für Teile sind?
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