Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik IC-Empfehlung gesucht: programmierbarer OPV


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Bei der Suche nach programmierbaren OPVs bin ich natürlich auf sowas 
hier gestossen (gibts von Maxxon, Microchip, AD u.v.a.)

https://www.voelkner.de/products/601796/Microchip-Technology-MCP6S91-E-SN-Linear-IC-Operationsverstaerker-Programmierbare-Verstaerkung-SOIC-8-N.html

Das Problem, was ich bei allen habe, ist die anscheinend nur recht grobe 
Einstellmöglichkeit in einer binären Reihe wie 2x, 4x, 8x ... 32x.

Aus dem Datenblatt geht nicht hervor, ob auch Zwischenwerte möglich 
sind. Wenn die Verstärkung intern durch R2R geschaltet wird, könnte man 
das ja annehmen, aber wahrscheinlich doch nicht, oder?

Weiss jemand hier Näheres? Oder noch alternative Typen mit besserer 
Auflösung?



Ich weiss, dass es "digitale potentiometer" einzeln gibt, mit 10...12 
Bit, die man in die Gegenkopplung bauen könnte, ist mir extern aber zu 
sperrig.

: Verschoben durch Moderator
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Jenachdem wie genau und hochfrequent das sein muss: Vielleicht mit einem 
selbstgebastelten R2R Netzwerk und einem halben LM13700.

Gruss
WK

von Michael B. (laberkopp)


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Frank E. schrieb:
> Aus dem Datenblatt geht nicht hervor, ob auch Zwischenwerte möglich sind

Doch  es geht eindeutig hervor, dass es keine Zwischenwerte gibt

Frank E. schrieb:
> Ich weiss, dass es "digitale potentiometer" einzeln gibt, mit 10...12
> Bit, die man in die Gegenkopplung bauen könnte, ist mir extern aber zu
> sperrig.

Keine Arme keine Kekse. Es gibt (ungenau) mit einer DC Analogspannung in 
der Verstärkung steuerbare OpAmps  aber auch da brauchst du einen 
externen DAC.

Selbst mit externem (digital einstellbaren) Poti wirst du merken, dass 
eine korrekt funktionierende Schaltung alles andere als einfach ist, 
Digitalpotis haben einen deutlichen 'Schleiferwiderstand' und verhalten 
sich frequenzabhängig.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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mal sehen, was Analog Devices anbietet:
"Programmable Gain Amplifiers:"
https://www.analog.com/en/parametricsearch/12982#/
und für Hochfrequenz heißen die "Digital Control VGAs":
https://www.analog.com/en/parametricsearch/11158#/

von Benjamin K. (bentschie)


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Hallo,

das eigentliche Problem ist das ein einstellbarer Verstärker 
signalseitig eine Multiplizierer ist. Das ist vom analogen 
Schaltungsaufwand eine viel größere Herausforderung als ein linearer 
Verstärker.

Dashalb als Suchhilfe, Anregung, ... vielleicht nach Schaltungen zu 
analogen Multiplizirern suchen. Ist eher eine kleine Nische, macht man 
viel lieber nach dem ADC auf der digitalen Domäne, da ist das deutlich 
einfacher.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Was ich messen will, ist ein niedrig-frequent wechselnder, nur positiver 
Pegel (max. 5 ... 10Hz) hinter einer HF-Gleichrichtung. Als Vorstufe zu 
einem 12-Bit-ADC.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Frank E. schrieb:
> Was ich messen will, ist ein niedrig-frequent wechselnder, nur
> positiver Pegel (max. 5 ... 10Hz) hinter einer HF-Gleichrichtung. Als
> Vorstufe zu einem 12-Bit-ADC.

Dann nimm einen 18 oder 22 bit ADC und schon hast du einen 64 bis 1024- 
fachen Dynamikbereich.

Ganz ohne solchen Unsinn.

von Peter D. (peda)


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Für feine Abstufungen und hohe Genauigkeit nimmt man multiplizierende 
DACs.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Es gibt auch ADCs mit (programmierbarem) PGA

Peter D. schrieb:
> DACs

Falsche Richtung!


Gruß
Jobst

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Jobst M. schrieb:
> Es gibt auch ADCs mit (programmierbarem) PGA
>
> Peter D. schrieb:
>> DACs
>
> Falsche Richtung!

Ne, für den Bau eines einstellbaren Verstärkers kann man einen 
multiplizierenden DAC in der Rückkopplung des OpAmps verwenden. Ist halt 
alte Schule.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Es gibt auch noch die Möglichkeit über Pulsweitenmodulation der 
Rückkopplung die Verstärkung zu ändern. Da der TO nur maximal bis in den 
zweistelligen Frequenzbereich verstärken will, reichen einige kHz als 
Takt bereits aus.

Früher hat man sowas mit lichtempfindlichen CdS-Widerständen realisiert. 
Ein Audiosignal bekam dadurch nur sehr geringe Verzerrungen. Leider darf 
man diese nicht mehr verwenden wegen des Cadmiumverbotes.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Dieter D. schrieb:
> Leider darf
> man diese nicht mehr verwenden wegen des Cadmiumverbotes.

Nur halb richtig.
Reichelt bietet 19 Typen an.

Gruß
Jobst

von Pandur S. (jetztnicht)


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Einstelbare Verstaerker .. zB LT6910 oder aehnlich

von Fabian N. (flyget)


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Wir nutzen z.b. den pga308 von ti
Sehr vielfältige Einstellmöglichkeiten...

Beitrag #7819134 wurde vom Autor gelöscht.
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Pandur S. schrieb:
> Einstelbare Verstaerker .. zB LT6910 oder aehnlich

Der hat auch nur 3 Steuerpins, also 8 Stufen ...

von Uwe (uhi)


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Wenn es nur um das messen geht, hätte ich auch einen höher auflösenden 
ADC und ggf einen festen Vorverstärker vorgeschlagen. Man könnte einen 
INA226 nehmen, der ist eigentlich zum Strommmessen mittels Shunt 
gedacht. Hat einen 80mV-Eingang dafür, und zusätzlich noch einen 
36V-Eingang. Beide mit 16 bit AD-gewandelt, interne Filtermöglichkeit 
einstellbar, I2C.
Spannend an dem Projekt ist eher die Bereichsumschaltung, wenn es - wie 
es scheint - ein sehr großer Dynamikbereich geplant ist, also sowohl 1mV 
HF als auch 100V HF. Ich hätte dann glaub ich den DC-Messpfad auf 
maximale Empfindlichkeit ausgelegt und wenn die Spannung zu hoch ist, 
den Bereich mit einem Eingangsspannungsteiler (Längswiderstand, 
Querwiderstand mit FET nach Masse) umgeschaltet.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Uwe schrieb:

> Spannend an dem Projekt ist eher die Bereichsumschaltung, wenn es - wie
> es scheint - ein sehr großer Dynamikbereich geplant ist, also sowohl 1mV
> HF als auch 100V HF.

Eher ein Bereich von 1μV bis 1mV (hinter einem HF-Detetktor mit 
Glättung).

von Uwe (uhi)


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Gibt es OPVs die eingangsseitig 1 Mikrovolt vernünftig verarbeiten 
können, ohne dass Rauschen, Offset und Offsetdrift die Oberhand 
gewinnen? Wenn ja, dann zwei bis dreistufig verstärken und nach jeder 
Stufe über einen Analogschalter auf einen ADC, je nach gewünschter 
Auflösung 12 bis 16 bit. Oder was wäre der Vorteil einer feinstufig 
verstellbaren Vorverstärkung?

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