Forum: Platinen KiCad DRC Überschneidung Bohrung und Bestückungsdruck


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von Klaus F. (klaus27f)



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Hallo,
mache erste Versuche mit KiCad (Version 8) und habe jetzt eine Platine 
erstellt, wo ich "Bestückungsoptionen" vorgesehen habe.
Konkret ist für einen Kondensator die Verwendung von 3 Rastermaßen 
vorgesehen, RM20, RM25 und RM27,5  (630V= oder höher).
Habe den Kondensator so auf der Platine positioniert, daß sich die 
rechte Bohrung überschneidet, links sind dann 3 Bohrlöcher. Siehe 
angefügte Screenshot 1_ und 2_ . (Später bestückt wird nur ein RM Wert).

"Natürlich" bekomme ich dann bei DRC hier Fehler gemeldet, siehe 3_ und 
4_.
(in real habe ich so einen Kondensator als C2 nochmals, sowie weitere 
ähnliche Bauteile-Situationen, daher so viele Fehler und Warnungen).

Die Fragen sind nun:
a) Kann ich die Platine bei jlcpcb trotzdem beauftragen, oder wird der 
Auftrag zurückgewiesen (Bohrer Problem) ?
   Das Abstandsproblem beim Bestückungsdruck sollte eher egal sein.

b) Wie kann ich die DRC Probleme, speziell das Bohrerproblem, lösen?
   Idee1:  Sondersymbol erstellen (ahh-- Footptrint-Editor ; habe ich 
erst später mal vorgesehen mir damit zu befassen).
   Idee2:  2 oder 3 Kondensatoren so anordnen, daß je links/rechts 
jeweils beide 2 Bohrungen vorhanden sind und sich nicht überdecken. Das 
Bohrerproblem wäre gelöst, aber die Fehler beim Bestückungsdruck würden 
bleiben.

Was ist eure Meinung ?

: Gesperrt durch Moderator
von Johannes F. (jofe)


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Klaus F. schrieb:
> Kann ich die Platine bei jlcpcb trotzdem beauftragen, oder wird der
> Auftrag zurückgewiesen (Bohrer Problem) ?

Die übereinander liegenden Bohrungen dürften in der Tat problematisch 
sein. So würde ich das daher nicht zu JLC geben.

Klaus F. schrieb:
> Wie kann ich die DRC Probleme, speziell das Bohrerproblem, lösen?
>    Idee1:  Sondersymbol erstellen

Ja, das wäre die saubere Variante. Der Footprint-Editor von KiCad lässt 
sich m.M.n. sehr einfach und intuitiv verwenden, es gibt auch ein gutes 
Tutorial dafür auf der KiCad-Website.

Klaus F. schrieb:
> Idee2:  2 oder 3 Kondensatoren so anordnen, daß je links/rechts
> jeweils beide 2 Bohrungen vorhanden sind und sich nicht überdecken.

Das fände ich unschön, auch im Hinblick auf die Bauteilpositionierung 
und das Layouten.

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Klaus F. schrieb:
> Was ist eure Meinung ?

Ich würde nur einen Kondensator einzeichnen und zwei zusätzliche 
Lötaugen daneben setzen.

Oder du erstellst dir einen eigenen Footprint für einen Kondensator, der 
die 4 benötigten Löcher hat. Ähnlich bin ich mal mit Batteriehalter 
vorgegangen, wo man wahlweise zwei unterschiedliche Produkte einlöten 
konnte.

: Bearbeitet durch User
von Np R. (samweis)


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Ich habe gerade selbst eine ähnliche Platine bei JLCPCB im Auftrag:
drei Footprints übereinander, eine Bohrung jeweils exakt übereinander, 
die anderen Bohrungen dann wie sie halt fallen.
Dazu habe ich in KiCAD "Lötstoppmaske von Bestückungsdruck abziehen" 
aktiviert.

Die Gerber-Daten haben das Review passiert, keine Rückfragen. Jetzt ist 
die Platine in der Fertigung.
Mal sehen, was daraus wird.

P.S.: Ich habe gerade mal in alten Projekten nachgeschaut. Ich habe vor 
über 5 Jahren schon einmal so etwas Ähnliches in Auftrag gegeben. Sieht 
aus wie beabsichtigt.
Der Bestückungsdruck stört den Bohrer nicht.
Aber ich würde die Lötstoppmaske abziehen, damit kein Bestückungsdruck 
auf dem Kupfer landet.
Oder gleich einen schicken Mehrzweck-Footprint selber machen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Klaus F.

Klaus F. schrieb:

> Die Fragen sind nun:
> a) Kann ich die Platine bei jlcpcb trotzdem beauftragen, oder wird der
> Auftrag zurückgewiesen (Bohrer Problem) ?

Das ganze ist "unelegant". Wenn die Achsen der Bohrlöcher
exakt übereinander liegen und die Bohrungen gleich groß sind, wird 
das von vielen Leiterplattenherstellern akzeptiert, aber sicher kannst 
Du Dir nie sein.

Darum besser nicht machen.

>    Das Abstandsproblem beim Bestückungsdruck sollte eher egal sein.
und
> aber die Fehler beim Bestückungsdruck würden bleiben.

Du hast eine Möglichkeit beim Gerberexport "subtrahiere Lötstoppmaske 
vom Bestückungsdruck" anzuwählen. Das verhindert, dass 
Bestückungsaufdruck auf Lötpads landet und das Verlöten erschwert. Das 
ist unbedingt zu empfehlen, schon aus Vorsichtsgründen.

Allerdings haut Dir dann die Lötstoppmaske einfach so "zufallsmäßig" 
Löcher in den Bestückungsaufdruck. Bei einer Umrandung ist das eher 
nicht so schlimm, wenn aber dadurch ein Bauteilreferenzierung oder, 
schlimmer, eine Polaritätskennzeichnung oder Orientierungskennzeichnung 
unlesbar werden, kann das schon lästig bis fatal werden.

Darum ist es eine gute Idee, schon bei der Erstellung des Footprintes 
darauf zu achten. Dann kannst Du das alles von vornehinein so anordnen, 
das nichts zerstört oder unlesbar wird.

> b) Wie kann ich die DRC Probleme, speziell das Bohrerproblem, lösen?
>    Idee1:  Sondersymbol erstellen (ahh-- Footptrint-Editor ; habe ich
> erst später mal vorgesehen mir damit zu befassen).

Das ist in der tat die beste Methode. Und wenn Du sowieso den Footprint
passend erstellst, brauchst Du über die Pads gar nicht erst eine Linie 
ziehen bzw. platzierst den Referenzbezeichner so, dass er nicht stört. 
D.h. Du hast die Gestaltung des Bestückungsaufdrucks selber in der Hand 
und kannst Probleme von vorneherein umgehen.
Du kannst im Footprint auch einen Kommentar unterbringen, der auf die 
Variantenbestückung hinweist.

>    Idee2:  2 oder 3 Kondensatoren so anordnen, daß je links/rechts
> jeweils beide 2 Bohrungen vorhanden sind und sich nicht überdecken. Das
> Bohrerproblem wäre gelöst, aber die Fehler beim Bestückungsdruck würden
> bleiben.

Das hätte nur Vorteile wenn Du sehr unflexibel in der Handhabung der 
Stückliste/BOM bist, weil alle Variantenkondensatoren in der BOM 
auftauchen. Aber auch das kann zu Heckmeck führen, wenn z.B. übersehen 
wird, das jeweis nur ein Kondensator benötigt wird, und dadurch zuviel 
bestellt wird. Oder es kommen Rückfragen vom Bestücker, weil er nicht 
durchblickt, oder schlimmer, er fragt nicht zurück und bestückt einfach 
falsch.

Mit einzelnem speziellen Footprint und einem einzelnen Kondensator 
taucht auch nur einer in der Stückliste auf.
Die Stückliste kopierst Du dreimal mit anderen Dateinahmen für jede 
Variante, und trägst einen anderen, passenden Kkondensator ein.
Finde ich eleganter.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Rainer W. (rawi)


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Np R. schrieb:
> Die Gerber-Daten haben das Review passiert, keine Rückfragen.

Das Problem sind nicht die Gerber-Dateien, sondern die Bohrdaten.

von F. (radarange)


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Ich bitte dich: Der Footprint-Editor ist ein zentraler Teil eines 
Layoutprogramms. Die Idee, sich "damit später zu beschäftigen", ist 
komplett wahnsinnig. Die Lösung ist offensichtlich und ohne Zweifel ein 
entsprechener Footprint, der die Bestückungsoptionen enthält, dann 
gibt's nämlich auch keine DRC-Probleme. Es ist fatal, sich anzugewöhnen, 
dass man solche Probleme haben darf, denn irgendwann entscheidet der 
Fertiger einfach, die auf irgendeine Weise zu lösen, die einem nicht 
gefällt und dann ist das Geheule groß. So weit, dass du deinen Footprint 
machen kannst, bist du nach spätestens 20 Minuten Beschäftigung mit der 
Footprint-Editor ohne Vorkenntnisse (der Footprint ist mit 
Vorkenntnissen in deutlich unter einer Minute designt, solange man 
manuell bestückt), da dauert es länger, die gepfuschten Lösungen 
schönzureden.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Klaus F. schrieb:
> Kann ich die Platine bei jlcpcb trotzdem beauftragen, oder wird der
> Auftrag zurückgewiesen (Bohrer Problem) ?

Wenn deren Software die identischen Bohrungen an derselben Stelle 
erkennen kann, wird der Bohrplan womöglich intern optimiert und daraus 
dann eine Bohrung gemacht. Wenn die Software das aber nicht kann oder 
darf, dann bekommt man an derselben Stelle ein (mehrfach) nachgebohrtes 
Loch – alle Bohrungen haben Toleranzen und damit einen minimalen 
Versatz, d.h. ich persönlich würde das nicht riskieren und aus dem 
Bohrbild ein Roulette machen, denn die Stellen werden anschließend 
aufbereitet, um die Durchkontakierung herzustellen. Inwieweit sich das 
als nachteilig für diesen Prozess erweisen kann, ist unklar. Ergo => 
Bauteil(e) aus der Bibliothek kopieren und daraus ein vernünftiges, 
neues Bauteil-Layout machen, wo keine Bohrungen übereinander liegen.

Anders sieht es beim Bestückungsdruck (Silkscreen) aus – das wird immer 
von deren Software automatisch an den Stellen, wo es definitiv nicht 
sein darf – z.B. auf Stellen mit Oberflächenbehandlung etc. – mit einem 
0,125mm-Abstand zu diesen Stellen ausgeclippt. Aber wenn sowieso ein 
eigenes Bauteil-Layout erstellt wird, dann kann man auch den 
Bestückungsdruck gleich mitkorrigieren/anpassen und nicht dem Zufall 
überlassen.

: Bearbeitet durch User
von Np R. (samweis)


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Rainer W. schrieb:
> Das Problem sind nicht die Gerber-Dateien, sondern die Bohrdaten.

Das ganze Paket ist durch das Review. Und wie oben geschrieben: Eine 
ähnliche Anordnung ist vor Jahren bei JLCPCB problemlos gefertigt 
worden.
Die Bohrdaten sind solange kein Problem, wie die Löcher entweder exakt 
übereinander liegen und dieselbe Größe haben oder aber sich überhaupt 
nicht berühren und den Mindestabstand einhalten.
Sich irgendwie halb überschneidende Löcher darf es eben nicht geben.
Außerdem: An irgendeiner Stelle ein Loch zu bohren, nur um anschließend 
an derselben Stelle ein größeres oder kleineres bohren zu wollen, macht 
wenig Sinn.
Das dürfte schon intuitiv klar sein.

Wenn man die Anordnung häufiger braucht oder sogar so toll findet, dass 
man sie standardmäßig auf seinen Platinen verbauen will, dann sollte man 
einen eigenen Footprint dafür machen. Da kann man dann auch den 
Bestückungsdruck ordentlich aufräumen. Ich habe so etwas für ein paar 
Dioden, bei denen ich mir offen halte, ob ich die bedrahtet oder SMD 
verbaue. (Ich selbst! Wenn ich das jemand anders bestücken lassen 
wollte, würde ich in jedem Fall genau vorschreiben, was da hin soll.)

Aber für eine einmalige Aktion und wenn man sowieso selber bestückt?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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F. schrieb:
> Ich bitte dich: Der Footprint-Editor ist ein zentraler Teil eines
> Layoutprogramms. Die Idee, sich "damit später zu beschäftigen", ist
> komplett wahnsinnig.

Da stimme ich komplett zu.

Ein wesentlicher Punkt bei eigenen Bibliotheken ist nur, sich ernsthaft 
Gedanken über die Ablageorte, Versionsverwaltung und Namenskonventionen 
zu machen. Und natürlich die Entscheidung, ob man nur generische Symbole 
einführt oder im anderen Extremfall ein Symbol pro Bauteilwert einführt, 
oder eben gleich auf Datenbankbilbiotheken setzt. Jede Lösung hat ihre 
spezifischen Vor- und Nachteile.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Andreas S. schrieb:
> Ein wesentlicher Punkt bei eigenen Bibliotheken ist nur, sich ernsthaft
> Gedanken über die Ablageorte, Versionsverwaltung und Namenskonventionen
> zu machen. Und natürlich die Entscheidung, ob man nur generische Symbole
> einführt oder im anderen Extremfall ein Symbol pro Bauteilwert einführt,
> oder eben gleich auf Datenbankbilbiotheken setzt. Jede Lösung hat ihre
> spezifischen Vor- und Nachteile.

Ich habe von Anfang an auf eine eigene Bibliothek mit allen Teilen, die 
ich verwende, gesetzt – diese eigene Bibliothek wird kontinuierlich 
erweitert, sobald ich wieder neue Teile einsetzen muss, die ich noch 
nicht erstellt habe. Das heißt, ich verwende keine Bauteile aus den 
Eagle-Bibliotheken, sondern immer nur entweder kopierte und abgeänderte 
oder vollständig neuentworfene Bauteile – das schließt alles ein, also 
Package, Schaltplan-Symbol und dann das daraus resultierende Device. Das 
ist gerade am Anfang ziemlich viel Aufwand, aber das rentiert sich für 
mich und zahlt sich irgendwann mal aus (tut es bereits), denn es kommen 
immer neue Teile hinzu und man macht ja nicht alles auf einmal, sondern 
immer nur das, was man wirklich braucht – man bekommt außerdem sehr viel 
Übung und Gefühl darin, die Layouts für die Teile zu entwerfen. Solche 
Footprints mit mehreren Lötaugen für unterschiedlich breite Bauteile, 
wie hier ganz am Anfang gezeigt wurden, habe ich selbstverständlich auch 
bereits entwerfen müssen, denn irgendwann mal braucht man es.

Alle meine Layouts wird man in keiner Eagle-Bibliothek finden, sie sind 
nämlich alle von mir selbst entworfen worden oder zumindest so 
abgeändert worden, dass ich daraus ein neues Layout machen musste, weil 
mir die Original-Layouts oft nicht gefallen haben, weil man die Sache 
dort nicht immer zu Ende gedacht hat. Ferner habe ich auch sehr 
sonderbare Footprints, wo man z.B. sowohl ein SMD- als auch ein 
THT-Bauteil verwenden kann (Fotos mit Beispielen sind angehängt) – das 
wird aber nur dort eingesetzt, wo man von Hand bestückt, bei 
Automatenbestückung muss man sich an die Vorgaben halten, damit sich die 
Teile z.B. nicht aufstellen, nicht wegfließen oder generell sich das 
Zinn nicht auf die große Padfläche verteilt und dann quasi nichts für 
das Bauteil übrigbleibt. Mit KiCad sollte das Erstellen eigener Bauteile 
und Bibliotheken auch machbar sein – ob man sich mit dem Thema 
auseinandersetzen möchte oder den Weg des geringsten Widerstandes geht, 
steht natürlich auf einem anderen Blatt – jeder hat die Wahl und 
dementsprechend auch die dazu passende Qual dieser Wahl. So extrem wie 
ich muss man das natürlich nicht betreiben, aber notfalls ein Bauteil 
entwerfen sollte man meiner Meinung nach schon können, und wenn man es 
nicht kann, dann kann man das lernen.

: Bearbeitet durch User
von Ingolf O. (headshotzombie)


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Rainer W. schrieb:
> Das Problem sind nicht die Gerber-Dateien, sondern die Bohrdaten.

Die aber Teil der Gerberdaten sind!

: Bearbeitet durch User
von Klaus F. (klaus27f)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Klaus F. schrieb:
>> Was ist eure Meinung ?
>
> Oder du erstellst dir einen eigenen Footprint für einen Kondensator, der
> die 4 benötigten Löcher hat.


Vielen Dank für die Diskussionen hier.

Ich habe mich jetzt mit dem Symbol-Editor befasst und der Einfachheit 
halber eine Kopie des Kondensators RM27.5 erzeugt. Dieses dann mit 3 
weiteren Bohrungen der Position "2" versehen, bei Rastermaßen 25 , 22.5 
und 20 mm.
Bei der Gelegenheit auch die Bohrungen und Ringgrösse etwas vergrössert.
Mit dem Bestücksdruck habe ich mich nicht weiter befasst... nur 
Warnings.

Allerdings ist die Kopie des Bauteils mit meiner Namensergänzung "_5Pin" 
leider in der normalen Bibliothek "Capacitor_THT" gelandet.
Wie ich künftig eigene Bauteile in eigene Bibliothek bekomme, werde ich 
beim nächsten Projekt üben.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Gregor J. schrieb:
> Ich habe von Anfang an auf eine eigene Bibliothek mit allen Teilen, die
> ich verwende, gesetzt – diese eigene Bibliothek wird kontinuierlich
> erweitert, sobald ich wieder neue Teile einsetzen muss, die ich noch
> nicht erstellt habe.

Du beschreibst aber nur eine Designentscheidung, die vor etlichen Jahren 
für die Arbeit mit Eagle sinnvoll war und deren Fortsetzung in genau 
Deinem Workflow durchaus sinnvoll ist. Hier geht es aber darum, für den 
Neueinstieg mit KiCad die richtige Entscheidung zu treffen, was aber 
einen gänzlich andere Sache ist.

Im Gegensatz zu früheren Eagle-Vesionen (und so ziemlich jede andere 
EDA-Software...) werden aber bei KiCad gewaltige Anstrengungen 
unternommen, qualitativ hochwertige Standardbibliotheken zu erstellen 
und pflegen, d.h. es gibt einen umfangreichen Review-Prozess. Und nach 
Möglichkeit werden diese Bibliotheken nicht per Hand erstellt, sondern 
mit Generatoren, die sich auch leichter anpassen lassen, falls sich 
irgendwelche Bibliothekskonventionen ändern sollten. Leider ist derzeit 
der Rückstau an Pull-Requests für die Bibliotheken doch sehr, sehr lang. 
Und leider wurden auch sehr viele 3D-Modelle aus den Bibliotheken wieder 
gelöscht, da diese nicht auf quelloffenen Vorlagen basierten. Dennoch 
sollte man dies alles schon bei der eigenen Strategie berücksichtigen 
und ggf. sogar überlegen, ob bzw. wie man eigenen Arbeiten in die 
Standardbibliotheken einbringen kann/will.

Und mir wäre es neu, dass Eagle ein ähnliches Konzept für 
Datenbankbibliotheken anbietet wie es z.B. bei KiCad und Altium 
existiert. Selbst wenn man sich entscheidet, es nicht zu nutzen, sollte 
man es sich zumindest angeschaut haben, um die Entscheidung dagegen 
bewusst gewählt zu haben. Ich selbst habe entschieden, an dieser Stelle 
zweistufig vorzugehen, d.h. erst in 2025 die Umstellung auf 
Datenbankbibliotheken durchzuführen.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Klaus F. schrieb:
> Allerdings ist die Kopie des Bauteils mit meiner Namensergänzung "_5Pin"
> leider in der normalen Bibliothek "Capacitor_THT" gelandet.

:-)

Übung macht den Meister. Mein erster Versucht hat auch erheblich länger 
gedauert, als

F. schrieb:
> 20 Minuten

von Torben B. (torben_b445)


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Hallo!

SIch mit dem Footprint-Editor auseinander zu setzen ist sicher keine 
schlechte Idee...
Aber das Design wird JLC so auch fertigen
(selbst wenn der Bohrer da 3 mal ins gleich Loch fährt und das dann 
erwas unregelmäßig wird... Who cares?)

Die fertigen da (zum Glück) nicht mehr jeden Blödsinn ungefragt. Wenn 
denen etwas auffällt fragen die sogar nach, ob du das so machen wills 
(Risikoausschluß) oder neue Daten hochladen möchtest.

Auch den Bestückungsdruck entfernen die vermutlich eigenständig, wo er 
im Weg ist (da werden z.B. keine Pads mehr übergepinselt, wie vor langer 
Zeit)

Ich würde es so in Auftrag geben, und für die Zukunft überlegen, ob es 
Sinn macht da nen speziellen Footprint zu erstellen (oder wie oben 
erwähnt, einfach noch 2 Pads dazu zu setzen)

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Torben B. schrieb:
> Who cares?

Den Fertiger dessen Bohrer abbricht und der daraufhin den ganzen PCB 
Stapel entsorgen und neu fertigen muss.

von Torben B. (torben_b445)


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Michael schrieb:
> Den Fertiger dessen Bohrer abbricht und der daraufhin den ganzen PCB
> Stapel entsorgen und neu fertigen muss.

ja, schon richtig.
Allerdings sollen die Bohrer das mmn aushalten (wenn die Löcher im 
Footprint genau übereinander liegen...)
Wenn das Probleme macht, darf er das ja auch anmeckern


Kann nicht sagen ob das auch bei KiCad funktioneiert (hab das nur mit 
Altium mal gemacht):
Den einen, auf dem Board sitzenden Footprint editieren (nicht in der 
Lib), und da 2x je 1 Pad löschen?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Torben B. schrieb:
> Allerdings sollen die Bohrer das mmn aushalten (wenn die Löcher im
> Footprint genau übereinander liegen...)

Das sind Vollhartmetallbohrer, die zwar auf der einen Seite sehr 
abriebfest und scharf sind, aber gleichzeitig so spröde, dass man sie 
nicht mal schief anschauen darf. Und bei einem Durchmesser von 0,3 mm 
(Bohrdurchmesser, nicht Enddurchmesser) oder weniger verzeihen die noch 
weniger.

> Wenn das Probleme macht, darf er das ja auch anmeckern

Vermutlich ist so etwas in der heutigen CAM-Software auch integriert, 
d.h. zum einen Warnungen bei mehrfach zu bohrenden Löchern und zum 
anderen eine Optimierung, bei der einfach die kleineren Bohrdurchmesser 
übersprungen werden.

> Kann nicht sagen ob das auch bei KiCad funktioneiert (hab das nur mit
> Altium mal gemacht):
> Den einen, auf dem Board sitzenden Footprint editieren (nicht in der
> Lib), und da 2x je 1 Pad löschen?

Bei der nächsten Synchronisation zwischen Stromlaufplan und Layout 
bemängelt KiCad die fehlerhafte Zuordnung zwischen Symbol und Footprint. 
Das dadurch nicht zu verbindende Netz wird erstaunlicherweise nicht 
angekreidet. Trotzdem handelt es sich um einen echten Fehler, der 
natürlich bei einem produktionsreifen Layout nicht existieren darf. 
(siehe Anhang)

Zugehörige Anekdote (nicht KiCad, sondern Altium, hier aber irrelevant:
Ich hatte vor einigen Jahren mal einen speziellen Kunden, dessen 
Mitarbeiter munter eizelne Schaltplanseiten und Layouts per E-Mail und 
USB-Stick weitergaben, statt nur konsistente ins Versionskontrollsystem 
einzuchecken. Und dann wunderten sie sich immer wieder darüber, dass die 
ganzen Stände nicht mehr zusammenpassten: "Aber ich hatte doch extra die 
aktuelle Seite 5 in der letzten Woche noch an Heinz-Dilbert geschickt 
und einen USB-Stick mit der Layoutdatei vom letzten Donnerstag ins Labor 
gelegt. Ach, Du hast das Layout von der Diskette in der Kaffeeküche 
verwendet? Kein Wunder, da ist ja noch Schaltplanseite 2 von vorletztem 
Dienstag enthalten, an der Uschi-Hildegard noch arbeitete."

Dieser Kunde arbeitete aber auch mit einem anderen externen Unternehmen 
zusammen, dessen Mitarbeiter während des Layoutens natürlich auch noch 
kleine Schaltungsänderungen durchführe, aber nicht mit dem Schaltplan 
synchronisierte, da dieser ja kundenseitig schon abgenommen und damit 
unantastbar war. Nun ja, da musste ich (kostenpflichtig!) natürlich sehr 
viel aufräumen. Und ich lieferte intern natürlich immer(!) vollständige 
ZIP-Dateien mit konsistenten Projektständen, die ich vor der Weitergabe 
aus meinem Versionskontrollsystem auscheckte. Und trotzdem schaffte es 
irgenwann einer der kundenseitigen Mitarbeiter, einen inkonsistenten 
Stand fertigen zu lassen und natürlich mir die Schuld dafür in die 
Schuhe zu schieben. Aber dank vollständiger Dokumentation meiner 
übergebenen Stände konnte ich sehr schnell nachweisen, dass die 
Inkonsistenz dadurch zustandekam, dass der Mitarbeiter nicht alle 
Dateien meiner Lieferung in deren Versionskontrollsystem eincheckte, 
sondern nur eine Teilmenge davon. Er dachte halt, die anderen Dateien 
hätten sich nicht geändert... Wofür enthält jedes System dann 
entsprechende Diff-Werkzeuge?

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

wenn ich Bilder sehe mit "Universalpads" für SMD und THT, dann muss ich 
sagen, dass ist praktisch gesehen Unsinn. Es läuft einem bei SMD 
Bestückung die Paste einfach durch das Loch weg.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Veit D. schrieb:
> wenn ich Bilder sehe mit "Universalpads" für SMD und THT, dann muss ich
> sagen, dass ist praktisch gesehen Unsinn. Es läuft einem bei SMD
> Bestückung die Paste einfach durch das Loch weg.

Unsinn ist leider nur das, was Du gerade von Dir gegeben hast und wovon 
Du Dich auch leiten lässt, von Deinem Hass.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

welchen Hass? Mir wurde sowas schon empfohlen und ich hatte festgestellt 
das es Mist ist. Ich kann das niemanden mit guten Gewissen empfehlen.

von Klaus F. (klaus27f)


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Veit D. schrieb:
> wenn ich Bilder sehe mit "Universalpads" für SMD und THT


Lieber Veit,
du scheinst hier was zu verwechseln... auf meiner Platine kommt 
überhaupt nichts vor mit SMD.
Nur KiCad bezeichet wohl auch die gebohrten Anschlusspin (meiner 
Kondensatoren) als "PTH-Pad".

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Veit D. schrieb:
> Mir wurde sowas schon empfohlen und ich hatte festgestellt
> das es Mist ist. Ich kann das niemanden mit guten Gewissen empfehlen.

Man hätte dir das Lesen und Verstehen von Texen empfehlen sollen, dann 
wäre dir aufgefallen, dass von mir in diesem Kontext etwas geschrieben 
worden war.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Klaus F. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> wenn ich Bilder sehe mit "Universalpads" für SMD und THT
>
>
> Lieber Veit,
> du scheinst hier was zu verwechseln... auf meiner Platine kommt
> überhaupt nichts vor mit SMD.
> Nur KiCad bezeichet wohl auch die gebohrten Anschlusspin (meiner
> Kondensatoren) als "PTH-Pad".

Lieber Klaus,

ich verwechsel nichts. Hier wird eine Platine mit Universalpads gezeigt.
Beitrag "Re: KiCad DRC Überschneidung Bohrung und Bestückungsdruck"

Was Gregor jetzt noch Aussagen möchte verstehe ich nicht. Weil er selbst 
schreibt ...
> ... Ferner habe ich auch sehr sonderbare Footprints, wo man z.B. sowohl
> ein SMD- als auch ein THT-Bauteil verwenden kann (Fotos mit Beispielen
> sind angehängt) ...

von Klaus F. (klaus27f)


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Veit D. schrieb:
> Lieber Klaus,
>
> ich verwechsel nichts.

Ok, gut soweit, das hatte ich nicht gesehen.
Meine Platine (ich bin Threadstarter) ist ja viel simpler.
Alles gut.

von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Veit D. schrieb:
> Was Gregor jetzt noch Aussagen möchte verstehe ich nicht. Weil er selbst
> schreibt ...
>> ... Ferner habe ich auch sehr sonderbare Footprints, wo man z.B. sowohl
>> ein SMD- als auch ein THT-Bauteil verwenden kann (Fotos mit Beispielen
>> sind angehängt) ...

Ganz einfach, die Leute, die dir in deiner erfundenen Geschichte 
angeblich etwas empfohlen haben, hätten dir vor allem 
Nachhilfeunterricht im Lesen und Verstehen von Texten empfehlen sollen, 
denn zum Thema Bestückung solcher Universalpads habe ich genau dahinter 
etwas geschrieben, was wichtig ist, was du aber absichtlich jetzt hier 
abgeschnitten hast. Es kann aber auch wirklich sein, dass bei dir 
irgendwelche Defizite vorliegen – deswegen hier nochmal die ganze 
Textpassage:

Zitat: „ (...) Ferner habe ich auch sehr sonderbare Footprints, wo man 
z.B. sowohl ein SMD- als auch ein THT-Bauteil verwenden kann (Fotos mit 
Beispielen sind angehängt) – das wird aber nur dort eingesetzt, wo man 
von Hand bestückt, bei Automatenbestückung muss man sich an die Vorgaben 
halten, damit sich die Teile z.B. nicht aufstellen, nicht wegfließen 
oder generell sich das Zinn nicht auf die große Padfläche verteilt und 
dann quasi nichts für das Bauteil übrigbleibt (...)”

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo Gregor,

dreister geht's nun von deiner Seite aus wirklich nicht.

a) das ist keine erfundene Geschichte, die andere Person ist hier im 
Forum aktiv
b) hatte ich die SMD Leds, um die es damals ging, von Hand bestückt, die 
andere Person hat THT Leds eingesetzt. Das gesamte Board wurde von uns 
beiden jeweils von Hand bestückt.
c) ich vertrage mich mit der anderen Person immer noch

Ich wollte hier nur zum Ausdruck bringen das ich nichts von den SMD-THT 
Pads halte, gar nichts, das war damals für mich ein einmaliger Versuch. 
Wenn du das nicht verstehen möchtest, dann ist das allein dein Problem. 
Kannst ja eh nur pöbeln.

: Bearbeitet durch User
von Gregor J. (Firma: Jasinski) (gregor_jasinski)


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Veit D. schrieb:
> Ich wollte hier nur zum Ausdruck bringen das ich nichts von den SMD-THT
> Pads halte, gar nichts, das war damals für mich ein einmaliger Versuch.

Tja, dann habt ihr vermutlich irgendetwas nicht richtig oder einfach 
falsch gemacht, denn wie man auf meinen Fotos sieht, funktioniert das 
Verlöten solcher Teile mit dem Lötkolben wunderbar. Oder es war vom 
Design/Ansatz völlig etwas anderes und du vergleichst jetzt Äpfel mit 
Birnen. Davon nichts halten darfst du natürlich, ist ja zum Glück nichts 
Verbotenes, solche Gefühle zu hegen oder Vorurteile und Abneigungen zu 
entwickeln, genauso wie es auch nicht zwingend notwendig ist, solche 
Pads zu gestalten und gelegentlich dort zu verwenden, wo man es für 
vorteilhaft und somit sinnvoll erachtet hat. Es ist einfach nur eine 
Option und Ausnahme in der ganzen großen Welt des Designs, denn für die 
Automatenbestückung oder Reflowlöten habe ich gesonderte, darauf 
abgestimmte Entwürfe.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Gregor J. schrieb:
> funktioniert das
> Verlöten solcher Teile mit dem Lötkolben wunderbar.

Veit D. schrieb:
> Es läuft einem bei SMD
> Bestückung die Paste einfach durch das Loch weg.

Finde den Fehler...
Aber Hauptsache erstmal ansatzlos die innere Drecksau rauslassen und 
sich so richtig fett im Ton vergreifen bevor man nachdenkt ob es 
irgendeine Situation geben kann in der das angemessen wäre.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

aha, jetzt kommt der Nachtreter.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leute, könnt ihr euch mal wieder einkriegen?

"Nachhilfe im Verstehen", "innere Drecksau rauslassen" – braucht ihr das 
wirklich?

Ich hatte es an anderen Stellen schon geschrieben, wann auch immer 
jemand dabei ist, einen anderen persönlich zu benennen, sollte er 
dreimal drüber nachdenken. In aller Regel ist derjenige dann gerade 
dabei, etwas zu formulieren, dass keinen weiterbringt, insbesondere 
nicht andere, die das Forum lesen. Man kann über technische Details 
diskutieren, keine Frage, aber bitte nicht in Form wie auch immer 
gearteter persönlicher Angriffe.

von Axel R. (axlr)


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Gregor J. schrieb:
> von Deinem Hass.

Ich hab soo drauf gewartet. Schon Schade, das es nichts zu gendern gab, 
den Moment, oder? Oder man das Wort noch mit "Hetze" kombinieren hätte 
können.

von Klaus F. (klaus27f)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> (dl8dtl)
>         (Moderator)


Danke für deinen Kommentar!

Meine Platine fertig seit dem 27.01.2025 14:29 .
Inzwischen auch bestellt, derzeit allerdings noch im Status Review, da 
sie bei jlcpcb derzeit Ferien haben (!).

Da hier nur noch Unfug kommt, bitte den Thread schliessen.

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