Hallo, habe einen Vorrat an div. älteren metrischen Schrauben. Dabei sind auch Schrauben, die eine gelbliche Oberflächenbeschichtung haben. Mit dabei sind auch Schrauben für die Luftfahrt. Und eben erfahre ich, dass Schrauben für die Luftfahrt i.d.R. cadmiert waren. Sieht dann so aus wie im Bild. Da gelbliche Schrauben aber auch chromatiert sein können, würde mich die Unterscheidung interessieren. Denn die chromatierte Oberflächenbeschichtung sieht eigentlich genauso aus wie die cadmierte Oberflächenbeschichtung im Bild. Wikipedia schreibt zum Aussehen der Farbe Gelb: "... entspricht eher einem abgetönten Goldton. Der Farbton ist oft etwas uneinheitlich und kann stellenweise ins Rötliche oder Grünliche übergehen" https://de.wikipedia.org/wiki/Chromatieren#Unterscheidung_von_Chromatierungsarten Wer kennt sich aus? Gustav
Gelb chromatiert sieht auch nicht anders aus als deine cadmierte, und es gibt noch gelb verzinkt und (Titan)nitriert und die modernen Ersatz-Beschichtungen. Also am Aussehen wirst du es nicht unterscheiden können.
Die Oberfläche cadmiert - oder auch vercadmet - war unmittelbar nach der Herstellung blassgelb und seidenmatt bis stumpfmatt. Verzinkt und chromatiert war eher glänzend und hatte von dunkelgelb über grün bis graubraun alle möglichen Farbschattierungen. Die spätere Variante verzinkt und gelb passiviert war überwiegend glänzend. Die Streubreite des Erscheinungsbilds ist allerdings so groß, dass das Aussehen keine eindeutige Identifizierung erlaubt.
Dieter W. schrieb: > Die Streubreite des Erscheinungsbilds ist allerdings so groß, dass das > Aussehen keine eindeutige Identifizierung erlaubt. Das habe ich befürchtet :-( Mir geht es in erster Linie darum, nicht in Kontakt mit dem giftigen Schwermetall Cadmium zu kommen. Also muss ich wohl nach jedem Hantieren in der Schraubenkiste die Hände waschen. Die Frage wäre nun, ob normales Händewaschen mit Seife ausreichend ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chromatieren https://de.wikipedia.org/wiki/Chrom(VI)-Verbindungen Wenn du dir nicht sicher bist und die Schrauben älter sind (insbesondere Militärische und Luftfahrtanwendungen) solltest du auch Chrom 6 (Chrom VI) bedenken!
Gustav K. schrieb: > Mir geht es in erster Linie darum, nicht in Kontakt mit dem giftigen > Schwermetall Cadmium zu kommen. Also muss ich wohl nach jedem Hantieren > in der Schraubenkiste die Hände waschen. Das Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen schreibt dazu das Folgende:
1 | Cadmium und seine Verbindungen werden in erster Linie über die Lunge und den Darm aufgenommen. Über Hautresorptionsraten im menschlichen Organismus sind keine Angaben verfügbar, minimale Hautresorption wurde im Tierversuch nachgewiesen. [1] |
> Die Frage wäre nun, ob normales Händewaschen mit Seife ausreichend ist.
Solange Du an den Schrauben nicht nuckelst oder sie Dir ins Bett legst,
dürfte die Gefährdung doch recht überschaubar sein. Der Wikipediaartikel
schreibt zu "Aufnahme und Gefahren":
1 | Cadmium wird vom Menschen hauptsächlich durch die Nahrung aufgenommen. Zu den cadmiumreichen Nahrungsmitteln zählen: |
2 | |
3 | - Leber, |
4 | - Kakao, |
5 | - (getrockneter) Seetang, Muscheln und andere Schalentiere, |
6 | - Sellerie, Blattgemüse wie Spinat und Mangold sowie Salat, |
7 | - Waldpilze (Zuchtchampignons enthalten wesentlich weniger), |
8 | - Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne und Leinsamen. |
9 | |
10 | Es wird empfohlen, täglich nicht mehr als 20 g Leinsamen zu sich zu nehmen.[...] |
11 | Auch Tabakrauch transportiert relativ große Cadmiummengen in die Lungen [...] [2] |
[1] https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/4696 [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Cadmium#Toxikologie Edit: Tag korrigiert.
:
Bearbeitet durch User
Schwierig. Einfach nur vom Ansehen wirst Du das nicht unterscheiden können. Wirklich einfache und für den Hausgebrauch taugliche Nachweisreaktionen gibt es auch nicht. Außerdem stören andere Metalle, die auch in/auf den Schrauben sein könnten, so dass Du am besten erst einmal einen Trennungsgang machen müsstest. Am "einfachsten" wäre noch die Glühröhrchenprobe. Dabei verdampfst Du das Cadmium und schlägst es als Metallspiegel an einer kälteren Stelle des Röhrchens ab. Mit dem Cd-Spiegel kann man dann ein bisschen "spielen" (verschiedene Farbreaktionen bieten sich da an). Aber: Cadmium verdampfen ist zwar "einfach" aber nicht wirklich eine gesunde Variante. Mach's wie immer bei der Arbeit: Nicht essen, nicht trinken, nicht rauchen. Hände waschen und/oder Handschuhe an.
Gustav K. schrieb: > Mir geht es in erster Linie darum, nicht in Kontakt mit dem giftigen > Schwermetall Cadmium zu kommen. Also muss ich wohl nach jedem Hantieren > in der Schraubenkiste die Hände waschen. Immer dieses Katastrophen-Denken. Die Metaller damals sind wohl alle an Cd-Vergiftungen gestorben ... > Die Frage wäre nun, ob normales Händewaschen mit Seife ausreichend ist. Ich würde vor dem Waschen mit Seife erst mal klären, ob die Chemikalie "Seife" nicht noch schlimmere Cd-Verbindungen fabriziert, die vielleicht erst recht haut-durchgängig sind ...
Jens G. schrieb: > Ich würde vor dem Waschen mit Seife erst mal klären, ob die Chemikalie > "Seife" nicht noch schlimmere Cd-Verbindungen fabriziert, die vielleicht > erst recht haut-durchgängig sind Macht sie nicht. Seife ist basisch. Damit löst Du Cd nicht. Auch kein CdO oder CdS. Cd geht nicht durch die Haut. Die Gefahr besteht im Einatmen oder Verschlucken.
Jens G. schrieb: > Gustav K. schrieb: >> Mir geht es in erster Linie darum, nicht in Kontakt mit dem giftigen >> Schwermetall Cadmium zu kommen. Also muss ich wohl nach jedem Hantieren >> in der Schraubenkiste die Hände waschen. > Immer dieses Katastrophen-Denken. Die Metaller damals sind wohl alle an > Cd-Vergiftungen gestorben ... Bitte vergiß nicht die Elektroniker, die aufgrund des bösen Zinn-Blei-Lots gestorben sind. Ich hätte es verstanden, die Vergütung mit Blick auf deren Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen zu hinterfragen, aber nicht, weil angeblich giftig. Diese ständige Händewaschrei ist auch krank, trägt die natürliche Schutzschicht ab. Nicht ohne Grund gibt es in Industriebereichen, wo man sich öfter waschen muß, spezielle Hautschutzsalben.
Manfred P. schrieb: > Bitte vergiß nicht die Elektroniker, die aufgrund des bösen > Zinn-Blei-Lots gestorben sind. Das Gedenken gilt bestimmt auch den früheren MA der Rizinusölindustrie. > Ich hätte es verstanden, die Vergütung mit Blick auf deren Beständigkeit > gegenüber Umwelteinflüssen zu hinterfragen, aber nicht, weil angeblich > giftig. > > Diese ständige Händewaschrei ist auch krank, trägt die natürliche > Schutzschicht ab. Nicht ohne Grund gibt es in Industriebereichen, wo man > sich öfter waschen muß, spezielle Hautschutzsalben. Viele vermeiden den Kontakt zur Natur, sonst kämen sie gar nicht aus dem Waschen heraus. Gute Köche und Gastronomen nutzen gerne die schwarzen Hygienedauerhandschuhe, um die eigene Haut zu schützen.
Np R. schrieb: > Mach's wie immer bei der Arbeit: Nicht essen, nicht trinken ... Leichter gesagt als getan. Schon futtert man einen Apfel und hat die Hände nicht gewaschen. Ungut, wenn man dann vorher cadmierte Schrauben in den Fingern hatte. Bisher war mir eben nicht klar, das diese goldfarben schillernde Oberflächenbeschichtung aus Cadmium bestehen könnte.
Gustav K. schrieb: > Schon futtert man einen Apfel und hat die > Hände nicht gewaschen. Das ist halt etwas ungünstig. Aber an einem Apfel wirst Du nicht sterben. Bist ja nicht Schneewittchen. Bei diesen Fragen muss man immer auch daran denken, dass es da (mindestens) zwei Risiko/Nutzen-Abwägungen gibt: - Für den Gesetzgeber, der ein "Verbot des Inverkehrbringens" beschließt, zählt, dass das Cd aus geologisch sicheren Lagerstätten abgebaut wird und durch Farben, Lacke, Kunststoffe usw. und durch unsere, ähem, Abfallhandhabung in geologisch unsichere Lagerstätten überführt oder gleich in aller Welt verteilt wird, wo sich das Zeug in der Nahrungskette anreichert, so dass der Top-Predator am Ende eine üppige Dosis davon bekommt. Das sind leider wir. - Für Dich als Individuum zählt erst einmal die unmittelbare Gefahr, die von ein paar Schrauben ausgeht. Die Dinger werden Dich nicht anspringen und beißen und auch nicht heimtückisch über Jahre vergiften und eines grausamen Todes sterben lassen. Also alles gut. Kein Risiko. Aber wo ist der Nutzen? Wenn Du Schrauben, die Du sowieso nicht brauchst, in Deiner Kiste behältst anstatt sie sachgerecht zu entsorgen? Kein Nutzen, aber das Risiko, dass sie irgendwann jemand einfach so in die Tonne haut.
Np R. schrieb: > Aber wo ist der Nutzen? Wenn Du Schrauben, die Du sowieso nicht > brauchst, in Deiner Kiste behältst anstatt sie sachgerecht zu entsorgen? Woher weist du, dass ich die Schrauben nicht (irgendwann) brauche? Das ist das alte Problem, wenn man Normteile bevorratet. Welche davon braucht man bei den nächsten Projekten und welche nicht ... Wenn ich alle goldfarbenen Schrauben entsorge (und das sind eine Menge), muss ich selbige wieder nachkaufen, weil sie dann im Sortiment fehlen. Macht nicht wirklich Sinn. Zumal am Ende nicht gesichert ist, ob die Schrauben auch wirklich cadmiert sind, oder nur chromatiert. Optisch lässt sich das ja nicht eindeutig auseinander halten, wie wir eben festgestellt haben.
Gustav K. schrieb: > ob die Schrauben auch wirklich cadmiert sind, oder nur chromatiert. Egal, auch Chrom VI ist nicht RoHS, und wenn die Schrauben älter sind, ist es noch kein Chrom VI Ersatz. Dennoch würde ich beide nicht wegschmeissen.
Wenn die Schrauben schön glänzen und die Farben schillern, dann sind sie höchstwahrscheinlich verzinkt und anschließend chromatiert. Ich habe Anfang der 1970er Jahre während meiner Lehre bei ABB noch selbst erlebt wie Stahlteile in der Galvanik so behandelt wurden. Wie weiter oben schon geschrieben waren die Cadmierungen eher matt.
Gustav K. schrieb: > Woher weist du, dass ich die Schrauben nicht (irgendwann) brauche? Ja, ich weiß. Ich bin ja selbst ein Hamster. Aber genau diese Schrauben brauchst Du ja offenbar nicht (nämlich cadmierte oder chromatierte). Sie sind Dir nur irgendwie in die Hände gefallen, und Du hast sie als "Asset" verbucht, weil sie von der Größe her irgendwann irgendwo passen könnten. Dabei täten es doch auch auf anderem Weg passivierte, die man problemlos online bestellen kann und in zwei Tagen sind sie da. Und chromatierte oder cadmierte dort zu verwenden, wo man sie eigentlich gar nicht braucht (und eigentlich auch gar nicht verwenden darf), nur weil zufällig das Maß stimmt?
Np R. schrieb: > Aber genau diese Schrauben brauchst Du ja offenbar nicht (nämlich > cadmierte oder chromatierte). Sie sind Dir nur irgendwie in die Hände > gefallen, und Du hast sie als "Asset" verbucht, weil sie von der Größe > her irgendwann irgendwo passen könnten. > Dabei täten es doch auch auf anderem Weg passivierte, die man problemlos > online bestellen kann und in zwei Tagen sind sie da. > Und chromatierte oder cadmierte dort zu verwenden, wo man sie eigentlich > gar nicht braucht (und eigentlich auch gar nicht verwenden darf), nur > weil zufällig das Maß stimmt? Wie kommt man auf einen derart unsinnigen Kommentar? Ich habe auch einige gelbe Schrauben im Bestand, die durchaus cadmiert sein könnten. Ob ich oder Gustav die so nicht brauchen, kannst Du nicht entscheiden. Was heißt "verwenden darf" - muß ich beim Bürgermeister beantragen, was ich verwenden darf? Ich nehme mir heraus, selbst zu wissen, ob eine Schraube geeignet ist. Ich werde ganz sicher keine Neuware bestellen, wenn passendes Material vorhanden ist, weil es nicht chic ist.
Gustav K. schrieb: > Zumal am Ende nicht gesichert ist, ob die Schrauben auch wirklich > cadmiert sind, oder nur chromatiert. Das ist auch völlig Wumpe. Die Dinger liegen brav in ihrem Fach und tun niemandem was. Und für den Fall der Benutzung gilt: Die Beschichtung wurde mit dem Ziel der Haltbarkeit aufgebracht. Also wirst Du beim normalen Berühren keine nennenswerten Mengen davon abreiben. Zur Beruhigung zieh' halt Handschuhe an und schlecke die Dinger nicht ab.
Gustav K. schrieb: > Mir geht es in erster Linie darum, nicht in Kontakt mit dem giftigen > Schwermetall Cadmium zu kommen. Also muss ich wohl nach jedem Hantieren > in der Schraubenkiste die Hände waschen. Die baden ganze Flugzeuge in Zink-Chromat, da wird bisschen Schraube wohl nicht so das Problem sein....
Michael B. schrieb: > Die Dinger liegen brav in ihrem Fach und tun niemandem was. Ist ähnlich wie mit verbleitem Lötzinn. Solange das auf der Spule und in der Lötkram-Kiste liegt, ist alles OK. Nur wenn man damit arbeitet, kann es problematisch werden. Und nein, ich ziehe zum Löten keine Handschuhe an. Beim Bleilot ist die Gefahr bekannt, dass von Schrauben eine ähnliche Gefahr ausgehen könnte, hätte ich mir nicht träumen lassen.
Gustav K. schrieb: > hätte ich mir nicht träumen lassen. Selbst viele Metalle enthalten eine erkleckliche Menge Blei, Automatenstahl, Messing, Alulegierung man merkt es am schwarzen Abrieb auf den Händen (kann aber auch Mangan sein). Und alte Farben mit Blei (bleiweiss, Menninge) oder Arsen (mintgrün heisst Arsenic).
Gustav K. schrieb: > Nur wenn man damit arbeitet, kann > es problematisch werden. Tja, das Leben ist eines der gefährlichsten! Es führt unweigerlich zum Tode.;-)
Michael B. schrieb: > Tja, das Leben ist eines der gefährlichsten! Es führt unweigerlich zum > Tode.;-) Aber es schult ungemein!
Gustav K. schrieb: > Mir geht es in erster Linie darum, nicht in Kontakt mit dem giftigen > Schwermetall Cadmium zu kommen. Cadmium ist in jedem Waldpilz, jeder Freilandkarotte nachweisbar. Sogar im arktischen Eis. Seit der Mensch Metalle verhüttet sind deren Spuren global verfolgbar, liegt am Wind. Toxischen Charakter bekommen sie aber erst, wenn in der Öffentlichkeit ohne Maß & Verstand auf der Giftigkeit herumgeritten wird: Cadmium gilt dann als der schiere, sichere Tod, kommt es näher als auf einen Kilometer heran, gehen die Sirenen im Kopf los und Abwehrmaßnahmen müssen getroffen werden. Es ist vollkommen unmöglich, Metalle vor dem Recyceln so zu sortieren, dass im neuen Produkt weder Spuren noch größere Anteile von Schwermetallen sich darin befinden, das geht beim Münzgeld los und hört bei der Konserve lange noch nicht auf. Es betrifft Armaturen der Trinkwasserversorgung ebenso wie das Tafelbesteck. Es gibt kein Entrinnen. Selbst Kunststoffe aus Fernost werden gern mit Metalloxiden eingefärbt, diese Pigmente sind billig und zudem dauerhafter als Öko-Farben aus dem Reformhaus. Michael B. schrieb: > Selbst viele Metalle enthalten eine erkleckliche Menge Blei, Korrekt. Jens G. schrieb: > Die Metaller damals sind wohl alle an Cd-Vergiftungen gestorben ... Nö, Unsereins lutscht aber auch keine Beilagscheiben :-) Ganz anders sieht's mit dem Schweißrauch aus. Manfred P. schrieb: > Ich werde ganz sicher keine Neuware bestellen, wenn passendes Material > vorhanden ist, weil es nicht chic ist. Eine ganze Weile habe ich mit der Anschaffung eines soliden Geigerzählers geliebäugelt, der Preis hat mich abgeschreckt. Große Mengen an Stahl kamen immer aus der Ukraine, und zur Produktion ist Schrott als Zugabe zum Kühlen der Schmelze obligatorisch. Wer weiß schon, was dort alles an kontaminiertem Material mit unter die Räder gekommen ist...
:
Bearbeitet durch User
Manfred P. schrieb: > Wie kommt man auf einen derart unsinnigen Kommentar? Denk noch einmal drüber nach. Du kommst schon drauf. > weil es nicht chic ist. Weil es mit "chic" nichts zu tun hat. Es ist ein klassisches Beispiel dafür, dass der Mensch sein individuelles Risiko anders bewertet als ein Risiko für die Allgemeinheit - selbst wenn er selbst zu dieser Allgemeinheit gehört. 1. individuelles Risiko Da war bei TO ja die große Sorge vorhanden selbst Gustav K. schrieb: > in Kontakt mit dem giftigen Schwermetall Cadmium zu kommen Deshalb hat er hier nachgefragt. 2. Risiko für die Allgemeinheit Nachdem ihm gesagt wurde, dass für ihn die Gefahr gering ist, ist die Erleichterung groß und das Thema erledigt. Dass der Gesetzgeber "nur" zum Schutze der Allgemeinheit das Inverkehrbringen von Cadmium in div. Zusammenhängen verbietet, damit Cadmium nur dort verwendet wird, wo es nicht anders geht und wo es dann anschließend sicher deponiert oder sogar recycelt werden kann, ist dann nicht so wichtig. Wenn man ein paar Cent sparen kann, indem man eine cadmierte Schraube dort einsetzen kann, wo sie gar nicht nötig (und daher auch nicht zugelassen) wäre, weil jede andere Schraube es auch getan hätte, dann kommt die Schraube halt da rein - und erreicht so genau das, was der Gesetzgeber vermeiden wollte: Niemand rechnet damit, dass da Cadmium drin ist. Das Ding fliegt irgendwann in den Müll (oder sonstwohin), das Cd landet im Grundwasser, dann in Gewässern, reichert sich in wasserlebenden Organismen an und landet schließlich als Fisch frisch auf dem Tisch. So what? Ich mag sowieso keinen Fisch...
:
Bearbeitet durch User
Na, die relativierungen vom Schmied gelten zwar im Allgemeinen - nicht aber in speziellen Fällen. Cadmierte Oberflächen gab es früher auch bei stabileren Steckverbindern, wie z.B. den Militär und Luftfahrtsteckverbindern. Diese wurden aber auch sehr gern zivil in hochpreisigeren Geräten als Lade oder Verbindungskabel eingesetzt. Und wenn man sich da dann die abgeriebene Beschichtung auf einem Ladestecker z.B. für Messgeräte ansieht, fragt man sich schon in wessen Fingern und auf welcher Wurstsemmel das Cadmium dann gelandet ist. War man sich früher nicht bewusst - aber heute muss das nicht mehr sein. Ist doch auch schon schlimm, wenn man sieht was so eine Nickelallergie im Bereich von Jeansnieten mit Beinen selbst bei seltenen Tragen anstellen kann.
C. D. schrieb: > Cadmium ist in jedem Waldpilz, jeder Freilandkarotte nachweisbar. Und? Wo genau ist jetzt das Argument? Willst Du mit Deinem Beitrag sagen: - Cadmium ist ein natürliches Element, sozusagen "bio", also alles gut. - Schwermetalle sind überall. Es gibt kein Entrinnen, und sterben müssen wir alle sowieso. - Schwermetalle kann man nicht gut recyceln, also braucht man deren Verwendung nicht einzuschränken. - Gifte sind nur giftig, wenn darüber geredet wird.
Bei eurer ganzen unsinnigen Diskussion kam mir der Refrain des schönen Lieds "Der Buba" von Arik Brauer selig ins Gedächtnis: Der Mensch stirbt nicht vom Gift Der Mensch stirbt nicht vom Tod Er stirbt vor lauter Todesangst Er stirbt, wenn man ihm droht Ja, das Leben ist eines der gefährlichen Dinge und endet meist mit dem Tod!
Gustav K. schrieb: > Mir geht es in erster Linie darum, nicht in Kontakt mit dem giftigen > Schwermetall Cadmium zu kommen. Also muss ich wohl nach jedem Hantieren > in der Schraubenkiste die Hände waschen. Eine cadmierte Schraube wird Dich nicht gleich umbringen, selbst dann nicht wenn Du Dir die Hände nicht danach wäschst. In meiner Firma wurde etwa 1984 auf gelb verzinkte Schrauben umgestellt. Bis dahin waren die halt cadmiert und an unseren Geräten waren einige dieser Schrauben verbaut. Man hat das damals viel lockerer gesehen. Am Ende macht die Dosis das Gift.
Gustav K. schrieb: > Beim Bleilot ist die Gefahr bekannt, dass von Schrauben eine ähnliche > Gefahr ausgehen könnte, hätte ich mir nicht träumen lassen. Vom ganzen Leben geht eine Gefahr aus.
Hans schrieb: > Man hat das damals viel lockerer gesehen. Nein. Man wusste damals schon genau so wie heute, dass das Zeug giftig ist - dass es aber niemanden beißt, wenn es als mikrometerdünne Schicht auf Metallteile aufgebracht wird. Da gibt es keine neuen Erkenntnisse. Und man ist auch nicht "cooler", weil man sich traut eine cadmierte Schraube anzufassen, ohne sich einzuscheißen. War es damals nicht und ist es heute nicht. Was sich allerdings geändert hat, ist, dass sich weitsichtige Menschen heute mehr Gedanken zum Verbleib von dem Zeug machen. Die Kurzsichtigen sind natürlich immer noch auf dem Trip "Ich bin cool und was interessieren mich die Anderen."
Np R. schrieb: > Was sich allerdings geändert hat, ist, dass sich weitsichtige Menschen > heute mehr Gedanken zum Verbleib von dem Zeug machen. Und als Ergebnis dieser "Gedanken" haben wir dann an der Flasche festgetütelte Schraubverschlüsse, Trinkhalme aus Papier und Bleigießen mit Wachs zu Silvester. Nicht zu vergessen die Fieberthermometer, die nicht funktionieren wenn man sie braucht weil Knopfzelle leer. Abber immerhin 2 Mio. weniger Tote durch Hg-Vergiftung pro Jahr? Der letzte echte Bringer in dieser Richtung war die Ablösung von verbleitem Sprit und das FCKW-Verbot. Alles Folgende ist einfach nur Symbolpolitik. Ich sehe hier keinerlei Eigenverantwortung mehr, nur noch Vollkaskomentalität und Regelungswahn.
Michael B. schrieb: > festgetütelte Schraubverschlüsse, Trinkhalme aus Papier Ja, bei manchen Regelungen fragt man sich, für welche Menschen die gemacht sind. Ich werfe die Verschlüsse nie weg. Ich brauche die doch, um die Flasche wieder zu zu schrauben. Andererseits weiß ich aber auch nicht, was da gerade für Menschen im Umlauf sind. Wenn man in manchen Gegenden Nordafrikas in die Landschaft schaut, glaubt man nicht, dass das Wüste ist. Das sieht eher aus wie eine äußerst fruchtbare Plastiktüten-Plantage. Was nicht heißen soll, dass Maghrebiner dreckiger sind als Deutsche. Was dem Einen seine Plastiktüte ist dem Anderen sein Cadmium. Michael B. schrieb: > Ich sehe hier keinerlei Eigenverantwortung mehr Naja, die war in D ja sowieso nie richtig modern. Eigenverantwortung würde bedeuten, dass man für seine eigene Pelle seine eigenen Entscheidungen trifft - und dann selber die Verantwortung trägt. Eigenverantwortung heißt ja nicht, dass man selber die Entscheidung trifft, welchen Risiken man Andere (oder die nebulöse Allgemeinheit oder die "Umwelt") aussetzen will - und welche Verantwortung man dann sowieso nicht tragen will. In der Praxis sieht das dann so aus, dass man hier nachfragt, wenn's um die eigene Pelle geht. Wenn etwas schief geht, muss die KV einspringen. Aber Entscheidungen für die Allgemeinheit trifft man leicht und freihändig. Für den eigenen Hintern reichte die Kompetenz nicht, für alle Anderen - ach, das muss man lockerer sehen.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.