Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pinbelegung von Akku NP-BX1 für Sony Kamera


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Roland H. (ev1)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi Leute,

ich möchte mir eine Akku Erweiterung für meine Kamera (Sony ZV-1) 
basteln.
Dazu benötige ich die Info, was sich hinter den Pins des 4-poligen Akkus 
verbirgt, siehe Bild.

+/- klar, 3,7V zwei Li-Ionen Zellen parallel
T für Temperatur?
C für ?

Kann mir hier jemand weiterhelfen?

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Tja. Einen ausgelutschten Akku opfern und aufmachen, das ist keine 
Option?

Die Kamera kann, so schreibt Sony, auch via USB mit Strom versorgt 
werden. Wäre das nicht eine einfachere Lösung?

von Roland H. (ev1)


Lesenswert?

Ja, das mit dem Akku öffnen wäre eine Option, habe nur leider keinen 
ausgelutschten. Habe nur zwei Stück und die sind noch nicht alt.
Wenn mir niemand weiterhelfen kann, dann werde ich natürlich einen 
opfern müssen.

Das mit dem USB ist natürlich auch eine Option, möchte aber keine 
Powerbank anschließen, sondern selbst etwas über einen Akkuadapter 
basteln. :)

Mich würde interessieren, ob eine darüber angeschlossene Zelle auch über 
die Kamera geladen wird und wie sicher ist das Ganze, wenn diese beiden 
Pins nicht benutzt werden.

Den Akkuadapter bekomme ich morgen, vllt. nehme ich den dann mal 
auseinander.

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Bei manchen Akkus wird über den 4. Akku eine Codierung gemacht, d.h. 
unterschiedliche Widerstände für unterschiedliche Kapazitäten. Muss hier 
aber nicht zwangsläufig so sein.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?

Harald A. schrieb:
> Bei manchen Akkus wird über den 4. Pin eine Codierung gemacht,
> d.h. unterschiedliche Widerstände für unterschiedliche Kapazitäten. Muss
> hier aber nicht zwangsläufig so sein.

Edit: Sorry, falschen Button für Korrektur erwischt

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

"C" kann auch für Communication stehen.

von Harald A. (embedded)


Lesenswert?


von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> ich möchte mir eine Akku Erweiterung für meine Kamera (Sony ZV-1)
> basteln.

Viel Glueck. Sony gehoert zu den ersten Firmen die im Akku ausgefeilte
Kommunikation mit Seriennummer und Keys verwendet haben. Die haben
vermutlich mehr Rechnenleistung im Akku als ein C64 aufbieten kann. :)

Vanye

von Roland H. (ev1)


Lesenswert?

Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!

Habe jetzt am Akku mal nachgemessen.

Zwischen "T" und "-" sind 75k, ohne Temperaturabhängigkeit und 
unabhängig der Polarität der Messstrippen. Das ist bei beiden mir 
vorliegenden Akkus so.
Im Internet habe ich auch eine Skizze gesehen, wo etwas von 75k zwischen 
"T" und "-" zu sehen war.

Den Adapter mit Kabel, den ich heute per Post erhalten habe, hat 
überhaupt keine Verbindung zwischen "T" und "-".

Für was die 75k dann sein sollen, weiß ich leider nicht. Vielleicht für 
einen Temperatursensor und die 75k sind ein Dummy Wert. Oder es ist eine 
Codierung.

Beim Akku als auch beim Adapter sind "-" und "C" fest miteinander 
verbunden, also 0 Ohm.
Eine Kommunikation auf C scheint es nicht zu geben bzw. kann ich mir 
nicht vorstellen.

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Roland H. schrieb:
> Das mit dem USB ist natürlich auch eine Option, möchte aber keine
> Powerbank anschließen, sondern selbst etwas über einen Akkuadapter
> basteln.

Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht, nicht?


Roland H. schrieb:
> Eine Kommunikation auf C scheint es nicht zu geben bzw. kann ich mir
> nicht vorstellen.

Es gibt Kamerahersteller, die ihre Akkus verdongeln, so daß die Kamera 
nur mit "Original"-Akkus funktioniert. Da wird mit einem µC o.ä. im Akku 
kommuniziert, um die "Original"-Kennung zu erhalten.

Möglich ist auch, daß ein nicht-Original-Akku zwar zum Entladen 
akzeptiert wird, aber nicht in der Kamera geladen werden kann.

von Roland H. (ev1)


Lesenswert?

Harald K. schrieb:

> Möglich ist auch, daß ein nicht-Original-Akku zwar zum Entladen
> akzeptiert wird, aber nicht in der Kamera geladen werden kann.

Werde ich testen und Rückmeldung geben, ob der Akku über die Kamera 
geladen werden kann. Wahrscheinlich nur, wenn der 75k Widerstand 
bestückt ist.
Werden wir sehen ...

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Werden wir sehen ...

Ja, Sony. Die schon vor 20Jahren einen Dallas Seriennummernchip im Akku 
hatten und InfoLithium erfunden haben. Aber erzaehl mal. .-)

Vanye

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Für JVC Kamera Akkus ("Data Battery") habe ich das mal rausgeschnüffelt:
Beitrag "JVC Data Battery Protokoll"
Aber vllt. musst du für Sony sowas gar nicht machen.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Roland H. schrieb:
> Beim Akku als auch beim Adapter sind "-" und "C" fest miteinander
> verbunden, also 0 Ohm.
> Eine Kommunikation auf C scheint es nicht zu geben bzw. kann ich mir
> nicht vorstellen.

Dann wäre es immerhin vorstellbar, dass mit Hilfe von 'C','+' und '-' 
während des Ladens eine präzise 3-Leitermessung der aktuellen 
Akkuspannung durchgeführt wird - ganz banale Analogtechnik, um 
unabhängiger von Kabel- und Kontaktierungsqualität zu werden.

: Bearbeitet durch User
von Roland H. (ev1)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:

> Dann wäre es immerhin vorstellbar, dass mit Hilfe von 'C','+' und '-'
> während des Ladens eine präzise 3-Leitermessung der aktuellen
> Akkuspannung durchgeführt wird - ganz banale Analogtechnik, um
> unabhängiger von Kabel- und Kontaktierungsqualität zu werden.

Stimmt, das würde Sinn machen. Auf die Idee bin ich nicht gekommen!

von Roland H. (ev1)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Für JVC Kamera Akkus ("Data Battery") habe ich das mal rausgeschnüffelt:
> Beitrag "JVC Data Battery Protokoll"
> Aber vllt. musst du für Sony sowas gar nicht machen.

Betreiben lässt sich die Kamera auf jeden Fall schonmal mit dem 
gekauften Adapter und einem Netzteil.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Stimmt, das würde Sinn machen. Auf die Idee bin ich nicht gekommen!

Nein, das wuerde ueberhaubt keinen Sinn machen. Es ist sozusagen Unsinn. 
:-)

Zum einen hast du in einem Akku immer den Chipset fuer die 
Notabschaltung bei ueber/unterspannung und Strombegrenzung.

Zum anderen laedt dann ein externes Ladegeraet immer (strombegrenzt) auf 
seine Sollspannung. (z.B 4.2V) Ladeschluss ist dann wenn die Spannung 
unter einem Grenzwert faellt. Irgendwas im 1-2stelligen mA Bereich. Da 
braucht man keine 3-Leitermessung weil die Stroeme so gering sind das 
man keinen Spannungsabfall hat.
Kein Hersteller wuerde fuer so eine banale Consumeranwendung so einen 
Aufwand treiben.

Vanye

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Kein Hersteller wuerde fuer so eine banale Consumeranwendung so einen
> Aufwand treiben.

Also erleuchte uns, welchen Sinn die direkte Verbindung von 'C' und '-' 
am Akku sonst haben könnte?
Ein TN-C-S-Netz wird es auch nicht sein ;-)

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Also erleuchte uns, welchen Sinn die direkte Verbindung von 'C' und '-'
> am Akku sonst haben könnte?

Mach Akku auf und zeige ein Bild um die Idee zu beweisen das etwas 
verbunden ist. :)
Und wiederlege meine physikalisch/begruendete Behauptung das 3-Leiter 
bei wenigen mA keinen Sinn macht. :-p

Vanye

von Adam P. (adamap)


Lesenswert?

Hier hast ein Schaltplan von einer Sony Kamera die auch so ein Akku 
verwendet:

https://www.eevblog.org/files/dsc-rx100m4.pdf

Da ist C für Temperatur.
Dort werden nur 3 Pins verwendet.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Mach Akku auf und zeige ein Bild um die Idee zu beweisen das etwas
> verbunden ist. :)

Nicht nochmal nötig: 4.tes Bild - Wasabi NP-BX1 – contact cover plate
("The C and – terminals use the same PCB pad.")

Harald A. schrieb:
> https://softsolder.com/2019/11/26/wasabi-np-bx1-teardown/

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Nicht nochmal nötig: 4.tes Bild - Wasabi NP-BX1 –

Wasabi? Nicht Sony? :-D

Mal abgesehen davon das man da nicht die Unterseite der Platine
sieht, man sollte von Nachbauten nicht zuviel ableiten. Das sind
ja oft moeglichst billige Teile. Manchmal funktionieren die sogar,
und dann bringt der Hersteller ein Nachfolgemodell mit demselben
akku raus wo er ganz bewusst etwas abfragt was er vorher nicht
gemacht hat. Ich hab z.B eine Kamera wo das so ist.
Oh..und es koennte auch von der Firmwareversion abhaengen,
die Hersteller sind das leider manchmal etwas erfinderisch.

Und wie ich schon sagte, Sony ist das nach meinen Erfahrungen
die Firma die da am meisten Aufwand reinsteckt.

Vanye

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Wasabi? Nicht Sony? :-D

Klar, Typenbezeichnung des Akkus passt, Messung an Sony NP-BX1 passt zu 
Photo. Nur Vanye R. passt das nicht.

Einziges Problem: Der Akkuhersteller Wasabi Power schreibt nicht "Sony" 
auf den Akku drauf, sondern wirbt sogar damit, dass er Akkus für viele 
verschiedenen Kameratypen anbietet.
https://www.wasabipower.com/

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Adam P. schrieb:
> Hier hast ein Schaltplan von einer Sony Kamera die auch so ein
> Akku
> verwendet:
>
> https://www.eevblog.org/files/dsc-rx100m4.pdf
>
> Da ist C für Temperatur.

Am Akku als "S" gekennzeichnet.


> Dort werden nur 3 Pins verwendet.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Adam P. schrieb:
> Dort werden nur 3 Pins verwendet.

Bei Canon sieht es nicht anders aus:
- Akku LP-E100 besitzt 4 Anschlüsse
- Canon Battery Charger LC-E10E kontaktiert alle 4 Pins
- Kamera verwendet 3 davon

von Roland H. (ev1)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Adam P. schrieb:
>> Dort werden nur 3 Pins verwendet.
>
> Bei Canon sieht es nicht anders aus:
> - Akku LP-E100 besitzt 4 Anschlüsse
> - Canon Battery Charger LC-E10E kontaktiert alle 4 Pins
> - Kamera verwendet 3 davon

Dann ist es für mich klar. Wenn der Charger 4 Pins verwendet, dann um 
die Spannung über separate Leitung zu erfassen, da die Ladegeräte doch 
mit hohem Strom laden und das die Spannung verfälschen kann, die im mV 
Bereich gemessen wird.

Hier geht es dabei nicht um Spannungsabfall über die Leitung, denn dann 
hätte man die Spannung an einem Pin parallel abgreifen können, sondern 
es geht um den Übergangswiderstand am Kontakt selbst.

Wenn der verunreinigt ist, dann können da beim Laden schnell mal ein 
paar mV abfallen, was zum Überladen und ggf. zum Entgasen des Akkus 
führen könnte.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Dann ist es für mich klar. Wenn der Charger 4 Pins verwendet, dann um
> die Spannung über separate Leitung zu erfassen,

Nein. Die Ladegeraete wollen in der Regel die Akkutemperatur wissen
damit die den Akku nicht abfackeln, besonders wenn sie noch schnell 
laden.
Und bessere Ladegeraete sollten auch nicht laden wenn du gerade von 
draussen rein kommst und der Akku noch -10Grad hat.

Traditionell war da frueher gerne nur ein 10k NTC drin, bei Nachbauten 
gerne mal nur durch einen Widerstand ersetzt. Was kann da schon schief 
gehen. :)

Vanye

von Roland T. (rolandt)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Nein. Die Ladegeraete wollen in der Regel die Akkutemperatur wissen
> damit die den Akku nicht abfackeln, besonders wenn sie noch schnell
> laden.
> Und bessere Ladegeraete sollten auch nicht laden wenn du gerade von
> draussen rein kommst und der Akku noch -10Grad hat.

Auch nein! Klar messen die Ladegeräte die Temperatur des Akkus. Wenn der 
Akku aber aufgrund Überladen zu heiß wird, ist es schon zu spät, und der 
Akku hat einen irreparablen Schaden!

Und ja, die Temperatur wird gemessen, um zum einen das Schnellladen zu 
ermöglichen und den Ladestrom bei zu hoher Akkutemperatur zu drosseln, 
und zum anderen aus Sicherheitsgründen, als letzter Notnagel, um den 
Ladevorgang abzubrechen, um beim Überladen ein Entgasen oder gar eine 
Explosion des Akkus zu verhindern.

LiIonen Akkus (nicht LiFePo) können ohne Probleme bei -10°C geladen 
werden, nur halt nicht mit dem maximal möglichen Strom. 
Kondenswasserbildung könnte eher das Problem in deinem beschriebenen 
Fall sein.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.