Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kugellagerabzieher für 608 (22m) enger Bauraum


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von Timo N. (tnn85)


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Benötige für einen Rotor einen Kugellagerabzieher mit sehr engen 
Platzverhältnissen seitlich und hinter dem Kugellager. Das Kugellager 
ist ein 608er (22mm Außenradius)

Folgende Abzieher wurden schon ausprobiert:
https://www.amazon.de/dp/B075MG8FSN
und
https://www.amazon.de/dp/B01AGKYL30
und ein zweibeiniger.

Leider ist das Flügelrad im Weg.

Jemand Ideen?

von Udo S. (urschmitt)


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Ist das Flügelrad stabil genug, dass du ein (altes) Stemmeisen 
vorsichtig dazwischen schlagen kannst um den Spalt zu vergrößern?

: Bearbeitet durch User
von Clemens S. (zoggl)


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Hebel die Dichtung raus, schlage mit einem Schraubenzieher den 
Kugelkäfig raus, schiebe die Kugeln zusammen und nimm den Außenring ab.

Jetzt hast du mehr Platz für den Abzieher.

Wenn das noch nicht reicht, kommt es auf dein Werkzeug an.

Schweißgerät? Schweiß einen Klumpen an den Außenring*

Flex? Schneide einen Schlitz in den Außenring*

Drehbank? Mach dir eine Buchse mit Kugellaufbahn und Gewinde

* und baue das Lager wieder zusammen und ziehe es ab

Sg

von Timo N. (tnn85)


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Nein, ist laut Aufschrift aus PA 6-GF30. Außerdem ist das Flügelrad 
konisch. Mit zunehmendem Abstand von der Welle (radial) neigt es sich in 
axialer Richtung zum Ende der Welle, so dass man seitlich nur im Winkel 
unter das Kugellager kommen kann. Es verdeckt das Kugellager beim Blick 
von der Seite komplett.

von Timo N. (tnn85)


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Clemens S. schrieb:
> Hebel die Dichtung raus, schlage mit einem Schraubenzieher den
> Kugelkäfig raus, schiebe die Kugeln zusammen und nimm den Außenring ab.

Ja. Schade. Im ersten Entwurf meines Beitrags, den ich leider aus 
Versehen geschlossen habe, habe ich geschrieben, dass ich es schon mal 
mit Zerstörungskraft abbekommen habe (in etwas so wie du beschrieben, 
dann mit Dremel abgeflext).
Habe schon oft so Dinge mit engen Platzverhältnissen gehabt und gehofft, 
dass es da ein Werkzeug für gibt, um mir den Aufwand zu ersparen. Beim 
Abflexen des Innenrings muss man sehr aufpassen, das Flügelrad/die Welle 
nicht zu zerstören. Es ist eine 8mm Welle. Mit Schweißgerät und meinen 
Erfahrungen damit mach ich das Ding kaputt.

von Michael L. (nanu)


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Timo N. schrieb:
> Ja. Schade. Im ersten Entwurf meines Beitrags, den ich leider aus
> Versehen geschlossen habe, habe ich geschrieben, dass ich es schon mal
> mit Zerstörungskraft abbekommen habe (in etwas so wie du beschrieben,
> dann mit Dremel abgeflext).

Na, wenn Du genug Platz da ist kannst Du ja in den Außenring 2 Schlitze 
für den Abzieher "reinflexen".

von Stephan S. (uxdx)


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Da scheint etwas viel Material an den Füssen des Abziehers zu sein, 
flex/schleif da mal etwas ab.

von Timo N. (tnn85)


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Stephan S. schrieb:
> Da scheint etwas viel Material an den Füssen des Abziehers zu sein,
> flex/schleif da mal etwas ab.

Danke, aber da müsste ich so viel Abflexen, dass nichts mehr übrig 
bleibt.
Ich muss ja zwischen den Lamellen des Flügelrads und dem Kugellager in 
den Spalt.
Außerdem ist der Abzieher Chinesiumqualität. Wenn man da zu viel 
abschleift, bricht eher der auseinander als ich das Kugellager abziehen 
kann.

von Stephan S. (uxdx)


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oh, die Lamellen stehen ja raus, wrmpflzxq

von Michael L. (nanu)


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Timo N. schrieb:
> Außerdem ist der Abzieher Chinesiumqualität. Wenn man da zu viel
> abschleift, bricht eher der auseinander als ich das Kugellager abziehen
> kann

Dann schau halt in Deinen Werkzeugkasten, was noch so drin rumliegt. 
Manchmal reicht es auch, das Lager mit einer Gripzange zu packen und mit 
dem Kunststoffhammer auf die Welle zu klopfen. Zudem hilft oft, das 
Lager mit z.B. einem Fön zu erwärmen.

von Daniel F. (foxi_the_daywalker)


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Ein Lagerabzieher mit Trennmesser passt vermutlich auch nicht.

Aber vielleicht könnte man ein sehr kleines Trennmesser verkehrt herum 
verwenden und so zusammenschrauben, dass es wie eine stramme Lagerbuchse 
wirkt.

Grüße
Daniel

von Clemens S. (zoggl)


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und die Welle solltest du abschleifen. Das Ende sieht aus, als hätte da 
schon wer mit dem Hammer gewütet.

von Armin X. (werweiswas)


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Den Lagerdichtring abnehmen. Den Lagerkäfig gegenüberliegend aufbrechen. 
Zwei M6 oder M8 Schrauben ihres Kopfes berauben und T-förmig 
zurechtschleifen so dass sich diese durch drehen in die Kugellaufbahn 
einklinken lassen. Dann eine geeignete Abstützung zur Welle fabrizieren 
und das Lager abziehen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Es gibt auch Kugellagerabzieher, die aus zwei bzw. drei verlängerten, 
abgeflachten Kugeln bestehen, die man in den Kugelkäfig hineinsteckt und 
dort verriegelt. Bei einem geschlossenen Kugellager muss man hierfür 
natürlich die Abdeckungen entfernen. Ggf. muss auch der Kugelkäfig 
entfernt oder beschädigt werden.

Exemplarisch:
https://www.ebay.de/itm/276507257872

von Wolf17 (wolf17)


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Vielleicht geht das kleinste Modell 35x45, 4,39€
https://de.aliexpress.com/item/1005007009617861.html
das 40x80 Modell hat sich schräg, vorn auf unter 3mm auslaufend 
abflachen lassen, bei immer noch 11mm L-Überstand.
 Beim kleinsten Modell sind bestimmt <2mm drin, besonders wenn man den 
Überstand stark reduziert.
Bei allen Modellen kann man die beiliegenden Schrauben durch 
Gewindestangen ersetzen, damit steigt der mögliche Lagerdurchmesser 
wesentlich.

Das schon probierte https://www.amazon.de/dp/B075MG8FSN entspricht etwa 
dem 38x65 Modell.

: Bearbeitet durch User
von Jan S. (Firma: Eigenbau) (vox_equus)


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von Timo N. (tnn85)


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Michael L. schrieb:
> das Lager mit einer Gripzange zu packen und mit
> dem Kunststoffhammer auf die Welle zu klopfen. Zudem hilft oft, das
> Lager mit z.B. einem Fön zu erwärmen.

Schon probiert. Werde mir aber wahrscheinlich ne bessere von Knipex 
holen. Die Alte ist zu weich. Fön hab ich natürlich auch schon verwendet 
und dabei leider das Flügelrad etwas angeschmort. Die Passung ist 
ziemlich "pressig". Da hat sich nichts bewegt.

Armin X. schrieb:
> T-förmig
> zurechtschleifen

Interessat. Das mit dem T-förmig anschleifen ohne Kopf verstehe ich aber 
nicht ganz. Du meinst, dass dann vor sozusagen zwei Haken sind?

Andreas S. schrieb:
> Es gibt auch Kugellagerabzieher, die aus zwei bzw. drei verlängerten,
> abgeflachten Kugeln bestehen

Danke.Glaube da bin ich schon drübergestolpert. Muss ich mir mal 
ansehen. Es ist halt nur ein 608er mit 22mm Außendruchmesser / 8mm 
Innendurchmesser.

Wolf17 schrieb:
> Vielleicht geht das kleinste Modell 35x45, 4,39€
> https://de.aliexpress.com/item/1005007009617861.html

Wolf17 schrieb:
> Das schon probierte https://www.amazon.de/dp/B075MG8FSN entspricht etwa
> dem 38x65 Modell.

Das ist genau das auf meinem Foto. Auf einem der Produktbilder sieht man 
einen Abzieher mit einer Hand daneben. Das ist aber nicht das Modell, 
dass man bekommt. Eventuell ist das das 35x45er Modell von Aliexpress. 
Ich glaube aber, dass auch das zu dick ist. Genau dieses Maß wird 
komischerweise nirgends angegeben.

Dachte auch an sowas:
https://de.aliexpress.com/item/1005006856871371.html

Aber vermutlich bricht der auch gleich, bei so wenig Materialstärke.

von Timo N. (tnn85)


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Jan S. schrieb:
> https://www.ebay.ch/itm/274739281659?

Mit einem Trennmesser komme ich nicht darunter.

von Wolf17 (wolf17)


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Timo N. schrieb:
> Genau dieses Maß wird komischerweise nirgends angegeben.

"D" im Maßbild. Ich halte schleifen auf 2 mm mit kurzem L beim 35x45er 
für möglich. Das ist auf jeden Fall stabiler wie der Polabzieher.

Schon mal mit Hölzchen oder Bohrerhälsen und Pinzette probiert, wie viel 
mm Platz direkt am Rand hinter dem Lager eigentlich ist?
Mir scheint ehr der Zugschaft an die Lamellen zu stoßen.
Einfach das 4,39 Teil passend kleinschleifen.

von Michael L. (nanu)


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Timo N. schrieb:

> Schon probiert. Werde mir aber wahrscheinlich ne bessere von Knipex
> holen. Die Alte ist zu weich.

Wenn Du es mit der billigen aus dem Baumarkt nicht schaffst, wird's mit 
einer von Knipex auch nicht gehen.

> Fön hab ich natürlich auch schon verwendet
> und dabei leider das Flügelrad etwas angeschmort.

Ich habe mit Bedacht "erwärmen" geschrieben und auch an einen Haarfön 
gedacht.

> Die Passung ist ziemlich "pressig". Da hat sich nichts bewegt.

Dann machst Du was falsch. Auf dem Foto des Ausgangspost sieht man doch, 
daß man hinter den Außenring greifen kann, auch wenn es nur ein paar 
Millimeter Platz sind.

von Timo N. (tnn85)


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Wolf17 schrieb:
> "D" im Maßbild.

D im Maßbild ist die dicke der Auflagefläche, auf der dann der äußere 
Kugellagerring sitzt.
Ich versuchs mal mit dem billigen 35x45er Aliexpressteil. Bei 4,39€ 
würde ich das auch für den Versuchs zerstören können. Das Amazonteil 
38x65 geht zurück.

Michael L. schrieb:
> Wenn Du es mit der billigen aus dem Baumarkt nicht schaffst, wird's mit
> einer von Knipex auch nicht gehen.

Brauch ich aber sowieso. Mit der aus dem Baumarkt, wo die Greifzähne 
schon zerdrückt sind, bin ich immer abgerutscht - auch bei anderen 
Dingen.

Michael L. schrieb:
> Ich habe mit Bedacht "erwärmen" geschrieben und auch an einen Haarfön
> gedacht.

Klar, hab das aber leider zu spät gesehen und ja schon vor deinem 
Beitrag versucht. Es wurde auch sehr punktuell erwärmt. Also wird es mit 
dem Haarfön dann auch nicht reichen. Wollte ursprünglich mit einem 
Induktionsheizer ran, aber der funktioniert nicht.

Michael L. schrieb:
> Dann machst Du was falsch. Auf dem Foto des Ausgangspost sieht man doch,
> daß man hinter den Außenring greifen kann, auch wenn es nur ein paar
> Millimeter Platz sind.

Mit was soll ich dahintergreifen? Auf dem Flügelrad darf ich mich nicht 
abstützen zum raushebeln.
Was mache ich falsch?
Die Presspassung ist eben so fest, dass ich es mit ner WaPuZange nicht 
abziehen kann, auch wenn ich die Welle vorher erwärme.

Ausgangsfrage war eigentlich sowieso, ob es einen passenden Abzieher 
gibt und nicht wie man es mit anderen Hilfsmitteln mit 
Aufwand/Zerstörung schafft. Das bekomme ich sicher irgendwie hin. Aber 
scheint ja keiner so einen zu kennen.

Die Innenlagerabzieher, die den Innenring greifen kann ich übrigens 
wahrscheinlich nicht verwenden, da die allesamt scheinbar für größere 
Kugellager bestimmt sind.
"Anwendbare Lager: 
6005/6006/6007/6008/6009/6010/6205/6206/6207/6208/6209/6210/6305/6306/63 
07/6308/6309/6310"
Hab die aber mal angeschrieben, ob auch 608er damit gehen.

von Michael L. (nanu)


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Timo N. schrieb:

> Michael L. schrieb:
>> Wenn Du es mit der billigen aus dem Baumarkt nicht schaffst, wird's mit
>> einer von Knipex auch nicht gehen.
>
> Brauch ich aber sowieso. Mit der aus dem Baumarkt, wo die Greifzähne
> schon zerdrückt sind, bin ich immer abgerutscht - auch bei anderen
> Dingen.

Die Gripzange so ansetzen, daß sie parallel zum Lüfterrad liegend, das 
Lager umschließt. Dann mit dem Kunststoffhammer oder Hammer mit 
Unterlage, aber keinesfalls mit einem Metallhammer direkt, auf die Welle 
klopfen/schlagen. Sollte dabei dennoch das Lager aus der Zange rutschen, 
dann eine Lage Gummi zwischen Lager und Zange.

> Mit was soll ich dahintergreifen? Auf dem Flügelrad darf ich mich nicht
> abstützen zum raushebeln.

Z.B. mit angeschliffenen, je nachdem wie viel Platz zum Greifen da ist, 
Schraubenköpfen.

> Ausgangsfrage war eigentlich sowieso, ob es einen passenden Abzieher
> gibt und nicht wie man es mit anderen Hilfsmitteln mit
> Aufwand/Zerstörung schafft. Das bekomme ich sicher irgendwie hin. Aber
> scheint ja keiner so einen zu kennen.

Abzieher gibt's in allen Größen. Da aber keiner weiß, wie die Maße der 
Freiräume in Deinem Fall sind, wirst Du wohl selbst suchen müssen. Wenn 
man so was aber womöglich nur 1x nutzt, bastelt oder improvisiert man 
sowas halt selbst.

von Matthias B. (turboholics)


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Lager mit Flex einschneiden bis der innere Ring irgendwo 
durchgeschnitten ist, dann fällts von alleine ab.

VG

von Martin L. (makersting)


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Komische Motorwelle ohne Zentrierbohrung.

von Stephan S. (uxdx)


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Armin X. schrieb:
> Den Lagerdichtring abnehmen. Den Lagerkäfig gegenüberliegend aufbrechen.
> Zwei M6 oder M8 Schrauben ihres Kopfes berauben und T-förmig
> zurechtschleifen so dass sich diese durch drehen in die Kugellaufbahn
> einklinken lassen. Dann eine geeignete Abstützung zur Welle fabrizieren
> und das Lager abziehen.

Timo N. schrieb:
> Interessat. Das mit dem T-förmig anschleifen ohne Kopf verstehe ich aber
> nicht ganz. Du meinst, dass dann vor sozusagen zwei Haken sind?

Beim 608 hat der Aussenring die Masse 7x7 mm, da brauchts eine M3 (evtl 
sogar M2,5 oder M2,2), der Kopf wird so abgeschliffen

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Mit einem angepassten 35x45er geht es bestimmt.

Wenn es eilt, könnte man die Plastikdichtung entfernen und 
Käfig/Kugeln/Aussenring mit Gewalt entfernen. Dann ist aussen Platz für 
den Abzieherarm.
Das geht aber nur, wenn man dann noch hinter den Innenring greifen kann! 
Wenn der auf einem hohen Achsabsatz aufliegt, geht hintergreifen nicht.
Also muss man VORHER schauen, ob man das mittels Spiegel klären kann. 
Gibt es eine Konstruktionszeichnung, oder hat jemand eine 
Vergleichsachse?

Wenn die Innenring-Kugelbahn tief genug ist könnte MÖGLICHERWEISE dann 
der kräftig zugespannte Abzieher dort doch noch halten.
Hat das schon mal jemand erfolgreich gemacht?

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Wolf17 schrieb:
> Das geht aber nur, wenn man dann noch hinter den Innenring greifen kann!
> Wenn der auf einem hohen Achsabsatz aufliegt, geht hintergreifen nicht.

Das tut er aber, ganz sicher. Sonst ergäbe diese Lagerung des Ankers 
keinen Sinn.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Michael L. schrieb:
> Das tut er aber, ganz sicher.
Ein 608er Innenring ist 2,1mm hoch. Bei 1mm Absatz könnte es gerade so 
reichen. Wahrscheinlich ist er höher, sonst wäre es ja zu einfach. :-(

von Dieter B. (debe)


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Mir der Flex in den Aussenring einen so breiten Schlitz schleifen, dass 
der Abzieher da rein passt. Auf der gegenüberliegen Seite auch einen 
Schlitz einschleifen. Da hat der Abzieher dann genug halt.

Oder den Aussenring im Schraubstock kaputtknacken. Das geht, der 
Schraubstock sollte natürlich stabil sein.

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Kälte auf die Welle sprühen.
Das geht besser, wenn man nicht den vollen Sprühdruk wirken lässt,
sonder eher sachte sprüht, sodass einzelne Tropfen Kältemittel
raus kommen und die dann auf die Welle gibt.
Sonst kühlt das Lager zu stark gleichzeitig mit ab

von Timo N. (tnn85)


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Wärme/Kälte alles probiert. Erst mit Wärme alles heiß gemacht und dann 
Kältespray nur zentriert auf die Welle.
Ich glaube die Wärmeleitfähigkeit ist auch zu hoch, dass ich da 
irgendein Temperaturgefälle erzeugen könnte.
Normal reicht Wärme aus, da Welle und Lager unterschiedliche 
Wärmeausdehungen haben und der Ring sich stärker ausdehnt.

Ich hab davor das alter Lager runtergemacht und dort war der Käfig schon 
defekt. Deshalb habe ich dort dann "nur" noch den Innenring entfernen 
müssen.
Der sitzt aber natürlich auf einem Absatz und man kommt dort auch nicht 
dahinter.
Auch beim Aufpressen des jetzigen Lagers hat aufwärmen mit Heizplatte 
nicht viel gebracht. Es ging nur mit ordentlich Druck drauf, obwohl die 
Welle vorher schön poliert/eingeölt wurde und mit Kältespray abgekühlt.

Warum jetzt der ganze Trouble? Ich hab das Lager etwas zu stark 
aufgepresst und es schleift. Der Motor ist ein elektrisch kommutierter 
Reluktanzmotor und findet es in den niedrigen Drehzahlstufen scheinbar 
nicht so witzig.

Warum ich nach einem Abzieher gefragt habe: Hatte schon bei vielen 
Reparaturen enge Platzverhältnisse und wollte eine allgemeiner Lösung. 
Zerstören und dann abziehen ist sicher fast immer möglich. Kostet aber 
immer ziemlich Zeit und zerstört eben das Lager und eventuell mehr.

Die Methode mit der T-Hammerkopfschraube in die Kugelrillen kannte ich 
noch nicht. Schau ich mir mal an.

von Christian M. (likeme)


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Mit dem Dremel den äußeren Lagerring zerdremeln. Mit dem Hammer dann den 
ebenfalls angesägten Innenring spalten, Schutzbrille nicht vergessen. 
Später dann die Welle ins Kühlfach legen und das neue Lager handwarm 
draufschieben. serientaugliche Methoden gibt es da nicht wirklich. Du 
müsst praktisch immer neues "Werkzeug" bauen.

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)



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Habs jetzt mit nem Abzieher Marke Eigenbau geschafft. M6 Gewindestab auf 
ca. 3mm flach abgeschliffen, dann besagtes "T" fabriziert (wobei es eher 
wie eine Art Kugelgelenk aussieht). Zwei Stück davon gefertigt und einen 
weiteren M6- Gewindestab als Stütze auf die Welle. Die Zwei 
T-Gewindestäbe in den Freiraum der zusammengepressten Kugeln, um 90° 
gedreht und dann rausgedrückt. Abstand der beiden Stäbe zueinander 15mm. 
Abstand zum mittleren Stab 7,5mm. Leider wenig Platz für die M6 Muttern, 
aber ging irgendwie. Leider kein Edelstahlgewindestab gehabt und nur 
galvanisch verzinktes  Material, was für sowas eigentlich viel zu weich 
ist, aber es ging.

Was ich nicht versteh ist, warum das Flügelrad beim Aufstecken soweit 
über den Absatz schaut, worauf eigentlich der Innenring des Kugellagers 
liegen sollte. Das Blechpaket des Rotors müsste sich verschoben haben, 
aber beim letzten Einsatz zusammengebaut im Motor war das Blechpaket des 
Rotors eigentlich kolinear mit dem Blechpaket des Stators. Wenn ich das 
verschieben würde, würde der Rotor über den Stator herausschauen und 
keine gute Kopplung vorliegen.

von Clemens S. (zoggl)


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Timo N. schrieb:
> Leider kein Edelstahlgewindestab gehabt und nur galvanisch verzinktes
> Material, was für sowas eigentlich viel zu weich ist, aber es ging.

Edelstahl (V2A) entspricht einer 4.4er Schraube. Das ist auch die 
normale Bauhaus Gewindestange. 9.9er oder noch höher gibt es, ist aber 
eher selten

von Frank O. (frank_o)


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Jan S. schrieb:
> https://www.ebay.ch/itm/274739281659?

Genau so was brauchst du!
Die sind genau dafür gemacht.

von Timo N. (tnn85)


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Clemens S. schrieb:
> Edelstahl (V2A) entspricht einer 4.4er Schraube. Das ist auch die
> normale Bauhaus Gewindestange. 9.9er oder noch höher gibt es, ist aber
> eher selten

Ach echt, wusste ich nicht?
Hornbach (mein Markt der Wahl) hat A2 Gewindestangen. Allerdings ohne 
Angabe der Festigkeit.
Hornbach Sechskantschrauben aus Edelstahl haben M6 haben einen "A2-70" 
Aufdruck = 700N/mm² Zugfestigkeit.
Hornbach Sechskantschrauben Stahl galv. verzinkt  hab ich jetzt welche 
mit 8.8 Aufdruck gefunden (allerdings M8). Also 800N/mm².

Wenn das auch für die Gewindestangen zutrifft, dann hättest du Recht, 
dass Edelstahl gar nicht besser ist. Finde so eine Info gehört in die 
Daten auf der Webseite.

Frank O. schrieb:
> Jan S. schrieb:
>> https://www.ebay.ch/itm/274739281659?
>
> Genau so was brauchst du!
> Die sind genau dafür gemacht.
Kann vom seitlichen Abstand her kein Trennmesser darunter bekommen. 
Insofern nein, brauch ich nicht dafür. Für andere Sachen aber 
vielleicht.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Du kannst eine größere Scheibe drauf schweißen und dann mit einem 
gewöhnlichen Klauenabzieher das Lager abziehen.

von Clemens S. (zoggl)


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Timo N. schrieb:
> Wenn das auch für die Gewindestangen zutrifft, dann hättest du Recht,
> dass Edelstahl gar nicht besser ist. Finde so eine Info gehört in die
> Daten auf der Webseite.

Hier steht es in den Artikeldetails.
4.8. (Gibt aber auch 8.8)

https://www.bauhaus.at/gewindestangen/profi-depot-gewindestange-vz/p/20499624

von C. D. (derschmied)


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Timo N. schrieb:
> Wenn das auch für die Gewindestangen zutrifft, dann hättest du Recht,
> dass Edelstahl gar nicht besser ist. Finde so eine Info gehört in die
> Daten auf der Webseite.

https://www.reyher.de/unternehmen/aktuelles/detail/farbkennzeichnung-fuer-gewindestangen/

(Preisgünstiger)Rostfreier Stahl ist in seinen Eigenschaften lange schon 
nicht mehr verläßlich, da hilft nur totschlagen durch massive 
Überdimensionierung.

von Armin X. (werweiswas)


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Timo N. schrieb:
> Habs jetzt mit nem Abzieher Marke Eigenbau geschafft.

Danke fürs (bebilderte)Feedback. ;-)

Es muss nicht immer super High Tech und teuer sein.

: Bearbeitet durch User
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