Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Triac Drehzahlsteller


von Michael S. (michael65589)


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Hallo,

der Drehzahlsteller ist aus einer Bohrmaschine, zu der es leider keine 
Ersatzteile mehr gibt. Die Maschine läuft aktuell immer auf voller 
Drehzahl. Sprich die Drehzahl lässt sich über den Poti nicht mehr 
einstellen.
Der Triac ist ein BTB41-600. Der ist okay und hat keinen Kurzschluss. 
Der Poti (47kOhm) ist auch OK.
Das IC hat die Bezeichnung 14 743. Das IC hat 18 Pins. Die Vergußmasse 
lässt sich relativ gut entfernen, wenn sie warm ist.

Hat jemand eine Idee was das für ein IC sein könnte? Die gängingen PWM 
Controller, die mir bekannt sind, haben alle keine 18 Beinchen.

Danke.

Gruß
Michael

von H. H. (hhinz)


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Wie alt ist die Maschine? Das könnte durchaus ein µC sein.

von Michael S. (michael65589)


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Die muss mindestens 30 Jahre alt sein, weil die PLZ auf dem Typenschild 
noch 4-stellig ist.

von H. H. (hhinz)


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Michael S. schrieb:
> Die muss mindestens 30 Jahre alt sein, weil die PLZ auf dem
> Typenschild
> noch 4-stellig ist.

Es bleibt dabei, das kann ein µC sein.

Aber auch ein U211B wäre denkbar.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Welche Maschine genau?

Für einen einfachen Triacsteller sind da recht viele Elkos verbaut, das 
IC ist zur Linearisierung des Drehmomentverlaufes/Drehzahlstabilisierung 
über Back EMF oder ähnlich drin.

Da solche Schaltungen gern an recht warmen Stellen im Gerät sitzen würde 
ich eher auf einen ausgetrockneten/high ESR Elko tippen.

von Michael S. (michael65589)


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Ja kann sein. Das Gate des Triacs ist über einen 47 Ohm Widerstand 
direkt an dem IC angeschlossen. Wäre aber für einen uC dann eher 
untypisch, oder?

von Michael S. (michael65589)


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Das ist eine Magnetbohrmaschine. Die wird per Magnet am Träger, oder was 
auch immer befestigt, um dann große Löcher winklig zu bohren.

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (michael65589)


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Thomas R. schrieb:
> Welche Maschine genau?
>
> Für einen einfachen Triacsteller sind da recht viele Elkos verbaut, das
> IC ist zur Linearisierung des Drehmomentverlaufes/Drehzahlstabilisierung
> über Back EMF oder ähnlich drin.
>
> Da solche Schaltungen gern an recht warmen Stellen im Gerät sitzen würde
> ich eher auf einen ausgetrockneten/high ESR Elko tippen.

Sind ja "nur" 6 Elkos, ich baue die aus und werde die prüfen.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Michael S. schrieb:
> Der Triac ist ein BTB41-600. Der ist okay und hat keinen Kurzschluss.

Wie hast Du den gemessen?

Denke dass der trotzdem 'angeschossen' ist. Der Controller wäre möglich, 
aber eher unwarscheinlich. Eher noch ein Transistor, wenn da noch etwas 
zwischen uC und dem Triac ist.

von H. H. (hhinz)


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Michael S. schrieb:
[µC]
> Ja kann sein. Das Gate des Triacs ist über einen 47 Ohm Widerstand
> direkt an dem IC angeschlossen. Wäre aber für einen uC dann eher
> untypisch, oder?

Man würde bei einem BTB41 mehrere Pins parallel erwarten.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael S. schrieb:
> Hat jemand eine Idee was das für ein IC sein könnte

Vermutlich U211
https://bg-electronics.de/datenblaetter/Schaltkreise/U211B.pdf

Die 15k2W Vorwiderstand und 47 Ohm passen dazu  die Elkos auch.

vgl. mit Datenblatt beispielschaltung.

von Thomas R. (thomasr)


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Michael B. schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Hat jemand eine Idee was das für ein IC sein könnte
>
> Vermutlich U211
> https://bg-electronics.de/datenblaetter/Schaltkreise/U211B.pdf
>
> Die 15k2W Vorwiderstand und 47 Ohm passen dazu  die Elkos auch.
>
> vgl. mit Datenblatt beispielschaltung.

Der U211B ist aber laut DaBla nur für Regelung mit Feedback vorgesehen? 
Kennst du eine Applikationsschaltung ohne?

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Regelung mit Feedback

Ob nicht irgendwo eine Spule ist und die Platine neben der Motorachse 
montiert ist ?

von Michael S. (michael65589)


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Michael B. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Regelung mit Feedback
>
> Ob nicht irgendwo eine Spule ist und die Platine neben der Motorachse
> montiert ist ?

Die Platine ist tatsächlich über der Motorachse montiert. Die Achse ist 
in etwa unter dem 15kOhm Widerstand, im 90° Winkel.

Hab mir gerade das Datenblatt des U211B angesehen. Der Triac ist über 
den 47 Ohm Widerstand an Pin 4 des IC angeschlossen. Das würde laut 
Datenblatt passen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Der Sensor kann eine Drossel in Widerstandsbauform sein, und weil die 
sehr dünnen Draht hat, bricht der gerne mal. Ein bekannter Fehler.

von Michael S. (michael65589)


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Hab die Feedback-Drossel gefunden. Die ist über zwei Steckkontakte mit 
der Platine verbunden. Muss mal prüfen ob die Drossel noch OK ist.

Unter dem Mikroskop sieht man das sie nicht gesteckt ist :-(
Aber sie scheint noch ganz zu sein. Das Multimeter zeigt 115Ohm an.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Na also! Jetzt weiß man ja welches IC das sein sollte und wie die 
grundsätzliche Schaltung dann aussieht. Wenn die Drossel wirklich ok 
sein sollte (geht gerne kaputt, siehe die ganzen Bosch MUM5 
Küchenmaschinen) dann weiterhin erst Elkos. Das IC ist ziemlich 
robust...

von Michael S. (michael65589)


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Thomas R. schrieb:
> Na also! Jetzt weiß man ja welches IC das sein sollte und wie die
> grundsätzliche Schaltung dann aussieht. Wenn die Drossel wirklich ok
> sein sollte (geht gerne kaputt, siehe die ganzen Bosch MUM5
> Küchenmaschinen) dann weiterhin erst Elkos. Das IC ist ziemlich
> robust...

Ja super, danke für die vielen Hinweise. Ich prüfe die Elkos und gebe 
Rückmeldung. Die Drossel bekomme ich Zerstörungsfrei bestimmt nicht aus 
dem Verguss, da sie in eine Mulde eingebettet ist. Ich hoffe, dass ich 
zwei Fädeldrähte als Verlängerung angelötet bekomme.

Ich habe nur bedenken das die Lötstelle der Verlängerung wieder aufgeht, 
wenn ich die Drähte an die Platine anlöte. Da ist mir auf die Schnelle 
noch nix sinnvolles eingefallen

von Michael S. (michael65589)


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Die Elkos sind alle im normalen Bereich. Vielleicht war wirklich ein 
Draht der Drossel gebrochen wie H.H. angemerkt hat.
Ich versuche mein Glück mit dem Anlöten und melde mich wieder.

von Mobile (mobileteser)


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Zwischen dem weißen, liegenden Kondensator und dem IC ist ein großer 15k 
Widerstand (braun-grün-orange) Da sieht man schon auf die 
Widerstandsschicht. Miss den auch nach!

von Michael S. (michael65589)


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Mobile schrieb:
> Zwischen dem weißen, liegenden Kondensator und dem IC ist ein großer 15k
> Widerstand (braun-grün-orange) Da sieht man schon auf die
> Widerstandsschicht. Miss den auch nach!

Der hat genau 15kOhm

von Hp M. (nachtmix)


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Michael S. schrieb:
> Sind ja "nur" 6 Elkos, ich baue die aus und werde die prüfen.

Nicht prüfen, sondern erneuern!
Da du hier fragst, wirst du vermutlich nicht die Meßmittel für eine 
ordentliche Prüfung besitzen, und die paar Elkos kosten weniger als die 
Arbeitszeit.

von Michael S. (michael65589)


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Michael S. schrieb:
> Die Elkos sind alle im normalen Bereich. Vielleicht war wirklich ein
> Draht der Drossel gebrochen wie H.H. angemerkt hat.
> Ich versuche mein Glück mit dem Anlöten und melde mich wieder.

So, ich habe die Anschlussdrähte der Drossel verlängert und 
angeschlossen. Alles zusammengebaut und getestet. Es funktioniert :-)

Vielen Dank Euch allen.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael S. schrieb:
> Drossel verlängert und angeschlossen.

Interessant, dass der IC bei fehlender Spule Vollgas gibt.

TDA1085 macht das nicht.

von Thomas R. (thomasr)


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Und wieder eine Feedback "Spule" defekt. Das sind "übliche Verdächtige" 
weil die oft durch die Schwingungen in den Handgeräten "getötet" werden.

Danke für die Rückmeldung!

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