Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USB-Kabel zu Hochohmig?


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von Zero V. (Firma: Angestellter/Freelancer) (gnd)


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Servus Forum,
bei der Suche noch hochwertigen USB-Kabeln (max. 1m) für ein Produkt bin 
ich über die Datenblattangaben vom Leitungswiderstand gestolpert. Egal 
ob CUI oder Amphenol der liegt meistens bei max. 2 bis 5 Ohm.
Das würden bei 500mA ja 1 Volt Spannungsabfall bedeuten :-O.
Kann das sein? Bei einer schlechten aber Datenblatt konformen Charge 
würden meine Produkte nicht funktionieren.
Habe ich da einen Denkfehler? Kennt ihr Hersteller die bessere Angaben 
machen?

Beispiel:
https://cdn.amphenol-cs.com/media/wysiwyg/files/drawing/10165793.pdf

von Rüdiger B. (rbruns)


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Power AWG24 0.205qmm  89.2Ohm/KM bzw mohm/meter.
Die Daten sind awg28.

von Thomas Z. (usbman)


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Zero V. schrieb:
> Habe ich da einen Denkfehler?

500mA bedeutet HighPower Device. Wenn ich mich richtig erinnere muss ein 
Highpower Device mit 4.4V funktionieren. In der USB Spec steht mehr 
dazu.

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo

Zero V. schrieb:
> Kann das sein? Bei einer schlechten aber Datenblatt konformen Charge
> würden meine Produkte nicht funktionieren.

Ja das kann sein und ist so.

Nicht umsonst findet man für "USB Ladekabel"  - meist USB C so manchen 
Test im Netz und bei Youtube.
Und dort kommt es meist zu wenig begeisterten Ergebnissen - Kupfer muss 
wohl extrem teuer geworden sein, und Kunststoff kostet wohl nichts 
mehr...

Leider kann man davon ausgehen das Produkten beigelegtes USB Datenkabel 
entweder gar nicht oder nur schlecht zum Laden von "modernen" Geräten 
geeignet ist.

Und auch so manches "USB-Ladekabel" ist eher ein Vorwiderstand bzw. 
verhindert das moderne (schnelle) Ladeverfahren von der Automatik 
"intelligenter" Ladegeräte und zu ladener Geräte ausgewählt werden.

Kupfer - das neue Gold ...

von Joachim B. (jar)


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Darius schrieb:
> Kupfer - das neue Gold ...

leider wird oft CCA verkauft, sieht aus wie Kupfer ist aber Kupfer 
verkleidetes Aluminium und hat damit den höheren Widerstand.

Bei Steck-Jumperkabel fürs Steckbrett auch nur Eisenkabel, kann man mit 
Magneten testen!

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Darius schrieb:
> Leider kann man davon ausgehen das Produkten beigelegtes USB Datenkabel
> entweder gar nicht oder nur schlecht zum Laden von "modernen" Geräten
> geeignet ist.

Kann ich überhaupt nicht bestätigen.
Das Handynetzteil liefert 25W, das Notebooknetzteil 65W und das bringen 
die beigelegten Kabel auch.
Typisch sind die Kabel 1,8m lang. Ab 3m sind die Kabel etwas dicker und 
starrer.
Natürlich sind nur die beiden Powerlitzen dick. Die Datenadern sind 
möglichst dünn und paarig verseilt.
Bei Amazon findet man auch Angaben wie 100W oder 240W zu den Kabeln.
USB-A Kabel sollte man nicht mehr für Neuentwicklungen verwenden, die 
können kein PD.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Joachim B. schrieb:
> leider wird oft CCA verkauft, sieht aus wie Kupfer ist aber Kupfer
> verkleidetes Aluminium und hat damit den höheren Widerstand.

Bei gleichem Querschnitt beträgt der Unterschied weniger als einen 
Faktor 1,6 und macht aus 2 Ohm keine 0,5 Ohm.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter D. schrieb:
> Das Handynetzteil liefert 25W, das Notebooknetzteil 65W und das bringen
> die beigelegten Kabel auch.

Die verwenden ja auch USB-PD, d.h. höhere Spannungen als 5V. Und in 
beiden Fällen lassen sie nur 3 A über das Kabel fließen. Das ist bei 
USB-C für nicht "markierte" Kabel die Grenze, sind sie "markiert" (mit 
einem kleinen Chip im Stecker), kann das Kabel auch für 5 A eingesetzt 
werden, was bei USB-PD auf 100 bzw. 240 W übertragbare Leistung 
hinauslaufen kann (hängt von der letztlich verwendeten Spannung ab, der 
ursprüngliche und deswegen weiter verbreitete PD-Standard sah maximal 20 
V vor, die aktuelle Fassung hat das auf 48 V erhöht).

von J. T. (chaoskind)


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Joachim B. schrieb:
> leider wird oft CCA verkauft, sieht aus wie Kupfer ist aber Kupfer
> verkleidetes Aluminium und hat damit den höheren Widerstand.

Du meinst also, irgendeine Aluleitung hat auf jeden Fall einen höheren 
Widerstand als irgendeine Kupferleitung?
Möglicherweise den Querschnitt der Leitung aus dem Blick verloren?

Ich meine mich zu erinnern, dass eine Leitung aus Alu bei gleicher 
Stromtragfähigkeit zwar dicker, aber leichter als eine entsprechende 
Kupferleitung ist.

Wenns dir also ums Gewicht geht, ist Alu sogar die bessere Wahl. Wenns 
dir ums Volumen geht, solltest du Kupfer nehmen.

von Harald K. (kirnbichler)


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J. T. schrieb:
> Du meinst also, irgendeine Aluleitung hat auf jeden Fall einen höheren
> Widerstand als irgendeine Kupferleitung?

Naja, sie kommt ja aus China, und China, das weiß man ja, das sind alles 
nur Betrüger. Schon deswegen muss das so sein.

/s

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rainer W. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> leider wird oft CCA verkauft, sieht aus wie Kupfer ist aber Kupfer
>> verkleidetes Aluminium und hat damit den höheren Widerstand.
>
> Bei gleichem Querschnitt beträgt der Unterschied weniger als einen
> Faktor 1,6 und macht aus 2 Ohm keine 0,5 Ohm.

Jupp. Aluminium ist elektrisch nicht so viel schlechter als Kupfer, 
weswegen es in der Tätärä auch in der Gebäudeinstallation verwendet 
wurde. Nervig ist bloß, daß man es nicht herkömmlich klemmen darf (Alu 
"fließt" weg) und daß man im Gegensatz zu Kupfer eine Oxidschicht nicht 
sieht. Angesichts der zunehmenden Kupferknappheit sollten sich angehende 
Elektriker vielleicht mit der Verarbeitung von Alu vertraut machen :)

von J. T. (chaoskind)


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Harald K. schrieb:
> Naja, sie kommt ja aus China, und China, das weiß man ja, das sind alles
> nur Betrüger. Schon deswegen muss das so sein

Achja, das hatte ich kurz vergessen :D

von Joachim B. (jar)


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Rainer W. schrieb:
> Bei gleichem Querschnitt beträgt der Unterschied weniger als einen
> Faktor 1,6 und macht aus 2 Ohm keine 0,5 Ohm.

kann aber reichen um eben nicht zu laden oder Kontaktwiderstände zu 
überbrücken, was interessieren mich da "wenige Faktoren" ?

von J. T. (chaoskind)


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Joachim B. schrieb:
> oder Kontaktwiderstände zu überbrücken,

Na wenn Kontaktwiderstände überbrückt werden, sind sie ja weg, also kein 
Problem :D.

von Hans-jürgen H. (hjherbert) Benutzerseite


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Ich habe hier ein Kabel und ein Ohmmeter (Auflösung 0.1 Ohm)

1.4m USBA auf USBB: sw: 0.2 ; 0.4 ; 0.3 ; rot 0.1

plus 1.8 m Verlängerung sw 2.9 Ohm mit Wackelkontakt bis 6.6 ; 1.9 ; 1.9 
; 1.6 Ohm

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Hans-jürgen H. schrieb:
> Ich habe hier ein Kabel und ein Ohmmeter (Auflösung 0.1 Ohm)

wie machst du da eine 4w Messung?
Alles andere ist Kaffeesatzlesen

von Ralf X. (ralf0815)


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Axel S. schrieb:
> Angesichts der zunehmenden Kupferknappheit sollten sich angehende
> Elektriker vielleicht mit der Verarbeitung von Alu vertraut machen

Besser schonmal anfangen, die Restbestände an Kupferkabeln aufzukaufen.
Ggf. auch Sanitärkupfer, dann hat man später was zum Tauschen.

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