Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik FI-Tester für Arme aus Widerständen


von Jan (milchtrinker)


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Moin,

ich würde gerne einen preiswerten und einfach konstruierten FI-Tester 
bauen, der mir sagt, ab welchem Strom ungefähr ausgelöst wird. Ich 
brauche nicht den exakten Auslösestrom, sondern wäre mit 
Zwischenschritten von ein paar mA zufrieden. Die Auslösezeit könnte ich 
dann mit meinem Handheld-Oszilloskop messen. Ich weiß das Netzspannung 
gefährlich ist, aber ich arbeite nicht zum ersten mal damit und bin 
vorsichtig. Die Schaltung würde auch einen Berührschutz bekommen.

Nun gibt es ja preiswerte axiale Hochlast-Keramik-Drahtwiderstände, z.B. 
die Serie KH von VITROHM. Wäre eine Schaltung mit solchen Widerständen 
geeignet, um ein FI-Testgerät zu bauen? 30 mA Prüfstrom entsprechen 
knapp 7 Watt, von der Leistung her sollte ein Widerstand mit 11 Watt 
(z.B. 6,8 kOhm) somit ausreichen.

Was ist mit der zulässigen Betriebsspannung? Laut Datenblatt soll man 
die Wurzel aus P70*R ziehen, aber zu P70 finde ich keine Erklärung. Ist 
das die Temperatur oder die Impulsdauer?

Würde mich freuen, wenn mir jemand  helfen kann.

LG,Jan

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (hhinz)


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Jan schrieb:
> P70

Ist die zulässige Verlustleistung bei 70°C Umgebungstemperatur.

von Michael B. (laberkopp)


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Jan schrieb:
> Wäre eine Schaltung mit solchen Widerständen geeignet, um ein
> FI-Testgerät zu bauen?

Am besten Hochlastwiderstände mit Rücklötauslöser als Überhitzungsschutz 
wie Krah FTH oder FTX, Vitrohm KF oder KT, TOKEN FKU und FRU, Tesla WK 
669.

Dann musst du keinen nehmen, der stundenlang 7 Watt aushält, falls der 
Kontakt klebt.

Wenn du nur feststellen willst, OB der 30mA FI auslöst, reicht einer mit 
5k9 für 39mA (30mA+30%) und ein Kontakt der für 0.4s schliesst. Willst 
du auch wissen, ob er nicht zu früh auslöst, auch 25k5 für 9mA denn 
unter 9mA darf er nicht suslösen.

Willst du nach DIN EN 61557-6 messen 
https://www.elektrofachkraft.de/pruefung/messpraktikum-ausloesestroeme-und-zeiten-von-rcds 
muss der Strom in 3mA (10%) Stufen steigen und protokolliert werden bei 
welchem Strom in welcher (unter 0.4s) Zeit der FI das erste msl 
auslöste.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


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Jan schrieb:
> Was ist mit der zulässigen Betriebsspannung? Laut Datenblatt soll man
> die Wurzel aus P70*R ziehen, aber zu P70 finde ich keine Erklärung. Ist
> das die Temperatur oder die Impulsdauer?

Eine simple Dimensionsbetrachtung ergibt, dass es "Watt" sein müssen.

Wie viel Watt es sind, steht im Datenblatt 5 Zeilen darüber.
https://www.elpro.org/de/index.php?controller=attachment&id_attachment=7795

von Rainer W. (rawi)


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Jan schrieb:
> 30 mA Prüfstrom entsprechen knapp 7 Watt, von der Leistung her sollte
> ein Widerstand mit 11 Watt (z.B. 6,8 kOhm) somit ausreichen.

Willst du deinen FI-Tester im Dauerbetrieb betreiben?
Wenn der FI nach 1 Sekunden nicht ausgelöst hat, solltest du einfach 
deinen Prüfer wieder von der Leitung nehmen.

Übliche Hochlastwiderstände von bspw. Vishay (RH- oder NH-Serie) 
vertragen für 5 Sekunden eine 5+fache Überlast, d.h. mit einem 11W 
Widerstand ist ohne Probleme eine Prüflast von 50W realierbar sein. Wenn 
nach 5s noch nicht klar ist, ob der FI auslöst, würde ich an der 
Prüfstrategie arbeiten.

Hinzu kommt noch, dass sich bei geeignetem Aufbau deiner 
Widerstandsdekade die Leistung auf mehrere Widerstände verteilt. 11W pro 
Widerstand wäre also ausgesprochen reichlich.

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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von Rainer W. (rawi)


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Benedikt L. schrieb:
> So Dinger gibts für 15€
> https://www.amazon.de/dp/B01I3IPV1I/

Der wird dir keine Information über den Auslösestrom des FI liefern, 
nicht einmal ein ok/nicht ok.

von Clemens S. (zoggl)


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Rainer W. schrieb:
> Der wird dir keine Information über den Auslösestrom des FI liefern,
> nicht einmal ein ok/nicht ok.

um 18€ gibts eine Anzeige.

https://www.amazon.de/dp/B0CQYQ4NC4

Den Hinweis die RCD Funktion nicht an Steckdosen zu benutzen die keinen 
FI haben finde ich bedenklich.

von Thomas R. (thomasr)


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Diese "Tester" lassen nur einen Strom größer 20mA zwischen L und PE 
fließen der einen 30mA RCD auslösen muß.

KEINE Angabe zur Auslösezeit
KEINE Angabe zum Auslösestrom (bei der einfachen Version)

Entspricht nicht der Aufgabenstellung des TO.

Mein einfaches UNI-T 526 (bzw. sein Vorgänger das 525) enthält nur 
einige "größere" Kohle/Keramikmassewiderstände, geschätzt 5 Watt.

: Bearbeitet durch User
von Jan (milchtrinker)


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H. H. schrieb:
> Ist die zulässige Verlustleistung bei 70°C Umgebungstemperatur.

Bei 11 Watt und 5,9 kOhm ± 10 % Toleranz sollte die zulässige 
Betriebsspannung im ungünstigsten Fall ca. 242 Volt betragen (11 Watt * 
5310 Ohm und daraus die Wurzel). Das erschein mir zu wenig, aber zwei 
oder drei Widerstände als Spannungsteiler sollten ausreichen.

Michael B. schrieb:
> Willst
> du auch wissen, ob er nicht zu früh auslöst, auch 25k5 für 9mA denn
> unter 9mA darf er nicht suslösen.

Ehrlich gesagt weiß ich erst durch Deinen Hinweis, dass ich das wissen 
will.

Rainer W. schrieb:
> Willst du deinen FI-Tester im Dauerbetrieb betreiben?

Nein, ich wollte mehrere Taster für unterschiedliche Prüfströme 
anbringen, die ich nacheinander kurz drücke. Vielleicht baue ich noch 
eine Relais-Logik ein, die nach jedem Tastendruck immer nach der selben 
Dauer den geschlossenen Kontakt öffnet.

Thomas R. schrieb:
> Mein einfaches UNI-T 526 (bzw. sein Vorgänger das 525) enthält nur
> einige "größere" Kohle/Keramikmassewiderstände, geschätzt 5 Watt.

Kannst Du eventuell die Widerstandswerte ablesen? Gesehen habe ich 
derartige Geräte schon, aber leider nicht von Innen.

Das kann ein schönes Projekt werden, dass nach und nach erweitert wird. 
Das macht mir mehr Spaß als bei Amazon ein fertiges Gerät zu bestellen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael B. schrieb:
> Am besten Hochlastwiderstände mit Rücklötauslöser als Überhitzungsschutz
> wie Krah FTH oder FTX,

Überflüssiger Quatsch.

Rainer W. schrieb:
> Jan schrieb:
>> 30 mA Prüfstrom entsprechen knapp 7 Watt, von der Leistung her sollte
>> ein Widerstand mit 11 Watt (z.B. 6,8 kOhm) somit ausreichen.
> Willst du deinen FI-Tester im Dauerbetrieb betreiben?
> Wenn der FI nach 1 Sekunden nicht ausgelöst hat, solltest du einfach
> deinen Prüfer wieder von der Leitung nehmen.

Eher einfach die Prüftaste loslassen. Mein Eigenstrick von 1993 hat zwei 
Glimmlampen nach PE, damit ich sehen kann, wo die Phase liegt. Dazu 
einen Zementwiderstand um 7k in der Gegend 9 oder 11 Watt und zwei 
Taster. Damit sehe ich weder Zeit noch Strom, aber einfach nur löst aus 
oder nicht. Wenn ich da nicht gerade 10 Minuten taste, wird auch ohne 
Auslösung nicht kaputt gehen.

> Übliche Hochlastwiderstände von bspw. Vishay (RH- oder NH-Serie)
> vertragen für 5 Sekunden eine 5+fache Überlast,

Überlastbarkeit braucht er garnicht. Die mögliche Leistung hat Jan im 
Eröffnungsbeitrag korrekt benannt und wird von einem handelsüblichem 
Drahtwiderstand klaglos vertragen.

Clemens S. schrieb:
> um 18€ gibts eine Anzeige.
> https://www.amazon.de/dp/B0CQYQ4NC4

Wahnsinn, wie billig Elektronikkram zu haben ist. Warum das Ding noch 
mit 3 LEDs kaspert anstatt auch deren Info ins LCD zu holen, weiß nur 
dessen Entwickler.

> Den Hinweis die RCD Funktion nicht an Steckdosen zu benutzen die keinen
> FI haben finde ich bedenklich.

Allerdings, vermutlich Lastwiderstände auf Kante genäht.

Mich würde aber interessieren, wie sie den steigenden Strom erzeugen, um 
daraus die Anzeige der Auslöseschwelle zu machen.

Thomas R. schrieb:
> Mein einfaches UNI-T 526 (bzw. sein Vorgänger das 525) enthält nur
> einige "größere" Kohle/Keramikmassewiderstände, geschätzt 5 Watt.

Wenn der FI auslöst oder der Tester die Einschaltzeit begrenzt, ist das 
kein Problem.

Jan schrieb:
> Bei 11 Watt und 5,9 kOhm ± 10 % Toleranz sollte die zulässige
> Betriebsspannung im ungünstigsten Fall ca. 242 Volt betragen (11 Watt *
> 5310 Ohm und daraus die Wurzel).

Beachte die Zeit, im Bereich weniger Sekunden ist das vollkommen egal 
und würde auch von 9W- oder 7W-Drahtwiderständen klaglos überlebt.

>> Willst du deinen FI-Tester im Dauerbetrieb betreiben?
> Nein, ich wollte mehrere Taster für unterschiedliche Prüfströme
> anbringen, die ich nacheinander kurz drücke.

Wenn Du das geschickt auslegst, hast Du eine Kombination mehrerer 
Widerstände.

> Vielleicht baue ich noch
> eine Relais-Logik ein, die nach jedem Tastendruck immer nach der selben
> Dauer den geschlossenen Kontakt öffnet.

Überflüssig.

> Das kann ein schönes Projekt werden, dass nach und nach erweitert wird.
> Das macht mir mehr Spaß als bei Amazon ein fertiges Gerät zu bestellen.

Mache das, genau davon lebt die Elektro(nik)bastelei und man wird nicht 
dümmer.

von Rainer W. (rawi)


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Manfred P. schrieb:
> Überlastbarkeit braucht er garnicht. Die mögliche Leistung hat Jan im
> Eröffnungsbeitrag korrekt benannt und wird von einem handelsüblichem
> Drahtwiderstand klaglos vertragen.

Mit einem Widerstand, wie vom TO ausgerechnet, wäre das Ding bei 30mA 
leistungsmäßig heftig (fast einen Faktor 8) überdimensioniert. Ob so ein 
Widerstand handelsüblich ist oder nicht, ändert daran überhaupt nichts.

In dem Bereich, um den es hier geht, stellt die Maximaltemperatur des 
Widerstandes die begrenzende Größe dar. Bei kurzzeitiger Belastung kommt 
es daher auf die (Puls)-Energie und nicht auf die Leistung an. Die 
Nennleistung ist nur für den stationären Zustand eine relevante 
Bemessungsgröße.

Normalerweise überdimensioniert keiner freiwillig in diesem Maß.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Rainer W. schrieb:
> Normalerweise überdimensioniert keiner freiwillig in diesem Maß.

Wenn so nen Widerstand nicht mal einen Euro kostet und es um eine kleine 
Stückzahl an Geräten geht dann schon.

Da ist das Berechnen von irgendwelchen Puls-Überlastmöglichkeiten und 
das Risiko sich dabei zu verrechnen viel teurer als jeglicher 
Einspareffekt den Du durch kleinere Widerstände je bekommen kannst.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Mal noch ne Frage in diesem Zusammenhang zur Auslösezeit:

Spielt es für die Auslösezeit nicht eine Rolle in welchem Moment der 
Halbwelle ich beginne meinen Fehlerstrom fließen zu lassen?

Ich könnte mir vorstellen dass der FI deutlich schneller auslöst wenn 
ich kurz vor der Spannungsspitze beginne als wenn ich beim Nullpunkt 
beginne.

Wenn dem so wäre und man die Auslösezeit messen möchte, dann sollte man 
doch eigentlich zu einem definierten Punkt in der Halbwelle einschalten 
um reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen. Und dafür kann man dann nicht 
mehr mit Hand oder Relais einschalten, sondern sollte nen Triac oder 
Mosfet und eine Schaltung zur Nullpunkt-Erkennung nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Gerd E. schrieb:
> Da ist das Berechnen von irgendwelchen Puls-Überlastmöglichkeiten und
> das Risiko sich dabei zu verrechnen

Die Grundrechenarten und das ohmsche Gesetz sollte man schon sicher 
beherrschen, wenn man an elektrischen Geräten bastelt.
Die Vorstellung, an dieser Mimik hinterher ohne galvanische Trennung 
mit dem Oszi die Auslösezeit zu messen, macht mir deutlich mehr Sorgen, 
als ein Verrechnen bei der Belastbarkeit der Widerstände.
Wenn man sich um einen Faktor 1000000000 verrechnen, weil man 'm' 
(Milli-) nicht von 'M' (Mega-) unterscheiden kann, hilft ein 
zusätzlicher Faktor 8 an Sicherheit überhaupt nichts.

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stk)


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Thomas R. schrieb:
> Diese "Tester" lassen nur einen Strom größer 20mA zwischen L und PE
> fließen der einen 30mA RCD auslösen muß.
>
> KEINE Angabe zur Auslösezeit
> KEINE Angabe zum Auslösestrom (bei der einfachen Version)

Bei dem "Aicevoos D9B Steckdosentester mit RCD-Prüfung und LCD-Display" 
für 20€ wird mehr versprochen. Die Beschreibung lässt aber nicht wirlich 
erkennen was das Gerat kann.

https://www.amazon.de/Aicevoos-Steckdosentester-RCD-Pr%C3%BCfung-Fehlerdiagnose-Frequenzanzeige/dp/B0D83RV5VL#customerReviews

von Thomas R. (thomasr)


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Stefan K. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Diese "Tester" lassen nur einen Strom größer 20mA zwischen L und PE
>> fließen der einen 30mA RCD auslösen muß.
>>
>> KEINE Angabe zur Auslösezeit
>> KEINE Angabe zum Auslösestrom (bei der einfachen Version)
>
> Bei dem "Aicevoos D9B Steckdosentester mit RCD-Prüfung und LCD-Display"
> für 20€ wird mehr versprochen. Die Beschreibung lässt aber nicht wirlich
> erkennen was das Gerat kann.
>
> 
https://www.amazon.de/Aicevoos-Steckdosentester-RCD-Pr%C3%BCfung-Fehlerdiagnose-Frequenzanzeige/dp/B0D83RV5VL#customerReviews

Allein vom benötigten Bauraum für die ganzen Lastwiderstände und 
"Schalter" (Relais?) kann das kaum etwas "richtiges" sein. Immerhin muß 
der Stromanstieg in kleinen Stufen von weniger als 3mA erfolgen und dann 
innerhalb der maximalen Auslösezeit abgeschlossen sein (je nach Delta i 
bis zu 500ms)

Ich mach mal Bilder vom Innenleben des 526....

von Marek N. (db1bmn)


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Hier gibts ne Bauanleitung inkl. Layout: 
https://de.elv.com/p/fl-tester-fl-2000-P201961/?itemId=201961

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Immerhin muß der Stromanstieg in kleinen Stufen von weniger als 3mA
> erfolgen und dann innerhalb der maximalen Auslösezeit abgeschlossen sein
> (je nach Delta i bis zu 500ms)

Nee, jedesmal 0.4s warten.

Es geht 1 Widerstand und Stromregelung per PWM MOSFET, mit oder ohne 
Spule.

von Thomas R. (thomasr)


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Michael B. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Immerhin muß der Stromanstieg in kleinen Stufen von weniger als 3mA
>> erfolgen und dann innerhalb der maximalen Auslösezeit abgeschlossen sein
>> (je nach Delta i bis zu 500ms)
>
> Nee, jedesmal 0.4s warten.
>
> Es geht 1 Widerstand und Stromregelung per PWM MOSFET, mit oder ohne
> Spule.

Jain. Tatsächlich kann der ganze Vorgang länger dauern. Aber die 
Auslösung muß innerhalb der vorgeschrieben Zeiten geschehen und das sind 
je nach Typ einige 10 ms, nicht mehr.

Offensichtlich wird der Widerstand in Schritten verringert und jedes Mal 
dieser neue Widerstandswert an L-PE gelegt. Und mit jedem dieser 
Schritte die Zeit gemessen die zwischen anlegen und auslösen vergeht.

Eine Stromregelung kann nicht gemacht werden weil der RCD dann immer 
schon "vorbelastet" ist, die Auslösezeit also nicht real.

Bei den professionellen Meßgeräten (Metrawatt, Benning, Fluke etc.) kann 
man deshalb manchmal die Relais klicken hören.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Eine Stromregelung kann nicht gemacht werden weil der RCD dann immer
> schon "vorbelastet" ist, die Auslösezeit also nicht real.

Ein PWM Stromregelung kann zwischen den Stufen auch Pausen machen, sie 
muss nicht eine Rampe fahren.

von Thomas R. (thomasr)


Angehängte Dateien:

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Macht euch nun selbst ein Bild ;-))

Das ist das Innenleben (m)eines UNI-T526 aus 2022. Und NEIN, ich werde 
keine Widerstände ausmessen oder gar auslöten ;-))

von Thomas R. (thomasr)


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Netzfund zum Thema: 
https://www.elektrofachkraft.de/pruefung/messpraktikum-ausloesestroeme-und-zeiten-von-rcds

"1. Gemäß VDE 0100 - 600 ist die Bestimmung der Auslösezeit bei RCD bei 
Erstprüfungen nicht notwendig.

2. Bei Wiederholungsprüfungen nach VDE 0105 - 100 sollte seit 2009 und 
auch aktuell die Prüfung mit dem 5 fachen idn vorgenommen werden. Dann 
gelten nicht die o.g. Abschaltzeiten 0,2 s oder 0,4 s sondern 40 ms.

Der Grund dafür liegt in der Schutzfunktion bei Versagen der 
Schutzmaßnahmen bei direktem Berühren, Isolation und der Schutzmaßnahme 
bei indirektem Berühren Personenschutz.

Durch die Biegelmeierversuche in den 80 iger Jahren wurde am Menschen 
nachgewiesen, daß bei einer Strombelastung < 400 mA und Abschaltzeiten 
unter 30 ms keine bleibenden Schäden oder Herzkammerflimmern auftreten.

Als Abschaltzeit für RCD in diesem Bereich ist nur die Angabe 5 x idn / 
40 ms vorhanden.

Auf eine seperate Abschaltzeit bei Idn konnte man sich bisher mit 
Rücksicht auf RCD Typ B, B+, F, kurzzeitverzögerte RCD o.ä. nicht 
einigen.

Der Schutz bei direktem Berühren ist daher nur gegeben wenn die 30 mS 
bzw. 40 mS unterschritten werden.

Wenn RCD das bei idn erreichen ist das auch ausreichend.

Ansonsten muß nach GB nach VDE 0105 - 100 mit 5 x idn und 40 mS 
gearbeitet werden.

Bei einer Wiederholungsprüfung ist eine Rampenmessung nicht gefordert 
und nicht erforderlich.

Selbst bei der Erstprüfung ist nur erforderlich, daß bei idn 
abgeschaltet wird.

Das Prüfen mit festem Idn erfüllt beide Bedingungen.

Die Rampenmessung kann damit auch grundsätzlich entfallen und ist so 
nicht explizit gefordert"

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (bullshit-bingo)


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"FI-Tester für Arme aus Widerständen"

Arme aus Widerständen?! Ich kaufe ein Komma!

von Andrew T. (marsufant)


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Thomas R. schrieb:
> Macht euch nun selbst ein Bild ;-))
>
> Das ist das Innenleben (m)eines UNI-T526 aus 2022. Und NEIN, ich werde
> keine Widerstände ausmessen oder gar auslöten ;-))

Es genügt uns wenn Du den schaltplan exakt rauszeichnest und hier 
postest ;-)

Den Rest erledigt der TE.

von Thomas R. (thomasr)


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Nach Besichtigung des Aufbaus VERMUTE ich mal, daß hier nur drei feste 
Widerstände entsprechend 30, 100 und 300mA Auslösestrom per Relais 
ausgewählt werden und dann per Q7 auf PE-L gegeben wird. Gemessen wird 
also die reine Auslösezeit, keine Rampe oder ähnliches.

Vielleicht kann das jemand an Hand der Widerstandswerte bestätigen?

von Rainer D. (rainer4x4)


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Thomas R. schrieb:
> Der Grund dafür liegt in der Schutzfunktion bei Versagen der
> Schutzmaßnahmen bei direktem Berühren, Isolation und der Schutzmaßnahme
> bei indirektem Berühren Personenschutz.

Normalerweise gibts parallel eine Spannungsmessfunktion, die bei zu 
hoher Berührungsspannung auf dem Schutzleiter das Gerät zusätzlich 
sicher abschaltet!

von Thomas R. (thomasr)


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Rainer D. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Der Grund dafür liegt in der Schutzfunktion bei Versagen der
>> Schutzmaßnahmen bei direktem Berühren, Isolation und der Schutzmaßnahme
>> bei indirektem Berühren Personenschutz.
>
> Normalerweise gibts parallel eine Spannungsmessfunktion, die bei zu
> hoher Berührungsspannung auf dem Schutzleiter das Gerät zusätzlich
> sicher abschaltet!

Full ACK; das ist ja das EIGENTLICHE Ziel des 
Fehlerstromschutzschalters, nämlich ein zu hohe Berührungsspannung zu 
verhindern. Ganz "erfahrene" Elis kennen noch den 
Fehler*spannungs*schutzschalter ;-))

von Carypt C. (carypt)


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Rainer D. schrieb:
> Normalerweise gibts parallel eine Spannungsmessfunktion, die bei zu
> hoher Berührungsspannung auf dem Schutzleiter das Gerät zusätzlich
> sicher abschaltet!

Gegen welches Potential soll denn die hohe Berührungsspannung auf dem 
Schutzleiter gemessen/festgestellt werden ?  ich meine der Schutzleiter 
sollte doch schon auf Erdniveau liegen. (Potential-Erder 
Kabelunterbrechung ?)

von Rainer D. (rainer4x4)


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Carypt C. schrieb:
> Gegen welches Potential soll denn die hohe Berührungsspannung auf dem
> Schutzleiter gemessen/festgestellt werden ?

N

von Thomas R. (thomasr)


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Die Zusammenhänge werden ganz gut in dem Wikipedia Artikel erläutert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerspannungsschutzschalter

von Carypt C. (carypt)


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Dann muß doch eine extra eigene Erdungleitung für den Fi gelegt werden. 
ich nehme an man möchte das Versagen der Erdung in der 
Zuleitung/Fundamenterder erkennen können.

von Otto K. (opto_pussy)


Angehängte Dateien:

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Uwe S. schrieb:
> Arme aus Widerständen?!

Nicht nur Arme, sondern auch schöne Beine können aus Widerständen 
hergestellt werden. Hier mal ein Beispiel, wie dem Mädchen aus zwei 560 
Ohm Widerständen anständig Beine gemacht wurden.

Es fährt mit einem kleinen Tornister auf dem Rücken und mit einem 
Ghettoblaster im Arm, auf Rollerblades zum Musikunterricht.

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