Eine Frage, die mich beschäftigt und bei der ich immer noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe ist: Wenn ich von einer Haupt/Unterverteilung mit einer Zuleitung (die es auszulegen gilt) in einen Keller oder aber z. B. in eine Gartenhütte fahre, einen Kleinverteiler ans Ende setzte und dort wenige verschiedene Stromkreise in diesem Verteiler separat absichere (z. B. ein Drehstromanschluss 16A, 2 x Steckdose 16A), zählt das dann auch schon als "Unterverteilung" im klassischen Sinn, so dass ich nach DIN VDE die Zuleitung so zu dimensionieren habe, dass darüber 63A fließen können - sprich min. 10mm²? Ich meine von der Dimension hier so etwas: https://www.amazon.de/Baustromverteiler16A-SchalterBringen-Leistungsschalter-Stromverteiler-Baustromverteile/dp/B0D2D39L14 Oder spricht man hier von etwas anderem als "Unterverteilung"?
Timo N. schrieb: > zählt das dann auch schon als "Unterverteilung" im klassischen Sinn Nein. Die Leitung muss also nur so dick wie abgesichert sein. Legt man Drehstrom mit 5 Adern, muss man aber damit rechnen, dass ein satter Kurzschluss auf einer Phase durch Nullleiterverschiebung zu Überspannung auf den anderen Phasen führt bis zum Abschalten des LSS. Timo N. schrieb: > Oder spricht man hier von etwas anderem als "Unterverteilung"? Gruppenverteiler. Dem Gruppenverteiler darf aber kein weiterer Verteiler folgen.
Ok interessant. Nullleiterverschiebung trotz angeschlossenem Nullleiter? Kenne das sonst nur von Situationen, wo der Nullleiter keinen Kontakt mehr hat. Ich glaube dir, weil es für mich keinen Sinn ergibt, dass bei solchen "Gruppenverteilern" immer mit den vollen 10mm² angefahren werden muss, obwohl von der Leistung nicht notwendig. Wo findet man diese Info? Würde mich gerne in der Quelle schlau machen, falls diese nicht hinter der VDE-Normen-Paywall sitzt.
Timo N. schrieb: > Nullleiterverschiebung trotz angeschlossenem Nullleiter? Durch den hohen Strom beim Kurzschluss fällt über dem Nullleiter einiges an Spannung ab. Dieser Spannungsabfall verschiebt Dir dann den Nullpunkt an dieser Unter/Gruppen/...-Verteilung.
Und wenn das bei "normalen" Unterverteilungen vorkommt, die für 63A ausgelegt sind? Dann sorgt das viele Kupfer dafür, dass es nicht zu einer Nullpunktverschiebung kommt, oder wie?
Timo N. schrieb: > dass darüber 63A fließen können - > sprich min. 10mm²? ???? Also mein Zählerschrank hat 10mm² zum Zähler. (SLS 35 A) Wie kommst du auf 63A? Willst du nicht die Leitung zur UVT auch passend absichern 16/25 ? Wieso solltest du dann die Leitung mit 10mm² auslegen? Wir reden hier doch nicht über eine Industrieverteilung.
Timo N. schrieb: > Und wenn das bei "normalen" Unterverteilungen vorkommt, die für > 63A ausgelegt sind? Dann sorgt das viele Kupfer dafür, dass es nicht zu > einer Nullpunktverschiebung kommt, oder wie? Da hoffentlich der Kurzschluss nicht in der Festinstallation auftritt sondern in einem entfernt angeschlossenen Gerät (Stecker, Kabel, 16A) geschieht der grösste Spannungsabfall dann hoffentlich in der dünneren Folgeverdrahtung nachdem der 16mm2 N auf unterschiedliche Stromkreise aufgeteilt wurde. Daher ist sann der Effekt auf den N und die anderen Stromkreise nicht so heftig. Man schlägt inzwischen vor, wenn man irgendwo 3 Steckdosen haben will, auch nicht 5-adrig Drehstrom dort hin zu legen und pro Phase eine Steckdose, sondern 7-adrig mit 3 Phasen, 3 N und 1 PE. Und wenn man an Drehstrom (Verlängerungskabel) mehrere Steckdosen anbringen will, die alle auf nur eine Phase zu legen. Knallt es natürlich direkt im Zähler, hat das auch Auswirkungen auf den Sternpunkt vom N trotz 16mm2.
Michael B. schrieb: > Man schlägt inzwischen vor, wenn man irgendwo 3 Steckdosen haben will, > auch nicht 5-adrig Drehstrom dort hin zu legen und pro Phase eine > Steckdose, sondern 7-adrig mit 3 Phasen, 3 N und 1 PE. Und wenn man an > Drehstrom (Verlängerungskabel) mehrere Steckdosen anbringen will, die > alle auf nur eine Phase zu legen. Macht das wirklich Sinn? bei 5 adrig kein N zu den Steckdosen -> nichts geht. Wieso dann 7 Adrig anfahren? Das macht doch nur Sinn wenn 1+n Leistungschutzschalter verwendet werden? Wo kann man das nachlesen ? Interessiert mich gerade welche Industrie mehr $ sehen will. PS: Drehmoment wird langsam auch wichtig für Elektroverteilungen. Ich kenne noch kein ELI der das wirklich beachtet, sondern nur seinen Handdrehmoment kennt. ;-)
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Michael B. schrieb: > Man schlägt inzwischen vor, wenn man irgendwo 3 Steckdosen haben will, > auch nicht 5-adrig Drehstrom dort hin zu legen und pro Phase eine > Steckdose, sondern 7-adrig mit 3 Phasen, 3 N und 1 PE. Und wenn man an > Drehstrom (Verlängerungskabel) mehrere Steckdosen anbringen will, die > alle auf nur eine Phase zu legen. ...und wozu soll das bitte gut sein? Was ändert sich denn dann? Dadurch hat man 1/3 des Stroms auf jedem N Leiter, der auf einem Phasenleiter geführt wird. Allenfalls bei einer 1 Phaseninstallation ist sowas sinnvoll, ja sogar notwendig aber sicher nicht im Drehstrombereich. Nimm einfach, entsprechend der Kabellänge und des dadurch zu erwartenden Spannungsfalls 5x4mm² oder 5x6mm² und gut ist. 7fache Leitung ist mit ziemlicher Sicherheit deutlich teurer, als 5adrige im nächstgrößeren Querschnitt.
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Chris K. schrieb: > Macht das wirklich Sinn? Christian B. schrieb: > und wozu soll das bitte gut sein? Einfach mal das Problem betrachten wenn ein 230V Verbraucher Kurzschluss macht.
1 | 16mm2:1.5mm2 20m 0.22Ohm |
2 | |
3 | L1---o---------------------+ |
4 | | |
5 | L2---o----------------+ | |
6 | | | |
7 | L3---o-----------+ | | |
8 | | | | |
9 | 230V 230V 230V |
10 | | | | |
11 | N----o-----------+----+----+ |
vs.
1 | 16mm2:1.5mm2 20m 0.22Ohm |
2 | |
3 | L1---o---------------------+ |
4 | | |
5 | L2---o----------------+ | |
6 | | | |
7 | L3---o-----------+ | | |
8 | | | | |
9 | 230V 230V 230V |
10 | | | | |
11 | +-----------+ | | |
12 | | | | |
13 | N----o----------------+ | |
14 | | | |
15 | +---------------------+ |
bei angenommener Quellimpedanz der 16mm2 Verteilung 0.1 Ohm. Übrigens hat ein 16A LSS nur 0.0063 Ohm.
Michael B. schrieb: > Dem Gruppenverteiler darf aber kein weiterer Verteiler > folgen. Darf der Gruppenverteiler auf eine Unterverteilung folgen? Was unterscheidet Gruppenverteiler und Unterverteilung. Geht Z.b. das hier: Zählerschrank mit Hauptverteiler ---> Unterverteiler ---> Gruppenverteiler
Timo N. schrieb: > Darf der Gruppenverteiler auf eine Unterverteilung folgen? Sicher. > Was unterscheidet Gruppenverteiler und Unterverteilung. Gruppenverteiler enthalten nie einen Stromzähler. Der Sicherungskasten in der Mietwohnung, Zähler im Keller, ist ein Gruppenverteiler.
Jetzt bin ich verwirrt. Ich dachte der Schrank mit dem Zähler wäre der Zählerschrank und nicht eine Unterverteilung. Das Wort "Unterverteilung" ergibt für mich auch nur Sinn, wenn es eine "Hauptverteilung" gibt, unter der die "Unterverteilung" untergeordnet ist. Im Mehrparteienhaus mit mehreren Wohnungen also: Hauptverteilung im Keller mit Stromzähler (auch als "Zählerplatz" bezeichnet)(mit Abgängen für WaMa/Trockerstrom Kellerparzellestrom eventuell Strom für Parkplatz in Garage und oder Wallbox) und Unterverteilung in der Wohnung mit den Absicherungen für alles in der Wohnung. Bei dir ist die "Unterverteilung" in der Wohnung aber nur ein Gruppenverteiler.
Wikipedia beschreibt die Nomenklatur ganz gut. Allerdings wird dort die ursprüngliche Frage auch nicht beantwortet. Im Abschnitt 8 von VDE-AR-N-4100 „Stromkreisverteiler“ ist die Verbindung Zählerplatz zum Stromkreisverteiler (Wohnungsverteiler) eindeutig festgelegt: „Bei den im TN-System angeschlossenen Anschlussnutzeranlagen ist vom Zählerplatz zum Stromkreisverteiler eine Leitung mit drei Außenleitern, Neutralleiter und Schutzleiter in gemeinsamer Umhüllung und bei Wohngebäuden mit einer zulässigen Strombelastbarkeit von mindestens 63 A zu installieren.“ In der AR-N-4101 wird aber bei PV Anlagen ("Dauerlast") die Absicherung genau dieser Steigleitung (wenn die Einspeisung im Wohnungsverteiler erfolgt; der auch direkt neben/im Zählerschrank sein kann) aber mit 35A gefordert (nur bei 16mm² Zählerverdrahtung auch 50A). Also wird da eine 16mm² Leitung mit 35A gesichert was völlig überdimensioniert wäre. Für jede weitere "Unterverteilung" gibt es da keine Vorgaben. Ich würde jeden Leitungsquerschnitt zu einer Gruppenverteilung akzeptieren der den angeschlossenen Lasten entspricht und passend abgesichert ist.
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Thomas R. schrieb: > Also wird da eine > 16mm² Leitung mit 35A gesichert was völlig überdimensioniert wäre. Kommt drauf an, es gibt ja auch Grenzen für den Spannungsabfall, und bei einer langen Leitung...
H. H. schrieb: > Thomas R. schrieb: >> Also wird da eine >> 16mm² Leitung mit 35A gesichert was völlig überdimensioniert wäre. > > Kommt drauf an, es gibt ja auch Grenzen für den Spannungsabfall, und bei > einer langen Leitung... Full ACK; das war aber mit dem "entspricht" gemeint.
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