Forum: Platinen Plated Slots und anderes in KiCad 8


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von Thomas Z. (usbman)


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Ich bin Eagle Nutzer der ersten Stunde, trotzdem ist es nun an der Zeit 
zu KiCad zu wechseln, da Eagle ja demnächst endgültig abgeschaltet wird. 
Der workflow unterscheidet sich ja deutlich von Eagle und es dauert 
schon etwas bis man sich daran gewöhnt.

In Eagle hab ich bisher einfach eine Linie mit d=0.7mm im milling gemalt 
um die plated slots zu simulieren. Das hat bei Aisler immer funktioniert 
obwohl Aisler und auch bei JLPCB empfohlen wird, das Langloch in milling 
mit d = 0 zu konstruieren. ggf dann noch Sperrflächen auf den Innenlagen 
bei Multilayer.

Nun gibt es bei KiCad wohl keinen milling Layer ich habe deshalb einfach 
edge cuts benutzt, der wohl dem dimension bei Eagle entspricht. 
Funktioniert auch bei Aisler. Die Vorschau stimmt egal ob man ein 
Langloch konstruiert oder eine 0.7 mm Linie malt. Ok Kicad kann wohl 
nicht eine Linie mit 0 zeichnen da muss man dann halt 0,001mm nehmen.

KiCad unterstützt aber auch einfache plated slots direkt. Wird auch von 
Aisler unterstützt.
Benutzt Ihr das Feature? Geht das z.B. mit JLPCB? Wie macht Ihr das? Mir 
geht es im wesentliche darum wie ich sowas in einer Lib anlegen soll, so 
dass es möglichst universell nutzbar ist.

Die nächste Frage ist dann noch wo werden die Zuordnungen zu den 3D libs 
gespeichert? Im Handbuch finde ich dazu nichts genaues. Ich hab die 3D 
Libs deshalb manuell zugeordnet, das müsste doch auch irgendwo in der 
Lib gehen oder?

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas Z. schrieb:
> KiCad unterstützt aber auch einfache plated slots direkt. Wird auch von
> Aisler unterstützt.

Was meinst Du mit "direkt" genau?

Meinst Du bei den pad properties Through-hole zu wählen und dann pad 
shape oval?

So habe ich das öfters gemacht, denn dann kann man die ganz einfach als 
Teil eines Footprints konfigurieren und wiederverwenden. Z.B. für USB- 
oder Hohlsteckerbuchsen.

> Benutzt Ihr das Feature? Geht das z.B. mit JLPCB? Wie macht Ihr das?

Ich denke dafür ist wichtig zu wissen zu verstehen was mit den Daten in 
Kicad hinterher passiert wenn Du es zu Deinem Fertiger überträgst.

Die Slots im Edge-Layer landen hinterher in der Gerber-Datei mit der 
.gm1-Endung. Aber da ist der ganze Rest auch mit drin, der Fertiger muss 
sich also rausklauben was nun plated slot werden soll, was Platinenrand 
ist und wo V-Score. Das führt manchmal zu Missverständnissen.

Die Oval pads landen dagegen als Excellon in der .drl-Datei. Dort geht 
es explizit um durchkontaktierte Löcher und eben auch Slots. Da hast Du 
weniger Missverständnisse.

Zumindest bei JLC hatte ich damit noch keine Probleme.

von Joe F. (easylife)


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Thomas Z. schrieb:
> In Eagle hab ich bisher einfach eine Linie mit d=0.7mm im milling gemalt
> um die plated slots zu simulieren.

Eagle konnte keine Langlöcher (zumindest zu der Zeit, als es noch von 
Cadsoft war, vielleicht wurde das später gefixed).
Jedenfalls musste man sich damals mit solchen Workarounds behelfen und 
darauf hoffen, dass der PCB Fertiger das richtig interpretiert.

Im KiCad kannst du einfach direkt beim Pad zwischen "circular" (= rundes 
Loch) und "oval" (= Langloch) wählen, so dass ein "echtes" Langloch im 
Drillfile definiert wird.

Guck dir einfach mal ein Teil aus der Bibliothek an, da siehst du wie 
einfach das geht.
Beispiel Potentiometer_THT -> Potentiometer_Alps_RK09L_Single_Horizontal

von Flip B. (frickelfreak)


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Ich hatte zuletzt das vergnügen, mit KiCad einen U-förmigen plated slot 
zu basteln. Also richtig freiform plated edge und plated slot wäre mal 
nice, das lässt sich wohl im gerber schlecht darstellen, aber die 
Fertiger sehen das schon, wenn das kupfer bis an den rand gezogen ist 
und die Konturen im drill (wird vor dem plating gefertigt) statt im Edge 
layer sind.

von Thomas Z. (usbman)


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Vielen Dank für eure Anmerkungen, das hilft schon mal...
Joe F. schrieb:
> Im KiCad kannst du einfach direkt beim Pad zwischen "circular" (= rundes
> Loch) und "oval" (= Langloch) wählen, so dass ein "echtes" Langloch im
> Drillfile definiert wird.
Hab ich schon gefunden und getestet. Aisler erkennt so ein Langloch JLC 
wohl auch. Meine Frage ist eher ob man da noch zusätzliche Vorkehrungen 
treffen sollte. Ich könnte mir z.B vorstellen sowas in einem der User 
Layer abzulegen und den dann bei Bedarf einfach mit edge.cuts zusammen 
auszugeben.

Flip B. schrieb:
> Ich hatte zuletzt das vergnügen, mit KiCad einen U-förmigen plated slot
> zu basteln
wo hast du die Fräskontur angegeben? im Drill Layer?

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas Z. schrieb:
> Aisler erkennt so ein Langloch JLC
> wohl auch.

Und andere Fertiger auch.

> Meine Frage ist eher ob man da noch zusätzliche Vorkehrungen
> treffen sollte. Ich könnte mir z.B vorstellen sowas in einem der User
> Layer abzulegen und den dann bei Bedarf einfach mit edge.cuts zusammen
> auszugeben.

Das ist ungewöhnlich und da muss dann der Mitarbeiter beim Fertiger 
verstehen was damit gemeint ist. Ich denke das stiftet eher Verwirrung 
als dass es hilft. Und extra Aufwand für Dich ist es auch.

von Joe F. (easylife)


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Thomas Z. schrieb:
> mit edge.cuts zusammen auszugeben.

Nein, das wäre falsch.
Auf diesen Layer zeichnest du die Kontur und Ausschnitte im Board, die 
NACH der Galvanisierung gefräst werden sollen.

Es wäre also widersprüchlich hier ein durchkontaktiertes Langloch zu 
zeichnen. Der Fertiger wird sich fragen was das soll und ob du die 
Absicht hast die Durchkontaktierung in einem nächsten Schritt beim 
Milling wieder wegfräsen zu lassen, wenn das Langloch gleichzeitig 
bereits im PTH.drl Excellon file existiert...

Für einfache Standard-Bohrungen und Langlöcher sind die Excellon 
drillfiles da. "*-PTH.drl" für "plated through-hole" und "*-NPTH" für 
stinknormale nicht-durchkontaktierte ("non-plated through-hole") 
Bohrungen und Langlöcher.  Damit hast sowohl du als auch der Fertiger 
dann am wenigsten Arbeit.

Alles was du händisch als Kontur zeichnest, macht Arbeit, weil Fräsungen 
ja immer den Durchmesser des Fräswerkzeuges berücksichtigen müssen und 
der tatsächliche Pfad des Werkzeuges entsprechend versetzt werden muss.

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