Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einfluss der Amplitude bei PWM in OLED Smartphones


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von Peter (littbarski)


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Hallo zusammen,

ich bin absoluter Laie, habe mich hier aber nun angemeldet, weil ich bei 
einem Thema irgendwie immer mehr Interesse habe bzw. es einfach 
verstehen will.

Es gibt ja PWM bei Smartphones zur Regulierung der Helligkeits bei 
Displays:
https://www.connect.de/glossar/pwm/

Bei Notebookcheck z.B. werden die Smartphones auch bezüglich der PWM 
getestet, es gibt viele Schaubilder mit Kurven.
Hier einige Beispieldiagramme (geht mir nicht um dieses Handy speziell):


https://www.notebookcheck.com/fileadmin/Notebooks/Sony/Xperia_10_VI/RigolDS12.jpg

50% Helligkeit:
https://www.notebookcheck.com/fileadmin/Notebooks/Sony/Xperia_10_VI/RigolDS15.jpg

75% Helligkeit:
https://www.notebookcheck.com/fileadmin/Notebooks/Sony/Xperia_10_VI/RigolDS16.jpg

100% Helligkeit:
https://www.notebookcheck.com/fileadmin/Notebooks/Sony/Xperia_10_VI/RigolDS17.jpg


Zusätzlich wird dort noch die Amplitude angegeben. Leider finde ich 
nirgendwo eine Erklärung dazu, generell zum Thema PWM bei Smartphones 
findet man wenig erklärende Artikel abseits von Foren.

Wenn nun also ein Smartphone eine PWM Frequenz von (Beispiel) 250 Hz und 
eine Amplitude von 20%, was bedeutet das? Ich verstehe es so, dass bei 
PWM der Bildschirm immer kurz aus ist (also in echt), und dadurch das 
Bild dunkler wird. Die Frequenz sagt, wie oft das pro Sekunde passiert. 
Dann gibt es noch den "duty circle", also wie lang ist das Display 
jeweils pro Durchgang an und aus, daher kommen dann die schwarzen 
Balken, wenn man ein Smartphone mit einer Kamera mit kurzer Belichtung 
anschaut. Diese nehmen bei dunkler Einstellung dann den ganzen 
Bildschirm ein.

Wenn aber der Bildschirm wirklich immer ganz aus ist, dann geht ja 
irgendeine Kurve auch immer ganz "nach unten" und bei großer Helligkeit 
dann ganz nach oben, im PWM-Verlauf. Wieso ist da die Amplitude da z.B: 
"nur" 20% ?

von Rahul D. (rahul)


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Peter schrieb:
> Wenn nun also ein Smartphone eine PWM Frequenz von (Beispiel) 250 Hz und
> eine Amplitude von 20%, was bedeutet das?

Dass der Tastgrad deine Frerquenz auch etwa 0,2 ist. Der Puls ("ein") 
20% der Zeit deiner Periode lang ist ==> 80% der Zeit ist Pause ("aus").

von Michael P. (mipo)


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Hm, meinst Du die Amplitude auf den Bildern - ich sehe da keine % 
Angaben? zB bei RigolDS12.jpg; dort ist der obere Cursor/Line BX=2.675V 
und die untere BY=-25mV(=-0.025V); damit ist deltaY 
=-0.025V-2.675V=-2.7V

Die Bilder zeigen aber keine "klassische" PWM-Kurve (die ist eben nur 
an/aus), sondern wahrscheinlich die "Helligkeit" des Displays, die 
mittels einer Foto-Zelle oder einem Licht-abhängigen Widerstand als 
Sensor gemessen wurde (also das ausserhalb des Telefons). Daher sieht 
man sowohl die Trägheit der Beleuchtung und des Sensors d.h. selbst wenn 
die PWM das Display digital an/aus steuert, leuchten sowohl die Pixel 
"nach" und/oder der Sensor braucht Zeit, sich auf das veränderte Signal 
einzustellen. Damit wird aus dem digitalen PWM Signal so was wie eine 
analoge Sinus-Kurve.

von Peter (littbarski)


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Die Amplitude bei PWM in OLED scheint aber eine "allgemeine" Größe zu 
sein, sie wird in Tests ja nur einmal erwähnt, als ob sie konstant sei.

Hier mal der Test, dort steht das mit der Amplitude dann. Habe die 
Bilder direkt verlinkt gehabt, weil man im Test keine Unterkapitel 
verlinken kann.
https://www.notebookcheck.com/Test-Sony-Xperia-10-VI-Smartphone-Kompakt-leicht-wasserdicht-und-mit-grandioser-Ausdauer.864818.0.html

Die Amplitude (dort: 18%) soll z.B. "gut" sein und sozusagen die 
Frequenz von 240 Hz in besserem Licht da stehen lassen.

Auch generell scheint es bei PWM in Smartphones nicht nur auf die 
Frequez anzukommen, z.B. in dem Beitrag, wobei es nicht genauer erklärt 
wird.

https://www.apfeltalk.de/community/threads/pwm-bei-oled-displays-allgemeiner-diskussionsthread.556954/post-5727840

oder hier
https://www.apfeltalk.de/community/threads/pwm-bei-oled-displays-allgemeiner-diskussionsthread.556954/post-5849187

Es scheint ein "flacher Amplitudenverlauf" gut zu sein.

PS: Generell geht es mir hier nicht um übertriebene Sorge, ich habe auch 
keine Probleme, aber will nur verstehen (auch für die Zukunft), 
inwiefern eben die Frequenz des PWM und die Amplitude wichtige Größen 
sind.

von Rainer W. (rawi)


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Peter schrieb:
> Hier mal der Test, dort steht das mit der Amplitude dann. Habe die
> Bilder direkt verlinkt gehabt, weil man im Test keine Unterkapitel
> verlinken kann.
> 
https://www.notebookcheck.com/Test-Sony-Xperia-10-VI-Smartphone-Kompakt-leicht-wasserdicht-und-mit-grandioser-Ausdauer.864818.0.html

Die Oszillogramme zeigen keine PWM-Signale, sondern irgendwelche 
Mischsignale. Bei PWM müsste das Signal immer saubere Sprünge zwischen 
Minimal- und Maximalwert machen.

von Peter (littbarski)


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Ja, die Kurven sind irgendwelche Messergebnisse. Ich habe sie nur 
verlinkt, falls sie nützlich sind, die "Qualität" der Amplitude in einen 
Zusammenhang mit PWM bei OLED zubringen.

Im Artikel und auch den Foren-Beiträgen wird ja erwähnt, dass eine 
flacher Amplitudenverlauf (vermutlich geringe %) gut sei. Als Laie würde 
könnte ich mir vorstellen, dass es dabei um die Höhe der Kurven in den 
verlinkten Bildern geht, bin aber nicht sicher.

Ich wusste nicht, ob es bei PWM bei OLED "die" Amplitude gibt, die einen 
direkten Einfluss auf die Qualität eines Displays, also den visuellen 
Eindruck der PWM hat. Leider finde ich sonst keinerlei Quellen zum 
Suchbegriff "amplitude".

von Philipp G. (geiserp01)


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Stell dir Amplitude als wechselnde Spannung vor.

In der Elektrotechnik bezieht sich die Amplitude zum Beispiel auf die 
größte Auslenkung bzw. Aussteuerung eines elektrischen Signals von 
seiner Ruhelage. In der Akustik bezieht sich die Amplitude zum Beispiel 
auf die größte Auslenkung einer Schallwelle von der Mittelposition.

von Joe F. (easylife)


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Peter schrieb:
> die Kurven sind irgendwelche Messergebnisse. Ich habe sie nur
> verlinkt, falls sie nützlich sind, die "Qualität" der Amplitude in einen
> Zusammenhang mit PWM bei OLED zubringen.

Verlinke doch bitte den ganzen Artikel ( 
https://www.notebookcheck.com/Test-Sony-Xperia-10-VI-Smartphone-Kompakt-leicht-wasserdicht-und-mit-grandioser-Ausdauer.864818.0.html 
)

Ja richtig, es sind "irgendwelche" Messergebnisse. Die Steilheit der 
Kurve bzw. die Amplitude der Kurve kann und ist sehr wahrscheinlich 
stark beeinflusst vom Sensor selbst und vom Messaufbau, hat daher also 
sehr, sehr wenig zu sagen.
Eine PWM ist üblicherweise eine exakte Rechteckschwingung von 0% bis 
100%.
Die einzige objektive Aussage, die diese Messungen trifft ist, dass die 
PWM eine bestimmte Frequenz (hier ca. 240 Hz) und das ist beim besten 
Willen für das träge menschliche Auge nicht mehr zu sehen.

Zum Vergleich: im Kino flackert das Bild mit exakt 24 Hz (!) und unsere 
schöne neue LED-Lampen-Welt flackert ebenfalls beständig mit 50 Hz und 
niemand beklagt sich.

Man kann LEDs auch nicht anders sinnvoll dimmen als per PWM. Würde man 
versuchen LEDs über den Strom zu dimmen, würden sich die Farben je nach 
Helligkeitsstufe drastisch ändern.

Daher möchte ich einige Aussagen dieser Publikation stark anzweifeln:
a) ich denke nicht, dass nur 53% der Displays per PWM gedimmt sind, 
sondern alle.

b) eine Durschnittliche PWM Frequenz von 8.6 KHz halte ich für äußerst 
unwahrscheinlich. 250 Hz klingt sehr plausibel.

c) hier wird es richtig witzig:
"Minimum 5" (Herz? ernsthaft???)
und
"Maximum 343500" (!)
Hör auf. Kein Mensch mit Ausbildung und Hirn würde ein Display im 
Radiofrequenz-Bereich dimmen. Hier muss die Redaktion vermutlich noch 
lernen mit ihrem Messequipment richtig umzugehen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Joe F. schrieb:
> Würde man versuchen LEDs über den Strom zu dimmen, würden sich die
> Farben je nach Helligkeitsstufe drastisch ändern.

Unsinn. Das "drastisch" kannst du guten Gewissens ersatzlos streiche.
Probiere  einfach selber einmal aus, was da genau passiert, falls du 
ausreichend genaues Messequipment zur Verfügung hast.
Ist dein Monitor farbkalibriert?

von Peter (littbarski)


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Hallo zusammen,

ich werde nochmal etwas weiterforschen. Ich war davon ausgegangen, dass 
PWM bei OLED in Smartphones ja eine inzwischen schon alte Technologie 
ist, wo manche Begriffe schon üblich geworden sind. Bei der Amplitude 
scheint es hier nicht so zu sein, da mir das hier leider noch nicht klar 
geworden ist, inwiefern eine niedrige Amplitude (als allgemeine Größe) 
für PWM positiv ist.

Ich bin sonst nicht anfällig für übersinnliche Dinge, Elektrosmog, 
Strahlung :). Bei der PWM bei Smartphones ist es aber durchaus einfach 
ganz real. Natürlich geht es nicht um die höchste Helligkeitsstufe, 
sondern eben die dunkleren Einstellungen - wofür PWM ja auch gedacht 
ist. Da ich mein Display gerne etwas dunkler habe, ist mit bei dem neuen 
Handy das gleich aufgefallen. Es gibt einfach die typischen Effekte der 
Mehrfachdarstellung bei schneller Bewegung (z.B. Hand, Stift), die man 
auch von manchen LED-Lampen kennt. Das liegt einfach daran, dass eben 
der Bildschirm des Smartphones bei dunkler Einstellung eben ganz schön 
lange aus ist :), und dann ist 200 Hz der PWM das Minimum. In der Tat 
gehen die heutigen "besseren" PWM Handys in die Tausende Hz (PWM 
wohlgemerkt).

Ich selbst weiß darüber aber zu wenig, um noch mehr erklären zu können 
:). Ich weiß nicht einmal, was die PWM Frequenz überhaupt ist.

Ich wollte auch kein allzu langes Thema daraus machen, wie erwähnt 
dachte ich wirklich, dass die Amplitude bei PWM eine bestimmte 
Definition hat. Ich frage nochmal nach und melde mich, wenn ich mehr 
weiß!

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Joe F. schrieb:
> Zum Vergleich: im Kino flackert das Bild mit exakt 24 Hz (!)


Da irrst Du. Im klassischen Kino wird jedes Bild doppelt gezeigt, so daß 
die tatsächliche Flackerfrequenz bei 48 Hz liegt. Da man da frontal 
draufsieht, stört das nicht so sehr wie eine Lichtquelle aus dem 
Augenwinkel.

> und unsere schöne neue LED-Lampen-Welt flackert ebenfalls
> beständig mit 50 Hz und niemand beklagt sich.

Auch da irrst Du. Nur extrem minderwertige LED-Lampen flackern mit 50 
Hz, das hält kaum jemand aus. Alles, was besser ist, wird mit einer ganz 
erheblich höheren Frequenz angesteuert.

Ab welcher Flimmerfrequenz eine Lampe aufhört, unangenehm zu sein, ist 
individuell unterschiedlich, entscheidend ist die Wahrnehmung aus dem 
Augenwinkel. Da nämlich ist das Auge für schnelle Helligkeitsänderungen 
am empfindlichsten.

Es gibt Menschen, die bereits mit etwas über 70 Hz zurechtkommen, aber 
es gibt auch Menschen, die erst ab Frequenzen > 100 Hz kein Flimmern 
mehr wahrnehmen.

von Michael B. (laberkopp)


Angehängte Dateien:

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Peter schrieb:
> Wieso ist da die Amplitude da z.B: "nur" 20% ?

Weil die Oszillogramme Stuss sind.

Dein Smartphone-OLED ist sicher ein AMOLED. Die Pixel können nur AN oder 
AUS sein. Für Helligkeitsstufen nutzt man PWM in dem z.B. bei 4 bit also 
16 darstellbaren Helligkeiten
1
Pixel bit 2^0 (an oder aus) schreiben.
2
1ms warten
3
Pixel bit 2^1 (an oder aus) schreiben
4
2ms warten
5
Pixel bit 2^2 (an oder aus) schreiben.
6
4ms warten
7
Pixel bit 2^3 (an oder aus) schreiben
8
15ms warten
Also zeitlich im 1ms Raster für 67Hz Bildrate
1
011222233333333
Für halbe Helligkeit ist das Pixel nur während 0112222 eingeschaltet.

Das Pixel schaltet und leuchtet weitgehend verzögerungsfrei mit dieser 
Ansteuerung, in der Praxis mit 6 oder 8 bit für mehr Helligkeitsstufen.

Dimmt man das Display, wird nicht die Amplitude geändert, sondern die 
digitalen Daten die diese PWM beeinflussen

von Peter (littbarski)


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Danke - und es scheint ja auf mehr anzukommen als auf die reine 
Frequenz.
Ich merke extreme Unterschiede, wenn ich das Handy ganz dunkel stelle 
(auch nicht nur im Augenwinkel, man merkt es direkt, und nur dadurch kam 
ich überhaupt auf die Thematik). Die Frequenz des PWM ist ja aber 
dennoch - in dem Fall 240 Hz. Da aber der "duty circle" (?) mehr auf 
"off" ist, merkt man das Flackern mehr. Irgendwie scheint aber die 
Amplitude "gut", so dass das Handy eben in den höheren Helligkeitstufen 
auch wirklich gut ist (ich verwende zusätzlich die Funktion 
"Extradunkel" in Android, so dass das Hand "denkt", es wäre heller und 
verwendet weniger duty circle beim PWM. Verstehe eben nur nach wie vor 
nicht, wie die Amplitude da eine bei PWM-Leuten bekannte Größe ist (ist 
ja auch in den beiden Forenbeiträgen oben ganz selbstredend und 
beiläufig erwähnt).

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Peter schrieb:
> Da aber der "duty circle" (?) mehr auf
> "off" ist, merkt man das Flackern mehr.

Es heißt: Duty Cycle

Und ja, wenn die Aus-Zeiten länger sind, nimmt man das Flackern stärker 
wahr. PWM hat keine veränderliche Amplitude. Der Strom wird digital an 
und aus geschaltet, mit veränderlichen Zeitspannen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Peter schrieb:
> Bei der Amplitude scheint es hier nicht so zu sein, da mir das hier
> leider noch nicht klar geworden ist, inwiefern eine niedrige Amplitude
> (als allgemeine Größe) für PWM positiv ist.

Noch einmal:
Bei PWM gibt es keine unterschiedlichen Amplituden. Bei einer PWM 
springt das Signal mit fester Frequenz immer nur zwischen Maximalwert 
und Null. Ändern tut sich das Verhältnis von Ein-Zeit zur Periodendauer 
(Tastgrad oder (en) Duty-Cycle).

Die im Eröffnungsbeitrag verlinkten Oszillogramme zeigen KEIN 
PWM-Signal.

von Philipp G. (geiserp01)


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Nochmal: Amplitude ist die Spannung in Volt - mal ultra simpel 
ausgedrückt.

Und PWM ist keine Zauber high tech Handy Erfindung sondern eine 
Modulationsart für zig Anwendungen, vom ferngesteuerten Auto bis zum 
Klasse D Audio Verstärker.

aus wiki:

Die Pulsdauermodulation[1] – kurz PDM (englisch pulse duration 
modulation)[2]; auch Pulslängenmodulation[3] (PLM), 
Pulsbreitenmodulation (PBM), Pulsweitenmodulation (PWM; abgelehnt in IEC 
60050[2], auch englisch) und Unterschwingungsverfahren genannt – ist 
eine Modulationsart, bei der eine technische Größe (z. B. elektrische 
Spannung) zwischen zwei Werten wechselt. Dabei wird bei konstanter 
Frequenz der Tastgrad eines Rechteckpulses moduliert, also die Dauer der 
ihn bildenden Impulse.

von Peter (littbarski)


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danke nochmals für eure hilfreichen Antworten.
Ich verstehe nach wie vor leider nicht, warum die Amplitude in % 
angegeben wird. Und warum flach = besser, wobei das könnte ich nach 
euren letzten Antworten so verstehen, dass eben die Spannung bzw. die 
Kurvenhöhe in einem "echten" PWM-Diagramm dann nicht so hoch wäre, aber 
die Spannung alleine hat ja andererseits keinen visuellen Effekt.

Vor allem das mit den % kapiere ich nicht :).

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter schrieb:
> Ich verstehe nach wie vor leider nicht, warum die Amplitude in %
> angegeben wird.

Weil das die Journaillisten der von Dir verlinkten Publikaton halt so 
tun.

von Rainer W. (rawi)


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Peter schrieb:
> Vor allem das mit den % kapiere ich nicht :).

Erkennst du bei den Oszillogrammen irgendeinen Zusammenhang zwischen den 
Signalverläufen und den angegebenen Prozentzahlen - ich nicht.

Alleine schon die Angabe einer durchschnittlich Frequenz auf vier 
Stellen Genauigkeit bei einem Frequenzintervall, das fast 5 
Größenordnungen umfasst, lässt tief blicken. Da hat der 
naturwissenschaftliche Unterricht, oder was im Herkunftsland des Autors 
davon noch übrig ist, ziemlich versagt.

von J. T. (chaoskind)


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Um die Zahlen einfach zu halten, nehmen wir eine PWM-Frequenz 1 Hz an. 
Weiter nehmen wir an, die Amplitude beträgt 1 V. Das PWM-Signal sieht 
also folgendermaßen aus: Es geht einmal pro Sekunde (weil die Frequenz 
ein Herz beträgt) von 0 V auf 1 V (weil die Amplitude 1 V beträgt) 
zurück auf 0 V.

Wobei das zurückgehen schon der Beginn der nächsten PWM-Periode ist. Ein 
PWM-Zyklus dauert also eine Sekunde. Wenn der Duty-Cycle (nennt man auch 
Pulsweite auf Deutsch) nun bspw 10% beträgt, dann ist das Signal 10% von 
dieser 1 Sekunde pro PWM-Zyklus an.

Also sieht unser 10% Duty-Cycle-, 1 V Amplitude- und ein 1 Hz 
Frequenz-PWM-Signal so aus:

Bei Beginn der Sekunde geht die Spannung von 0 V auf 1 V. Nach 0.1 
Sekunden geht es von 1 V auf 0 V zurück und bleibt bis zum Ende der 1 
Sekunde PWM-Zykluszeit auf 0V. Mit dem Beginn der nächsten Sekunde 
springt es wieder auf 1 V und der nächste Zyklus beginnt.

von Rainer W. (rawi)


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J. T. schrieb:
> Bei Beginn der Sekunde geht die Spannung von 0 V auf 1 V. Nach 0.1
> Sekunden geht es von 1 V auf 0 V zurück ...

Die Spannung "geht" nicht (irgendwie), sondern die springt ziemlich ganz 
hurtig. PWM ist bezogen auf die Amplitude ein digitales Signal.
Ob diese Sprünge aus Gründen der EMV durch Bandbreitenbegrenzung etwas 
abgemildert werden, steht auf einem anderen Blatt und hat mit PWM primär 
erstmal nichts zu tun.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Rainer W. schrieb:
> Die Spannung "geht" nicht (irgendwie), sondern die springt ziemlich ganz
> hurtig. PWM ist bezogen auf die Amplitude ein digitales Signal.
> Ob diese Sprünge aus Gründen der EMV durch Bandbreitenbegrenzung etwas
> abgemildert werden, steht auf einem anderen Blatt und hat mit PWM primär
> erstmal nichts zu tun.

Über das wie hab ich auch kein Wort verloren, aber du hast recht, es 
sind Sprünge. Das wurde aber schon so oft erwähnt im Verlauf des 
Threads, dass ich davon ausging, es könnte beim TO angekommen sein.

Was aber die PWM macht, hat irgendwie noch keiner so erklärt, dass man 
es verstehen könnte ohne schon zu wissen was ne PWM ist. Ich hoffe, dass 
ist mir etwas besser gelungen.


P.S ich hab doch die Sprünge erwähnt, aber Hauptsache erstmal 
gemeckert....
J. T. schrieb:
> Beginn der nächsten Sekunde springt es wieder auf 1 V und der nächste
> Zyklus beginnt.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Peter schrieb:
> danke nochmals für eure hilfreichen Antworten.
> Ich verstehe nach wie vor leider nicht, warum die Amplitude in %
> angegeben wird. Und warum flach = besser

Flach würde weniger flimmern, interessant ist das bei LED Beleuchtung 
die ift mit 100Hz flimmert, krasser wenn gedimmt.

https://www.dial.de/article/die-ieee-1789-ein-neuer-standard-zur-bewertung-von-flimmernden-leds/ 
(IEEE 1789 FLimmerstandard)

Gute LED Lampen haben zumindest ein Datenblatt welches RA 
Farbwiedergabeindex Spektralverteilung und Angaben zum Flimmern bis 80 
HZ IEC 61547-1 oder EN 61000-3-3, 80-2000 Hz IEC 61358, gedimmt und 
ungedimmt beinhaltet

Aber bei OLED gibt es nur an und aus, immer 100% flimmern. Ich habe aber 
noch nie jemanden wegen OLED meckern hören, nut bei den langsamen LCD

Beim LED Glühbirnenkauf behme ich jedoch mein Flimmermessgerät mit, es 
gibt zu 99% Schrott auf dem Markt .

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Michael B. schrieb:
> Beim LED Glühbirnenkauf behme ich jedoch mein Flimmermessgerät mit, es
> gibt zu 99% Schrott auf dem Markt .

Was bin ich froh, weniger anspruchsvoll zu sein. Denn dann ist man von 
viel weniger Schrott und Idioten umgeben, man fühlt sich erheblich 
wohler. Zumindest geht es mir so.

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Beim LED Glühbirnenkauf behme ich jedoch mein Flimmermessgerät mit, es
> gibt zu 99% Schrott auf dem Markt .

Dafür braucht man kein "Flimmermessgerät". Es reicht, einen schmalen 
Gegenstand quer zu seiner Längsachse zügig zu bewegen. Durch den 
Stroboskopeffekt ist Flimmern der Beleuchtungsquelle dann sofort zu 
erkennen.

Als Gegenstand mit ausreichend schmaler Struktur reicht z.B. die eigene 
Hand mit gespreizten Fingern.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer W. schrieb:
> Als Gegenstand mit ausreichend schmaler Struktur reicht z.B. die eigene
> Hand mit gespreizten Fingern.

Und wenn man sich das eher aus dem Augenwinkel anguckt, merkt man es 
noch schneller.

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