Hallo, ich stelle gerade von Eagle V7.7 zu Kicad V8 um. Eingearbeitet habe ich mich bereits in Kicad. Jedoch gibt es für Probleme oft mehrere Herangehensweisen um diese zu Lösen. Daher wollte ich wissen, wie ihr sowas handelt. Gerade bei großen Projekten. Gibt es hier gängige Patterns? Mir geht es nicht darum wie man diese Umsetzt, sondern was die beste Vorgehensweise ist. Hauptsächlich beziehen sich bis jetzt meine Unklarheiten auf Dioden und LEDs. ----- Legt ihr für jede Diode ein neues Symbol mit vorgeschlagenem Footprint an? Falls ja bezieht ihr das Footprint dann auch die Standardpackages oder macht ihr eine Kopie in einer eigenen Library? Oder verwendet ihr einfach nur Symbol "D" und passt Wert und Footprint händisch an? ----- Legt ihr für Dioden/Leds welche kein Standardpackage besitzen nur das Footprint(mit dem Namen des Bauteiles) an, oder legt ihr zusätzlich ein neues Symbol an, indem ihr "D" kopiert und ein Standard Footprint hinterlegt? ----- Ist es noch sinnig bei großen Projekten Symbole oder Packages nur Global und nicht in der Library zu ändern? Sollte ich Symbole und Packages aktualisieren wollen, sind meine Änderungen ja wieder weg. ----- Ich habe eine LED im SOT23-3 Gehäuse. Wenn ich das Standard Bauteil "D" auf SOT23-3 ändere passt die Pinbelegung nicht. "D" verwendet Pin 1&2. Die neue Diode benötigt jedoch Pin 1&3. Außerdem erhalte ich einen ERC Fehler, da einer der Pads nicht belegt ist. -Erstelle ich nun ein angepasstes SOT23-3 Package, bei welchem die Pins nicht mehr dem eines normalen SOT23-3 entsprechen? -Oder erstelle ich ein angepasstes Symbol, mit veränderten Pinnummern und einem NC Anschluss? -Wäre in diesem Fall nicht A & C statt Nummern bei der Pinbelegung sinnvoller? Nachtrag: aktuell habe ich dies gelöst indem ich ein angepasstes Symbol erstellte habe. Dieses habe ich "D_ANC" genannt. Im Symbol selber habe ich Pin 2 angelegt und diesen als unsichtbar und unverbunden eingestellt. Somit konnte ich das Standard SOT23-3 Package verwenden.
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Es beantwortet zwar nicht deine Fragen (sorry), aber deine Fragen sind eigentlich genau der Grund (bzw. einer der Gründe) warum LibrePCB entstanden ist :) Das Library Management ist deutlich ausgeklügelter, bildet die reale Welt der Bauteile ab und gibt einen klaren Workflow vor damit nicht so ein Wildwuchs entsteht. Siehe z.B. https://librepcb.org/features/library-concept/ (die Videos sind schon etwas älter aber die darin erklärten Konzepte sind noch immer aktuell). (Disclaimer: Ich bin "involviert" im LibrePCB Projekt)
Matthias F. schrieb: > Oder verwendet ihr einfach nur Symbol "D" und passt Wert und Footprint > händisch an? Hinter dem Standard-Dioden Symbol ist doch gar kein Footprint hinterlegt. Man nimmt das und trägt den Footprint den man braucht händisch ein, wo ist das Problem? Matthias F. schrieb: > -Erstelle ich nun ein angepasstes SOT23-3 Package, bei welchem die Pins > nicht mehr dem eines normalen SOT23-3 entsprechen? Nein. Man nimmt eines der vorgefertigen Diodensymbole für SOT-23 Dioden, z.B. BAS19 und ändert einfach den Value auf den Typ den man gerne hätte. Matthias F. schrieb: > Ist es noch sinnig bei großen Projekten Symbole oder Packages nur Global > und nicht in der Library zu ändern? > Sollte ich Symbole und Packages aktualisieren wollen, sind meine > Änderungen ja wieder weg. ? Ich habe mir einfach eine eigene Sammlung von Bibliotheken für Symbole & Footprints gemacht wo nötig. Die zieh ich dann je nach Bedarf in die Projekte ein. Bei einigen Projekten habe ich dann zusätzlich eine "ProjectSymbols" bzw "ProjectFootprints" Bibliothek mit im Projekt liegen wo angepasste Symbole und Footprints liegen. (z.B. für Mikro Controller mit 100+ Pins wo ich die Pins nach Projektbedarf dann auf mehrere Untersymbole (Kicadsprech: Komponenten) aufteile damit ich die Schaltpläne splitten kann.
Es hängt bei mir davon ab, was ich in der BOM sehen möchte. Ein generischer Widerstand 0805 1 kOhm 1 % kommt aus einer generischen Bibliothek, hinter der keine Herstellerbezeichnung liegt. Die verwendet ein klassisches, europäisches Widerstandssymbol und ein Standard 0805-Package. Beim Bestellen / bestücken nehme ich dann auch irgendeinen passenden Widerstand. An einer Stelle soll genau der eine 0,01 % 47 k 5 ppm/K-Widerstand von VPG rein. Der ist dann als eigenes Bauteil angelegt mit dem Standard Widerstandssymbol, mit dem Standardgehäuse, aber eben nicht als generischer Widerstand, sondern eben mit der exakten Herstellerbezeichnung. In der exportierten BOM steht dann so was wie R1, R2, R7, R123 | 1 k 1 % | 0805 | (leer) R3 | 47k 0,01 % 5 ppm | RAD 5,8x2,2 | Y087547K0000T0L
Kevin K. schrieb: > Die verwendet ein klassisches, europäisches Widerstandssymbol und > ein Standard 0805-Package. Beim Bestellen / bestücken nehme ich dann > auch irgendeinen passenden Widerstand. Das Package hängt vom Lötprozess ab, d.h. mit einem Standard 0805-Package kommt man nicht weit.
Es kommt auch auf das Umfeld an. Für meine eigenen Projekte reichen generische Bibliotheken, die Symbol und Footprint enthalten und wo ich im Kommentar nur den Wer nachtrage. Bei meinem Arbytegeber werden alle Prozesse in der Warenwirtschaft abgebildet. Hier braucht jedes Bauteil seine eigene Kaufteilnummer, wobei auch die nackte Leiterplatte ein Kaufteil mit einer Nummer ist und damit in der Stückliste auftauchen muss. Die Damen in der Bestückung schauen auch nur auf die Kaufteilnummer, alles andere ist denen egal. Die bestückte Leiterplatte ist dann eine Fertigungsbaugruppe, die natürlich auch wieder ihre Fertigungsbaugruppennummer bekommt. Mehrere Fertigungsbaugruppen und Kaufteile bilden dann ein Gerät mit einer Gerätenummer. Das alles muss ich natürlich auch im EDA abbilden. Der Projektname ist die Fertigungsbaugruppennummer, jedes Bauteil muss seine Kaufteilnummer als Bibliotheksattribut mitbringen, die Leiterplatte taucht als Mechanikbauteil im Schaltplan mit Kaufteilnummer und Fertigungsbaugruppennummer auf etc. pp. fchk
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Rainer W. schrieb: > Kevin K. schrieb: >> Die verwendet ein klassisches, europäisches Widerstandssymbol und >> ein Standard 0805-Package. Beim Bestellen / bestücken nehme ich dann >> auch irgendeinen passenden Widerstand. > > Das Package hängt vom Lötprozess ab, d.h. mit einem Standard > 0805-Package kommt man nicht weit. Korrekt! Gerade SMD-Bauteile benötigen für eine Handlötung oft Pads, die weiter nach außen gezogen sind. Besonders bei SMD-Elkos und -Potis ist mir das besonders aufgefallen. Die Höhe der Bauteile ist bei Hand- und Maschinenbestückung auch relevant, in beiden Fällen gilt üblicherweise von flach nach hoch.
Urban schrieb: > Es beantwortet zwar nicht deine Fragen (sorry), aber deine Fragen sind > eigentlich genau der Grund (bzw. einer der Gründe) warum LibrePCB > entstanden ist :) Das Library Management ist deutlich ausgeklügelter, > bildet die reale Welt der Bauteile ab und gibt einen klaren Workflow vor > damit nicht so ein Wildwuchs entsteht. Siehe z.B. > https://librepcb.org/features/library-concept/ (die Videos sind schon > etwas älter aber die darin erklärten Konzepte sind noch immer aktuell). > > (Disclaimer: Ich bin "involviert" im LibrePCB Projekt) Danke für deine Antwort. Leider ist Kicad bei uns bereits gesetzt. Ich habe mir das Video jedoch dennoch angesehen. Der Ansatz mit dieser Package Library hat schon was :-)
Andreas M. schrieb: > Matthias F. schrieb: >> Oder verwendet ihr einfach nur Symbol "D" und passt Wert und Footprint >> händisch an? > > Hinter dem Standard-Dioden Symbol ist doch gar kein Footprint > hinterlegt. Man nimmt das und trägt den Footprint den man braucht > händisch ein, wo ist das Problem? Es gibt kein Problem. Ich will nur eure Herangehensweise wissen. Legt ihr jede Diode als Bauteil an oder nehmt ihr bestehende Bauteile und passt einfach Package und/oder Wert an? Falls ihr zum Beispiel ein neues Symbol in einer eigenen Library erstellt, verweist ihr dann auf das Kicad Standard Package oder erstellt ihr eine Kopie des Packages in eurer neuen eigenen Library? > Matthias F. schrieb: >> -Erstelle ich nun ein angepasstes SOT23-3 Package, bei welchem die Pins >> nicht mehr dem eines normalen SOT23-3 entsprechen? > > Nein. Man nimmt eines der vorgefertigen Diodensymbole für SOT-23 Dioden, > z.B. BAS19 und ändert einfach den Value auf den Typ den man gerne hätte. Ah stimmt, den habe ich gar nicht gesehen. Danke für den Tipp. Für Dioden im SOT23-3 Package sind tatsächlich ein paar angelegt. Jedoch nicht allgemein sondern nur bezogen auf echte Bauteile. In meinem Fall ist es jedoch eine Zehner Diode, so dass das Symbol nicht passt. Hier konnte ich in der Kicad Library nichts finden, so dass ich ein neues erstellen musste. > Matthias F. schrieb: >> Ist es noch sinnig bei großen Projekten Symbole oder Packages nur Global >> und nicht in der Library zu ändern? >> Sollte ich Symbole und Packages aktualisieren wollen, sind meine >> Änderungen ja wieder weg. > > ? > > Ich habe mir einfach eine eigene Sammlung von Bibliotheken für Symbole & > Footprints gemacht wo nötig. Die zieh ich dann je nach Bedarf in die > Projekte ein. Bei einigen Projekten habe ich dann zusätzlich eine > "ProjectSymbols" bzw "ProjectFootprints" Bibliothek mit im Projekt > liegen wo angepasste Symbole und Footprints liegen. (z.B. für Mikro > Controller mit 100+ Pins wo ich die Pins nach Projektbedarf dann auf > mehrere Untersymbole (Kicadsprech: Komponenten) aufteile damit ich die > Schaltpläne splitten kann. Ah ok, das klingt für mich sinniger wie Symbole und Package nur lokal zu verändern. Danke für den Tipp, das werde ich auch so umsetzen.
Matthias F. schrieb: > Ah ok, das klingt für mich sinniger wie Symbole und Package nur lokal zu > verändern. Danke für den Tipp, das werde ich auch so umsetzen. Für die Community ist ein korrekt erstelltes und veröffentlichtes Bauteil auch wertvoll.
Kevin K. schrieb: > Für die Community ist ein korrekt erstelltes und veröffentlichtes > Bauteil auch wertvoll. Ja, das stimmt. Allerdings gibt es (derzeit) ein paar zu berücksichtigende Aspekte, ein neues Bauteil in die offiziellen KiCad-Bibliotheken aufnehmen zu lassen: 1. Die Schlange an Pull Requests ist ziemlich lang. Derzeit muss man von rund einem Jahr Wartezeit ausgehen, bis die KiCad Librarians das Bauteil akzeptieren. 2. Häufig erfüllen neu eingereichte Bauteile aber nicht alle Anforderungen bzw. Richtlinien und müssen ggf. nachgebessert werden. Daher muss man als Ersteller schon genau die KLC (KiCad Library Conventions) berücksichtigen. 3. Insbesondere bei Bauteilen, die Bestandteil einer ganzen Familie ähnlicher Bauteile sind, geht der Trend sehr deutlich in die Richtung von skriptbasierten Generatoren. Da nützt es also gar nichts, ein einzelnes neues Bauteil abzukippen, das man für die eigenen Zwecke benötigt, sondern es wird zu recht erwartet, dass man auf der Basis der vorhandenen Generatoren einen neuen baut. Es ist deutlich zu empfehlen, zumindest einen Bibliotheks-"Grundkurs" auf einer der KiCad-Tagungen absolviert zu haben. Dort lernt man dann auch einige der Librarians persönlich kennen und erfährt aus erster Hand, an welchen Stellen es klemmt und wo dringender Bedarf besteht. 4. Natürlich steht es einem frei, Bibliotheken außerhalb der offiziellen Bibliotheken zu veröffentlichen. Man findet ja auch so einen Haufen Open-Source-Projekte bei Github und Konsorten, aus denen man sich einzelne Symbole oder Footprints herauspicken kann. Deren Qualität rangiert aber auch hier von völlig unterirdisch schlecht und fehlerhaft bis zu wahren Meisterstücken. 5. In eigenen, nicht veröffentlichten Footprints kann man recht problemlos 3D-Modelle verwenden, die man sich im Internet zusammengesucht hat, z.B. von Herstellerseiten oder 3Dcontentcentral. Für diese Modelle gelten häufig recht restriktive Lizenzbedingungen, die sich nicht mit den offiziellen KiCad-Bibliotheken vertragen. Seit KiCad solch eine wichtige Position erlangt hat wie in den letzten Jahren, mussten leider auch viele der offiziellen Footprints wieder ihrer urheberrechtlich problematischen 3D-Modelle beraubt werden. Dabei findet man im Allgemeinen im Footprint auch noch den entsprechenden Verweis, so dass man an der Stelle auch das separat beschaffte 3D-Modell wieder ablegen kann. 6. Wenn man ein Bauteil für die offiziellen Bibliotheken einreicht, müssen insbesondere auch die 3D-Modelle rechtlich einwandfrei sein. Und es muss die Quelle, d.h. z.B. eine FreeCad-Projektdatei mit eingereicht werden. Hier die Bibliotheksrichtlinien: https://klc.kicad.org/
Du kannst ja mal hier schauen, dort wird beschrieben wie man sich eine eigene Library zusammenstellt. https://learn.sparkfun.com/tutorials/beginners-guide-to-kicad/creating-a-custom-kicad-footprint-library Mfg
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