Forum: Haus & Smart Home Vorlauftemperaturen Heizung berechnen


von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Bei der Einstellung der Vorlauftemperatur abhängig von der 
Aussentemperatur im Heizungssystem Radiatoren/Fussboden gibt es 
massenweise mehr oder weniger gekrümmte Kurven.
Ist Jemandem eine Formel bekannt, der ich ohne einer Tabelle im 
Mikrocontroller einfach nur rechnen muss?
Ergänzung: Ich programmiere gerade 8051 Assembler; wegen der vorhandenen 
Hardware... aber auch jede beliebige Platform ist O.K.
Mir geht es um die Berechnung.
Wenn Ihr eine zuverlässige! Formel, egal in welcher Sprache liefern 
könntet, wäre ich dankbar!

: Verschoben durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Route_66 H. schrieb:
> Bei der Einstellung der Vorlauftemperatur abhängig von der
> Aussentemperatur im Heizungssystem Radiatoren/Fussboden gibt es
> massenweise mehr oder weniger gekrümmte Kurven.
> Ist Jemandem eine Formel bekannt, der ich ohne einer Tabelle im
> Mikrocontroller einfach nur rechnen muss?

Googlesuche führt dich z.B. zu
http://siegelsoft.com/javascript/visstemp.html

von Thomas (kosmos)


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Du müsstest da wissen wieviel Energie dein Haus verliert und da kommen 
zuviele Faktoren mit rein da ist ja nicht nur die Außentemp, sondern uch 
Sonnenstand und dadurch die Solaren Erträge....Meiner Meinung nach der 
falsche Weg, da so ein Haus sehr träge ist kann man das einfach messen 
und nachkorrigieren.

Erstelle mal eine Heizkurve einmal bei -10°C und einmal bei +10°C und 
dann korrigierst du die Werte einfach nach wenn es bei geringer 
Außentemp oder hoher Außentemp zu warm oder zu kalt ist. Oder wenn immer 
zu kalt zu warm durch Parallelverschiebung (also beide Werte erhöhen). 
Wobei das ja auch die Software machen kann wenn es Abweichungen zur 
Innen Solltemp gibt.

Du könntest aber auch die Rücklauftemperatur heranziehen, den diese gibt 
genau Info zu deinem Bedarf.

Angenommen deine Rücklauftemperatur sinkt ab ist das direkt ein 
Anzeichen das du mehr heizen musst. Nähert sie sich ihrem Soll an dann 
kannst du mit der Leistung zurückrudern. Das führt zu einer viel 
geringeren Regelhäufigkeit.

von Heinz R. (heijz)


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diese Sache mit Niveau / Steigung kommt aus einer Zeit als es mit 
analoger Technik gar nicht gro0 anders möglich war


Ich würde da heutzutage nicht lang rum machen - leg eine Tabelle an
Man braucht da keine 20 Werte, 10 sind ok, selbst mi 5 verschiedenen 
funktioniert das immer noch sehr gut

von Rainer W. (rawi)


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Thomas schrieb:
> ..., da so ein Haus sehr träge ist kann man das einfach messen
> und nachkorrigieren.

Da so ein Haus sehr träge ist, wird das Nachkorrigieren sehr langsam.
Je besser der Prädiktor für die Heizleistung ist, um so weniger muss die 
Regelung arbeiten und die Regelhäufigkeit wird idealerweise Null. Die 
Sonneneinstrahlung lässt sich mit einbeziehen. Koeffizienten, die dann 
das Haus und die Heizungsanlage beschreiben, müssen natürlich 
herausgefahren werden, wie auch die Zeitkonstanten/Verstärkungen bei 
einer Regelung.

Noch eine Formel für Heizkennlinien:
https://community.viessmann.de/t5/Gas/Mathematische-Formel-fuer-Vorlauftemperatur-aus-den-vier/m-p/68890

von Michael B. (laberkopp)


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Route_66 H. schrieb:
> zuverlässige! Formel,

Es gibt keine Formel.

Die uralte Heizkurve ist ein schlechtes Instrument.

Du möchtest die Heizleistung erzeugen, die dein Haus aktuell braucht um 
die gewünschte Innentemperatur zu halten.

Das hängt natürlich nicht nur von der Aussentemperatur ab.

Sondern vom Wind, den in den Zimmern eingestellten Temperaturen also den 
benutzten Räumen und Wärmeeintrag durch Sonne, Backofen sonstigen 
Energieverbrauchern, nicht zuletzt Anzahl der Personen und offenen 
Fenstern/Türen


Die Heizkörper setzten unterschiedlich viel Leistung um, je nach 
Vorlauftemperatur, Durchfluss ergibt sich eine Heizleistung und 
Rücklauftemperatur. Heute ja meist mit Thermostat.

Wenn die Vorlauftemperatur zu niedrig ist, reisst der Thermostat voll 
auf, wenn man am Anschlag angekommen ist  kann das Zimmer die Temperatur 
nicht halten. Man will auch nicht hohen Durchfluss haben, sondern so 
langsamen dass das Wasser im Heizkörper runterkühlen kann. Dann muss die 
Vorlauftemperatur rauf. Aber dein Haus hat nicht nur einen Heizkörper. 
Alleine am GesamtDurchfluss kann man also nicht bestimmen wie hoch der 
Vorlauf sein sollte. Alleine an der Rücklauftemperatur auch nicht. Es 
ist ein komplexes Regelungssystem, bei dem jede Methode nur eine 
schlechte Näherung ist. Hast du von allen Heizkörpern einzeln Vorlauf- 
und Rücklauftemperatur und Zimmertemperatur und Zimmertemperatursollwert 
und kannst du alle Ventile steuern liesse sich wohl eine nahezu optimale 
Steuerung bauen. Die Aussentemp brauchst du nicht.

Ich steuere mein Haus primär über die Rücklauftemperatur.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Aber dein Haus hat nicht nur einen Heizkörper.
> Alleine am GesamtDurchfluss kann man also nicht bestimmen wie hoch der
> Vorlauf sein sollte.

Schon mal etwas von hydraulischen Abgleich gehört?
Der sorgt dafür, dass bei gegebener Vorlauftemperatur alle Räume die 
gleiche Rücklauftemperatur haben, d.h. der Durchfluss wird so 
eingestellt, dass jeder Raum die für ihn erforderliche Heizleistung 
bekommt.

von Oliver S. (oliverso)


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Route_66 H. schrieb:
> Bei der Einstellung der Vorlauftemperatur abhängig von der
> Aussentemperatur im Heizungssystem Radiatoren/Fussboden gibt es
> massenweise mehr oder weniger gekrümmte Kurven.

Die kommt vermutlich daher, daß die alten analogen Steinzeitsteuerungen 
die Kurve halt irgendwie analog generiert haben, und eine Gerade da 
einfach nicht machbar war.

Andererseits ist jedes Haus anders, und ein Universalkurve, die immer 
passt, gibts eh nicht.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Das ist ein sehr interessantes Thema.

Die Heizkurve soll ja den Radiatoren eine Vorlauftemperatur zur 
Verfügung stellen, die eine vorgegebene Innentemperatur bei schwankender 
Außentemperatur beibehält. Dabei sind zwei thermische Leistungen 
interessant: Zum einen die thermische Leistung, die das Haus an die 
Umgebung abgibt, und zum anderen die thermische Leistung, die die 
Radiatoren an das Haus abgeben.

Soweit ich es verstehe, sind all diese thermischen Leistungen mehr oder 
weniger linear zu den entsprechenden Temperaturdifferenzen.

Nun behauptet aber Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkurve), 
dass der Verlauf der Heizkurve leicht gekrümmt ist, "da die Wärmeabgabe 
der Heizflächen bei unterschiedlichen Temperaturen nicht linear 
verläuft".

Kann mal jemand mit mehr Erfahrung in Thermodynamik diese seltsame 
Behauptung erklären?

Oder erklärt sich die Krümmung der Heizkurve allein durch die 
Verschiedenheit der Temperaturdifferenzen, also zwischen Vorlaufwasser 
und Innenraum, zwischen Innenraum und Außenluft, und zwischen Innenraum 
und Erdreich?

LG, Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Michael B. schrieb:
> Man will auch nicht hohen Durchfluss haben, sondern so
> langsamen dass das Wasser im Heizkörper runterkühlen kann. Dann muss die
> Vorlauftemperatur rauf.

genau das will man eben nicht

Hast Du als Beispiel VL 40° RL 20° hat der Heizkörper im Schnitt 30°

Hast Du VL 40° RL 38° hat der HZK im Schnitt 39°

Ohne jetzt nachzurechnen - DU könntest den HZK bei geringer Spreizung 
auch mit VL 35° fahren, kommst auf die gleiche Energieabgabe

von Rüdiger B. (rbruns)


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Bei mir geht das so:
Rücklauftemp der Fussbodenheizung ist 20 Grad minus Aussentemperatur mal 
x plus y. Die Heizung läuft um 4 Uhr an und läuft bis zur berechneten RL 
Temperatur. Damit ist es zwischen 8 und 20 Uhr 20,5 Grad plus minus 0.5 
Grad.
PS: Die Raumtemperatur wird nicht von der Heizungsregelung erfasst.

von Rainer W. (rawi)


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Oliver S. schrieb:
> Die kommt vermutlich daher, daß die alten analogen Steinzeitsteuerungen
> die Kurve halt irgendwie analog generiert haben, und eine Gerade da
> einfach nicht machbar war.

Du scheinst ja richtig Ahnung von Analogtechnik zu haben.

von Route_66 H. (route_66)


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Danke Euch allen. Jetzt habe ich sehr günstige Ansatzpunkte für meinen 
kleinen MC. Der STC12C... wird mich dann warm halten!

von Klaus R. (klara)


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Rainer W. schrieb:
> Route_66 H. schrieb:
>> Bei der Einstellung der Vorlauftemperatur abhängig von der
>> Aussentemperatur im Heizungssystem Radiatoren/Fussboden gibt es
>> massenweise mehr oder weniger gekrümmte Kurven.
>> Ist Jemandem eine Formel bekannt, der ich ohne einer Tabelle im
>> Mikrocontroller einfach nur rechnen muss?
>
> Googlesuche führt dich z.B. zu
> http://siegelsoft.com/javascript/visstemp.html

Ja, für eine Viessmann Wärmepumpe. Bei anderen Wärmeerzeugern sieht es 
ähnlich aus, aber eben anders.

von Rainer W. (rawi)


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Klaus R. schrieb:
> Ja, für eine Viessmann Wärmepumpe. Bei anderen Wärmeerzeugern sieht es
> ähnlich aus, aber eben anders.

Meinst du, die Wärme aus einer Viessmann Wärmepumpe ist anders, als die 
aus anderen Wärmeerzeugern?

von Oliver S. (oliverso)


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Rainer W. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Die kommt vermutlich daher, daß die alten analogen Steinzeitsteuerungen
>> die Kurve halt irgendwie analog generiert haben, und eine Gerade da
>> einfach nicht machbar war.
>
> Du scheinst ja richtig Ahnung von Analogtechnik zu haben.

Nee, aber Erfahrung mit alten Heizungssteuerungen. Das sind ja jetzt 
nicht gerade hochpräzise Analogrechner.

Sebastian W. schrieb:
> Nun behauptet aber Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkurve),
> dass der Verlauf der Heizkurve leicht gekrümmt ist, "da die Wärmeabgabe
> der Heizflächen bei unterschiedlichen Temperaturen nicht linear
> verläuft".
>
> Kann mal jemand mit mehr Erfahrung in Thermodynamik diese seltsame
> Behauptung erklären?

Für Selberdenker reicht Google, für alle anderen ChatGPT. So kompliziert 
ist das nicht.

Oliver

von Wolfgang S. (wolfi0)


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Sebastian W. schrieb:
> [..]Nun behauptet aber Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkurve),
> dass der Verlauf der Heizkurve leicht gekrümmt ist,
> -->"da die Wärmeabgabe
> der Heizflächen bei unterschiedlichen Temperaturen nicht linear
> verläuft"<--
>
> Kann mal jemand mit mehr Erfahrung in Thermodynamik diese seltsame
> Behauptung erklären?

Ein Heizkörper gibt Wärmeenergie über
- Wärmeleitung   und
- Wärmestrahlung
an die Umgebung ab.

Die Wärmeabstrahlung ist proportional zur 4-ten Potenz (!) der 
Temperatur
(in Kelvin) des HeizKörpers.
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz

Wie es mit dem Wärmeleitungsanteil aussieht, weiß ich nicht; kann
mir aber gut vorstellen, dass er auch nichtlinear mit der
Heinkörpertemperatur(-differenz zur umgebenden Luft) zunimmt.
(Luft streicht mit steigender Heizkörpertemp. schneller am Heizkörper
vorbei (->stärkere Konvektion)).

-wolfi0-

von Klaus R. (klara)


Angehängte Dateien:

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Rainer W. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Ja, für eine Viessmann Wärmepumpe. Bei anderen Wärmeerzeugern sieht es
>> ähnlich aus, aber eben anders.
>
> Meinst du, die Wärme aus einer Viessmann Wärmepumpe ist anders, als die
> aus anderen Wärmeerzeugern?

Vergleich das mal mit Kennlinen eines Transistors oder Röhren. Je nach 
Bauart unterscheiden die sich eben.

Anbei meine Heizkurven einer Vaillant VCR720. Vergleiche.
mfg Klaus

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Klaus R. schrieb:
> Vergleich das mal mit Kennlinen eines Transistors oder Röhren. Je nach
> Bauart unterscheiden die sich eben.
>
> Anbei meine Heizkurven einer Vaillant VCR720. Vergleiche.

Der Zusammenhang zwischen Außentemperatur und erforderlicher 
Vorlauftemperatur wird doch wohl durch die Bauart des Hauses 
einschließlich Wärmeverteilungssystem (Heizkörper) definiert. Ob das 
warme Wasser von Vaillant VCR720, Viessmann, einer Fernwärmeleitung oder 
sonst woher kommt, ist doch wohl völlig egal. Die Vorlauftemperatur wird 
durch das Mischventil und durch niemanden sonst festgelegt.

Das ist nicht wie bei Strom, wo einem manche Leute grünen, blauen oder 
schwarzen Strom verkaufen.

von Heinz R. (heijz)


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Rainer W. schrieb:
> Der Zusammenhang zwischen Außentemperatur und erforderlicher
> Vorlauftemperatur wird doch wohl durch die Bauart des Hauses
> einschließlich Wärmeverteilungssystem (Heizkörper) definiert. Ob das
> warme Wasser von Vaillant VCR720, Viessmann, einer Fernwärmeleitung oder
> sonst woher kommt, ist doch wohl völlig egal

es gibt einen weiteren Parameter neben der Vorlauftemperatur: Die 
Spreizung

Eine geringe Spreizung wird durch starke Pumpen erreicht

z.B. bei Wärmepumpen wird so was eingesetzt

Man erreicht durch geringe Spreizung eine größere Energieabgabe der 
Heizkörper, kann deshalb mit geringeren VL-Temperaturen fahren

von Andreas R. (rebirama)


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Die Form der Heizkurven ergeben sich aus dem Heizkörperexponent.

Ein Heizkörper hat ne Wärmeabgabe die der Gleichung

P ~ dT ^ n

P ist die Leistung
dT ist grob der mittlere Temperaturunterschied zwischen Raum und 
Heizungswasser.
n ist der Heizkörperexponent.

Ein Heizkörper mit Rippen heizt mit einer Mischung aus Strahlung und 
Konvektion.
der Exponent ist dort z.B. 1,3. Die Kennlinie für diese Heizung ist 
deshalb idealerweise logarithmisch, so dass bei konstantem Durchfluss 
die Heizleistung passend der Außentemperatur folgt.

Zusätzlich sind Thermostate (P-Regler) an den Heizkörpern (Durchfluss 
proportional zur Temperatur, wegen fehlendem I-Anteil ist der Restfehler 
nicht Null). Der Fehlende I-Anteil wird durch die "Vorsteuerung" durch 
Heizkennlinie ausgeglichen.

Dass man hier ein System mit P-Regler + Vorsteuerung hat, ist leider den 
meisten Handwerkern nicht klar, und die Heizkurven sind meist unpassend 
hoch gewählt.

Bei einem "Heizkörper" Typ Fußbodenheizung ist n ungefähr 1 .. 1,1, und 
sie wird üblicherweise mit einer Steigung von ca. 0.2 gefahren. Deshalb 
ist eine flache Gerade.

von Klaus R. (klara)


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Andreas R. schrieb:
> Die Form der Heizkurven ergeben sich aus dem Heizkörperexponent.
>
> Ein Heizkörper hat ne Wärmeabgabe die der Gleichung
>
> P ~ dT ^ n
>
> P ist die Leistung
> dT ist grob der mittlere Temperaturunterschied zwischen Raum und
> Heizungswasser.
> n ist der Heizkörperexponent.
>

> Dass man hier ein System mit P-Regler + Vorsteuerung hat, ist leider den
> meisten Handwerkern nicht klar, und die Heizkurven sind meist unpassend
> hoch gewählt.
>
> Bei einem "Heizkörper" Typ Fußbodenheizung ist n ungefähr 1 .. 1,1, und
> sie wird üblicherweise mit einer Steigung von ca. 0.2 gefahren. Deshalb
> ist eine flache Gerade.

Interessant!
mfg Klaus

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Heinz R. schrieb:
> Man erreicht durch geringe Spreizung eine größere Energieabgabe der
> Heizkörper, kann deshalb mit geringeren VL-Temperaturen fahren
Die Leistungsabgabe (der Begriff Energie hat hier nichts verloren) ist 
proportional zum Flächenintegral des HK über die Temperaturdifferenzen. 
Wenn die VL-Temp. höher ist und RL gleichsam niedriger, ändert sich das 
Integral mit der Spreizung in erster Näherung nicht. Man kann auch mit 
(T_vl + T_rl) / 2 rechnen.
Hyperbolisch wird es mit der VL-Temp. in Bezug auf die bereitgestellte 
Temperatur im Pumpenkreis und der erreichten Arbeitszahl. Hier hilft es 
natürlich, wenn man die VL nach unten bekommt.

Andreas R. schrieb:
> der Exponent ist dort z.B. 1,3. Die Kennlinie für diese Heizung ist
> deshalb idealerweise logarithmisch, so dass bei konstantem Durchfluss
> die Heizleistung passend der Außentemperatur folgt.
Unsinn. Ein Exponent von 1,3 ist näher bei 1 als bei 2, also ist die 
Kennlinie eher linear als quadratisch.
Außerdem geht der Strahlungsanteil bei niedriger VL-Temp. (WP) gegen 
null. Für hohe VL-Temp. gibt es hingegen sogar HK, die den VL zuerst 
durch die vordere Platte schicken, um den Strahlungsanteil besser 
auszunutzen.
Für WP empfehlen sich Lüftersätze zur Verstärkung der natürlichen 
Konvektion oder spezielle WP-Heizkörper mit bereits integrierten und 
sehr leisen Walzenlüftern (Konvektoren). Noch besser: Fußbodenheizung.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Klaus R. schrieb:
> Interessant!
> mfg Klaus

Und um diese Erkenntnisse kund zu tun, brauchst du ein Vollzitat?

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Die Leistungsabgabe (der Begriff Energie hat hier nichts verloren) ist
> proportional zum Flächenintegral des HK über die Temperaturdifferenzen.

Das ist arg kurz gedacht und nur ein Teilaspekt. Der Wärmeübergang 
zwischen Heizkörper und Raum, d.h einerseits der Emissionsfaktor (für 
den Strahlungsanteil) und andererseits der Wärmeübergang zur Raumluft 
(z.
B. die sich ausbildende Grenzflächenströmung) haben da noch ein 
gehöriges Wort mitzureden. Da geht die Heizkörperform ein. Eine FBH 
benimmt sich anders, als ein Rippenheizkörper.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Und trotz all dieser Kurven und Berechnungen etc. kann selbst eine 
moderne Gasheizung eines noch immer nicht:

Wenn die Aussentemperatur plötzlich deutlich steigt (z.B. von 0°C auf 
12°C innerhalb von weniger als 24 Stunden) dann ist das Mauerwerk noch 
immer kalt, aber der Aussenfühler sagt, dass es grad Frühling ist und 
die Heizung regelt drastisch die Vorlauftemperatur runter.
Darum ist die Bude dann zu kühl, bis die Bausubstanz sich auch der 
höheren Aussentemperatur angepasst hat.

Solche Sprünge der Aussentemperatur sind in unseren Breiten ja nichts 
ungewöhnliches.

Das Problem hat eine nagelneue Heizungsanlage (Ende 2023 eingebaut).

Ich habe kürzlich einen Heizungs-Fachbetrieb dazu befragt, ob es nicht 
möglich ist, in so einem Fall die Vorlauftemp. noch 2-3 Tage auf hohem 
Niveau zu belassen.
Er sagte, er wüsste nicht das soetwas geht...

von Cyblord -. (cyblord)


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Oliver S. schrieb:
> Die kommt vermutlich daher, daß die alten analogen Steinzeitsteuerungen
> die Kurve halt irgendwie analog generiert haben, und eine Gerade da
> einfach nicht machbar war.

Unsinn. Die Kurven kommen daher weil die benötigte Heizleistung schlicht 
nicht linear zur Außentemperatur ist.

: Bearbeitet durch User
von Peter H. (peterhofbauer)


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Hallo
 Die benötigte Heizleistung fürs Haus ist linear zum 
Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen.
 Die Heizleistung der Heizkörper ist leider nicht linear. Übrigens sind 
die alten offenen Rippenheizkörper in dieser Hinsicht besser wie die 
modernen geschlossenen.
In meiner Steuerung habe ich anstatt einer berechneten Kurve einfach 
eine vom Anwender editierbare
Tabelle eingebaut.
Gruß Peter

. .

von Cyblord -. (cyblord)


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Peter H. schrieb:
> Die benötigte Heizleistung fürs Haus ist linear zum
> Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen.

Dann genauer:

Die benötigte Vorlauftemperatur ist nicht linear zur Außentemperatur.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter H. schrieb:
> Die benötigte Heizleistung fürs Haus ist linear zum
> Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen

Glaubt Peter in seiner Naivität.

Warum geht es in solchen threads immer wieder rückwärts bis zur 
absoluten Ahnungslosigkeit ?

von Klaus R. (klara)


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Rainer W. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Interessant!
>> mfg Klaus
>
> Und um diese Erkenntnisse kund zu tun, brauchst du ein Vollzitat?

Nein es ist kein Vollzitat. Ich habe die nur mir wichtigen Teile 
wiedergegeben.
mfg Klaus

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Michael B. schrieb:
> Peter H. schrieb:
>> Die benötigte Heizleistung fürs Haus ist linear zum
>> Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen
>
> Glaubt Peter in seiner Naivität.
>
> Warum geht es in solchen threads immer wieder rückwärts bis zur
> absoluten Ahnungslosigkeit ?
Weil du deine Ahnungslosigkeit auch noch kundtun willst?
Peter ist mit seiner Behauptung im Recht. Wenn das mit der Linearität 
nicht so wäre, könnte man alle U-Werte in die Tonne treten. Die beruhen 
darauf.
Dass es weitere, durchaus wesentlichere Effekte, wie Wind, 
Lüftungsverhalten, Anzahl Personen im Haus etc. gibt, steht auf einem 
anderen Blatt.
Siehe dort:
https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmedurchgangskoeffizient
Man geht auch davon aus, dass es kein feuchtes Mauerwerk ist, das um den 
Gefrierpunkt einen Phasenübergang erlebt. So wie die Weinbauern im 
Winter ihrer Anlage durch Besprühen mit Wasser einen Eispanzer 
verpassen, um sie vor noch tieferen Temperaturen zu schützen. Das ist 
aber keine Haustechnik.
Dass klassische Heizkurven etwas vom Linearen abweichen ist zum einen 
dem Strahlungsanteil von Heizkörpern bei (sehr) hohen 
Vorlauftemperaturen geschuldet, zum anderen oder zum größten Teil aber 
empirisch über Jahrzehnte ermittelt worden. So kann für niedrige 
Vorlauftemperaturen auch hier vereinfacht mit linearen Heizkurven 
gearbeitet werden. Von der Parametrisierung gibt es meist auch nur 
Steigung und Offset als Vorgabe. Und schaut man sich die Grafiken an, 
ist eine Abflachung erst im Bereich 50 bis 70 °C erkennbar. WPs 
übernehmen diese Kurven, da sie wegen der Empirie genauer sind als 
lineare Ansätze und auch (fast so) hohe VL-Temperaturen möglich sind, 
wenn auch nicht sinnvoll.

Rainer W. schrieb:
> Kay-Uwe R. schrieb:
>> Die Leistungsabgabe (der Begriff Energie hat hier nichts verloren) ist
>> proportional zum Flächenintegral des HK über die Temperaturdifferenzen.
>
> Das ist arg kurz gedacht und nur ein Teilaspekt. Der Wärmeübergang
> zwischen Heizkörper und Raum, d.h einerseits der Emissionsfaktor (für
> den Strahlungsanteil) und andererseits der Wärmeübergang zur Raumluft
> (z.
> B. die sich ausbildende Grenzflächenströmung) haben da noch ein
> gehöriges Wort mitzureden. Da geht die Heizkörperform ein. Eine FBH
> benimmt sich anders, als ein Rippenheizkörper.
Ändert alles nichts an der grundlegenden Proportionalität zum 
Temperaturgefälle!
(Dass der Strahlungsanteil gegen null geht bei niedrigen VL-Temperaturen 
hatte ich erwähnt. Es würde ansonsten auch die Farbe des HK eine viel 
größere Rolle spielen. Wir kennen das alles auch von Kühlkörpern!)

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Es würde ansonsten auch die Farbe des HK eine viel
> größere Rolle spielen.

Die Farbe im sichtbaren Licht spielt keine Rolle. Relevant ist da IR von 
8-10µm.

von Stephan (stephan_h623)


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Michael B. schrieb:
> Peter H. schrieb:
>> Die benötigte Heizleistung fürs Haus ist linear zum
>> Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen
>
> Glaubt Peter in seiner Naivität.

Warum Naivität? Rein rechnerisch sollte das schon ganz gut hinkommen.
Exponent für die Außenwände dürfte nahe bei 1 liegen, da ein minimales 
Lüftchen eh immer weht und es auch kaum Kamineffekt gibt.

Wind, solare Gewinne, Phasenverschiebung (Speicherfähigkeit), interne 
Gewinne kommen aber natürlich dazu.
Gefühlte Temperatur ist auch noch was anderes. Wenn ich von -5°C draußen 
- evtl. noch nass und windig - reinkomme mag ichs drinnen wärmer als 
nach 8°C draußen und sonnigem Frühlingswetter.

Und natürlich ist die Vorlauftemperatur nicht linear zur Heizleistung.

Stefan M. schrieb:
> Wenn die Aussentemperatur plötzlich deutlich steigt (z.B. von 0°C auf
> 12°C innerhalb von weniger als 24 Stunden) dann ist das Mauerwerk noch
> immer kalt, aber der Aussenfühler sagt, dass es grad Frühling ist und
> die Heizung regelt drastisch die Vorlauftemperatur runter.
> Darum ist die Bude dann zu kühl, bis die Bausubstanz sich auch der
> höheren Aussentemperatur angepasst hat.
>
> Solche Sprünge der Aussentemperatur sind in unseren Breiten ja nichts
> ungewöhnliches.
>
> Das Problem hat eine nagelneue Heizungsanlage (Ende 2023 eingebaut).
>
> Ich habe kürzlich einen Heizungs-Fachbetrieb dazu befragt, ob es nicht
> möglich ist, in so einem Fall die Vorlauftemp. noch 2-3 Tage auf hohem
> Niveau zu belassen.

1 Tag sollte schon grob reichen.

von Michael B. (laberkopp)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Peter ist mit seiner Behauptung im Recht.

Nein, es ist nicht mal die halbe Wahrheit.

> Dass es weitere, durchaus wesentlichere Effekte, wie Wind,
> Lüftungsverhalten, Anzahl Personen im Haus etc. gibt, steht auf einem
> anderen Blatt

Auf diesem Blatt. Wurden alle hier schon erwähnt. Ist nur bei Peter 
nicht angekommen.

von Stephan (stephan_h623)


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Michael B. schrieb:
>> Dass es weitere, durchaus wesentlichere Effekte, wie Wind,
>> Lüftungsverhalten, Anzahl Personen im Haus etc. gibt, steht auf einem
>> anderen Blatt
>
> Auf diesem Blatt. Wurden alle hier schon erwähnt. Ist nur bei Peter
> nicht angekommen.

Und die bekommt man nie mit ner Kennlinie nach Außentemperatur gebacken. 
Aber die AT ist schon mehr als die Hälfte ...
Zumindest bei unter 5°C AT.

Aber bei mir bin ich auch nicht zufrieden. Ein etwas schwacher 
Heizkörper in nem Raum der nur alle ca. 2 Wochen für 2-3 Tage genutzt 
wird. 2 Außenwände und die 2 anderen Wände zu nur temperierten (16°C) 
Gängen. Da muss ich dann immer die Kennlinie 10°C nach oben schieben.

Wenn ich mal Zeit hab bastel ich da vielleicht was in Abhängigkeit von 
der Leistungsaufnahme/Durchfluss der Heizungspumpe. Kennlinie dann 
einiges runter und über 2 Reedrelais ggf. 30k und/oder 56k parallel zum 
PT1000 schalten. Das wäre dann grob 4/8/12 Grad weniger AT. Bei 
dauerhaft >=9W bzw. >= 600l/h den (negativen) Offset für die AT jeweils 
um eine Stufe erhöhen.

Dann könnte mein Vorlauf in der Regel auch niedriger sein, mit besserer 
Regelung durch die HK-Thermostate. Regelreserve wäre unverändert da, 
bzw. sogar mehr als bislang. Und würde auch helfen, den manchmal 
schwingenden Mischer (bei geringem Durchfluss) zu bändigen.
Mit nem Taster "Zusatzheizen" (ggf. per Wifi), der die AT für z.B. 6 
Stunden um 4 Grad nach unten verschiebt, könnte auch die 
Abschalttemperatur der Heizung runter. Könnte dann ja bei Bedarf einfach 
aktiviert werden. Oder um die Abschaltschwelle einfach alle 1-2 Stunden 
testen, ob Durchfluss da wäre und die Heizung dann ggf. mit AT-4 Grad 
laufen lassen.

von Heinz R. (heijz)


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Kay-Uwe R. schrieb:
> Die Leistungsabgabe (der Begriff Energie hat hier nichts verloren)

aha, Deine Meinung, ein HZK gibt also nur Leistung ab, keine Energie?
Energie ist Leistung x Zeit



Kay-Uwe R. schrieb:
> Wenn die VL-Temp. höher ist und RL gleichsam niedriger, ändert sich das
> Integral mit der Spreizung in erster Näherung nicht.

Davon redet auch niemand, zumindest ich nicht
Ziel ist es durch höhere Pumpenleistung bei niedrigerer VL-Temperatur, 
gleicher oder besser höherer RL-Temperatur die gleiche Energiemenge in 
einer bestimmten Zeit abzugeben

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