Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTSpice 24, Simulation blockiert


von Thomas T. (runout)


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Hallo Gemeinde,

meine einfache Simulation frisst sich fest.
Es ist ein Negativ-Spannungsregler, wobei die Simulation nach ein paar 
Nanosekunden blockiert.

Fehler: Simulation tolerance relaxed to achieve convergence

Es geht um ein Dual-Netzteil, der Positiv-Regler (mit NMOS)
funktioniert in der Simulation.
Der Negativ-Spannungsregler frisst sich nahezu sofort.
An welchen Stellschrauben muss man drehen, damit
LTSpice durchläuft.
Das neue LTSpice (24.1) kenne ich noch nicht wirklich,
aber es sollte an dieser Stelle keine Unterschiede machen.

Ich könnte das Projektchen mal als Datei anhängen,
vielleicht (sicher) hat jemand mehr Ahnung als ich.

Grüße
runout

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Thomas T. schrieb:
> Ich könnte das Projektchen mal als Datei anhängen,

Das mach mal.

von Thomas T. (runout)


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Bitte, der Herr... :-)

von Udo K. (udok)


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Bei mir läuft die Simulation einfach durch. LTSpice 24.1.1.

von H. H. (hhinz)


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Udo K. schrieb:
> Bei mir läuft die Simulation einfach durch. LTSpice 24.1.1.

Hier ebenso, und auch unter XVII, mit jeweils beiden Solvern.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Weil ich es gerade da hatte, mit 24.1.2 läuft es auch durch.

Dumme Frage, verwendest du eine Bastel-Installation unter WINE, oder so?

von Bernhard (bernhard_123)


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Mit LTspice 24.0.12 auch kein Problem.

von Thomas T. (runout)


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Komisch,

beim 1. Mal nach dem Start läuft die Simulation durch.
Wenn man der Wert für R9 vergrößert (z.B. 22k)
klemmt die Simulation wieder.

Unter Settings/Engine/Solver ist bei mir alles ausgegraut.
D.h. ich kann dort nichts verstellen bzw. einen anderen Solver 
verwenden.

Danke erst mal fürs ausprobieren.

Runout

von Soul E. (soul_eye)


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Probier mal von dem Gate des MOSFET 100 MOhm nach Masse, oder 100 MOhm 
parallel zum Integrationskondensator. Es macht der Mathematik das Leben 
leichter, wenn jeder Knoten einen DC-Pfad nach Masse hat.

von Udo K. (udok)


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Nimm einen Opamp, der zur Schaltung passt, wie den LM358. Mehr als 0.1 
MHz GBW ist sinnlos, da dein C1*R9 die Bandbreite auf 8 kHz begrenzt. 
Und du brauchst einen, bei dem der Ausgang nahe an die negative 
Versorgung rankommt, sonst kann der den Mosfet nie abschalten. Der 
NE5532 ist mies modelliert, und für die Schaltung ungeeignet. Der Mosfet 
hat auch ein schlechtes Model, warum überhaupt einen Mosfet der nicht 
für den Linearbetrieb gebaut ist? Nimm einen günstigen und robusten PNP 
mit wenig Kapazität. Die wenigsten Opamps mögen Kapazität am Ausgang. 
Vergiss den Pulldown zwischen Gate und Source nicht, und denk dran das 
der Opamps 44 Volt aushalten muss.
Datenblätter sind zum lesen da, es macht Sinn da reinzuschauen, bevor 
man irgendwas zusammenzuklickt, und dann 3x soviel Zeit braucht um die 
Bugs auf die harte Tour rauszubügeln.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard (bernhard_123)


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Udo K. schrieb:
> NE5532 ist mies modelliert ...

Allerdings. Die Dioden und Transistoren darin sind modelliert mit
.MODEL DX D(IS=800.0E-18)
.MODEL QX NPN(IS=800.0E-18 BF=132)

D. h. keine Kapazitäten, keine Bahnwiderstände, keine Transferzeiten
-> die sind unendlich schnell und können unendlich hohe Ströme 
verarbeiten.

Sowas geht oft nicht gut, weil nicht realistisch.

Wenn man Kapazitäten und mindestens einen Widerstand einfügt, sollte die 
Simulation zumindest konvergieren, auch wenn die Kapazitäten und der 
Widerstand viel kleiner sind als in der Realität.

Also zum Beispiel
.MODEL QX NPN(IS=800.0E-18 BF=132 Cje=0.1p Cjc=0.1p Rb=1)

von H. H. (hhinz)


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Die Simulation konvergiert doch überall, außer beim TE.


Dass die Schaltung schlecht ist, ist eine andere Baustelle.

von Bernhard (bernhard_123)


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H. H. schrieb:
> Die Simulation konvergiert doch überall, außer beim TE.

Nach Ändern von Bauteilwerten lief die Simulation auch bei mir teilweise 
sehr langsam mit extrem kleinen Schrittweiten. Die habe ich dann 
abgebrochen.

H. H. schrieb:
> Dass die Schaltung schlecht ist, ist eine andere Baustelle.

Vor allem schlecht gezeichnet.

von Thomas T. (runout)


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Hallo Zusammen,

unter LTSpice XVII und dem alternativen Solver
funktioniert die Simulation immer.

Der OpAmp (bzw. das Netzteil) soll Low Noise oder Ultra Low Noise sein.
Spannungsfest wurde schon genannt.

Die o.g. Hinweise muss ich noch anschauen.

Der NE5532 ist schon ewig am Markt.
Gibt es eine "besseres" Modell?

Grüße
Runout

von H. H. (hhinz)


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Wofür glaubst du eine besonders rauscharme Spannungsquelle zu benötigen?

von Thomas T. (runout)


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RIAA-PreAmp

von Bernhard (bernhard_123)


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Der NE5532 rauscht tatsächlich relativ wenig.
Aber in deiner Schaltung hast du auch einen Rauschgenerator eingebaut:
Durch R7 (10 kΩ) fließt 0,7 mA und erzeugt dort Stromrauschen. Das wird 
direkt an den Ausgang weitergegeben.

von H. H. (hhinz)


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Thomas T. schrieb:
> RIAA-PreAmp

Ach je, ein Goldohr.

Nimm Batterien.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ach je, ein Goldohr.

Ja, das war natuerlich ungeschickt. Haette er mal besser gesagt es sei 
fuer die Versorgung eines VCO/PLL die aus 10Mhz 80Ghz macht. :-D


Vanye

von Udo K. (udok)


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Thomas T. schrieb:
> Der OpAmp (bzw. das Netzteil) soll Low Noise oder Ultra Low Noise sein.
> Spannungsfest wurde schon genannt.

Die Schaltung wird nie super rauscharm sein. Du musst sie so umbauen, 
dass die Referenz und der OPV vom geregelten und rauscharmen Ausgang 
versorgt werden,
und nicht vom Eingang.  Sonst bist du nie besser als die PSRR vom OPV 
und der Referenz.  Einfacher ist es die Versorgung mit einem RC zu 
filtern.
Ein OPV mit 10 MHz Bandbreite hat prinzipiel sqrt(10) mal soviel 
Rauschen wie einer mit 1 MHz Bandbreite. Deine Nummer 1 Rauschquelle ist 
aber die Schallplatte.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Udo K. schrieb:
> Die wenigsten Opamps mögen Kapazität am Ausgang.

Die Kapazität ist ihnen egal ;-)
Stören tut die zusätzliche Phasendrehung, wenn die Phasenreserve nicht 
ausreichend ist. Ein kleiner Widerstand hilft da ungemein.

von Klaus R. (klara)


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Thomas T. schrieb:
> Das neue LTSpice (24.1) kenne ich noch nicht wirklich,
> aber es sollte an dieser Stelle keine Unterschiede machen.

Die Warnung der internationalen LTspice-groups vor Version 24.1.x ist 
immer noch gültig!😮
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 LTspice LTspice-groups.io
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WARNUNG:  
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Die letzten Versionen von LTspice for Windows (Version 24.1.x) sind mit neuen großen Bugs geladen und funktionieren möglicherweise nicht richtig in Ihren Simulationen. Analog Devices arbeitet daran, die neuen Fehler zu beheben, aber vorerst ist es vielleicht am besten, sich von der neuesten Version fernzuhalten und eine ältere zu verwenden. Die Version 24.0.12 ist die letzte Version frei von neu eingeführten Bugs.
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Downloadbare Versionen für PC/Windows/Linux oder Windows Emulator:
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9
LTspice64 ver. 24.1.2, Februar 2025, neueste Version, mit äußerster Vorsicht
10
LTspice64Beta ver. 24.1.0 Beta Test, November 2024 - nicht mehr lieferbar
11
LTspice64 ver. 24.0.12, April 2024, ohne die neuen großen Bugs
12
LTspice64 ver. 17.1.15, November 2023
13
LTspiceIV ver. 4.x.x, läuft auch auf Windows XP
mfg Klaus

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