Forum: Markt [S] suche altes(!) EZ-USB development board


von Udo (fernsehmuell)


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Hallo zusammen,

ich suche ein altes Development Board mit einem EZ-USB AN-2131Q IC. Ich 
habe ein altes Ultraschallgerät und in dessen Operator Panel ist das der 
Haupt-Mikrocontroller. Ich möchte jetzt eine eigene Firmware schreiben. 
Möchte aber erstmal Dinge auf einem Dev-Board ausprobieren und 
verstehen. Falls noch jemand was rumliege hat gerne melden.

Grüße
Udo

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Udo schrieb:
> Ich möchte jetzt eine eigene Firmware schreiben.

Macht das Sinn, sich dafür mit so einem alten Teil herumzuplagen wofür 
man kaum Hilfe im Internet findet...? Absolut trivial ist USB ja auch 
nicht.

Bis auf den USB-Teil ist der Controller ja ziemlich Standard, also keine 
besondere weitere Peripherie. Es dürften sich eine große Anzahl an 
Controllern finden, die die gleiche Funktionalität und mehr bieten 
(insbesondere auch mehr Performance).

Mit etwas Kreativität bekommt man vielleicht den verbauten EZ-USB 
ausgelötet, feine Drähtchen an die Pads auf dem PCB angelötet, und diese 
auf ein Board mit einem moderneren Controller geführt. Spart vielleicht 
letztendlich sogar Zeit, wenn man was aktuelles mit umfangreichem 
Software-Support und leicht beschaffbaren Evalboards nutzen kann.

Zeig vielleicht mal ein Bild vom PCB mit dem EZ-USB?

von Thomas Z. (usbman)


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Udo schrieb:
> EZ-USB AN-2131Q

das ist der Dicke mit rausgeführtem Adress/Datenbus oder? Der Chip wurde 
von Anchor Chips entworfen was 1999 an Cypress ging. 4 Jahre später 
wurden die Dinger eingestampft und durch die FX2 Serie ersetzt. Man was 
hab ich mich geärgert auf das Teil gesetzt zu haben.
Ein Eval Board brauch es nicht ich habe das Ding damals mit dem Keil 
Monitor gedebugged. Den Monitor kann man nutzen weil die ersten 8k 
sowohl als code als auch als XDATA absprechbar sind. Der uVison 
Simulator kontrolliert dann den Monitor

von Udo (fernsehmuell)


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Ja ich könnte den rausrupfen, aber das ist ja langweilig. Das ist mein 
Hobbyhackprojekt für die nächsten Jahre. Das darf ruhig Zeit verbrennen. 
Die Idee ist, dass ich erstmal diesen Chip verstehen will, Dinge 
ausprobieren usw. Nebenbei reverse engineere ich die ganze Platine, mal 
den Schaltplan nach usw. Und dann kann ich anfangen nach und nach die 
ganzen Knöpfe, Regler, LEDs, Drehgeber, Displays usw. anzusteuern. Es 
handelt sich um ein GE Vivid7 Pro. Sehr geiles Teil. Da will ich dann 
später unsere Podcastsoftware (Ultraschall) mit Steuern. Tastatur und 
Trackball laufen bereits. Das sind einfach selber eigenständige USB 
Geräte.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Udo schrieb:
> ich erstmal diesen Chip verstehen will,

Aber warum mit so viel Arbeit einen längst obsoleten Chip verstehen... 
Hast du überhaupt Software, Tools, Libraries für den EZ-USB? Das 
Datasheet findet man ja immerhin. Kann man den Chip überhaupt 
überschreiben, sind da keine Lockbits gesetzt? Wie viel Erfahrung hast 
du mit 8051 und USB Device Entwicklung?

Udo schrieb:
> Und dann kann ich anfangen nach und nach die ganzen Knöpfe, Regler,
> LEDs, Drehgeber, Displays usw. anzusteuern.

Die kannst du auch mit was anderem ansteuern. Das Display lässt sich 
auch durch ein besseres ersetzen...

Wenn du eine komplett neue Platine / Evalboard nutzt, musst nicht mit 
der Originalplatine basteln, und kannst die bei Bedarf immer wieder 
reinsetzen. Du kannst dann auch problemlos mehrere Exemplare herstellen, 
und Abwandlungen des Projekts bauen (zB ähnliche Steuerung mit anderem 
Gehäuse) mit mehr Features und Leistung dank aktueller Controller. 
Schicke Animationen fürs Display wären vielleicht interessant und mit 
aktuellen Controllern möglich.

von Dieter S. (ds1)


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Wenn man sich mit dem EZ-USB AN-2131 beschäftigen will findet man 
genügend Informationen, u.a. :

Dort ist ein Link auf "EZ-USB_devtools_version_261700.zip" in dem auch 
die Informationen zum AN-2131 enthalten sind:

https://web.archive.org/web/20110516031006/http://www.cypress.com/?rID=14319

Und ein passendes Buch gibt/gab es ebenfalls:

"USB Programmierung in Java und C++ mit dem EZ USB AN2131 - Baustein und 
Treiberprogrammierung"

Lockbits etc. sind auch kein Problem, die Firmware bekommt der Chip per 
USB oder aus einem externen I2C EEPROM.

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Dieter S. schrieb:
> Dort ist ein Link auf "EZ-USB_devtools_version_261700.zip" in dem auch
> die Informationen zum AN-2131 enthalten sind:

Na immerhin, wobei die Dateinamen eher auf CY3681 als auf AN-2131 
hindeuten, aber ich hab keine Lust es zu installieren und zu schauen was 
drin steckt.

Dieter S. schrieb:
> Und ein passendes Buch gibt/gab es ebenfalls:

Na die Amazon-Rezensionen sind nicht so überzeugend, und ob 32 Seiten 
für USB reichen... Mein USB-Tutorial mit STM32 wäre gratis 😉

Dieter S. schrieb:
> Lockbits etc. sind auch kein Problem, die Firmware bekommt der Chip per
> USB oder aus einem externen I2C EEPROM.

Na das ist praktisch. Die 6976 Bytes an kombiniertem Code+Data RAM sind 
auch per I²C schnell gefüllt. Ist ja enger als auf einem ATmega8... 
Immerhin ist ein guter Teil des USB-Protokolls schon in Hardware fertig.

Muss wohl einer der ersten USB-fähigen Mikrocontroller gewesen sein? 
Interessant dass ein Medizingerät dann direkt den "neumodischen" USB 
implementiert hat, wenn das auch aus der Zeit stammt.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Niklas G. schrieb:
>
> Na immerhin, wobei die Dateinamen eher auf CY3681 als auf AN-2131
> hindeuten, aber ich hab keine Lust es zu installieren und zu schauen was
> drin steckt.

Ist drinnen, steht auch auf der Webseite hier:

https://community.infineon.com/t5/Knowledge-Base-Articles/Contents-of-AN2131-EZ-USB-DVK-for-Download/ta-p/249100#.

"The contents of the obsoleted AN2131 DVK are included in the CY3681 FX2 
Development Kit. ..."

> Na das ist praktisch. Die 6976 Bytes an kombiniertem Code+Data RAM sind
> auch per I²C schnell gefüllt. Ist ja enger als auf einem ATmega8...
> Immerhin ist ein guter Teil des USB-Protokolls schon in Hardware fertig.

Das Prinzip inklusive der 8051 CPU blieb bei den diversen EZ-USB 
Varianten von Cypress lange so. Und wenn man die Firmware per USB lädt 
kann man auch relativ einfach mit der Firmware experimentieren.

Auf ebay gibt es das gesuchte Eval-Board, allerdings relativ teuer.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Dieter S. schrieb:
> Und wenn man die Firmware per USB lädt
> kann man auch relativ einfach mit der Firmware experimentieren.

Geht bei den STM32 mit USB-Bootloader genau so, man muss aber den BOOT0 
pin setzen um diesen zu aktivieren.

Dieter S. schrieb:
> Auf ebay gibt es das gesuchte Eval-Board, allerdings relativ teuer.

Für das Geld kann man sich viele NUCLEO-C071RB kaufen, inkl. Debugger 
und USB-C-Port...

von Udo (fernsehmuell)


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Deshalb habe ich gedacht fragst Du mal in diesem Forum, vielleicht 
liegen noch zig Boards in Schubladen und werden nicht gebraucht. Aber 
statt eines Boards nachdem ich gefragt habe kamen nur Vorschläge wie ich 
es anders machen soll 🤷‍♂️. Also nochmal: hat jemand ein altes Board was 
er/sie günstig loswerden möchte? Das es andere Möglichkeiten gibt weiß 
ich ja jetzt. (vorher übrigens auch schon ;-) )

von Thomas H. (thomash2)


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1. der FX2 mag von Infineon eingestampft worden sein, wird aber von 
einer chinesischen Firma weiter vertrieben. Corebai CBM9002A

2. der FX2 ist einfach, den versteht man bald mal finde ich. Gut wer die 
State Machines nutzen will muss sich ein bißchen mehr anstrengen.

3. ich würde eher empfehlen die opensource Toolchain zu verwenden

Verwende FX2, FX3, auch die USB 2.0 FTDI Fifos habe ich schon mal 
verwendet ist eigentlich alles lernbar.
Hab auch nen teuren FX2 EVB, leider nie verwendet da mir das sub 10 EUR 
FX2 Breakout Modul gereicht hat und es einfach komfortabler war 
Extension boards dafür zu bauen.

STM32 Nucleo boards mit STM32XXX sind auch nicht schlecht, RP2040 würde 
eventuell auch gehen... die Möglichkeiten sind endlos heutzutage.

Werde mal rumfragen ob das Board in der Verwandtschaft noch auffindbar 
ist.

: Bearbeitet durch User
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