Erstaunlich! 40 Jahre nach Einführung von SMD gibt es immer noch reichlich bedrahtete Widerstände.
> Erstaunlich! 40 Jahre nach Einführung von SMD gibt es immer noch > reichlich bedrahtete Widerstände. Ja und ?! Auch 55 Jahre nach Erfindung der Fertig-Pizza kann man Mehl zum selber kneten kaufen ... . https://www.welt.de/iconist/news/article218024126/Tiefkuehlpizza-50-Jahre-von-Dr-Oetker-bis-Capital-Bra.html
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Ralf S. schrieb: > Erstaunlich! 40 Jahre nach Einführung von SMD gibt es immer noch > reichlich bedrahtete Widerstände. Das Radio hat die Zeitung nicht abgeschafft, das Kino nicht den Radio und das TV nicht das Kino. Aber für Ralf ist das alles völlig unverständlich weil alles Neue muss sofort das Alte vollständig abschaffen.
Ralf S. schrieb: > Erstaunlich! 40 Jahre nach Einführung von SMD gibt es immer noch > reichlich bedrahtete Widerstände. Erstaunlich! 137 Jahre nach der ersten Elektrokutsche fahren immer noch Autos mit Verbrennermotor auf deutschen Straßen. https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Elektroautos
Ralf S. schrieb: > gibt es immer noch reichlich bedrahtete Widerstände. Natürlich, weil es immer noch Menschen gibt, die experimentieren. Irgendwie muss man den Job ja lernen.
Ab einer bestimmten Leistung wirds schwer, die mit SMD-Widerständen an die Umgebung abzugeben.
Ralf S. schrieb: > Erstaunlich! 40 Jahre nach Einführung von SMD gibt es immer noch > reichlich bedrahtete Widerstände. Wie kommst du auf 40 Jahre? SMD ist ein Kind der 1960er Jahre.
>> Erstaunlich! 40 Jahre nach Einführung von SMD gibt es immer noch >> reichlich bedrahtete Widerstände. > > Wie kommst du auf 40 Jahre? SMD ist ein Kind der 1960er Jahre. Bezieht sich wohl auf den legendären Siemens Bestückautomat MS-72 von 1985: * https://www.all-electronics.de/elektronik-fertigung/eine-kleine-geschichte-der-smt.html * https://de.wikipedia.org/wiki/ASMPT_SMT_Solutions In dem Lehrbuch für die Berufsausbildung "Elektronik-Baugruppenfertigung" von J. Degenhardt und J. Gläser aus den Siebzigern wird SMT mit SMD nicht erwähnt. War ja auch das Zeitalter von DIL und DIP.
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Wir hatten 1985 "Universal Instruments USA" - Bestückungsautomaten. Die waren Jahre voraus gegenüber den Siemens-Kisten.
Anbei ein Beispiel der Massenmarkt-Computertechnik späte Achtziger (Commodore International: Amiga 500) -> kein SMD, alles bedrahtet/DIL. * https://www.rigpix.com/vcomp/commodore_amiga500.htm
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Bradward B. schrieb: > In dem Lehrbuch für die Berufsausbildung > "Elektronik-Baugruppenfertigung" von J. Degenhardt und J. Gläser aus den > Siebzigern wird SMT mit SMD nicht erwähnt. War ja auch das Zeitalter von > DIL und DIP. SMD (damals planar mounting genannt) wurde Anfang der 60er Jahre von IBM entwickelt, um den Anforderungen an Packungsdichte und Vibrationsfestigkeit des US-Raumfahrtprogramms gerecht zu werden, und kam zum Beispiel im Launch Vehicle Digital Computer zum Einsatz [1]. In diesem [2] Bild sieht man sehr schön, dass alle nicht-SMD-Komponenten noch zusätzlich verklebt werden mussten, während bei den SMD-Teilen Löten genügte. SMD blieb eine Weile auf den Aerospace-Bereich beschränkt. In der Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums kann man Avionik aus einem Kampfflugzeug aus den frühen 70er Jahren sehen, die (an den Maßstäben der PC / Consumer-Technik gemessen) so aussieht, als wäre sie aus den frühen 90ern. Das war für mich so ein "mind blown" Moment, der mich dazu gebracht hat, die Historie mal ein bisschen zu recherchieren. Die erste Consumer-Anwendung von SMD, die ich kenne, ist im Epson HX-20 von 1982. Der Rechner selbst ist komplett in THT aufgebaut [3, ganz unten], aber das Kassettenlaufwerk in SMD [4, S. 12]. [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Launch_Vehicle_Digital_Computer [2] https://en.wikipedia.org/wiki/Launch_Vehicle_Digital_Computer#/media/File:Apollo_Saturn_V_Instrument_Unit_Huntsville_AL_Space_museum_LVDC_closeup_2.jpg [3] http://www.ganjatron.net/retrocomputing/epson-hx20/index.html [4] https://www.mh-aerotools.de/hp/hx-20/Epson%20HX-20%20-%20Tips%20and%20Tricks.pdf
> SMD blieb eine Weile auf den Aerospace-Bereich beschränkt. In der > Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums kann man Avionik aus einem > Kampfflugzeug aus den frühen 70er Jahren sehen, die (an den Maßstäben > der PC / Consumer-Technik gemessen) so aussieht, als wäre sie aus den > frühen 90ern. > Das war für mich so ein "mind blown" Moment, der mich dazu gebracht hat, > die Historie mal ein bisschen zu recherchieren. Interessant, Schleissheim hab ich auch besucht und mir ist da im Bereich Elektronik eher der Kurvenflug-Analog-Computer der DO-31 in Erinnerung geblieben, der noch nach handgewickelten Spulen ausschaut. Das nächste Mal werde ich mal auf die angesprochene Kampfflieger-Avionik (?Tornado?) achten. IMHO liegt der Haupt-Grund für frühe Einführung der SMD-Technik in der Fliegerei in der geforderten Vibrationsfestigkeit, die THT eher nicht bieten kann (ausser man verfüllt/klebt). Wie oben im ersten Abschnitt erwähnt. > Die erste Consumer-Anwendung von SMD, die ich kenne, ist im Epson HX-20 > von 1982. Der Rechner selbst ist komplett in THT aufgebaut [3, ganz > unten], aber das Kassettenlaufwerk in SMD [4, S. 12]. Oh, ich glaub so einem hab ich irgendwo rumliegen -> "Gleich mal auf den Dachboden steig."
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Hallo, Bradward B. schrieb: > Anbei ein Beispiel der Massenmarkt-Computertechnik späte Achtziger > (Commodore International: Amiga 500) -> kein SMD, alles bedrahtet/DIL. Die "Fat Agnus" im PLCC Gehäuse ist ein SMD. Mit freundlichen Grüßen Guido
Der Quatsch setzt sich nie durch!!!! Hab ich schon immer gesagt! (in den Bart brummelnd, mit dem Zeigefinger wedelnd).
>> Anbei ein Beispiel der Massenmarkt-Computertechnik späte Achtziger >> (Commodore International: Amiga 500) -> kein SMD, alles bedrahtet/DIL. > > Die "Fat Agnus" im PLCC Gehäuse ist ein SMD. Guter Hinweis, IMHO zählt PLCC zu den gesockelten (unverlöteten) IC, also wäre eher der PLCC Sockel in dem der Agnus steckt zu betrachten. (Nein, un das zu prüfen, werd ich jetzt nicht "meinen A500" zerlegen). Ob "Fat" (512kB Chip-) oder "Big" Agnus (1MB Chip-RAM) is wohl Gehäustechnisch egal, die späteren (Neunziger Lots) Amiga 500 hatten wohl eher den Big (*73A) als den normal (*71). *https://de.wikipedia.org/wiki/Plastic_Leaded_Chip_Carrier > Die erste Consumer-Anwendung von SMD, die ich kenne, ist im Epson HX-20 > von 1982. Der Rechner selbst ist komplett in THT aufgebaut [3, ganz > unten], aber das Kassettenlaufwerk in SMD [4, S. 12]. Das Tape-drive hab ich jetzt nicht zerlegt, bei der LCD-Platine bin ich schon SMD-technisch fündig geworden (siehe Anhang die drei IC).
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Wenn Flatpack auch zählt, wären wir bei 1962. https://en.wikipedia.org/wiki/Flatpack_(electronics) Arno
> Wenn Flatpack auch zählt, wären wir bei 1962. > https://en.wikipedia.org/wiki/Flatpack_(electronics) Weiß nicht recht, in der UdSSR haben sie auch Flatpack zu THT "verbogen". https://en.wikipedia.org/wiki/Integrated_circuit_packaging#/media/File:RUS-IC.JPG
Arno H. schrieb: > Wenn Flatpack auch zählt, wären wir bei 1962. nein, es zählt der Zeitpunkt ab dem SMD der Normalfall wurde und man erwarten konnte, dass THT ausstirbt.
Bradward B. schrieb: >> Wenn Flatpack auch zählt, wären wir bei 1962. >> https://en.wikipedia.org/wiki/Flatpack_(electronics) > > > Weiß nicht recht, in der UdSSR haben sie auch Flatpack zu THT > "verbogen". > > https://en.wikipedia.org/wiki/Integrated_circuit_packaging#/media/File:RUS-IC.JPG Ich denke, das waren genau so gefertigte THT-Bauteile für hohe Packungsdichten. Hat Rockwell für die PPS4 und PPS8 auch gemacht.
Helmut K. schrieb: > https://en.wikipedia.org/wiki/Integrated_circuit_packaging#/media/File:RUS-IC.JPG > > Ich denke, das waren genau so gefertigte THT-Bauteile für hohe > Packungsdichten. Hat Rockwell für die PPS4 und PPS8 auch gemacht. Auch andere in den '70ern.
Da ein Filmchen aus der USSR 1987, der Mischmontage mit SMD und THT Platinen in einem Kasettenrekorder zeigt: * https://youtu.be/3Xjf713umMg?t=117 Mehr zur Consumer-Elektronik-fertigung damals in der Vega Radio Fabrik aka "Производственное объединение «Вега»" * https://en.wikipedia.org/wiki/Berdsk_Vega_Production_Association * https://youtu.be/FbCbXGgkhjE?t=515 (Vorbereitung THT für Bestücker)
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Bradward B. schrieb: > Anbei ein Beispiel der Massenmarkt-Computertechnik späte Achtziger > (Commodore International: Amiga 500) -> kein SMD, alles bedrahtet/DIL. > > * https://www.rigpix.com/vcomp/commodore_amiga500.htm Ich hab hier einen C64, in dem sogar alle(!) ICs gesockelt sind. :) An "Flatpack" musste ich allerdings bzgl. der "40 Jahre" auch denken.
Der Systron Donner 6053 3GHz ACTO Frequenzzähler der 60er Jahre hatte im Mikrowellen ACTO Converter auch schon jede Menge SMD drin, wenn auch sonst das Übrige noch aus THT bestand. ACTO steht übrigens für "Automatic Computing Transfer Oscillator" Damals ein High-Tech Messinstrument. Das ACTO Prinzip ist hochinteressant. Der HP5340A 18GHz FZ beruht auf das gleiche Prinzip.
Harald K. schrieb: > Ab einer bestimmten Leistung wirds schwer, die mit SMD-Widerständen an > die Umgebung abzugeben. 20 Watt https://de.rs-online.com/web/p/smd-widerstande/1622439 wo ist diese ominöse Grenze der bestimmten Leistung?
KarloM schrieb: > Harald K. schrieb: >> Ab einer bestimmten Leistung wirds schwer, die mit SMD-Widerständen an >> die Umgebung abzugeben. > > 20 Watt > https://de.rs-online.com/web/p/smd-widerstande/1622439 > > wo ist diese ominöse Grenze der bestimmten Leistung? "Power dissipation is 2.8 W at an ambient temperature of 25 °C when mounted on a double sided copper board using FR4 standard, 70 μm of copper, 39 mm x 30 mm x 1.6 mm"
Im HF-Bereich gibt es doch lauter Transistoren, deren flache Anschlüsse tatsächlich in SMT ohne Bohrungen gelötet werden. Ob nun die Leistungsteile mit den vergoldeten Anschlussblechen, oder diese runden, schwarzen Kleinleistungstransistoren. Beide gibt es gefühlt schon ewig...
H. H. schrieb: > "Power dissipation is 2.8 W at an ambient temperature of 25 °C also realistisch ca. 3 W wenn die Platine den KK darstellt. bisher beste Antwort, danke.
Was 40Jahre, Appollo 11 war 1969 und da hatte es schon SMD im Rechner, d.h 56Jahre.
> Was 40Jahre, Appollo 11 war 1969 und da hatte es schon SMD im Rechner, > d.h 56Jahre. Och, Apollo und Co hatten doch Kernspeicher der so garnicht oberflächenmontiert war. Drähte hatte diese Speicherelemente nur drumherum wie Antennen - war das dann ein WMD - wireless mounted device? Oder NMD -> not mounted device ... ? Und auch ein paar Jahre früher hattes auch Raketen die den Weltraum auf elektronisch programmierten Pfaden durcheilten: https://www.righto.com/2024/08/minuteman-guidance-computer.html
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Bradward B. schrieb: > Anbei ein Beispiel der Massenmarkt-Computertechnik späte Achtziger Bei diesem Homecomputer ging es darum, die Produktionskosten möglichst gering zu halten. Mit THT konnte man eine billige mit entsprechend laxen Toleranzen gefertigte Platine verwenden. Hier ein paar Bilder von Dingen aus den 80ern, die SMD-Technik verwenden: Die Festplatte wurde in der zweiten Hälfte der 80er Jahre produziert. Das Diskettenlaufwerk ist von 1985. Und der PC1500, eine Art Mobilcomputer, ist von 1982.
> Ab einer bestimmten Leistung wirds schwer, die mit SMD-Widerständen an > die Umgebung abzugeben. Stimmt, da hab ich Melf auf der Platine. :-D Ich glaube ich hab jetzt seit 15Jahre (oder schon 20?) nichts mehr entwickelt wo ein bedrahteter Widerstand auf der Platine war. Vanye
Vanye R. schrieb: > Stimmt, da hab ich Melf auf der Platine. Ich meine Leistung. Melf ist ja noch zierlich.
Ist mir grad aufgefallen, diese Missile control Computer sind älter als die Lebensdauer der Kabelisolation. (siehe Anhang, aus https://static.righto.com/images/minuteman-mmiii/amplifier.jpg).
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Einen SMD Fund in meiner Sammelkiste. Funktion und alter unbekannt. Früher wurden SMD in dieser Verpackung verkauft..
Ralf S. schrieb: > Erstaunlich! 40 Jahre nach Einführung von SMD gibt es immer noch > reichlich bedrahtete Widerstände. jetzt aber mit Eisenbeine, wie meine 75 Ohm Widerstände die gerade geliefert wurden, kann mich nicht erinnern das die früher magnetisch waren sondern an der Schnittstelle Kupfer zeigten.
Kurt A. schrieb: SMD.jpg Dieter W. schrieb: Flatpack_100112.jpg Wie jetzt... ich hätte jetzt aber schon noch eine persönliche Widmung vom Produktionspersonal auf der Verpackung erwartet. ;)
> Wie jetzt... ich hätte jetzt aber schon noch eine persönliche Widmung > vom Produktionspersonal auf der Verpackung erwartet. ;) Och, das gab es erst bei Computer/workstations: * https://www.oldcomputr.com/wp-content/uploads/2014/07/commodore_amiga_1000-signatures.jpg (Commodore Amiga) * https://folklore.org/images/Macintosh/signatures.jpg (Apple Macintosh) * https://eeggs.com/images/items/3944.full.jpg (SUN 386i)
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Aus meiner Erinnerung: Die älteste deutsche Anwendung war das Simprop SMD-Radio 6.09.680 Promo-Board https://www.radiomuseum.org/r/simpropele_simprop_smd_radio_609680.html Auf der Seite wird 1985? angegeben, jedoch wird für die SMT 1987 Werbung auf der Platine gemacht. Wurde groß darüber berichtet ( naja Elektor ) als erste deutsche SMD-Bestückungsstraße. Simprop fertigte danach Servos ( Modellbau-Rudermaschinen ) auf Basis des Valvo SAK150.
Eventuell noch interessant https://www.all-electronics.de/elektronik-fertigung/eine-kleine-geschichte-der-smt.html Demnach SMD-Fertigung in Deutschland ab 1985. Die Videos sind leider nicht mehr verfügbar.
Es gab doch eine zeitlang Dickschicht-Module auf Keramik mit SMD als heißen Scheiß. Ich weiß nicht, ob man die nur aus Bequemlichkeit (fertig nutzbare Schaltungen ohne ständig das Rad neu erfinden zu müssen), aus Platzspargründen (das Modul ist kleiner und steht hochkant. Eine Richtung, in die man damals noch Platz hatte wegen großer anderer Bauteile), niedrige Leckströme (Keramikträger und dicker Schutzlack) oder höhere Frequenzen (niedrige Leitungsinduktivitäten) oder alles auf einmal. Aber durch Keramik hat einfach niemand bohren wollen, schon deshalb hat man andere Bauteile gebraucht. Die Beine zum Einlöten sind auch nur angeklemmt, verlötet und lackiert, aber nicht durchgesteckt.
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Ja, Dickfilmhybride waren und sind ein wirklich großes Anwendungsgebiet von SMD-Bauelementen. Auch heutige fette CPUs von Intel/AMD haben SMD-Kondensatoren auf ihren Trägern. Klassische Hybride wären z.B. Burr Brown DAC80 oder auch die vielen Leistungs-OPs von Apex. https://www.richis-lab.de/DAC02.htm https://entertaininghacks.wordpress.com/2015/07/07/images-of-late-70s-burr-brown-thick-film-hybrid-ics/ https://www.edn.com/apex-microtechnology-shows-why-hybrid-ics-are-still-valuable-to-the-electronics-industry/
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