Forum: PC-Programmierung Windows Anwendung im Browser anzeigen lassen


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von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Nabend,

ich bin auf der Suche eine Windows Anwendung die auf einem Server liegt, 
im Browser laufen zu lassen, also die GUI der Server Anwendung soll im 
Browser des Clients laufen. Ich erinnere mich das es da vor ~25 Jahren 
oder so mal was gegeben hat, war nicht schön aber hat funktioniert. 
Glaube das hatte irgendetwas mit cgi zu tun, war aber für GUI.

Alternativ suche ich eine Möglichkeit eine C# .Net Anwendung (egal ob 
Framework oder Core, egal WPF oder WinForms), relativ einfach in einen 
Client und Server zu zerlegen, wie ich das mit TCP Sockets und Co 
anstelle weiß ich, es geht mir darum das Ganze mit möglichst wenig 
Aufwand zu bewerkstelligen.
Hintergrund ist, es soll eine eigen entwickelte Produktiv Anwendung mit 
diverser Peripherie dran, in separate Back- und Frontend Anwendungen 
zerlegt werden.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Tim T. schrieb:
> ich bin auf der Suche eine Windows Anwendung die auf einem Server liegt,
> im Browser laufen zu lassen, also die GUI der Server Anwendung soll im
> Browser des Clients laufen.

Du meinst vermutlich das hier:

https://novnc.com/info.html

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Hmmm schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> ich bin auf der Suche eine Windows Anwendung die auf einem Server liegt,
>> im Browser laufen zu lassen, also die GUI der Server Anwendung soll im
>> Browser des Clients laufen.
>
> Du meinst vermutlich das hier:
>
> https://novnc.com/info.html

Nein, kein VNC im Browser, es war nur die Anwendung, nicht der ganze 
Desktop. Wenn es so einfach wäre würde ich einfach RDP nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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Tim T. schrieb:
> Hintergrund ist, es soll eine eigen entwickelte Produktiv Anwendung mit
> diverser Peripherie dran, in separate Back- und Frontend Anwendungen
> zerlegt werden.

Dazu entwickelt man die "Produktiv-Anwendung" einfach direkt als 
Webanwendung.

von Harald K. (kirnbichler)


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von Rbx (rcx)


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Tim T. schrieb:
> ich bin auf der Suche eine Windows Anwendung die auf einem Server liegt,
> im Browser laufen zu lassen, also die GUI der Server Anwendung soll im
> Browser des Clients laufen. Ich erinnere mich das es da vor ~25 Jahren
> oder so mal was gegeben hat, war nicht schön aber hat funktioniert.

War das damals nicht mit Java oder auch mit Javascript verbunden?
Bei Diablo2 sind optimale (naja..) Javascript-Verwaltungen im 
Hintergrund.
Eigentlich vorbildlich, denn andere Spiele waren damals für Online noch 
teilweise in der Sackgasse.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Es gab mal Microsoft Silverlight, womit man .net Anwendungen komplett im 
Browser laufen lassen konnte. Quasi als Konkurrenz zu Java Applets, die 
ebenso komplett im Browser liefen. Außerdem gab es ActiveX, womit man 
Steuerelemente für den Browser in nativen Sprachen schreiben konnte. 
Silverlight und ActiveX sind längst eingestellt, und Java Applets sind 
auch "so gut wie tot" (und sind kaum noch unterstützt, weil sie immer 
mit Sicherheitslücken zu kämpfen hatten).

Das ist aber alles komplett client-seitig, d.h. der Server ist jeweils 
eine komplett separate Anwendung, und man würde typischerweise per HTTP 
kommunizieren.

Du hast aber ein fundamentales Problem:

Tim T. schrieb:
> also die GUI der Server Anwendung soll im
> Browser des Clients laufen

Eine Server-Anwendung hat erstmal keine GUI. Wenn du eine GUI-Anwendung 
hast, die in irgendeiner Form im Browser läuft, muss sie mit einer 
separaten Server-Anwendung, die auf dem Server läuft, kommunizieren. 
Typischerweise per HTTP. Das ist genau das, was 99.99% aller 
interaktiven Websites heutzutage machen, wobei die GUI-Anwendung in 
JavaScript geschrieben ist.

Du könntest die klassische Windows-GUI-Anwendung auf dem Server laufen 
lassen und die GUI-Ausgabe in den Browser "Live-streamen", 
typischerweise per VNC/RDP und Browser-Client dafür (wie noVNC), aber 
nur das eine Fenster statt des ganzen Desktops. Ginge zwar, dürfte aber 
sehr ineffizient sein, den Server und dessen Internetverbindung 
belasten, und ziemlich hakelig zu bedienen sein.

Tim T. schrieb:
> Ich erinnere mich das es da vor ~25 Jahren
> oder so mal was gegeben hat, war nicht schön aber hat funktioniert.
> Glaube das hatte irgendetwas mit cgi zu tun, war aber für GUI.

CGI läuft ja auf dem Server - also vielleicht wurde da per CGI-Anwendung 
ein Fensterinhalt in den Browser gestreamt. Wobei ich mir schlecht 
vorstellen kann, dass das vor 25 Jahren besonders gut funktioniert haben 
soll.

Das einzig sinvolle Konzept ist es, GUI und Server zu trennen, und beide 
kommunizieren zu lassen. Da es um Web/Browser geht, ist HTTP/REST sehr 
naheliegend. Aber:

Tim T. schrieb:
> relativ einfach in einen
> Client und Server zu zerlegen, wie ich das mit TCP Sockets und Co
> anstelle weiß ich, es geht mir darum das Ganze mit möglichst wenig
> Aufwand zu bewerkstelligen.

Das ist so wie zu fragen, wie man einfach aus einem Auto ein Flugzeug 
bauen kann...

Glücklicherweise gibt es viele leistungsfähige Frameworks für alle 
möglichen Sprachen um Web-Server-Anwendungen zu implementieren. Die sind 
aber natürlich nicht dafür da, dass man eine Desktop-GUI-Anwendung mal 
eben schnell umbaut.

Die beste Lösung ist also:
- Die reine Server-Funktionalität in C# in ASP.net laufen lassen, und 
ein HTTP-REST-Interface dafür implementieren
- Eine GUI mit den üblichen Web-Technologien, also HTML+CSS+JavaScript 
implementieren, welche mit dem Server via HTTP+REST kommuniziert

Es gibt eine Unmenge an Software, Tools, Frameworks, Büchern, Tutorials 
wie das geht, aber "mal eben schnell" ist das auch nicht. Dafür ist es 
dann gut und flüssig bedienbar, und wenn korrekt umgesetzt auch vom 
Smartphone aus etc. nutzbar.

Du könntest den Client auch in C# als Desktop-Anwendung implementieren 
und per Sockets mit dem Server kommunizieren lassen, aber das ist 
umständlicher und weil dieser Ansatz mittlerweile ziemlich "out" ist, 
gibt es auch nicht so viel Software+Ressourcen dafür. Außerdem ist es 
aufwendig, den Client auf verschiedenen Plattformen laufen lassen zu 
können.

Ansonsten bleibt nur das Fenster der GUI-Anwendung per VNC o.ä. zu 
streamen, mit den genannten Nachteilen.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Niklas G. schrieb:
> Es gab mal Microsoft Silverlight, womit man .net Anwendungen komplett im
> Browser laufen lassen konnte. Quasi als Konkurrenz zu Java Applets, die
> ebenso komplett im Browser liefen. Außerdem gab es ActiveX, womit man
> Steuerelemente für den Browser in nativen Sprachen schreiben konnte.
> Silverlight und ActiveX sind längst eingestellt, und Java Applets sind
> auch "so gut wie tot" (und sind kaum noch unterstützt, weil sie immer
> mit Sicherheitslücken zu kämpfen hatten).
>
> Das ist aber alles komplett client-seitig, d.h. der Server ist jeweils
> eine komplett separate Anwendung, und man würde typischerweise per HTTP
> kommunizieren.

Nein das ist es nicht.

> Du hast aber ein fundamentales Problem:
>
> Tim T. schrieb:
>> also die GUI der Server Anwendung soll im
>> Browser des Clients laufen
>
> Eine Server-Anwendung hat erstmal keine GUI. Wenn du eine GUI-Anwendung
> hast, die in irgendeiner Form im Browser läuft, muss sie mit einer
> separaten Server-Anwendung, die auf dem Server läuft, kommunizieren.
> Typischerweise per HTTP. Das ist genau das, was 99.99% aller
> interaktiven Websites heutzutage machen, wobei die GUI-Anwendung in
> JavaScript geschrieben ist.

Unsinn, ob eine Server-Anwendung eine GUI hat oder nicht wird nicht 
dadurch entschieden ob es eine Server-Anwendung ist oder nicht.
Der Rest ist absolut klar.

> Du könntest die klassische Windows-GUI-Anwendung auf dem Server laufen
> lassen und die GUI-Ausgabe in den Browser "Live-streamen",
> typischerweise per VNC/RDP und Browser-Client dafür (wie noVNC), aber
> nur das eine Fenster statt des ganzen Desktops. Ginge zwar, dürfte aber
> sehr ineffizient sein, den Server und dessen Internetverbindung
> belasten, und ziemlich hakelig zu bedienen sein.

Genau das, nur ohne RDP und VNC war die Idee. Das Internet ist im 
übrigen dabei nicht involviert.

> Tim T. schrieb:
>> Ich erinnere mich das es da vor ~25 Jahren
>> oder so mal was gegeben hat, war nicht schön aber hat funktioniert.
>> Glaube das hatte irgendetwas mit cgi zu tun, war aber für GUI.
>
> CGI läuft ja auf dem Server - also vielleicht wurde da per CGI-Anwendung
> ein Fensterinhalt in den Browser gestreamt. Wobei ich mir schlecht
> vorstellen kann, dass das vor 25 Jahren besonders gut funktioniert haben
> soll.

Doch genau sowas lief da ab, nur das es kein Stream war sondern eher 
eine statische Angelegenheit mit mehr oder weniger häufigen Refreshs.

> Das einzig sinvolle Konzept ist es, GUI und Server zu trennen, und beide
> kommunizieren zu lassen. Da es um Web/Browser geht, ist HTTP/REST sehr
> naheliegend. Aber:

Das ist aber nunmal die Arbeitsaufwändigste Variante vor der ich mich 
versuche zu drücken. Dafür würde ich aber dann auch nicht auf HTTP/REST 
zurückgreifen sondern auf Sockets. Ansonsten wäre .NET Remoting noch 
eine Idee aber das ist ja leider mittlerweile auch tot.

> Tim T. schrieb:
>> relativ einfach in einen
>> Client und Server zu zerlegen, wie ich das mit TCP Sockets und Co
>> anstelle weiß ich, es geht mir darum das Ganze mit möglichst wenig
>> Aufwand zu bewerkstelligen.
>
> Das ist so wie zu fragen, wie man einfach aus einem Auto ein Flugzeug
> bauen kann...

Nö, nur bevor ich anfange die GUI von der Funktionalität zu trennen und 
dabei Zeit zu versenken, wollte ich mal Fragen ob es da irgendwelche 
tollen Ideen gibt ohne so viel Aufwand.

> Glücklicherweise gibt es viele leistungsfähige Frameworks für alle
> möglichen Sprachen um Web-Server-Anwendungen zu implementieren. Die sind
> aber natürlich nicht dafür da, dass man eine Desktop-GUI-Anwendung mal
> eben schnell umbaut.

Die Web Sache war nur für die GUI von der Anwendung, die auf dem Server 
läuft, direkt in ein Browser Fenster zu verfrachten, also praktisch 
komplett ohne Aufwand.

> Die beste Lösung ist also:
> - Die reine Server-Funktionalität in C# in ASP.net laufen lassen, und
> ein HTTP-REST-Interface dafür implementieren
> - Eine GUI mit den üblichen Web-Technologien, also HTML+CSS+JavaScript
> implementieren, welche mit dem Server via HTTP+REST kommuniziert

Oder eben den Web Blödsinn komplett zu lassen, die GUI von der Anwendung 
abzutrennen und diese beiden Teile über Sockets mit Delegaten, etc. 
kommunizieren zu lassen.

> Es gibt eine Unmenge an Software, Tools, Frameworks, Büchern, Tutorials
> wie das geht, aber "mal eben schnell" ist das auch nicht. Dafür ist es
> dann gut und flüssig bedienbar, und wenn korrekt umgesetzt auch vom
> Smartphone aus etc. nutzbar.

Alles nicht mein Use Case, es ging nur um einen Weg ohne viel Aufwand 
das vorhandene Programm über den Browser woanders anzeigen zu lassen, 
mehr nicht.

> Du könntest den Client auch in C# als Desktop-Anwendung implementieren
> und per Sockets mit dem Server kommunizieren lassen, aber das ist
> umständlicher und weil dieser Ansatz mittlerweile ziemlich "out" ist,
> gibt es auch nicht so viel Software+Ressourcen dafür. Außerdem ist es
> aufwendig, den Client auf verschiedenen Plattformen laufen lassen zu
> können.

Vorteil dabei ist, GUI und Anwendung sind beide schon fertig und wegen 
Async Aufrufen auch schon über Delegaten getrennt. Wird also darauf 
hinauslaufen, wenn nicht noch die Zündende Idee zum Ursprungsproblem 
kommt. Verschiedene Plattformen sind ebenfalls kein Thema es läuft auf 
beiden Seiten ganz banal unter Windows. Wobei die Serverseite 
(Applikationsausführende Seite) unter Linux laufen zu lassen schon einen 
gewissen Reiz hätte, aber dafür bekomme ich keine Kappa.

> Ansonsten bleibt nur das Fenster der GUI-Anwendung per VNC o.ä. zu
> streamen, mit den genannten Nachteilen.

Da wäre die Alternative das Ganze als Citrix Virtual Apps oder sowas 
laufen zu lassen, sind aber halt wieder dauerhafte Kosten und wenn 
irgendwann mal alle betreffenden Systeme so umgestellt werden, ist es 
wieder ein Kostenfaktor.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang H. (drahtverhau)


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von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Tim T. schrieb:
> Unsinn, ob eine Server-Anwendung eine GUI hat oder nicht wird nicht
> dadurch entschieden ob es eine Server-Anwendung ist oder nicht

Es gibt Server Anwendungen mit GUI, aber dies ist meist eine lokale 
Admin Gui und nicht das, was der Client zu sehen bekommt.

Tim T. schrieb:
> Genau das, nur ohne RDP und VNC war die Idee.

Du kannst dir natürlich gern ein eigenes Protokoll basteln, aber die 
Frage ist wozu.

Tim T. schrieb:
> Stream war sondern eher eine statische Angelegenheit mit mehr oder
> weniger häufigen Refreshs.

Na das kannst du immer noch so haben, Screenshots machen ist einfach.

Tim T. schrieb:
> Dafür würde ich aber dann auch nicht auf HTTP/REST zurückgreifen sondern
> auf Sockets.

Nackte Sockets zu nutzen ist halt viel komplizierter, weil du dein 
eigenes Protokoll drauf setzen musst. Allein schon die Tatsache, dass 
ein abgesendeter Block in einzelnen Bytes ankommen kann macht die Sache 
umständlich. Bei REST kriegst du das alles fix und fertig von den 
diversen Webframeworks, du hängst dich nur in die entsprechenden 
Callbacks rein.

Tim T. schrieb:
> Oder eben den Web Blödsinn

Der Web Blödsinn ist halt extrem etabliert und mittlerweile die 
einfachste Möglichkeit, eine leistungsfähige GUI zu bauen.

Tim T. schrieb:
> und diese beiden Teile über Sockets mit Delegaten, etc. kommunizieren zu
> lassen.

Delegate kannst du bei Webentwicklung auch nutzen...

Tim T. schrieb:
> Vorteil dabei ist, GUI und Anwendung sind beide schon fertig und wegen
> Async Aufrufen auch schon über Delegaten getrennt.

Praktisch, aber es könnte durchaus trotzdem einfacher sein, in der 
Client Anwendung eine HTTP Library zu nutzen für die Kommunikation statt 
direkt auf nackte Sockets zuzugreifen. Ein wichtiger Teil ist natürlich 
dass du im Client die Kommunikation asynchron machst damit die GUI nicht 
einfriert; im Browser gibt's das gratis.

von Motopick (motopick)


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Tim T. schrieb:

> Da wäre die Alternative das Ganze als Citrix Virtual Apps oder sowas
> laufen zu lassen, sind aber halt wieder dauerhafte Kosten und wenn
> irgendwann mal alle betreffenden Systeme so umgestellt werden, ist es
> wieder ein Kostenfaktor.

Citrix waere wohl am einfachsten. :)
Ich habe aber auch schon ein JBoss-basiertes Webportal gesehen,
dass neben den typischen Webanwendungen, auch (externe) Applikationen
starten konnte, die dann im Browserfenster angezeigt wurden.
Aber keine Ahnung wie die das gemacht haben...

Vielleicht mit einem RDP-Proxy?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Mit genügend Energie und Wissen kann man sowas natürlich selber auch 
"ausprogrammieren": Die App bekommt einen internen, minimalen Webserver 
und entsprechend Code, die GUI-Controls dort abzubilden. Ist zwar 
mühsam, aber durchaus machbar.

Schwierig bis unmöglich wird es nur, sowas nachträglich an eine bereits 
ferige App dranzuklöppeln ...

Ein Kompromiss könnte es sein, das RDP-Protokoll in ein Webinterface 
einzubinden. Das RDP-Prokokoll sollte offen sein, weil es zahlreiche 
Open Source-Clients für RDP gibt und RDP auch auf ein Fenster einer 
Anwendung begrenzt werden kann.

Gerade gefunden:

https://learn.microsoft.com/de-de/windows-server/remote/remote-desktop-services/clients/remote-desktop-web-client

remote-desktop-_web_-client!

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Die App bekommt einen internen, minimalen Webserver und entsprechend
> Code, die GUI-Controls dort abzubilden.

Ist das nicht genau das, was man z.B. bei Java Glassfish (zumindest zum 
Testen) macht? Interner Webserver, und eben die GUI in Form von HTML+JS 
ausliefern. Aber ob der Server intern oder extern ist macht doch kaum 
einen Unterschied. Oder meinst du dass man die vorhandene UI (in WPF 
o.ä.) automatisch in Web-Steuerelemente "konvertieren" würde?

Frank E. schrieb:
> Ein Kompromiss könnte es sein, das RDP-Protokoll in ein Webinterface
> einzubinden.

RDP und VNC will er ja nicht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Frank E. schrieb:
> Gerade gefunden:
>
> 
https://learn.microsoft.com/de-de/windows-server/remote/remote-desktop-services/clients/remote-desktop-web-client

Und was habe ich deutlich weiter oben verlinkt? Wie man eine einzelne 
Anwendung via RDP zugänglich machen kann.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Niklas G. schrieb:

> RDP und VNC will er ja nicht.

Davon merkt er ja nichts -  auf Client-Seite guckt er mit dem Browser 
und auch nur das Fenster der App, nicht den gesamten Desktop. RDP kommt 
nur als Quelle auf dem Server zum Einsatz.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Niklas G. schrieb:

> ausliefern. Aber ob der Server intern oder extern ist macht doch kaum
> einen Unterschied. Oder meinst du dass man die vorhandene UI (in WPF

Nur ein App-interner Server hat auschließlich Zugriff auf die App, alles 
andere würde vermutlich (zumindest potenziell) den gesamten Desktop 
übertragen. Das könnte man entschärfen, wenn die App von Hause aus 
ausschießlich full screen läuft und sich nicht (über das Webinterface) 
beenden lässt.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Davon merkt er ja nichts -  auf Client-Seite guckt er mit dem Browser
> und auch nur das Fenster der App, nicht den gesamten Desktop.

Würde ich auch denken, aber will er ja nicht.

Frank E. schrieb:
> alles andere würde vermutlich (zumindest potenziell) den gesamten
> Desktop übertragen

Naja, dann muss man das VNC Ding halt so konfigurieren dass es immer nur 
auf das einzelne Fenster zugreift. Klar kann der VNC Server fehlerhaft 
sein, aber die eigene App kann genausogut fehlerhaft sein und 
irgendwelche Daten abgreifen oder Screenshots vom ganzen(!) Desktop 
machen und raussenden. Rein zufällig sind die gängigen Lösungen mit 
Webserver&Framework natürlich millionenfach erprobt und ausgereift...

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Frank E. schrieb:
> alles andere würde vermutlich (zumindest potenziell) den
> gesamten Desktop übertragen.

Und, wo ist da das Problem? So eine Anwendung lässt man ja eh' in einem 
eigenen, dafür auf das nötigste beschnittenen Nutzerkonto laufen. Was 
soll es also stören, wenn da auch noch Desktop zu sehen ist?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Harald K. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> alles andere würde vermutlich (zumindest potenziell) den
>> gesamten Desktop übertragen.
>
> Und, wo ist da das Problem? So eine Anwendung lässt man ja eh' in einem
> eigenen, dafür auf das nötigste beschnittenen Nutzerkonto laufen. Was
> soll es also stören, wenn da auch noch Desktop zu sehen ist?

Hast du mal Software für Fremde entwickelt? Die kommen auf Ideen, sag 
ich dir, daran denkt man im Traume nicht. Oder sie sind verwirrt, an 
Stellen, die man selber garnicht wahrnimmt. Deshalb sowas immer von 
möglichst vielen Unbeteiligten und Ahnungslosen testen lassen ... :-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Frank E. schrieb:
> Hast du mal Software für Fremde entwickelt?

Ich verdiene seit Jahrzehnten mein Geld damit.

> Die kommen auf Ideen, sag
> ich dir, daran denkt man im Traume nicht.

Sicher. Aber abgesehen von psychischen Problemen ("Da ist aber doch ein 
Desktop!") kann so etwas keinen Schaden anrichten - einfach, weil das 
entsprechende Benutzerkonto so konfiguriert ist.

Man könnte auch die eine Anwendung, um die es geht, anstelle des 
Explorers laufen lassen, dann gibt es keinen Desktop, sondern wirklich 
nur diese Anwendung.
Dazu muss man für das entsprechende Benutzerkonto diesen Registry-Key 
anpassen:
1
HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon\Shell

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> einfach, weil das entsprechende Benutzerkonto so konfiguriert ist.

So einfach ist es dann auch nicht, es kann schnell mal passieren dass 
man versehentlich was frei gibt. Wenn die Dateisystem-Berechtigungen von 
Dateien eines anderen Users versehentlich zu lax eingestellt sind... 
Oder man vergessen hat einzustellen dass der User den PC nicht 
herunterfahren darf... Es gibt bestimmt noch zig weitere Dinge.

Harald K. schrieb:
> sondern wirklich nur diese Anwendung

Dann muss man aber auch sicher sein dass man in der Anwendung garantiert 
nichts "exploiten" kann. Konnte man nicht zB unter Win95 den Login 
Screen umgehen indem man dort auf den Hilfe-Knopf geklickt hat und dann 
über Umwege den IE öffnen konnte...?

Tendentiell würd ich sowas eher in einer VM oder Container machen, worin 
sonst nichts anderes läuft.

von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas G. schrieb:
> So einfach ist es dann auch nicht, es kann schnell mal passieren dass
> man versehentlich was frei gibt. Wenn die Dateisystem-Berechtigungen von
> Dateien eines anderen Users versehentlich zu lax eingestellt sind...
> Oder man vergessen hat einzustellen dass der User den PC nicht
> herunterfahren darf

Wenn man nicht in der Lage ist, seinen Rechner richtig zu konfigurieren, 
dann sollte man von komplexeren Aufgaben die Finger lassen. Sicherheit 
ist nicht idiotensicher.

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