Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schermaschine schärfen


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von Thomas R. (thomasr)


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Für die Pfoten unserer kleinen Hunde haben wir lange eine kleine 
Schermaschine genutzt bis irgendwann der Akku aufgab. Das Austauschen 
war kein Problem aber nun ist die Schneidleistung/Schärfe erbärmlich 
geworden.

Kann man diese Scherblätter selbst nachschärfen? Wie geht das?

Habe mal versucht das große Blatt mit feinem Schmirgel abzuziehen; war 
aber kein wirklicher Erfolg.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Was hat der Akkutausch mit der nachlassenden Schärfe zu tun? Oder sind 
das unabhängige Ereignisse?

von Ralf X. (ralf0815)


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Bei guten Geräten ist ist der Scherkopf ein Verschleissteil, den/das es 
oft als original oder als Nachbau zu kaufen gibt, bei Billiggeräten ist 
das ganze Gerät als Verschleissteil zu sehen.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas R. schrieb:
> Kann man diese Scherblätter selbst nachschärfen? Wie geht das?

Ja.

Mit der glatten Seite auf einen 'Wasserstein' legen und genug abtragen.

Etwas schärfen sich die von selbst, aber wenn die Zinken zu sehr 
verhunzt sind muss man auf die Art nachhelfen.

Bei extremen Scharten muss man die Zinken einzeln ausschleifen mit einer 
dünnen Feile.

Ralf X. schrieb:
> Bei guten Geräten ist ist der Scherkopf ein Verschleissteil,
> den/das es oft als original oder als Nachbau zu kaufen gibt, bei
> Billiggeräten ist das ganze Gerät als Verschleissteil zu sehen.

Und bei noch besseren Geräten braucht man keine (Kosten wie) 
Tintenpatronen sondern kann Tinte (kost nix) selber nachfüllen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Welche Funktion hat die selbstnachfüllbare Tinte bei einer 
Schermaschine? Wird da der Pudel in einem Arbeitsgang auf Form 
geschnitten und gefärbt?

von Udo S. (urschmitt)


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Die Scherplatte (rechtes Teil im rechten Bild) flach schleifen. So wie 
Michael gesagt hat, flach auf einen Schleifstein (mit Wasser oder Öl) 
und dann gleichmäßig mit Geduld.
Ob das Schermesser auch nachschleifbar ist sieht man hier nicht.

Nachtrag: Es gibt für die Maschine keinen Hersteller/Typ und keine 
Ersatzteile?

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Thomas R. schrieb:
> aber nun ist die Schneidleistung/Schärfe erbärmlich
> geworden.

Da muss Sand von den Hundepfoten im Spiel gewesen sein. Solche 
Scherköpfe kriegt man ansonsten praktisch nicht stumpf.
Was es aber gibt, sind Hunde mit quasi nicht kürzbarem Fell, z.B. 
Riesenschnauzer und Pudel. Die haben dermaßen verfilzte und dünne Haare, 
daß man sie mit einer Schermaschine nur nackig machen könnte, nicht aber 
das Fell einkürzen kann. Wir hatten das mal versucht, auch mehrere 
hochwertige Scherköpfe zum Schärfen weggegeben. Es war hinterher noch 
dasselbe. Mir ist dann irgendwann aufgefallen, daß man Filz eben nicht 
scheren kann. Knapp über der Haut sieht es ganz anders aus, dort stehen 
die Haare schön einzeln und werden senkrecht gehalten.
Probiere doch mal, ob du dich z.B. am Arm kahl scheren kannst. Ich 
wette, das klappt perfekt, sei vorsichtig...! Stumpf wären die Köpfe 
erst, wenn sich die Haare zwischen beide Teile des Scherkopfes legen. 
Noch nie erlebt, weder beim Hund, noch beim Menschen...

von Sebastian D. (minimalist)


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Ich Schleife regelmäßig meine Scherblätter für die Pferdeschermaschine 
selber, daher ein paar Erfahrungen von mir.

Die meisten Blätter kann man 2-3mal gut selber nachschärfen, danach 
passiert das hier:

Michael B. schrieb:
> Bei extremen Scharten muss man die Zinken einzeln ausschleifen mit einer
> dünnen Feile.

Das ist dann meist das Ende des Scherblätter.

Wassersteine müssen penibel abgerichtet sein, ich nehme lieber 
Schleifleinen auf eine Glasplatte geklebt. Feinmaschinenöl als 
Schleiföl. Mehr als 1200er Körnung bringt bei meinen Blättern nichts.

Ich Schleife die Blätter mit den Zinken zum Körper und übe Druck nur in 
der Vorwärtsbewegung aus. Zum Schluss drehe ich das Blatt um 90° und 
ziehe nur die Gleitflächen der Scherblätter noch 2-3 Male über ein 600er 
papier am Rand (Ohne das die Zinken das Schleifmittel berühren) um eine 
Art Honung herzustellen, damit der Ölfilm beim Schreren besser hält. Ob 
das jetzt wirklich was bringt, kann ich nicht sagen, aber Zylinder im 
Auto hont man ja auch deswegen.

Beim Zusammenbau der Scherblätter benutze ich dann immer Öl mit MoS2 
Anteil, da dieses exzellente Trockenlaufeigenschaften hat, und die 
Scherblätter nicht zu heiß werden, wenn man mal zu spät dran ist mit dem 
nachölen.

von Maurice S. (wiminisse)


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Sieht für mich aus, wie ein Wella Contura, bzw. Todeo Eco XS Scherkopf.
Vielleicht gibt es die ja auch in der "Pet edition".

Da müsste der Fragesteller vielleicht mal per Bildersuche / Vergleich 
schauen, ob das passen könnte.

Ob sich die ca. 30 € lohnen, muss man selber entscheiden.
Für eine gute Wella Konturenmaschine IMHO schon.

von Stefan M. (schwanzlurch)


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Ich habe mal eine ganze Zeit lang beim zu mindest selbst ernannten 
Marktführer für Profihaarschneidemaschinen in der Entwicklung 
gearbeitet. In Schland wurden hauptsächlich Geräte für den menschlichen 
Gebrauch aber auch für Hund und Pferd hergestellt. Schafschermaschinen 
kamen aus GB (das sind echte Riesenteile). Den Scherkopf wirst du am 
besten wie oben beschrieben mit einem planen Schleifstein etwas 
nachschärfen können. Wenn du Zugriff auf eine Topf- oder 
Flaschschleifmaschine hast würde ich das machen.

Beim Mensch eher ungewöhnlich, das die Schneiden an den "Zinken" 
beschädigt sind, beim Tier das im Fell Staub, kleine Steinpartikel u. ä. 
hat sicher nicht ungewöhnlich. Die Zinken machst du mit einer Feile 
kaputt weil du sie nicht entsprechen führen kannst. Abgesehen davon sind 
die Scherkämme hart, eine Diamantfeile wäre angebracht. Das bekommst du 
aber von Hand wahrscheinlich nicht hin. In der Industrieproduktion wurde 
das mit profilierten Scheiben aus dem vollen, bereits gehärteten Rohling 
geschliffen.

Gruß,

S. Lurch

von Thomas R. (thomasr)


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Danke für alle Hinweise! Das ist ein no-name Konturenschergerät (Marke 
"Dingling") und wurde immer für Pudel genutzt (das ist erheblich 
anspruchsvoller als gewöhnliche Hundehaare; unsere Aeskulap/Moser/Oister 
Klingen müssen regelmäßig zum Schleifen weg). Aber nach den Hinweisen 
ist das womöglich ein Nachbau des Wella Eco-XS.

Also werde ich drei Dinge machen:

Eine Ersatzplatte für den Wella bestellen und sehen ob die paßt
Eine Glasplatte und Schleifleinen besorgen
Die Schleiffirma fragen ob die auch diesen Wella Nachbau schleifen 
können

Danke!

von Armin X. (werweiswas)


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Hi
Auf dem rechten Bild mit den Messern sieht man schön wie die Platte 
eingelaufen ist. Also sich das bewegende Messer eingegraben und eine 
Kuhle mit aufsteigenden Rändern geschaffen hat. Das Messer hat nun die 
entgegengesetzte Kontur wodurch die Schneidkanten nicht mehr korrekt 
aneinander vorbeigleiten.
Evtl wurde auch zu lange ohne ölen gearbeitet.

von Thomas R. (thomasr)


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Armin X. schrieb:
> Hi
> Auf dem rechten Bild mit den Messern sieht man schön wie die Platte
> eingelaufen ist. Also sich das bewegende Messer eingegraben und eine
> Kuhle mit aufsteigenden Rändern geschaffen hat. Das Messer hat nun die
> entgegengesetzte Kontur wodurch die Schneidkanten nicht mehr korrekt
> aneinander vorbeigleiten.
> Evtl wurde auch zu lange ohne ölen gearbeitet.

Das ist mir erst nach deiner Bemerkung aufgefallen, danke für den 
Hinweis! Tatsächlich läßt sich dieser Einlauf mit Schmirgelleinen 
wegschleifen und es schneidet wieder erheblich besser. Das reicht gut 
für Menschenhaare aber nicht für die ganz feinen Pudelhaare :-O

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Wenn dann mit feinem Diamantpulver nass auf Grauguss Platte läppen.

Schleifpapier ist zu weich, da verrundet es eher die Kanten an den 
Zähnen und man hat nachher keine scharfe Schnittkante mehr.

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