Hallo zusammen, hat von euch schonmal jemand versucht, ob, und inwieweit sich mittels EDTA ein Bleiakku wieder desulfatieren lässt? Der Prozess ist aufwändig. Die Säure muss raus (und ist danach auch für die Tonne, es brauch dann "frische"), der pH-Wert der Lösung muss auf 6-9 eingestellt werden, Temperaturen sollten unter 60°C bleiben, ein ständiges Umwälzen der Lösung ist erforderlich. Dass diese ganzen Esoterik-Methoden mit Impulsströmen u.d.gl. nicht wirklich funktionieren, ist klar. Bei der EDTN-Methode (nur für diejenigen, die es interessiert) geht es darum, dass EDTN in alkalischen Milleu in der Lage ist, Bleisulfatkristalle abzubauen, indem es die Pb2+-Ionen an sich bindet. Mir scheint der Aufwand recht hoch, aber mein wissenschaftliches Interesse ist geweckt. Und EDTA ist recht billig (13 Euro / 100g).
An welche Größenordnung denkst Du? deine Autobaterie zuhause oder großundustrielle Anlagen? Ich vermute das das zerlegen und recycling der Rohstoffe effizienter durchzuführen ist. Immerhin gibt es Pfand auf Autobatterien, sodass die allermeisten davon zurückgeben werden.
Martin S. schrieb: > Bei der EDTN-Methode (nur für diejenigen, die es interessiert) geht es > darum, dass EDTN in alkalischen Milleu in der Lage ist, > Bleisulfatkristalle abzubauen, indem es die Pb2+-Ionen an sich bindet. Martin S. schrieb: > Und EDTA ist recht billig (13 Euro / 100g). Welche Menge EDTA braucht man um 100g Bleisulfat "abzubauen"? Wieviel Bleisulfat ist in einer sulfatierten Batterie? Das bestimmt wie "billig" das Verfahren ist. Zusätzlich die Entsorgungskosten für die Batteriesäure und EDTN mit Blei und Kosten für neue Säure berücksichtigen. Aber viel wichtiger: Wo geht das Blei dann hin? Ist es weg aus der aktiven Masse? Wie viel Überschuss an aktiver Masse hat eine moderne Batterie? Meine persönliche Erfahrung: von 7 defekten Akkus der letzten ca. 20 Jahre. 4 mal Plattenabbruch und damit Totalschaden. 3 mal sulfatiert, davon 2 x bei einem Auto dass definitiv mit zu geringer Spannung (13,5-13,8V) geladen hat und einmal eine Traktorbatterie nach gut 10 Jahren Benutzung mit längeren Standzeiten und einer Gleichstrom-Lima.
Machs wie die Pakistani Truckers. Säure raus, Plastikkasten aufsägen, Bleiplatten raus, einschmelzen und von der Schmelze die "Haut" abziehen. Dann daraus (und weiterem Blei) neue Platten (eher Gitter) formen, zusammenschwarten, Kasten dicht schmelzen, feddich.
Wenn Bleiakkus sulfatiert sind, dann sind sie der geordneten Entsorgung zuzuführen. Und nicht weiter mit noch mehr Chemiebrühe zu experimentieren. Wenn sowas überhaupt passiert, dann stimmt was mit den Umgebungsvarialen nicht. Einfach gesagt: falsche Handhabung.
Rainer D. schrieb: > falsche Handhabung Richtig. Neue Motorrad-Batterie, dann kam Corona, im Winter vergessen abzuklemmen. Tot. Im Prinzip geht's mir nicht ums Geld, sondern um meine Neugier. Neue Batterie kaufen geht natürlich immer. ●Des|ntegrator ●. schrieb: > Machs wie die Pakistani Truckers. Ja, ich glaube das dürfte der wohl fast sinnvollste Weg sein. durch den niedrigen Schmelzpunkt von Blei ist das auch wenig energieintensiv.
Sehr schön, ein Akku-Thread, wo ich mal in Bezug auf eure Reaktion auf meinen ach so gefährlichen LiIon-Speicher zurückschießen kann. Also erstens... Schwefelsäure, höchst gefährlich, vor allem da der deutsche Staat davon ausgeht, daß wir alle Terroristen sind, die konzentrierte Schwefelsäure ausschließlich dafür brauchen, um sie unliebsamen Mitbürgen ins Gesicht zu schütten. Deswegen dürfen wir alle keine Schwefelsäure in für Bleiakkus benötigter Konzentration mehr besitzen. Ich könnte natürlich verraten, daß man Schwefelsäure laut etliche Quellen im Internet ganz besonders einfach aufkonzentrieren kann, indem man sie eindampft - mache ich aber nicht weil man keine Schwefelsäure aufkonzentrieren darf und dabei ätzende Dämpfe entstehen. Zweitens lassen sich Bleiakkus am besten desulfatieren, indem man sie wegschmeißt und neu kauft. Aber das lernst Du bei Deinen Versuchen noch alleine, von denen man erfahrungsgemäß sowieso niemanden abhalten kann. Der einzige mir bekannte Weg, der möglicherweise etwas bringt ist, die Batterie mit z.B. einem Gleichstrom-Schweißgerät extremst zu überladen, daß es da drin richtig blubbert und sich der Schlamm unter Bildung großer Mengen Knallgas von den Platten löst (und sich hinterher unten in den Zellen absetzt). Knallgas darf man soweit ich weiß noch besitzen, es kann sich aber entzünden wenn man z.B. eine der Polklemmen unter Strom von der Batterie trennt und dann fliegt einem die heiße Schwefelsäure mit verbotener Konzentration ins Gesicht. Dazu kommt, die Hersteller sind echte Spielverderber wenn es ums Wiederbeleben ihrer Bleiakkus geht. Steht "wartungsfrei" drauf, sollte eigentlich "wartungunmöglichgemacht" heißen, aber so viel Ehrlichkeit hat man sich in den BWL-Abteilungen nicht getraut. Auf jeden Fall kann man kein Wasser oder verbotene Schwefelsäure mehr nachfüllen, bei heutigen Bleiakkus gibt es keine einschraubbaren Stopfen mehr an den Zellen, sondern das ganze Gehäuse ist ein gegossenes oder zusammengeschweißtes Teil. Wenn man sich trotzdem Zugang verschafft, bekommt man das hinterher nie wieder richtig zusammen.
:
Bearbeitet durch User
Ben B. schrieb: > Schwefelsäure, höchst gefährlich Keine Sorge, seine Säure mit... Martin S. schrieb: > der pH-Wert der Lösung muss auf 6-9 eingestellt werden, ... ist auch für Kinder geeignet!
Ja gut, eine Säure mit ph>7 ist auch keine Säure, aber er wird irgendwas brauchen, was er ganz am Ende wieder in die Batterie schütten muss. Das Ding funktioniert nicht mit Leitungswasser.
Ben B. schrieb: > Ich könnte natürlich verraten, daß man Schwefelsäure laut > etliche Quellen im Internet ganz besonders einfach aufkonzentrieren > kann, indem man sie eindampft - mache ich aber nicht weil man keine > Schwefelsäure aufkonzentrieren darf und dabei ätzende Dämpfe entstehen. Die meisten Leute hier dürften eine Schule besucht haben – insofern würdest du kein Geheimnis verraten, denke ich. Und wer in der Lage ist, ein einschlägiges Buch zu lesen, findet auch eine einfache Lösung für die sehr gut in Wasser löslichen Dämpfe, sofern er nicht sowieso von selbst drauf kommt. Sie über einen Schlauch ins Wasser zu leiten, ist allerdings eine höchst schlechte Idee: Das Wasser wird über den Schlauch in die ggf. über dreihundert Grad Celsius warme Säure gezogen, was einen … interessanten Effekt zur Folge hat – BTDT (als man sich mit solchen Allerweltssachen noch nicht strafbar gemacht hat). Ein Trichter behebt das Problem. Ben B. schrieb: > Der einzige mir bekannte Weg, der möglicherweise etwas bringt ist, die > Batterie mit z.B. einem Gleichstrom-Schweißgerät extremst zu überladen Und … was du nicht kennst, das gibt es nicht? Ich finde den hier gezeigten Weg interessant. Nicht, weil ich in Massen tote Akkus reaktivieren wollte, sondern um seiner selbst willen. Vielleicht ließe sich gar ein Weg finden, das Blei mit nicht zu hohem Energieaufwand aus der Lösung zu bekommen und den Ausgangsstoff wiederzuverwenden.
:
Bearbeitet durch User
Das mag bei den alten Polplatten aus Vollmetall funktioniert haben, aber hast du eine moderne Bleibatterie mal von innen gesehen? Ich schon, beim Rückbau des Varta-Werkes in Berlin. Die Elektrode besteht aus einer Art dünnem Maschendrahtzaun aus Blei, wo die Rippen sich oben am Pol treffen. Drumherum befindet sich ein "Presskeks" aus Korkmehl und Bleipulver, zwischen 2 Glasvliesmatten, die ein Zerbröseln verhindern sollen. Dieses Gebilde hat eine riesige Oberfläche und damit eine große Kapazität, löst sich aber zum Ende der Lebensdauer in Wohlgefallen und Schlamm auf.
Ein totes Pferd kann man nicht reiten. Schaff den Akku weg und erspare Dir Löcher durch Schwefelsäure in Deinen Sachen.
Ben B. schrieb: > Ich könnte natürlich verraten, daß man Schwefelsäure laut > etliche Quellen im Internet ganz besonders einfach aufkonzentrieren > kann, indem man sie eindampft Das würde also bedeuten, dass Du geringer konzentrierte Säure kaufen kannst? wo wäre das?
Rainer D. schrieb: > Wenn sowas überhaupt passiert, dann stimmt was mit den Umgebungsvarialen > nicht. Einfach gesagt: falsche Handhabung. oder jahrelang irgendwo rumgestanden (passiert mir auch hin und wieder). Irgendwann ist eben Schluss, so ein Bleiakku ist ein chemisches Element das permanent aktiv ist. Am Ende braucht es einen Neuaufbau. Bleiakkus altern relativ schnell je nach Qualität und Nutzung kann man max. 15 Jahre erreichen.
:
Bearbeitet durch User
●Des|ntegrator ●. schrieb: > wo wäre das? Überall? Such einfach mal nach Schwefelsäure 14,9% Dieses ganze Verbot ist nur wieder ein Lobbygeschenk gewesen. Mehr nicht.
Gerald B. schrieb: > löst sich aber zum Ende der Lebensdauer in Wohlgefallen und > Schlamm auf. Wenn das so ist, dann lohnt natürlich nicht einmal der Versuch. Mal sehen. Wenn sie eh kaputt ist, dann kann man ja mal reinsehen.
●Des|ntegrator ●. schrieb: > also wenn ich nach Akkusäure 1,28 suche, gibts diverse Angebote Batterieelektrolyt (37,5%) für alle offenen Bleibatterien Laut EU-Verordnung 2019/1148 darf seit dem 01.02.2021 keine Batteriesäure zur Eigenbefüllung mehr an Endverbraucher ausgeliefert werden. Die Regelung gilt nicht bei gewerblichen Weiterverkäufen. In diesem Fall kann nach dem Ausfüllen einer Kundenerklärung Batteriesäure geliefert werden. Bei Fragen kontaktieren Sie uns bitte vor Bestellung. Nix gibt's. Nur Auffüllung vor Ort oder eben Abgabe wenn Nachweise erbracht werden (Endverbleib, Gewerbe, Befähigung)
●Des|ntegrator ●. schrieb: > Machs wie die Pakistani Truckers. > > Säure raus, Plastikkasten aufsägen, Bleiplatten raus, einschmelzen > und von der Schmelze die "Haut" abziehen. > Dann daraus (und weiterem Blei) neue Platten (eher Gitter) formen, > zusammenschwarten, Kasten dicht schmelzen, feddich. Richtig. So gehts: https://youtu.be/kNGg0P7B5fI
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.