Unter welchen Umständen können von isolierten Kupferflächen Probleme ausgehen? Probleme welcher Art?
Kapazitive Kopplung von Signalen über die Kupferfläche: Leiterbahn mit HF-Signal koppelt in die ungeerdete Kupferfläche gegenüber, diese wiederum auf eine andere Leiterbahn.
Moriz schrieb: > Probleme welcher Art? Sammelt Störungen an Punkt A, trägt sie nach Punkt B. Je nach Anforderung und Schaltung reicht das von 'egal' bis 'Funktionsausfall'.
In der Raumfahrt sind floatende Leiterstückchen, die keinen DC-Pfad haben absolutes no-go!
Marek N. schrieb: > no-go! Best practice oder gibts da ein normiertes Regelwerk? Würde mich interessieren wenns eines gibt. In der Luftfahrt testen wir uns eben einen Wolf und haben aus der Praxis gelernt was man besser nicht tut. Explizit verboten ist es aber nicht.
>> no-go! > > Best practice oder gibts da ein normiertes Regelwerk? > Würde mich interessieren wenns eines gibt. > > In der Luftfahrt testen wir uns eben einen Wolf und haben aus der Praxis > gelernt was man besser nicht tut. Naja, in der Luftfahrt enden Design-Fehler schonmal in tödlichen Kontrollverlust und in der Raumfahrt kann man nix reparieren wenns erstmal im Einsatz ist. Das Unbehagen von Kupferflächen ohne elektrische Ableitung stammt wohl aus der Befürchtung, das sich auf diesen statische Ladungen sammeln können, die dann zu pösen Latchup o.a. führen. Und elektrische Ladungen, die einen Sammelplatz suchen gibt es da oben jede Menge, man denke nur an die Ionosphäre. "Satellites are vulnerable to charging and discharging. For that reason, space applications require components with no floating metal. Satellite charging is a variation in the electrostatic potential of a satellite, with respect to the surrounding low density plasma around the satellite. The extent of the charging depends on the design of the satellite and the orbit. The two primary mechanisms responsible for charging are plasma bombardment and photoelectric effects. " In der Luftfahrt sei an des Phänomen der Elmsfeuer erinnert: https://en.wikipedia.org/wiki/St._Elmo%27s_fire#/media/File:St._Elmo's_fire_in_KC-10_aircraft,_March_2017.jpg
Bradward B. schrieb: > Das Unbehagen von Kupferflächen ohne elektrische Ableitung stammt wohl > aus der Befürchtung Ganz reale Auswirkungen. Wir hatten mal erheblichen Schaden, weil ein PCB Hersteller eine unverbundene Kupferlage eingefügt hat wo nichts hätte sein sollen. Massive Fehlfunktionen deren Ursache wir lange gesucht haben. Fertig bestückte PCBs. Wir mussten alle Bauteile inkl. der kundenspezifischen Wickelgüter neu besorgen, den Kunden vertrösten, Konventionalstrafe bezahlen. Das war alles andere als lustig oder ein theroetisches Problem aus einer unbegründeten Befürchtung.
Michael schrieb: > Wir hatten mal erheblichen Schaden, weil ein PCB Hersteller eine > unverbundene Kupferlage eingefügt hat wo nichts hätte sein sollen. Ich hatte mal das Gegenteil: eine irrtümlich eingefügte zusätzliche Kupferlage, die an alle durchgehenden Vias angebunden war. > Massive Fehlfunktionen deren Ursache wir lange gesucht haben. In unserem Fall war der Fehler dann wenigstens ziemlich schnell gefunden... ;-) Moriz schrieb: > Unter welchen Umständen können von isolierten Kupferflächen Probleme > ausgehen? Aus Erfahrung: es ist immer eine schlechte Idee, einfach unkontrolliert irgendwie Kupfer auf die Platine zu fluten. Auch bei simplen Masse- oder Versorgungsflächen. Kupferflächen macht man nur dort, wo man sie braucht. > Probleme welcher Art? Wenn du die dann noch mit dem absoluten Minimalabstand zu Leiterbahnen flutest, kanst du auch Probleme mit Whiskern und Dendriten und sich daraus ergebenden ungewollten Verbindungen haben.
Dass das bei mehrlagigen Platinen große Probleme machen kann, leuchtet ein. Aber wie sieht es bei einlagigen aus? Da müssten doch die Kapazitäten zwischen einer floatenden Kupferfläche und benachbarten Leiterbahnen in etwa mit Stärke der Kupferschicht * Länge der benachbarten Strukturen korrelieren.
Lothar M. schrieb: > Auch bei simplen Masse- oder > Versorgungsflächen. Kupferflächen macht man nur dort, wo man sie > braucht. Auch dabei die Kupferbalance beachten. Ansonsten verwindet sich die PCB im Ofen, was in Verbindung mit bleifreiem Lot besonders unangenehm ist.
Bradward B. schrieb: > in der Raumfahrt kann man nix reparieren wenns > erstmal im Einsatz ist Apollo 13? Die CO2-Absorberfilter (Lithiumhydroxid) des „Aquarius“-Lebenserhaltungssystems waren nur dafür ausgelegt, das in der Luft befindliche Kohlenstoffdioxid zu binden, das zwei Personen über maximal 45 Stunden ausatmen. Über drei Tage lang würden sich in der Mondlandefähre aber alle drei Astronauten aufhalten. Ein zusätzliches Handicap bestand in den im Kommandomodul verwendeten quadratischen CO2-Filtern, die inkompatibel mit den zylinderförmigen Filtern in der Mondlandefähre waren. Ein Team im Mission Control Center in Houston entwickelte aus an Bord vorhandenen Dingen, wie z. B. Schläuchen, Klebebändern, Deckel von Handbüchern etc. einen entsprechenden Adapter. Die „Bauanleitung“, in der auch eine Socke Verwendung fand, wurde dann an die Crew übermittelt, die dann erfolgreich den Adapter für die CO2-Absorber in der Mondlandefähre nachbaute. Es stimmt aber, Compuuter kann man nicht raparieren und heutige Chips hätten Probleme bei den aktuellen Strukturgrößen mit der radioaktiven Strahlung.
Joachim B. schrieb: > Bradward B. schrieb: >> in der Raumfahrt kann man nix reparieren wenns >> erstmal im Einsatz ist > > Apollo 13? Hubble.
H. H. schrieb: > Joachim B. schrieb: >> Bradward B. schrieb: >>> in der Raumfahrt kann man nix reparieren wenns >>> erstmal im Einsatz ist >> >> Apollo 13? > > Hubble. Da war die Reparatur aber eine eigene Mission. Aber zum Thema fällt mir noch Apollo 11 und der defekte Knopf ein: https://pm-wissen.com/wie-rettete-ein-filzstift-die-apollo-11-mission_6068
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Cyblord -. schrieb: > Aber zum Thema fällt mir noch Apollo 11 und der defekte Knopf ein: Es wurde auch nie zweifelsfrei geklärt, was Neil nun wirklich sagte. Es ist nur ein Störgeräusch zu hören und da wurde nachträglich etwas super bedeutsames hinein interpretiert. Er selber konnte auch nicht mehr genau erinnern, was er damals sagte.
Peter D. schrieb: > Es wurde auch nie zweifelsfrei geklärt, was Neil nun wirklich sagte. Es > ist nur ein Störgeräusch zu hören und da wurde nachträglich etwas super > bedeutsames hinein interpretiert. Er selber konnte auch nicht mehr genau > erinnern, was er damals sagte. Ist das so? Es gibt IMO schlicht Aufnahmen von seinem berühmten Satz. Ich verstehe ihn gut. Sind die gefälscht? https://www.youtube.com/watch?v=J6jplPkbe8g Was ist deine Quelle für die Behauptung den Satz hätte es so gar nicht gegeben?
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Peter D. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Aber zum Thema fällt mir noch Apollo 11 und der defekte Knopf ein: > > Es wurde auch nie zweifelsfrei geklärt, was Neil nun wirklich sagte. "Good luck, Mr Gorsky." https://de.m.wikipedia.org/wiki/Good_Luck,_Mr._Gorsky ;-)
>> in der Raumfahrt kann man nix reparieren wenns >> erstmal im Einsatz ist > > Apollo 13? Hm, OK, vielleicht hätte man "umbemannte Raumfahrt" schreiben sollen. Obwohl es da auch Beispiele von Reparaturversuchen nach dem Start gibt, bspw. besondere Flugmanöver um Mechanik doch noch zur Bewegung zu bringen. Zuletzt haben wohl die Bremer von der OHB versucht mit sowas doch noch den SARah-Sat zu retten: https://www.hartpunkt.de/ernste-probleme-mit-sarah-aufklaerungssatelliten/ Nicht zur "Reparatur zähle ich die Umschaltung auf redundante Systeme oder "Notaggregate". Die Nutzung der "Aquarius" als Rettungsboot für die Apollo-13 Mannschaft im "angeknacksten" Command-Modul ist genaugenommen so eine Redundanz, auch wenn diese Option vorher nicht 100% durchgedacht war und man improvisieren musste: https://youtu.be/eeEM_IBUv70?t=79
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Bradward B. schrieb: > Die Nutzung der "Aquarius" als Rettungsboot für die Apollo-13 Mannschaft > im "angeknacksten" Command-Modul ist genaugenommen so eine Redundanz, > auch wenn diese Option vorher nicht 100% durchgedacht war und man > improvisieren musste: https://youtu.be/eeEM_IBUv70?t=79 Allerdings war das Triebwerk der Landefähre schon immer als Backup für das Triebwerk des Servicemoduls vorgesehen.
Soul E. schrieb: > Peter D. schrieb: >> Cyblord -. schrieb: >>> Aber zum Thema fällt mir noch Apollo 11 und der defekte Knopf ein: >> >> Es wurde auch nie zweifelsfrei geklärt, was Neil nun wirklich sagte. > > "Good luck, Mr Gorsky." > > https://de.m.wikipedia.org/wiki/Good_Luck,_Mr._Gorsky > > ;-) Dieser Satz ist wirklich nie gefallen. Trotzdem würde mich immer noch von Peda interessieren was die Quelle für seine Behauptung ist. Wurde ihm das am Opa-Stammtisch, oder wie A.k sagen würde, am Biertisch erzählt oder woher kommt immer solcher Unsinn? Vor allem heute, wo man alles in 5 Sekunden googeln kann. Aber nöööö immer schön weitererzählen son Quatsch.
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