Forum: HF, Funk und Felder Audio gain in UHF-PLL Schaltung


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von Laurin (wildatheart)


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Hallo alle

Ich habe eine Schaltung mit einem UHF-Sender auf PLL-Basis. Dazu habe 
ich eine Frage, welche die Modulation betrifft. Wie ihr seht, wird die 
Modulation mit einer Varactordiode (D1) erzeugt.
Meine Frage ist nun, welche Auswirkung die Kapazität des Quarzes (Y1) 
auf den Audio Gain hat. Oder anders gefrag: Muss die Kapazität für einen 
maximalen Audio Gain möglichst klein oder gross sein?

Seid gegrüsst
Laurin

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Laurin schrieb:
> Ich habe eine Schaltung mit einem UHF-Sender auf PLL-Basis

Nö, das hast du nicht. Der LTC4365 ist ein Spannungsmonitor zur 
Erkennung von Unterspannung, Überspannung usw. Hat also nichts mit einem 
Sender zu tun.

von Wastl (hartundweichware)


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Laurin schrieb:
> Ich habe eine Schaltung mit einem UHF-Sender auf PLL-Basis.

Nö. Hast du nicht. Jedenfalls nicht aus deinen Chaos-Bildchen
entnehmbar.

Laurin schrieb:
> Dazu habe ich eine Frage, welche die Modulation betrifft.

Lieber nicht.

Laurin schrieb:
> Wie ihr seht, wird die
> Modulation mit einer Varactordiode (D1) erzeugt.

Nö, sehen wir nicht.

Laurin schrieb:
> Meine Frage ist nun ........

Ich sehe hier in deinem Beitrag nur extremen Troll-Mist.
Also schnell wieder weg, am Besten gleich löschen.

von Arno R. (arnor)


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Laurin schrieb:
> Ich habe eine Schaltung mit einem UHF-Sender auf PLL-Basis.

Wir sollen wohl wieder mal verarscht werden. Die Antenne am "GND" des IC 
sagt ja schon alles. Der LTC4365 ist ein
"Overvoltage, Undervoltage and Reverse Supply Protection Controller".

von Laurin (wildatheart)


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Bitte entschuldigt, der IC war falsch angeschrieben. Es handelt sich um 
einen MAX1472. Das Schema ist nun angepasst.

von Wastl (hartundweichware)


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Hör auf uns mit diesem Mist zu verarschen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Laurin schrieb:
> Meine Frage ist nun, welche Auswirkung die Kapazität des Quarzes (Y1)
> auf den Audio Gain hat.

Nun hast du einen MAY1472 in der Schaltung? Mal das doch bitte mal ein 
wenig sorgfältiger.
Die Kapazität ist erstmal völlig wurscht, aber je niedriger seine 
Eingenkapazität ist, desto mehr wirkt die Kapadiode.
Aber ob das überhaupt so funktioniert, ist fraglich und hängt u.a. von 
der Settling Zeit der PLL ab. Das ist nun mal ein Betrieb, den Maxim so 
nicht vorgesehen hat.

von Helmut -. (dc3yc)


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Und warum ist da eine 22nH-Spule zwischen VCC und "GND" des ICs bzw. der 
Antenne?

Und nochwas: durch Schaltungssymbole gehen NIE Leitungen hindurch!

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Helmut -. schrieb:
> Und warum ist da eine 22nH-Spule zwischen VCC und "GND" des ICs
> bzw. der
> Antenne?
Datenblatt schreibt:
> Power-Amplifier Output. This output requires a pullup inductor to the supply 
voltage, which may be part
> of the output-matching network to a 50Ω antenna.

Sowas passiert halt, wenn man zu faul ist, ein vernuenftiges Symbol zu 
erstellen und dafuer irgendeinen SMPS-Chip missbraucht.

Gruss
WK

von Laurin (wildatheart)


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Vielen Dank Matthias für deine Auführungen! Ich habe nun noch das 
korrekte Symbol ins Schema eingeführt (das Schema rechts beinhaltet noch 
das Kondensermikrofon). Im Übrigen funktioniert die Schaltung. Nur habe 
ich unterschiedliche Empfindlichkeiten was das Audio betrifft und ich 
möchte herausfinden woran das liegt.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Weil die beiden Vorstufen keinen Emitterwiderstand haben, ist die 
Verstärkung sehr exemplarabhängig.

von Peter D. (peda)


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Laurin schrieb:
> Nur habe
> ich unterschiedliche Empfindlichkeiten was das Audio betrifft und ich
> möchte herausfinden woran das liegt.

Miß mal die Spannung am Kollektor von Q2, die bestimmt den Arbeitspunkt 
von D1. Kapazitätsdioden sind stark nichtlinear.
Ich nehme nur noch OPVs, da ist die Verstärkung und die Mittenspannung 
exakt über Widerstände einstellbar.

von Schorsch M. (schorschm)


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Laurin schrieb:
> Nur habe
> ich unterschiedliche Empfindlichkeiten was das Audio betrifft und ich
> möchte herausfinden woran das liegt.

Der Hub dieser Schaltung wird ganz wesentlich auch von der Kennlinie der 
Varaktordiode bestimmt.
Miss mal die Collectorspannung des Q2, selbige ist auch die Vorspannung 
für die Varaktordiode. Je nach Arbeitspunkt des Q2, stellt sich die 
Vorspannung der Varcap ein. Je nach Exemplarstreuung des Q2 können sich 
da verschiedene Spannungen ergeben und daraus folgernd unterschiedlicher 
Hub.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Um den Frequenzhub zu erhöhen, würde ich vorschlagen die 
Quarzbeschaltung mit einer Spule als sogenannten "gezogenen" Q.O. zu 
erweitern. So eine Maßnahme erhöht den möglichen Ziehbereich um ein 
Vielfaches und linearisiert etwas die Modulationskennlinie.

Solche Schaltungen wurden auch oft in 49MHz Baby Monitore und früheren 
49MHz schnurlos-Telefone eingesetzt. Siehe Anhang. Diese Schaltung ist 
ziemlich Standard, wenn es um gezogene Quarzoszillatoren geht. (bitte 
beachten, dass die Varicap Diode im Schaltbild falsch herum 
eingezeichnet wurde)

Sollte es Schwierigkeiten machen den MAX1471 Quarz zu modulieren, kann 
man ihn auch mit einem externen Oszillator Transistor betreiben und den 
MAX1471 Quarzeingang damit anzusteuern.

Die Zieh-Spule muss aber einstellbar sein, weil sie die Arbeitskennlinie 
des Quarzes bestimmt.

Für Schmalbandmodulation, sollte es gut geeignet sein, weil der 
Quarzfrequenzhub um das Zweiundreissigfache multipliziert wird.

Obwohl das Datenblatt wenig Angaben über die PLL Dimensionierung macht, 
kann man in der Praxis davon ausgehen, dass die PLL-Schleifenbandbreite 
groß genug ist, um den Frequenzschwankungen des Quarzes ohne zu große 
Beeinflussung folgen zu können. Da ja ein Quarz im Frequenzbereich ab 
10MHz in Frage kommt, kann man eine Schleifenbandbreite von mindestens 
100kHz einbeziehen und sollte der NF-Bandbreite folgen zu können. (Es 
ist in PLL-Schaltungen oft üblich das Schleifenfilter auf ein 
Hundertstel der Referenzfrequenz zu legen. In diesen Fall Fquarz/32)

Ich bin also der Ansicht, daß man mit dem MAX1471 einen brauchbaren 
UHF-FM modulierten Sender machen kann.

Duck und weg

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gab mal eine Artikelserie in den UKW-Berichten auf deutsch und hier 
ist die englische Ausgabe, als PDF frei verfügbar:
https://www.worldradiohistory.com/Archive-DX/VHF-Communications/VHF-Communications-3-79.pdf#page=58
Ziehcharakteristiken von Quarzen mit unterschiedlicher Beschaltung.

von Laurin (wildatheart)


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Schorsch M. schrieb:
> Laurin schrieb:
>> Nur habe
>> ich unterschiedliche Empfindlichkeiten was das Audio betrifft und ich
>> möchte herausfinden woran das liegt.
>
> Der Hub dieser Schaltung wird ganz wesentlich auch von der Kennlinie der
> Varaktordiode bestimmt.
> Miss mal die Collectorspannung des Q2, selbige ist auch die Vorspannung
> für die Varaktordiode. Je nach Arbeitspunkt des Q2, stellt sich die
> Vorspannung der Varcap ein. Je nach Exemplarstreuung des Q2 können sich
> da verschiedene Spannungen ergeben und daraus folgernd unterschiedlicher
> Hub.

Schorsch M. schrieb:
> Miss mal die Collectorspannung des Q2

Also die Kollektorspannung von Q2 liegt bei ziemlich genau einem Volt. 
Übrigens habe ich euch auch die Varicapdiode unterschlagen. Es handelt 
sich um eine BB135.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/BB135.pdf
Eine UHF-Varaktordiode mit maximal 20 pF ist vielleicht nicht so gut um 
einen Quarz auf 1/32 der Sendefrequenz zu modulieren

Mouser hat Typen über 50pF:
https://www.mouser.de/c/semiconductors/discrete-semiconductors/diodes-rectifiers/varactor-diodes/?capacitance=44%20pF~~76%20pF&rp=semiconductors%2Fdiscrete-semiconductors%2Fdiodes-rectifiers%2Fvaractor-diodes%7C~Capacitance
aber die meisten sind end-of-life oder nicht für Neuentwicklungen 
empfohlen.

von Bernhard S. (gmb)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Eine UHF-Varaktordiode mit maximal 20 pF ist vielleicht nicht so gut um
> einen Quarz auf 1/32 der Sendefrequenz zu modulieren

Bedenke, dass der Frequenzhub auch mit Faktor 32 multipliziert wird!

von Schorsch M. (schorschm)


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Laurin schrieb:
> Also die Kollektorspannung von Q2 liegt bei ziemlich genau einem Volt.

Das ist viel zuwenig!

Dieser Kollektorspannung wird ja noch das Audiosignal überlagert und 
wenn nach unten nur 1V zur Verfügung steht, dann kann da kein 
vernünftiges Audiosignal heraus kommen.

Auch wäre die Vorspannung von 1V für diese Varicap alles andere als 
optimal.
Laut Datenblatt würde sie besser bei 3-4V liegen.

Das ist ein ganz schlechtes Design der Schaltung, absolut auf Sparen 
ausgelegt.

Eine eigene Vorspannungseinstellung für die Varicap und eine kapazitive 
Kopplung zum Audioverstärker wäre die bessere Variante.
Würde ein Poti und einen Kondensator mehr kosten.

Dennoch, ich würde erstmal den Arbeitswiderstand R5 von 10k auf 5k 
verringern und dann nochmal messen. Dasselbe auch mit der Vorstufe.

von Laurin (wildatheart)


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Danke euch für die teils sehr ausführlichen Inputs! Das Problem ist 
halt, dass ich die Schaltung mit 3 Volt speise. Da kann ich nicht 
beliebig hoch vorspannen und das Audiosignal, das gut auch mal 2.5V p-p 
hat, überlagern. Aber ich denke wirklich, dass die Kapazität des Quarzes 
einen grossen Einfluss auf den Frequenzhub hat. Ich werde das in den 
nächsten Tagen testen.

von Schorsch M. (schorschm)


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Laurin schrieb:
> das Audiosignal, das gut auch mal 2.5V p-p
> hat,

Wie soll das gehen, bei einer Kollektorspannung von nur 1V?

von Laurin (wildatheart)


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Stimmt, das geht nicht auf, da ja die negativen Halbwellen abgeschnitten 
würden. Werde heute nach der Arbeit nochmals messen.

von Laurin (wildatheart)


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Nabend allerseits
Also es ist doch so wie ich es beschrieben habe. Ohne Schalldruck 
pendelt die Spannung am Kollektor bei um die 1 Volt. Das zweite Bild 
zeigt einen Sinus, der per Schall ins Mikrofon gegeben wird. Die 
negativen Halbwellen sind unten also "gestaucht"..

von Schorsch M. (schorschm)


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Bei 1V Vorspannung für die Varicap und solch einer Modulationsspannung 
kommt die Varicap für den Oszillator in die Durchleitung, d.h. bei der 
negativen Halbwelle der Audiospannung leitet die Diode voll durch.

Das kann nicht gut gehen.

Außerdem habe ich mal kurz im Kopf durchgerechnet, bei 3V 
Betriebsspannung und einem 1M Basiswiderstand fließen gerademal 2,3µA 
Basisstrom (3V Vcc-0,7V B-E-Schwellenspannung). Laut Datenblatt des 
BC847 viel zu wenig um ihn aufzusteuern.

Sehr mysteriös was du hier beschreibst.

von Uwe (uhi)


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Laurin schrieb:
> Nur habe
> ich unterschiedliche Empfindlichkeiten was das Audio betrifft und ich
> möchte herausfinden woran das liegt.

Lese ich das richtig, es gibt mehrere Exemplare der gleichen Schaltung, 
und die erzeugen unterschiedlichen Hub? Dann würde ich das Signal an der 
C-Diode bei beiden vergleichen, und damit den Suchbereich halbieren. 
Dann wissen wir, ob schon der NF-Teil unterschiedlich ist, oder es am 
Ziehbereich des Quarzoszillators liegt.

von Laurin (wildatheart)


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Uwe schrieb:
> Laurin schrieb:
>> Nur habe
>> ich unterschiedliche Empfindlichkeiten was das Audio betrifft und ich
>> möchte herausfinden woran das liegt.
>
> Lese ich das richtig, es gibt mehrere Exemplare der gleichen Schaltung,
> und die erzeugen unterschiedlichen Hub? Dann würde ich das Signal an der
> C-Diode bei beiden vergleichen, und damit den Suchbereich halbieren.
> Dann wissen wir, ob schon der NF-Teil unterschiedlich ist, oder es am
> Ziehbereich des Quarzoszillators liegt.

Uwe schrieb:
> Lese ich das richtig, es gibt mehrere Exemplare der gleichen Schaltung,
> und die erzeugen unterschiedlichen Hub?
Ja, genau so ist es. Ich vermute, dass es von der Kapazität des Quarzes 
abhängig ist. Ich habe inzwischen neue Quarze mit 8pF bestellt.
Werde aber deine vorgeschlagene Messung morgen machen.
Aber ich denke ich muss wohl wie Schorsch es andeutet grundsätzlich über 
die Bücher was Vorspannung der NF-Transistoren und Arbeitspunkt der 
Varicap-Diode betrifft.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Laurin schrieb:
> es andeutet grundsätzlich über
> die Bücher was Vorspannung der NF-Transistoren

So eine Verstärkerstufe hat die höchste Aussteuerbarkeit, wenn am 
Kollektor ziemlich genau die halbe Betriebsspannung liegt.
Mit 3V ist das aber alles sehr grenzwertig, denn die Kapadiode musst du 
ja auch vorspannen-

von Schorsch M. (schorschm)


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Laurin schrieb:
> Aber ich denke ich muss wohl wie Schorsch es andeutet grundsätzlich über
> die Bücher was Vorspannung der NF-Transistoren und Arbeitspunkt der
> Varicap-Diode betrifft.

Mal kurz zu unserer Information, ist diese von dir beschriebene 
Schaltung eine Eigenentwicklung, oder eine kommerzielle 
Schaltung?...oder eine von dir modifizierte kommerzielle Schaltung?

Du legst deinen Focus sehr auf die Kapazität des Quarzes, was mich sehr 
wundert.

Die Eigenkapazität des Quarzes spielt hier so gut wie keine Rolle.
Quarze lassen sich in Grenzen alle etwas ziehen und wenn die 
Quarzfrequenz vervielfacht wird, wird auch der Hub vervielfacht.
Insofern sehe ich da garkein Problem.

Sollte der Hub etwas zu gering sein, könnte man den C4 und C3 von je 
4.7pF etwas erhöhen.

Voraussetzung ist jedoch zwingend, dass die Varicap innerhalb ihrer 
Kennlinie betrieben wird!

von Laurin (wildatheart)


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Schorsch M. schrieb:
> Mal kurz zu unserer Information, ist diese von dir beschriebene
> Schaltung eine Eigenentwicklung, oder eine kommerzielle
> Schaltung?...oder eine von dir modifizierte kommerzielle Schaltung?

Es handelt sich um eine Schaltung aus dem Netz.

Meine Vorgehensweise wäre nun, dass ich die Varicap-Vorspannung von 1V 
auf ca. 1.5V erhöhe. Aber ich muss wohl auch die Amplitude des 
Audiosignals schmällern, damit weder die negativen, noch die positiven 
Halbwellen gestaucht werden, korrekt?

von Schorsch M. (schorschm)


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Laurin schrieb:
> Meine Vorgehensweise wäre nun, dass ich die Varicap-Vorspannung von 1V
> auf ca. 1.5V erhöhe. Aber ich muss wohl auch die Amplitude des
> Audiosignals schmällern, damit weder die negativen, noch die positiven
> Halbwellen gestaucht werden, korrekt?

Ich habe mir mal deinen Schaltplan nochmal genauer angeschaut.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Varicap über ein Serien-C von 4,7pF 
den Quarz modulieren soll.

Ohne jetzt genau berechnet zu haben, einfach mal gedanklich dahingesagt:

Selbst wenn die Varicap bei ca. 1,5V vorgespannt ist, ergibt sich bei 
einem Spannungshub von sagen wir großzügig 2,5V pp, nur einige pF 
Kapazitätsänderung.

Diese dann noch in Serie mit einem 4,7pF-C ergibt keine nennenswerte 
Beeinflussung (Modulation) des Quarzes mehr.

Das Design dieser Schaltung ist äusserst erbärmlich.

von Uwe (uhi)


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Schorsch M. schrieb:
> Diese dann noch in Serie mit einem 4,7pF-C ergibt keine nennenswerte
> Beeinflussung (Modulation) des Quarzes mehr.

Hätte ich auch so gesehen. Da der TO aber offenbar Exemplare hat, wo der 
Modulationshub ausreichend ist, scheint die Kopplung an sich okay zu 
sein. Viel braucht man ja nicht, 5kHz auf 433MHz? Ich hatte die Frage so 
verstanden, dass es unklar ist, warum manche Exemplare mehr und andere 
weniger Hub machen.

von Uwe (uhi)


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Laurin schrieb:
> Aber ich muss wohl auch die Amplitude des
> Audiosignals schmällern, damit weder die negativen, noch die positiven
> Halbwellen gestaucht werden, korrekt?

In der Theorie müsstest du das Audiosignal sehr viel weniger aussteuern, 
um eine einigermaßen lineare Übertragung zu bekommen. Ziel ist, dass die 
HF-Frequenz linear geändert wird mit der Audiospannung. Aber die 
Kennlinie der C-Diode ist alles andere als linear. Zu kleine 
Aussteuerung führt aber zu schlechterem Rauschabstand beim Empfänger, 
dass will man ja auch nicht.

Aber das ist nur graue Theorie. Du wirst einfach so weit aussteuern, 
dass der Rauschabstand passt, und Verzerrungen tolerieren. Das wird kein 
HiFi, muss es aber vielleicht auch nicht. Die Ruhespannung der C-Diode 
auf halbe Betriebsspannung zu bringen halte ich für den richtigen 
Ansatz.

von Wastl (hartundweichware)


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Ich finde es ja äusserst spannend wie hier um die Spannungs-
verhältnisse an der Varaktor-Diode spekuliert wird ohne
dass jemals ein Datenwert der Diode (noch ein Diagramm des
Kapazitäts-Verlaufs über die Sperrspannung) bekannt gewesen ist.

von Schorsch M. (schorschm)


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Wastl schrieb:
> ohne
> dass jemals ein Datenwert der Diode (noch ein Diagramm des
> Kapazitäts-Verlaufs über die Sperrspannung) bekannt gewesen ist.

Ja, spannend, dass du dich zu Wort meldest, ohne alle Posts gelesen zu 
haben.

Bitteschön:

Christoph db1uq K. schrieb:
> https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/BB135.pdf

von Laurin (wildatheart)


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Wow, ihr seid ja fleissig mit Schreiben. Hier noch die Kennlinie der 
Varicap Diode.

von Schorsch M. (schorschm)


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Uwe schrieb:
> Die Ruhespannung der C-Diode
> auf halbe Betriebsspannung zu bringen halte ich für den richtigen
> Ansatz.

Ja und da die Vorspannung der Diode auch gleichzeitig die 
Kollektorspannung des Audioverstärkers ist, wird dessen Arbeitspunkt 
ebenfalls auf halbe Betriebsspannung gebracht. Mehr kann man aus dieser 
Schaltung nicht rausholen.

Folglich braucht man nur den Arbeitspunkt des Audioverst. einzustellen.
Da die erste Stufe mit der zweiten identisch ist, empfiehlt sich das 
auch bei der Eingangsstufe zu tun.

von Wastl (hartundweichware)


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Schorsch M. schrieb:
> Ja, spannend, dass du dich zu Wort meldest, ohne alle Posts gelesen zu
> haben.

Ja spannend dass du einen Beitrag zitierst der mit der Schaltung
des TO herzlich wenig zu tun hat. Auch nicht der Varaktor.

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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Wastl schrieb:
> Ja spannend dass du einen Beitrag zitierst der mit der Schaltung
> des TO herzlich wenig zu tun hat. Auch nicht der Varaktor.

Wirklich nicht?

Laurin schrieb:
> Übrigens habe ich euch auch die Varicapdiode unterschlagen. Es handelt
> sich um eine BB135.

Das Datenblatt dazu: https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/BB135.pdf

Da du aber schon ganz früh deine eigene Meinung gebildet hast, macht es 
wohl keinen Sinn dir irgendetwas erkklären zu wollen.

Wastl schrieb:
> Ich sehe hier in deinem Beitrag nur extremen Troll-Mist.
> Also schnell wieder weg, am Besten gleich löschen.

und

Wastl schrieb:
> Hör auf uns mit diesem Mist zu verarschen.

Ja nee, alles klar, das braucht keine weiteren Kommentare.

von Wastl (hartundweichware)


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Schorsch M. schrieb:
> Wirklich nicht?

Gut, dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

Nur, bis zu diesem Zeitpunkt war es Mist, dabei bleibe ich:

Wastl schrieb:
> Hör auf uns mit diesem Mist zu verarschen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Es handelt sich um eine Schaltung aus dem Netz
Wo da?

Der MAX1472 ist eigentlich für ASK/OOK gedacht, zu Frequenzmodulation 
findet man nichts. Beispielschaltungen zu dem Chip sind nur vor 2010 zu 
finden, auch hier im Forum hat den nur damals jemand nachgefragt.

von Wastl (hartundweichware)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> zu Frequenzmodulation findet man nichts.

Naja, FM kann man immer (auch wenn man es nicht "darf"), wenn
man nur weiss wo man drehen muss. In diesem Fall am Quarz
bzw. seiner Beschaltung. Ob die PLL (ausreichend) mitspielt
kann man ja austesten.

von Laurin (wildatheart)


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Danke euch für diese vielen Inputs! Werde heute noch die Arbeitspunkte 
richtig einstellen.
Falls der Frequenzhub und damit die Empfindlichkeit zu klein ist, soll 
ich versuchen die zwei 4.7p Caps zu erhöhen?

von Schorsch M. (schorschm)


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Laurin schrieb:
> Falls der Frequenzhub und damit die Empfindlichkeit zu klein ist, soll
> ich versuchen die zwei 4.7p Caps zu erhöhen?

yep, das würde ich so machen. Es reicht den einen nach Varicap zu 
vergrössern, denn der liegt ja in Reihe mit der Varicap.

Um den Arbeitspunkt des Transistors zu finden würde ich mit dem 
Kollektorwiderstand "spielen". Denn bei 3V Betriebsspannung erscheint 
mir 10k Arbeitswiderstand deutlich zu hoch.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Was mich betrifft, würde ich lieber den VCO einer herkömmlichen PLL FM 
modulieren wollen.

Wenn es billig und schnell gehen soll, könnte man auch eine der billigen 
ADF435x Module kaufen. Dann braucht nur ein paar mV NF zur Modulation am 
Ausgang des Schleifenfilters einspeisen. Fertig. Normalerweise 
funktioniert das gut, solange das Schleifenfilter und Fref im richtigen 
Bereich liegt. Man muß ja berücksichtigen, das NF innerhalb der 
Schleifenfilterbandbreite ausgeregelt wird. Üblicherweise wird die 
Schleifenbandbreite auf einhunderstel der Referenzfrequenz festgelegt. 
Wenn das aus System bedingten Gründen nicht möglich ist, dann muß bei 
größerer Schleifenbandbreite auch die Referenzfrequenz mitmoduliert 
werden und so dimensioniert und eingestellt werden, daß nur die 
niedrigen NF Frequenzen dazu beitragen.

von Laurin (wildatheart)


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Hallo alle

Ich habe gestern versucht, den Frequenzhub mit einem höheren C4 Cap 
(6.8pF) zu erhöhen. Leider ohne Erfolg. Die Schaltung wird extrem 
instabil, d.h. die Frequenz verschiebt sich manchmal.
Wenn ich aber den Quarz von jener Schaltung einsetze, die gut läuft und 
eine gute Audio-Empfindlichkeit hat, habe ich dann auch einen deutlich 
grösseren Hub. Die Kapazität des Quarzes muss also doch einen grossen 
Einfluss auf den Hub haben, oder nicht?

von Schorsch M. (schorschm)


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Laurin schrieb:
> Ich habe gestern versucht, den Frequenzhub mit einem höheren C4 Cap
> (6.8pF) zu erhöhen.

Laut Datenblatt besitzt deine Varcap bei 1,5V Vorspannung eine Kapazität 
von ca. 15pF. Diese in Serie mit 4,7pF ergibt einen Wert von ~3,6pF 
Gesamtkapazität.

Bei Serienschaltung von 15pF mit 6,8pF ergeben sich ~4,7pF 
Gesamtkapazität.
Du siehst, das ist nur eine geringe Erhöhung und wirkt sich nicht 
sonderlich aus. Ich hätte da mindestens 100pF genommen.

Laurin schrieb:
> Wenn ich aber den Quarz von jener Schaltung einsetze, die gut läuft und
> eine gute Audio-Empfindlichkeit hat, habe ich dann auch einen deutlich
> grösseren Hub.

Solche Quarze sind Oberwellenschwinger und besitzen 
herstellungstechnisch bedingt einen grösseren Toleranzbereich. Ich würde 
diesen Unterschied der Exemplarstreuung zuordnen.

von Laurin (wildatheart)


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Hallo Leute

Kurzer Zwischenbericht: Die Schaltung läuft einigermassen stabil mit 
einem 13.56MHz 18pF SMD-Quarz. Der Frequenzhub ist gut. Nur ist die 
Schaltung noch nicht so stabil, wie ich das gerne hätte. Manchmal wird 
der Sender plötzlich total instabil (siehe Bild). Wenn ich dann z.B. die 
Antenne (eine 17cm lange Litze) anfasse, lockt die PLL plötzlich wieder 
sauber. Ich denke, dass das Problem an der Output-Beschaltung liegt. Das 
Datenblatt sieht ja ein output matching network (auch zur Filterung von 
Oberwellen) vor. Was ich natürlich nicht habe.
Das einzige was ich habe, ist ja die 22nH Spule vom Out auf VCC. Die hat 
gemäss Datenblatt folgende drei Funktionen, Zitat:
"It resonates the capacitance of the PA output, provides biasing for the 
PA, and becomes a
high-frequency choke to reduce the RF energy coupling into VDD".

Soll ich deren Wert ändern, oder z.B. einen kleinen Drehkondi vom Output 
auf GND legen?
Was evt. auch noch interessant ist zu erwähnen, wenn ich die 
Betriebsspannung von 3V hochdrehe, wird der Sender mit jedem 0.1V 
instabiler..

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Laurin schrieb:
> sieht ja ein output matching network (auch zur Filterung von
> Oberwellen) vor. Was ich natürlich nicht habe.

Dann wird es doch Zeit, das mal einzubauen. Die exakte Grösse der 22nH 
Drossel ist nicht so wichtig, ein Ausgangsnetzwerk aber schon. Denn die 
in den Sender zurückgestrahlte Energie kann die PLL durchaus ausser 
Tritt bringen. Ein korrekter Abschluss verhindert das.

: Bearbeitet durch User
von Laurin (wildatheart)


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Ich habe zwischenzeitlich ein auf die Frequenz zugeschnittenes Output 
Netzwerk hinzugefügt, leider jedoch ohne positive Veränderung. Das 
Seltsame ist, dass die PLL sauber lockt und ich gutes Audio bekomme, 
wenn ich mit einer 3V Knopfzelle (CR2032) speise. Wenn ich per 
Labornetzgerät oder mit einem 3,7V Lipo mit 3V-Spannungsregler 
dazwischen speise, sehe ich nur Gras (wie im Bild SA_TX3) auf dem 
Spektrum, also keinen Lock.
Muss also wohl mit dem kapazitivem Anteil der Knopfzelle zusammenhängen, 
oder wie seht ihr das?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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C5 und C6 sollten von guter Qualität sein und direkt am PLL IC montiert 
werden. Sehr kurze Anschlüsse, bitteschön.

: Bearbeitet durch User
von Laurin (wildatheart)


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Ich habe die zwei Abblockkondis nun direkt an den Pins des PLL. Doch 
leider jittert das Ding noch immer übelst. Die Kapazität der beiden 
Kondis ist ja nicht allzu kritisch, oder?

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