Forum: /dev/null Master / Slave wieder erlaubt?


von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

im Zuge der jüngsten Entwicklung in Amerika möchte ich etwas aufgreifen, 
was mich persönlich schon lange irritiert hat. Wie Ihr alle wisst, wurde 
im Zuge der "DEI" Initiative in den USA viele Bezeichnungen allgemein 
abgeändert. Diesem Zug ist auch die uralte SPI Terminologie 
"Master/Slave" zum Opfer gefallen. Was mich betrifft, fand ich 
Master/Slave Bezeichnung technisch gesehen völlig neutral, weil ja der 
Kontext klar ist.

Mit dem neuen Wind der nun bläst, erlitt die "DEI" Bewegung umgehend ein 
"persona non grata" Schicksal. Bedeutet das, dass die Firmen nun 
möglicherweise bald die alten Bezeichnungen wieder offiziell verwenden 
werden? Viele Firmen haben schon umgehend auf DEI verursachte Umstände 
reagiert.

Es ist mir bewusst, dass dies relativ zu den übrigen Disruptionen der 
Jetztzeit ein Pille-Palle Thema ist. Aber trotzdem fand ich Master/Slave 
im elektronischen Kontext nie fraglich. Würde mich schon interessieren 
wie man in Europa darüber denkt.

Duck und weg

: Verschoben durch Moderator
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das werden die nächsten Wahlen zeigen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gerhard O. schrieb:
> Bedeutet das, dass die Firmen nun möglicherweise bald die
> alten Bezeichnungen wieder offiziell verwenden werden?

Momentan habe sich diese Gruppen noch in der OSS-Szene festgefressen. 
Nach dem CoC fliegt aller SourceCode, die noch M/S verwenden, weiterhin 
raus sobald dieser ersetzt werden kann.

Zuhause habe ich einen alten Drucker, der deshalb unter aktuellem Linux 
(oder Raspian mit qemu), auch in einer chroot-Umgebung nicht mehr zum 
Laufen gebracht werden kann. Für diesen muss ich einen 
Einplatinen-Rechner mit altem eingefrorenen Linux vorhalten.

von Richard W. (richardw)


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Ich (Generation Y) habe die Bezeichnung ebenfalls immer für völlig 
unproblematisch gehalten weil ich Sklaverei nur aus dem 
Geschichtsunterricht kannte als etwas das mit mir nix zu tun hat und 
niemandem in meinem Umfeld weh tut. Gleiches gilt für den Mohrenkopf 
usw.

Dann habe ich ein paar Jahre im Ausland in internationalen Firmen 
gearbeitet und gemerkt dass es für die jüngeren Mitarbeiter ganz 
selbstverständlich war, anstatt MOSI/MISO halt PICO/POCI zu benutzen. 
Ich habe mich da kurz am Kopf gekratzt, musste ein paar mal innehalten 
und die Signalnamen verinnerlichen und mittlerweile denke ich da gar 
nicht mehr drüber nach.

Also: keinen Kulturkampf daraus machen. Niemandem tut es weh, anstatt 
Master/Slave Central/Peripheral zu benutzen. In Hintertupfingen mag nie 
jemand unter Sklaverei gelitten haben, aber beim Projektpartner in 
Houston kann das ganz anders sein.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Gerhard O. schrieb:
> im Zuge der jüngsten Entwicklung in Amerika möchte ich

... uns hier verschonen

PN an einen Moderator gesendet.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Da haben noch zu viele Angst das Thema zu diskutieren.

von Klaus F. (klaus27f)


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.


Gäähn.

Bitte sowas in Bereich Offtopic verschieben.


.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Da bin ich wieder:-)

Ja. Passen wir auf, dass es sachlich bleibt. Was Richard dazu meint, 
finde ich auch vernünftig und man kann damit umgehen. Wie gesagt, es hat 
mich privat immer etwas irritiert, daß man sich auch im elektronischen 
Bereich einmischt. Der Kontext zog ja dazwischen eine klare Linie. Wie 
gesagt, da ich mich für einen Team Player halte, würde ich mich im 
öffentlichen Bereich anpassen.

Gruß,
Gerhard

An Manfred: oh Schreck, die Polizei wurde gerufen:-)

Duck und weg

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Manfred P. schrieb:

> Gerhard O. schrieb:
>> im Zuge der jüngsten Entwicklung in Amerika möchte ich
>
> ... uns hier verschonen

Wussten Sie schon, dass Diskussionsforen dazu da sind,
gegenseitig interessierende Themen zu diskutieren ?

Wahrscheinlich nicht.
Lernst Du auch nicht mehr...

Wenn Dich das Thema nicht interssiert, DANN LIES
ES EINFACH NICHT UND SCHREIBE AUCH NICHT !


> PN an einen Moderator gesendet.

Der größte Lump im ganzen Land,
das ist und bleibt der Denunziant.

von Johannes F. (jofe)


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Ich persönlich habe ehrlich gesagt schon immer ein irgendwie mulmiges 
Gefühl bei der sinnbildlichen Verwendung des Wortes slave im 
technischen Kontext gehabt. Da wird ein menschlich extrem verwerfliches 
Konzept in einem eigentlich neutralen Zusammenhang gebraucht und damit, 
so finde ich, gewissermaßen „normalisiert“, bzw. irgendwie verharmlost. 
Meiner Meinung nach sollte man vorsichtiger mit solchen Begriffen sein 
und sie nicht einfach so für solche Zwecke verwenden. Ähnliches gilt für 
Redewendungen wie „Erfindung XY ist ein totgeborenes Kind“ – auch damit 
kann man Menschen verletzen bzw. „triggern“.

In diesem Sinne begrüße ich die gestiegene Sensibilität für solche 
Sprachgebräuche und nehme gern die dadurch erforderliche Gewöhnung an 
neue Begrifflichkeiten bzw. Abkürzungen in kauf.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Nur ganz kurz,

Das Wort "Slave" hat leider einen sehr eindeutigen negativen Kontext. Da 
muß man wohl besser auf die heutige Einstellung Bezug nehmen und sich 
rücksichtsvoll an die vorgeschlagenen Alternativen halten.

Beim Wort "Master" oder Meister ist eine Bezugnahme einer negativen 
Konnotation weniger leicht. In der Wikipedia hat das Wort Meister 
mindestens 12 positive Bedeutungen. "Master=Sklavenhalter" ist da nur 
eine davon. Da finde ich Kritik, zumindest aus mehrheitlicher Sicht eher 
überreichend.

Speziell in der Deutschen Sprache findet sich "Meister" sehr häufig und 
vollkommen in positivem Kontext. Obwohl es natürlich Ausnahmen wie z.B. 
"...Er wird bestimmt seinen Meister finden", da ist es natürlich ganz 
anders gemeint.

Naja, belassen wir es besser dabei

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Richard W. schrieb:

> Ich (Generation Y) habe die Bezeichnung ebenfalls
> immer für völlig unproblematisch gehalten weil ich
> Sklaverei nur aus dem Geschichtsunterricht kannte
> als etwas das mit mir nix zu tun hat und niemandem
> in meinem Umfeld weh tut.

Geht mir exakt genauso.

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt: Sklaverei ist
nicht spezifisch für Amerika, nicht spezifisch für die
USA, und auch nicht spezifisch für den Umgang der
"Weissen" mit "Schwarzen".

Sklaverei gab es 1'000 Jahre vor Christus in Mesopotamien,
noch früher im alten Ägypten, später in Griechenland und
im alten Rom -- und es waren auch keineswegs immer Fremde,
die versklavt wurden.

Und letztlich kann man auch die Frage aufwerfen, worin
sich Leibeigenschaft und Sklaverei denn nun GENAU unter-
scheiden...


> Also: keinen Kulturkampf daraus machen. Niemandem tut
> es weh, anstatt Master/Slave Central/Peripheral zu
> benutzen.

Das ist richtig -- aber vielleicht nicht ganz der
springende Punkt: Wem hilft es, wenn ich statt "MOSI"
"PICO" sage? Wird George Floyd davon wieder lebendig?
Bessert sich die Lage auch nur eines einzigen Afro-
amerikaners dadurch?

Ich finde es durchaus irritierend, wenn Leute, die
unterstützenswerte Ziele proklamieren, Energie in
völlig periphere Fragen investieren. Wer außerhalb der
winzigen Gemeinde von Elektronik-Entwicklern KENNT denn
überhaupt die Langform von "MOSI"?

Wegen jeder untergeordeten Frage ein Riesengeschrei zu
veranstalten, das ist die zuverlässigste Methode, die
eigene Bewegung in Misskredit zu bringen.


> In Hintertupfingen mag nie jemand unter Sklaverei
> gelitten haben, aber beim Projektpartner in Houston
> kann das ganz anders sein.

Dafür ist Hintertupfingen dutzende Male von feindlichen
Truppen überrannt, geplündert und gebrandschatzt worden.
Sollen die Hintertupfinger auch jedesmal die Sprachpolizei
rufen, wenn eine militärisch geprägte Redewendung benutzt
wird?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Die wirkliche Frage wäre dann eher eine Sache der Pietät, einzig und 
alleine, ob der neutrale bzw. kontextuale Gebrauch des Wortes 
"Sklave/Slave" dann eine absichtliche Abwesenheit von Respekt oder 
Annerkennung für die Opfer oder Betroffenen verursachen würde. Sollte 
man dies aber nicht eindeutig beweisen können, würde dem neutralen 
Gebrauch wiederum nichts im Wege stehen. Ich vermute stark, daß es 
einfach darum hauptsächlich geht.

: Bearbeitet durch User
von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Johannes F. schrieb:

> Ich persönlich habe ehrlich gesagt schon immer ein
> irgendwie mulmiges Gefühl bei der sinnbildlichen
> Verwendung des Wortes slave im technischen Kontext
> gehabt.

Dann sagen wir doch einfach: "Schichtleiter out
Leiharbeiter in".


> Da wird ein menschlich extrem verwerfliches Konzept

Völlig ahistorische Betrachtung.

Sklaverei gab es schon 3'000 Jahre vor der "Entdeckung"
Amerikas...


> Meiner Meinung nach sollte man vorsichtiger mit solchen
> Begriffen sein und sie nicht einfach so für solche Zwecke
> verwenden.

Da ist 'was dran. Das schadet nicht.


> Ähnliches gilt für Redewendungen wie „Erfindung XY ist
> ein totgeborenes Kind“ – auch damit kann man Menschen
> verletzen bzw. „triggern“.

Man kann mit fast X-beliebigen Äußerungen Menschen
verletzen und triggern. Das ist kein sinnvoller Maßstab.

von F. (radarange)


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Aufgepasst: Sprache und Sprachgebrauch verändern sich und dadurch 
verändert sich auch die Bedeutung von Wörtern. Ein Wort wie "Krüppel" 
wird man heute kaum noch wertneutral auffassen, vor 100 Jahren sah man 
das noch (gemessen an den zeitgenössischen Vorstellungen des Begriffs 
"wertneutral") ganz anders.

Wichtige Fragen, um bestimmte Ausdrücke zu bewerten, sind also:
Wie wird der Ausdruck im heutigen Sprachgebrauch aufgefasst?
Gibt es Alternativen, die aus heutiger Sicht unproblematischer sind?

Wie der Ausdruck ursprünglich gemeint war, ist tatsächlich für die 
Frage, ob man ihn heute noch benutzen soll, weniger relevant.

Das betrachten wir nun einmal kurz für Master/Slave:
Wie wird das aufgefasst? Master bestenfalls neutral, Slave hat keine 
neutrale Bedeutung und ist relativ problematisch. Die Kombination 
Master/Slave ist hochgradig problematisch, da so der Master 
kontextualisiert wird und daher nicht mehr neutral gesehen werden kann.

Gibt es Alternativen, die aus heutiger Sicht unproblematischer sind?
Definitiv. Das Problem beim Master/Slave-Begriff ist nicht nur, dass 
insbesondere der slave problematisch ist, sondern auch, dass er nicht 
einmal eindeutig über alle Anwendungsbereiche definiert ist. Es gibt 
viele Ideen dazu: Der slave kann "willenlos" dem master folgen (z.B. als 
slave clock); der slave kann nur auf Kommunikation antworten, sie aber 
nicht initiieren (z.B. I2C, SPI); der slave kann auch einfach nur das 
zweite Gerät sein (z.B. ATAPI). Diese Begriffspaarung ist also schon als 
Begriffspaarung ungünstig, weil sie nicht präzise ist, aber etabliert. 
Man kann lediglich herauslesen, dass es irgendwie Geräte sind, die auf 
unterschiedlichen Hierarchieebenen angeordnet sind. Selbst ungeachtet 
der problematischen Wörter ist die Master/Slave-Paarung als Begriff 
daher eigentlich durch anwendungsspezifische und besser definierte 
Begriffe zu ersetzen, z.B. primary/replica, controller/peripheral, 
device0/device1, etc. Bonus in diesem Fall: Die Alternativen sind nicht 
nur unproblematischer, da sie das sehr aufgeladene master/slave-Paar 
nicht benutzen, sondern auch besser, da sie die Funktion der beiden 
Komponenten besser und eindeutiger ausdrücken.


Man muss nicht bei allen etablierten Begriffen direkt eine 
Problematisierung finden, aber man muss auch einmal ehrlich darüber 
nachdenken können und schlechte Begriffe gegen bessere austauschen 
können. Natürlich wird das einigen Leuten nicht gefallen, aber die Welt 
dreht sich eben weiter und da muss man in gewisser Weise auch mit der 
Zeit gehen. Manchmal gibt es natürlich Leute, die meinen, sie könnten 
die Welt zurückdrehen, das hat aber noch nie funktioniert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Einfach totschweigen, dann ist das Phänomen bald wieder da.
Geschichte wiederholt sich schließlich.

Ich verstehe auch nicht, wieso man sich vor allem in den letzten Jahren 
auf solche evtl. von manchen Personen als negativ empfundene Begriffe 
stürzt. So als würde man damit irgendwas ungeschehen oder alles besser 
machen. Aber das geht schon sehr lange so und ändert sich je nach dem, 
wer oder was gerade an der Macht ist. Zu meiner Schulzeit z.B. gab es 
kein Völkerball. Also gab es schon, aber es hieß nicht so. Daß sich zwei 
Völker bekriegen passte wohl nicht so gut in die sozialistische 
Propaganda.

Man könnte für sowas aber alle Euphemismen anführen, der bekannteste ist 
wohl "Menschen aus bildungsfernen Schichten". Die reichen teilweise bis 
zur Schönfärberei und manche dürften extrem alt sein (z.B. "00" für 
"Scheißhaus"), machen aber auch nichts anders oder besser. Es stinkt 
immer noch genau so wie vorher.

> Die Kombination Master/Slave ist hochgradig problematisch,
> da so der Master kontextualisiert wird und daher nicht mehr
> neutral gesehen werden kann.
Willst Du Dich nun für die Neutralität elektronischer Busteilnehmer 
einsetzen oder so, weil das deren Gefühle verletzt? Dann darfst Du nur 
noch Ethernet ohne Switches benutzen, dann siehst auch gut, wie schnell 
das im Chaos endet.

: Bearbeitet durch User
von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Gerhard O. schrieb:

> Das Wort "Slave" hat leider einen sehr eindeutigen
> negativen Kontext.

Bei Dir -- bzw. bei "Euch" (über den großen Teich).

Für mich ist das Wort -- genau wie Richard das beschrieben
hat -- weitgehend neutral und gehört in einen historischen
Kontext. Meine ersten Assoziationen zu "Sklave" sind
"Spartakus" und "By the rivers of babylon"...

Die Verschleppung und Versklavung von Afrikanern durch
Europäer bzw. europäische Aussiedler in der Kolonialzeit
fällt mir dann erst im zweiten Durchgang ein.


> Da muß man wohl besser auf die heutige Einstellung Bezug
> nehmen und sich rücksichtsvoll an die vorgeschlagenen
> Alternativen halten.

Ja, gern. Kein Problem.

Es gibt da aber einen subtilen Unterschied:

Wenn mir jemand erklärt, warum ER die bisherige Ausdrucks-
weise diskriminierend findet, und wenn er mich bittet, andere
Worte zu verwenden, dann ist das völlig in Ordnung. Wenn im
Datenblatt andere Abkürzungen gedruckt sind, dann nehme ich
die. Kein Ding.

Wenn mir aber jemand erklären möchte, dass ich ein Rassist
und Chauvinist und <insert your favorite schimpfwort> bin,
nur weil ich "MOSI" und "MISO" sage, dann werde ich sauer.

Kolonialismus ist weder die erste noch die einzige Gelegenheit,
bei der Sklaverei auftrat.
Niemand kann wissen, welches Bild ich bei "Sklave" im Kopf
habe, ehe er mich danach gefragt hat.


> Beim Wort "Master" oder Meister ist eine Bezugnahme einer
> negativen Konnotation weniger leicht. [...]

Klar.

Ich verstehe ja Deinen Punkt: In einem Land, das eine solche
Vorgeschichte mit (neuzeitlicher) Sklaverei hat wie gerade
die Vereinigten Staaten, da ist der Begriff "Sklave" ganz
anders besetzt und aufgeladen als z.B. in Deutschland. Die
Kolonialzeit wird hier in DLand nach meinem Empfinden durch
die Schrecken der Weltkriege und der Nazizeit überschattet.

Ist vielleicht auch nicht ganz in Ordnung...


> Naja, belassen wir es besser dabei

Och... warum?
Ich finde es ganz interessant, auch mal Sichtweisen
vom anderen Ufer des großen Teiches aus erster Hand
kennenzulernen...

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Gerhard O. schrieb:

> Bedeutet das, dass die Firmen nun möglicherweise bald
> die alten Bezeichnungen wieder offiziell verwenden
> werden?

Ich kann die Lage nicht wirklich einschätzen.

Aber auch wenn man die Kritik an "MOSI" und "MISO" für
etwas übertrieben hält, dann bedeutet das noch nicht
zwingend, dass man dem Geistesgestörten mit den gelben
Haaren ewige Treue schwören muss...

So sehe ich das zumindest aus der Ferne.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Ben B. schrieb:

> Ich verstehe auch nicht, wieso man sich vor allem in
> den letzten Jahren auf solche evtl. von manchen Personen
> als negativ empfundene Begriffe stürzt.

Wer Worte kritisiert, muss nicht über Inhalte reden.

Das große Problem: Das Diskutieren über Worte, deren
Bedeutung und deren Gebrauch KANN durchaus inhaltliche
Relevanz haben. KANN .

Kommt immer darauf an, wer es mit welcher Absicht tut.


> Man könnte für sowas aber alle Euphemismen anführen,
> der bekannteste ist wohl "Menschen aus bildungsfernen
> Schichten".

Das ist m.E. kein Euphemismus, das ist eine Verleumdung.
Warum sagt man nicht gleich "aus der Kaste der Idioten"?

Genauso schlimm finde ich "sozial schwach" für "arm".

"Sozial schwach" ist für mich der Investment-Banker, der
Börsenmakler, der dutzende Firmen ruiniert oder gutgläubige
Anleger um ihre Ersparnisse betrogen hat...

von Gon T. (gonta)


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Hippelhaxe schrieb:
>> habe, ehe er mich danach gefragt hat.

Es waren Afrikaner die Afrikaner verkauft haben.
Das Verschleppen kam erst danach.

von René H. (mumpel)


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Wie wäre es mit Main/Sub?

F. schrieb:
> z.B. primary/replica

Im Deutschen eher primär/sekundär.

von Jack V. (jackv)


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Man kann bestimmt so einige im technischen Kontext neutralen Wörter auf 
ihre negativste Bedeutung prüfen, und sich dann mit Fahnen irgendwo 
hinstellen und das Verbot fordern. Muss man aber nicht – man kann auch 
die Wörter einfach weiter in ihrem Kontext sehen und sich freuen, dass 
gerade bei den etablierten Wörtern dann auch jeder weiß, was gemeint 
ist.

Gerade das MOSI/MISO-Beispiel zeigt’s doch ganz gut: Da gibt’s nun drölf 
unterschiedliche Bezeichnungen für die gleichen beiden Pins, sodass man 
für so einen nebensächlichen Kram unnötig Resourcen verschwenden muss.

Ich warte noch auf den Tag, an den der Befehl zum schicken eines Signals 
an einen Prozess ›pleasetakenoticeofthatsignalIsendyou‹ statt ›kill‹ 
heißen wird, weil „kill“ ja wohl eindeutig eine Aufforderung zum Töten, 
und damit bestimmt für die Amokläufe und Kriege dieser Welt 
verantwortlich ist …

[scnr]

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Ich hätte noch "Domina" im Angebot, anstelle von "Master". Dann hätte 
die Genderbewegung auch etwas davon. :lol:

von Claus H. (Firma: 🪄 Hokuspokus 🪄) (hottab) Benutzerseite


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Das hättest du einfacher haben können:

Master:in/Slave:in

macht das Chaos perfekt 👻

Fazit:
Der Aufwand für eine Umstellung von Begriffen wie "Master-Slave" ist 
zweifellos hoch, insbesondere in komplexen und etablierten Systemen.

Der Nutzen ist jedoch weniger direkt messbar und betrifft vor allem 
langfristige Aspekte wie Inklusivität, Respekt und das Image der 
Technikbranche.

von Oliver R. (orb)


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Solange Semantik eins unserer größten Probleme ist, geht es uns noch 
nicht schlecht.

von René H. (mumpel)


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Aber so ist die Welt. Jahrzehnte oder jahrhunderte alte Begriffe sollen 
plötzlich böse sein. Fehlt nurnoch, dass wir Nahrungsmittel und Gewürze 
(Schwarzbrot, Schwarzkümmel....) umbenennen müssen (in was eigentlich?).

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Hinter dem Ganzen steht nur der ideologischer Gedanke, dass mit der 
Abschaffung des Wortes Slave auch die reale Versklavung des Menschen 
durch Arbeit oder durch Personen mit Macht plus Gewalt verschwinden 
würde. Das ist zwar vollkommen bescheuert, aber es gibt Personen (meist 
weiblich), die haben sich darin verbissen.

von G. K. (zumsel)


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Gerhard O. schrieb:

> im Zuge der jüngsten Entwicklung in Amerika möchte ich etwas aufgreifen,
> was mich persönlich schon lange irritiert hat. Wie Ihr alle wisst, wurde
> im Zuge der "DEI" Initiative in den USA viele Bezeichnungen allgemein
> abgeändert. Diesem Zug ist auch die uralte SPI Terminologie
> "Master/Slave" zum Opfer gefallen. Was mich betrifft, fand ich
> Master/Slave Bezeichnung technisch gesehen völlig neutral, weil ja der
> Kontext klar ist.

Wahrscheinlich hängt es mit der Affinität der Kartoffeln zur Bürokratie 
zusammen das die sich derartiges nur als mit Strafen belegtes Gesetz 
vorstellen können.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Zukünftig Master Trump vs Slave Trudo

von Norbert (der_norbert)


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Claus H. schrieb:
> Fazit:
> Der Aufwand für eine Umstellung von Begriffen wie "Master-Slave" ist
> zweifellos hoch, insbesondere in komplexen und etablierten Systemen.

Sogar sehr hoch. Insbesondere auch noch – da völlig unnötig – 
fehleranfällig.

> Der Nutzen ist jedoch weniger direkt messbar und betrifft vor allem
> langfristige Aspekte wie Inklusivität, Respekt und das Image der
> Technikbranche.

Zu den drei Aspekten erkläre ich mal freundlichst:
Lächerlich,Lächerlich,Lächerlich

Inklusivität weil … Ersetzung eines etablierten Begriffes durch etwas 
künstlich Heraufbeschworenes? Bis die nächste Sau durch's Dorf getrieben 
wird? Von der nächsten kleinen Gruppe? Und dann der nächsten…

Respekt … Vor wem, vor was, warum und vor allem: Wo ist der denn 
abhanden gekommen?

Image (der Technikbranche) … Nochmal, durch Änderung einer 
Begrifflichkeit welche > 99,999% aller Menschen völlig unbekannt ist?

Das ganze ist eine einzige Selbstbeweihräucherung kleinster Gruppen. 
Anstatt tatsächlich etwas zu bewirken, erreichen diese so jedoch genau 
das Gegenteil.
Aber bequem isses natürlich, einen SJW kann man so schön vom Sessel aus 
geben. Da muss man wenigstens die wirklichen Probleme nicht angehen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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René H. schrieb:
> Fehlt nurnoch, ...

Man habe die universelle Schwarzfahrerkarte (BahnCard 100) darf auch 
kein Personal lustig finden. So wie beim MVV die Karte grün ist, hatte 
ein Verkehrsbetrieb diese in Schwarz und da gab es den Spruch 
unviverselle Schwarzfahrerkarte für den Bummelverkehr.

von René H. (mumpel)


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Mal zum Nachdenken:

Wenn Master/Slave einen rassistischen Hintergrund hätte, müsste es dann 
nicht umgekehrt sein? Ein Master würde nie selber auf den Lichtschalter 
drücken. ;)

: Bearbeitet durch User
von G. K. (zumsel)


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Es wird Zeit das endlich ein MAGA-Kernel von Linux-Kernel geforkt wird.

von René H. (mumpel)


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G. K. schrieb:
> Es wird Zeit das endlich ein MAGA-Kernel von Linux-Kernel geforkt wird.

Wie meinen? Gehört das zum Thema?

von G. K. (zumsel)


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René H. schrieb:
> G. K. schrieb:
>> Es wird Zeit das endlich ein MAGA-Kernel von Linux-Kernel geforkt wird.
>
> Wie meinen? Gehört das zum Thema?

Aus dem MAGA-Kernel wird alles Woke entfernt.

von René H. (mumpel)


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MAGA, Woke? Habt ihr die Deutsche Sprache verlernt?

von Klaus (feelfree)


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René H. schrieb:
> MAGA, Woke?

Das Eine ist eine Abkürzung, die sich nicht ohne Kontextverlust 
übersetzen lässt, das Zweite ist ein Adjektiv das aus dem Englischen 
kommt, in der deutschen Sprache angekommen ist, im Duden steht, und für 
das es kein ähnliches einfaches Wort im Deutschen gibt.

> Habt ihr die Deutsche Sprache verlernt?

Nein, aber auch nicht vor 50 Jahren aufgehört dazuzulernen.

von Harald K. (kirnbichler)


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René H. schrieb:
> MAGA, Woke? Habt ihr die Deutsche Sprache verlernt?

Kleines "d" verwenden.

von Marcel V. (mavin)


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Harald K. schrieb:
> Kleines "d" verwenden.

Nein, für Städte, Länder und Flüsse werden grundsätzlich immer große 
Buchstaben verwendet!

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Gerhard O. schrieb:
> Master / Slave wieder erlaubt?

Es war nie verboten. Die DEI mag andere Begriffe empfohlen habe, sie 
bestimmt aber nicht, was erlaubt oder verboten ist.

Wenn ein Master einem Slave etwas befiehlt, dann ist das so. Den Master 
oder den Slave deswegen anders zu nennen ändert nichts an der Sache. Und 
hier geht es um eine Sache, nicht um Personen.

Ich sitze gerade auf einem schwarzen Stuhl. Darf man das nicht mehr 
sagen? Das wäre genau so albern, wie diese Master/Slave Nummer!

: Bearbeitet durch User
von Marcel V. (mavin)


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Ich werde mir auch weiterhin in der Pommesbude mein gewohntes 
Zigeunerschnitzel bestellen und Winnetou, Indianer, Leberwurst und 
Negerküsse laut aussprechen! Das bin ich von Klein auf so gewohnt und 
ich verbinde damit nichts Negertives.

Wer diese Wörter als negativ empfindet, der hat einfach nur Langeweile!

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Claus H. schrieb:
> Der Nutzen ist jedoch weniger direkt messbar und betrifft vor allem
> langfristige Aspekte wie Inklusivität, Respekt und das Image der
> Technikbranche.

Guter Punkt. Ich respektiere unsere Regierung viel mehr, seit sie ihre 
Schulden "Sondervermögen" nennt.

Meine Frau versucht nach 15 Jahren Hausfrau wieder zu arbeiten. Was sie 
dabei erlebt ist auch ganz toll. Bei Jobs, wo sie während der 
Arbeitszeit kaum mehr Gehalt bekommen, als sie in dieser Zeit 
verbrauchen, wird oft verlangt, dass sie eine halbe Stunde vor der 
Arbeit kommen (um Räume und Arbeitsmittel vorzubereiten) und eine halbe 
Stunde nach der Arbeit gehen (um aufzuräumen). Außerdem erfahren sie oft 
erst am Abend vorher, wann sie am nächsten Tag wo zu erscheinen haben.

Das nennt man heute "flexible Arbeitszeiten". Ein super Image, kann man 
voll gut respektieren.

Super ist auch, daß der Golf von Mexiko jetzt "Golf von America" heißt. 
Die Welt ist dadurch viel besser geworden. Respekt.

Nicht!

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Super ist auch,

Wenn da jemand in der Geschichte besser aufgepasst haette, haette es 
Golf of New Mexico lauten muessen.

von Marcel V. (mavin)


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Dieter D. schrieb:
> Golf of New Mexico

Wurde der neue VW Golf (1978) nicht sogar eine Zeitlang in Mexiko 
produziert?

von G. K. (zumsel)


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Dieter D. schrieb:

> Zuhause habe ich einen alten Drucker, der deshalb unter aktuellem Linux
> (oder Raspian mit qemu), auch in einer chroot-Umgebung nicht mehr zum
> Laufen gebracht werden kann. Für diesen muss ich einen
> Einplatinen-Rechner mit altem eingefrorenen Linux vorhalten.

Du hast schon wieder die Quellen vergessen.

von Johannes F. (jofe)


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Hippelhaxe schrieb:
>> Da wird ein menschlich extrem verwerfliches Konzept
>
> Völlig ahistorische Betrachtung.
>
> Sklaverei gab es schon 3'000 Jahre vor der "Entdeckung"
> Amerikas...

Ach, und wo genau habe ich etwas anderes behauptet?

Weder habe ich mich irgendwo auf Amerika bezogen, noch habe ich 
unterstellt, dass die Eroberer Amerikas die weltweit ersten 
Sklavenhalter gewesen wären.

Hippelhaxe schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Das Wort "Slave" hat leider einen sehr eindeutigen
>> negativen Kontext.
>
> Bei Dir -- bzw. bei "Euch" (über den großen Teich).
>
> Für mich ist das Wort -- genau wie Richard das beschrieben
> hat -- weitgehend neutral und gehört in einen historischen
> Kontext.

Aha, "Slave" bzw. "Sklave" sind für dich neutrale Wörter, die bei dir 
keinerlei Gefühlsregung verursachen?

Hippelhaxe schrieb:
> Wenn mir aber jemand erklären möchte, dass ich ein Rassist
> und Chauvinist und <insert your favorite schimpfwort> bin,
> nur weil ich "MOSI" und "MISO" sage, dann werde ich sauer.

Das will hier niemand. Und darum geht es auch überhaupt nicht.

Hippelhaxe schrieb:
> Ich verstehe ja Deinen Punkt: In einem Land, das eine solche
> Vorgeschichte mit (neuzeitlicher) Sklaverei hat wie gerade
> die Vereinigten Staaten, da ist der Begriff "Sklave" ganz
> anders besetzt und aufgeladen als z.B. in Deutschland. Die
> Kolonialzeit wird hier in DLand nach meinem Empfinden durch
> die Schrecken der Weltkriege und der Nazizeit überschattet.

Also muss Sklaverei aus der Sicht eines Deutschen gar nicht so schlimm 
sein, weil bei uns ja viel schlimmere Dinge passiert sind?

Jack V. schrieb:
> Man kann bestimmt so einige im technischen Kontext neutralen Wörter auf
> ihre negativste Bedeutung prüfen, und sich dann mit Fahnen irgendwo
> hinstellen und das Verbot fordern.

Im Fall "Slave" muss man überhaupt nichts prüfen; das Wort hat einzig 
und allein die Bedeutung "Sklave" und nichts anderes. Im technischen 
Kontext ist damit natürlich kein Mensch gemeint, dennoch orientiert sich 
die Verwendung an der eigentlichen Bedeutung. Und diese ist bei einem 
halbwegs mit Moral vertrauten Menschen eben nicht "neutral", sondern 
ruft sofort das Bild eines entwürdigten, einzig und allein zur 
zwangsweisen Verrichtung unbezahlter Arbeit existierenden qualvollen 
menschlichen Daseins ins Bewusstsein.

Claus H. schrieb:
> Der Nutzen ist jedoch weniger direkt messbar und betrifft vor allem
> langfristige Aspekte wie Inklusivität, Respekt und das Image der
> Technikbranche.

Alles was nicht direkt messbar ist und nichttechnische Aspekte (wie 
Menschenwürde, Inklusivität und Respekt) betrifft ist also sowieso 
unwichtig, gegenüber dem riesigen Aufwand, ein paar Begriffe 
auszutauschen ...

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Johannes F. schrieb:
> Slave" bzw. "Sklave" sind für dich neutrale Wörter, die bei dir
> keinerlei Gefühlsregung verursachen?

In Datenblättern für Mikrochips: ja. Ich fühle da nichts. Außer Spaß am 
Hobby.

Johannes F. schrieb:
> das Wort hat einzig und allein die Bedeutung "Sklave" und nichts anderes

Eben nicht. In der Technik ist der Master die führende Baugruppe, und 
der Slave ist die empfangende Baugruppe.

Wenn ich von einer getürkten Präsentation spreche, meine ich damit nicht 
die Türken. Auch dieses Wort hat mindestens zwei Bedeutungen. Immerhin 
gibt es da tatsächlich einen hustotischen Zusammenhang zu einem echten 
Türken, was beim technischen Master/Slave nicht mal ansatzweise der Fall 
ist.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7833788 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Wenn ich von einer getürkten Präsentation spreche, meine ich damit nicht
> die Türken. Auch dieses Wort hat mindestens zwei Bedeutungen.

Wobei der Türke, dem türken seine Bedeutung verdankt, auch zur 
technischen Sphäre gehört, weil er gebaut wurde, und wie ein Türke 
gekleidet war.

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Johannes F. schrieb:
>> das Wort hat einzig und allein die Bedeutung "Sklave" und nichts anderes
>
> Eben nicht. In der Technik ist der Master die führende Baugruppe, und
> der Slave ist die empfangende Baugruppe.

Eben doch. Die technische Verwendung dieser Wörter entspricht 
sinnbildlich genau ihrer eigentlichen Bedeutung. Der Master befiehlt, 
der Slave gehorcht. Es handelt sich nicht um weitere Bedeutungen, 
sondern einfach nur Abstraktionen.

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Wenn ich von einer getürkten Präsentation spreche, meine ich damit nicht
> die Türken. Auch dieses Wort hat mindestens zwei Bedeutungen.

Da handelt es sich aber nicht um dasselbe Wort, sondern nur der 
Wortstamm "türk" ist gleich. Ob "getürkt" etymologisch von "Türkei" bzw. 
"Türke" abstammt, weiß sicherlich ein Germanist. Tut hier aber nichts 
zur Sache.

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes F. schrieb:
> weiß sicherlich ein Germanist

Einstmals baute jemand einen Türken: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Schacht%C3%BCrke

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Wenn ein Master einem Slave etwas befiehlt, dann ist das so. Den Master
> oder den Slave deswegen anders zu nennen ändert nichts an der Sache. Und
> hier geht es um eine Sache, nicht um Personen.

Es geht ganz einfach darum, stark menschenverachtend konnotierte Wörter 
nicht einfach so gedankenlos in anderen Zusammenhängen zu verwenden. Das 
zeugt nämlich von mangelndem Respekt den davon Betroffenen gegenüber. 
Man versetze sich einfach mal in einen Menschen, der eine jahrelange 
Existenz als Sklave hinter sich hat. Wie würde man sich da fühlen, wenn 
man nun in einem technischen Bereich ständig mit diesem Wort 
konfrontiert wird, und es als selbstverständlich und gewöhnlich 
angesehen wird.

> Ich sitze gerade auf einem schwarzen Stuhl. Darf man das nicht mehr
> sagen? Das wäre genau so albern, wie diese Master/Slave Nummer!

Typische Altherren-Stammtisch-Aussage. Einfach nur traurig.

von Johannes F. (jofe)


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Richard W. schrieb:
> Also: keinen Kulturkampf daraus machen. Niemandem tut es weh, anstatt
> Master/Slave Central/Peripheral zu benutzen. In Hintertupfingen mag nie
> jemand unter Sklaverei gelitten haben, aber beim Projektpartner in
> Houston kann das ganz anders sein.

Volle Zustimmung.

Leider sind es meist diejenigen, die lauthals protestieren und sich 
bockbeinig gegen Veränderungen stellen, die überhaupt nichts auszustehen 
haben, sondern sich nur an ein paar andere Begriffe gewöhnen müssten. 
Wenigstens Master/Servant könnte man etablieren, dann blieben sogar die 
Abkürzungen gleich.

von Schorsch M. (schorschm)


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Wollte nichtauch die Türkei ihren Namen ändern, weil Türkei in englisch 
Truthahn bedeutet?

Was ist denn daraus geworden?

SCNR

von (prx) A. K. (prx)


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Schorsch M. schrieb:
> Was ist denn daraus geworden?

Die Idee hat Thanksgiving nicht überlebt.

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Idee hat Thanksgiving nicht überlebt.

Scheint aber noch aktuell zu sein, habsch gerademal geguggt: 
https://www.dw.com/de/t%C3%BCrkei-will-nicht-mehr-turkey-hei%C3%9Fen/a-61990897

von Norbert (der_norbert)


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Johannes F. schrieb:
> Es geht ganz einfach darum, stark menschenverachtend konnotierte Wörter
> nicht einfach so gedankenlos in anderen Zusammenhängen zu verwenden. Das
> zeugt nämlich von mangelndem Respekt den davon Betroffenen gegenüber.

Sag' einmal, was hast denn DU persönlich die letzten Jahrzehnte gegen 
diese ach so schlimme Praxis aktiv unternommen? Also nicht nur schön 
getippt, nein, richtig belegbar etwas unternommen.

Oder war das die letzten 5, 10, 20, 30 Jahre alles nicht so schlimm?

Oder wäre es gar möglich, dass es – wie Philipp Huebl es so schon zur 
Diskussion "Über den neuen Umgang mit der Verletzlichkeit" hatte – eher 
etwas sensibel gefühlt Schlimmes ist?

von (prx) A. K. (prx)


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Schorsch M. schrieb:
> Scheint aber noch aktuell zu sein, habsch gerademal geguggt

2022 ist zwar nicht brandaktuell, aber ich würde Erdogan empfehlen, 
Trump einzuflüstern, er möge es als eigene Idee ausgeben. Könnte die 
Chancen verbessern. ;)

von Schorsch M. (schorschm)


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(prx) A. K. schrieb:
> 2022 ist zwar nicht brandaktuell, aber ich würde Erdogan empfehlen,
> Trump einzuflüstern, er möge es als eigene Idee ausgeben. Könnte die
> Chancen verbessern. ;)

👍😊

von (prx) A. K. (prx)


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Norbert schrieb:
> Über den neuen Umgang mit der Verletzlichkeit

Mich würde bei solchen Themen die Perspektive jener interessieren, die 
davon betroffen sind, oder sich so fühlen. Nicht jener, die es nicht 
sind und sich nicht dafür interessieren, oder jener, die es zwar auch 
nicht sind, aber sich stellvertretend dafür interessieren.

Ich fürchte jedoch, dass hier im Forum weder aktuelle Sklaven vertreten 
sind, noch solche, die sich in ihrer Familiengeschichte dessen bewusst 
sind. Es werden sich wohl höchstens ein paar Meister finden.

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


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Norbert schrieb:
> Sag' einmal, was hast denn DU persönlich die letzten Jahrzehnte gegen
> diese ach so schlimme Praxis aktiv unternommen? Also nicht nur schön
> getippt, nein, richtig belegbar etwas unternommen.

Was genau tut das hier zur Sache?

Norbert schrieb:
> Oder wäre es gar möglich, dass es – wie Philipp Huebl es so schon zur
> Diskussion "Über den neuen Umgang mit der Verletzlichkeit" hatte – eher
> etwas sensibel gefühlt Schlimmes ist?

Wenn für dich Sklaverei etwas "sensibel gefühlt Schlimmes" ist, dann 
brauche ich hier auch nicht weiter darüber zu diskutieren.

von Norbert (der_norbert)


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Johannes F. schrieb:
> Was genau tut das hier zur Sache?

Sehr einfach: Laut tönen kann jeder!

Johannes F. schrieb:
> Wenn für dich Sklaverei etwas "sensibel gefühlt Schlimmes" ist, dann
> brauche ich hier auch nicht weiter darüber zu diskutieren.

Wenn du die MISO/MOSI Pins an einem µC mit Sklaverei gleichsetzt, dann 
erübrigt sich in der Tat jedwede Diskussion.

von (prx) A. K. (prx)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich fürchte jedoch, dass hier im Forum weder aktuelle Sklaven vertreten
> sind

Auch jene unfreiwilligen Sklaven des horizontalen Gewerbes dürften im 
Forum eine verschwindend kleine Minderheit sein. Ein paar rhetorische 
Sklaven aus A&B ließen sich sicherlich finden, aber ob die zählen?

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mich würde bei solchen Themen die Perspektive jener interessieren, die
> davon betroffen sind, oder sich so fühlen.

Dann empfehle ich dir eine entsprechende Recherche z.B. im Internet 
dazu. Interviews tatsächlich Betroffener (von Rassismus u. sonstiger 
Diskriminierung u.ä.) gibt es nämlich, und aus den mir bekannten geht 
hervor, dass Betroffene sich durchaus sehr verletzt fühlen durch 
Ausdrücke wie Zigeuner etc.

Aber die Betroffenen werden eben meistens nicht gefragt, sondern man 
wirft lieber mit dümmlichen Sprüchen à la "Darf ich bald auch nicht mehr 
'schwarzer Stuhl' sagen" etc. um sich, anstatt mal den geringsten 
Aufwand zu bemühen, sich mal in einen betroffenen Menschen 
hineinzuversetzen.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Mit dem neuen Wind der nun bläst

Mit Macht in die umgekehrte Richtung. Wenn etwa der oberste Militär des 
Pentagons (vorgeblich?) wegen zu viel Sensibilität für dieses Thema 
gefeuert wird, also als zu woke.

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes F. schrieb:
> dass Betroffene sich durchaus sehr verletzt fühlen durch
> Ausdrücke wie Zigeuner etc.

Was ich nicht bezweifle. Nur ist eine teils spottende Diskussion unter 
lauter Unbetroffenen leider etwas einseitig und m.E. sinnarm. Und ist 
Trump alleiniger Herr des Weltenlaufs, nur seine Ansicht zählt?

Wir immer in solchen Fällen finden sich allerdings auch formal 
Betroffene, die auf dem schwierigen Begriff bestehen. Gerade auch bei 
"Zigeuner".

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


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Norbert schrieb:
> Johannes F. schrieb:
>> Was genau tut das hier zur Sache?
>
> Sehr einfach: Laut tönen kann jeder!

Ahja, also "laut tönen" im Sinne von "sich für eine weniger potentiell 
verletzende/diskriminierende Sprache einsetzen" ist schlechter als gar 
nichts zu tun bzw. sich vehement gegen jede gutgemeinte Veränderung zu 
wehren und deren Verfechter als Worthelden zu diskreditieren?

Norbert schrieb:
> Wenn du die MISO/MOSI Pins an einem µC mit Sklaverei gleichsetzt, dann
> erübrigt sich in der Tat jedwede Diskussion.

Tue ich nicht. Und ich beschreibe jetzt auch nicht noch einmal die 
Intention hinter der Vermeidung des Wortes "Sklave" in Fachtermini. Wen 
es interessiert, der kann sich über die relevanten Erkenntnisse aus 
Psychologie und Linguistik belesen.

von (prx) A. K. (prx)


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Dieter D. schrieb:
> Das werden die nächsten Wahlen zeigen.

Nachdem ja gelegentlich darauf bestanden wird, nicht die Bosse der Bosse 
über Wohl und Wehe der Menschen entscheiden zu lassen: Kommt dann eine 
Volksabstimmung über die Nomenklatur von SPI, oder ist das morgen 
bereits eine? :)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Beim Wort "Master" oder Meister ist

... vermeine ich eine falsche Übersetzung zu erkennen. Im Kontext von 
Sklaven handelt es sich nicht um einen Meister, sondern um einen Herrn.

: Bearbeitet durch User
von Johannes F. (jofe)


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Um es mal klarzustellen: Ich verurteile niemanden nur wegen des 
Gebrauchs der fachsprachlich etablierten Begriffe Master und Slave; mein 
Anliegen im ersten Beitrag in diesem Thread war es lediglich, meine 
persönliche Anschauung dazu darzulegen und vielleicht damit einen Impuls 
zum Überdenken in Richtung alternativer Begrifflichkeiten zu liefern.

Was mich stört und hier auch angestachelt hat, ist, dass man bei 
Äußerung solch einer Sichtweise sofort aggressiv bombardiert wird, à la 
"dann darf ich ja bald XYZ nicht mehr sagen", "Sklaverei gab es schon 
immer", "was hast DU denn dagegen aktiv belegbar getan" ... Eine 
sachliche Diskussion im Sinne des Austauschs von Argumenten ist nicht 
möglich. Und dahin geht leider auch die allgemeine Tendenz in Politik 
und Gesellschaft.

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes F. schrieb:
> Was mich stört und hier auch angestachelt hat, ist, dass man bei
> Äußerung solch einer Sichtweise sofort aggressiv bombardiert wird

Mich auch. Aber Gelassenheit und Sachlichkeit sind diese Tage nicht en 
vogue. Erst recht nicht in sozialen Medien, in denen sich überwiegend 
jene einfinden, die nicht wissen, was das ist.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

V. Johannes:
"Aha, "Slave" bzw. "Sklave" sind für dich neutrale Wörter, die bei dir
keinerlei Gefühlsregung verursachen?"

Das Wort Sklave ist immer noch lediglich eine Bezeichnung.

Die fehlende Gefühlsregung die Du mir unterstellst, kommt erst dann 
mindestens zur Geltung, wenn man das Wort Sklave in einen Satz 
einbettet. Wenn ich z.B. formuliere "Die armen Sklaven wurden oft sehr 
misshandelt und unmenschlich behandelt und lebten oft unter sehr 
schlechten Bedingungen". In diesen Fall werden emphatisch veranlagte 
Menschen natürlich mitfühlend reagieren. Da ich mir auch einbilde, 
emotionelle Intelligenz zu besitzen, würde ich also in der Gegenwart von 
potenziell betroffenen Menschen, darauf Rücksicht nehmen.

However, wenn ich das Wort Sklave im technischen Kontext einsetze wie 
hier:
"Um den Peripherie-uC, welcher als SPI Peripheral programmiert wurde, 
muß dieser mit dem SPI-Master als SPI-Sklave in Verbindung stehen. Das 
heisst, der SS-Pin und SCK sind als Eingänge geschaltet." In diesem 
Beispiel kommt der Mensch als Solches und Sklave im Besonderen, nicht 
vor. Ich sehe also folglich in diesen Kontext keine Missachtung des 
Schicksals der früheren oder noch lebenden Sklaven und im technischen 
Umfeld überhaupt nicht zur Geltung kommen.

Was mich betrifft, liegt meine Schulzeit über 50 Jahre zurück und damals 
gab es solche überreichende Sensibilität, wie man sie heute vielfach 
antrifft, nicht. Andrerseits sehe ich mich als Team Player an und würde 
aus zwischenmenschlichen Motiven meinerseits, dem in diesem Umfeld 
vorkommenden Jargon anpassen. Folglich hast Du kein wirkliches Recht 
mich diesbezüglich zu kritisieren und bin der Ansicht, dass der Kontext 
die Sprache bewertet und nicht das Wort. Worte zu Dämonisieren kommt mir 
irgendwie kindisch vor oder könnte eher ein Versuch sein, einen Schuh 
daraus zu machen, um private divergierenden Ansichten zu projektieren.

Jedenfalls habe ich hiermit meine Anschauung klar präsentiert und ihr 
könnt meine Ansicht dafür verteufeln oder respektieren. Ich sehe wenig 
Grund, mich dafür zu entschuldigen wollen.

Gruß,
Gerhard

von Johannes F. (jofe)


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Gerhard O. schrieb:
> Folglich hast Du kein wirkliches Recht
> mich diesbezüglich zu kritisieren

Das habe ich auch gar nicht.

Meine von dir oben zitierte Antwort bezog sich auf "Hippelhaxe", bitte 
schaue weiter oben nochmal nach.

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Beim Wort "Master" oder Meister ist
>
> ... vermeine ich eine falsche Übersetzung zu erkennen. Im Kontext von
> Sklaven handelt es sich nicht um einen Meister, sondern um einen Herrn.

Hmm. Das Internet übersetzt das Wort Master primär als Meister und erst 
in zweiter Linie als Herrn.

Im englischen Sprachgebrauch und Kontext ist allerdings, wie Du erwähnt 
hast, Herr oder Gebieter gemeint. Auch könnte ich vorstellen, daß auch 
eine gewisse Hierarchie vorhanden war. Der Grundbesitzer muß sich nicht 
unbedingt als Master gesehen haben. Der abhängige Sklave bezeichnete 
meist seinen Vorstehenden als Master, der vom Grundbesitzer als Sklaven 
Foreman dazwischen dienen mußte un dem Eigentümer unterstand. Die 
bekannten berühmten  Romane geben darüber mehr Hintergrund Wissen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Johannes F. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Folglich hast Du kein wirkliches Recht
>> mich diesbezüglich zu kritisieren
>
> Das habe ich auch gar nicht.
>
> Meine von dir oben zitierte Antwort bezog sich auf "Hippelhaxe", bitte
> schaue weiter oben nochmal nach.

Danke. Dann entschuldige ich mich,
Gerhard

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Hmm. Das Internet übersetzt das Wort Master primär als Meister und erst
> in zweiter Linie als Herrn.

Gute Übersetzungen müssen kontextbezogen stattfinden. Versuch es mal in 
der weiblichen Form: "Herrin" funktioniert sehr viel besser als 
"Meisterin", wohl nicht nur im D von BDSM.

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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(prx) A. K. schrieb:
> Herrin" funktioniert sehr viel besser als "Meisterin", sicherlich nicht
> nur im BDSM-Umfeld.

In diesem Umfeld sind die Sklaven gerne und freiwillig in ihrer Rolle. 
Oh, das gehört dringend verboten!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> In diesem Umfeld sind die Sklaven gerne und freiwillig in ihrer Rolle.

Der Aspekt der Freiwilligkeit lässt sich zwar mit Woke vereinbaren, aber 
nur schwer auf SPI abbilden.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Im englischen Sprachgebrauch und Kontext ist allerdings, wie Du erwähnt
> hast, Herr oder Gebieter gemeint.

Back to the roots, zu dem Römern. Die sollten es wissen. Dominus/domina 
war damals die gebräuchliche Form im Kontext von Sklaven. Meister/master 
entstammt dem Wort magister, einem Lehrer, und passt überhaupt nicht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Deutlich knackiger wird es etymologisch beim Sklave/slave, denn das 
leitet sich laut Wikipedia vom Volk der Slawen ab. Wenn das jemand im 
Kontext einer Sprachbereinigung spitz bekommt, kann es interessant 
werden. Dagegen sind die türkischen Truthähne harmlos. :)

Vielleicht findet sich ja nun jemand im Forum, der sich als Betroffener 
fühlen kann.

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Richard W. schrieb:
> anstatt MOSI/MISO halt PICO/POCI zu benutzen

Was ist an "Microprocessor Output, Sensor Input / Microprocessor Input, 
Sensor Output" jetzt schlimm?

von G. K. (zumsel)


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Und der Donald setzt sich jetzt eine Krone auf obwohl Monarchen in den 
USA negativ konnotiert sind.

Immerhin sind vor 200 Jahren jede Menge Menschen wegen den Monarchen und 
den Pfaffen in die USA geflüchtet.

von (prx) A. K. (prx)


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G. K. schrieb:
> Und der Donald setzt sich jetzt eine Krone auf obwohl Monarchen in den
> USA negativ konnotiert sind.

Es macht das allerdings nicht allein. Viele sind mit von der Partie und 
niemand jener, die etwas dagegen tun können, tut es. Die Neigung hatte 
er bereits vorher, sichtbar. So gesehen krönt er sich nicht selbst, er 
wurde in diese(r) Rolle gewählt. Traurig anzusehen, wenn man die USA 
länger beobachtet hat.

Gehört aber nicht wirklich hierher.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Stefan H. schrieb:
> Was ist an "Microprocessor Output, Sensor Input / Microprocessor Input,
> Sensor Output" jetzt schlimm?

Hört sich super an … wenn's denn eine Kommunikation zwischen einem 
Mikroprozessor und einem Sensor ist. Aber man könnte ja durchaus eine 
jeweils speziell angepasste Übersetzungstabelle für verschiedene 
Konstellationen beilegen.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Das S könnte auch für "secondary device" stehen.

Das M könnte demnach für "main device" stehen, wenn einem der Master 
schon unangenehm ist. (Was sagt der Bachelor dazu?)

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Die Diskussion ist Schwarzmalerei!
Und einer hat sie auch schon bei den Moderatoren angeschwärzt!
Für eine offene Diskussionskultur sehe ich hier schwarz!

;-)

Mehr Wattebällchen für alle! Dann kommen wir endgültig in Teletubbyland 
und alles ist nur noch bunt und rosa Einhörner fliegen rum!
Und die S****verei wird retrospektiv abgeschafft, weil wir ja das böse 
Wort abschaffen! Hallelulija!!!!

https://www.youtube.com/watch?v=M-57y72vq6U

https://www.youtube.com/watch?v=IsvfofcIE1Q#t=42s

Böse Zungen nennen die ganze Diskussion Gratismut und nachgeholten 
Widerstand . . .

von Falk B. (falk)


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Stefan H. schrieb:
>> anstatt MOSI/MISO halt PICO/POCI zu benutzen
>
> Was ist an "Microprocessor Output, Sensor Input / Microprocessor Input,
> Sensor Output" jetzt schlimm?

Der woke Scheiß und das Fehlen klarer Prioritäten. Der MASTER sagt, wo 
es lang geht, der Slave führt Anweisungen aus. Es gibt ja auch Multi 
Master Busse, wie z.B. CAN, teilweis auch I2C. Auf einem Schiff gibt e 
auch nur einen Kapitän, der macht am Ende die Ansage (nachdem er seine 
Offiziere nach Optionen und Meinungen gefragt hat). Das hat nicht nur 
Cpt. Piccard gemacht.

von Falk B. (falk)


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Ich bin für deutsche Namen! Burgfürst und Frohnknecht! Das weiß man, was 
Sache ist! ;-)

von Al. K. (alterknacker)


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Falk B. schrieb:
> Und einer hat sie auch schon bei den Moderatoren angeschwärzt!

Glaubst du wirklich das diese Diskussion  nicht schon bei der Moderation
ooben auf dem Schirm dick angezeigt wurde/Wird.

MfG
ein 80 Jähriger alter knacker

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Johannes F. schrieb:
> dass Betroffene sich durchaus sehr verletzt fühlen durch
> Ausdrücke wie Zigeuner etc.

Das stimmt allerdings nicht und es gibt genügend aussagen von Roma, 
Sintis und was es sonst noch für Zigeuner gibt. Für einen Sinti ist es 
genau so, wie wenn ein Hamburger im Ausland immer als Bayer angesprochen 
wird, wenn man ihn als Roma bezeichnet.

Es kommt nähmlich darauf an, ob man die Person beim Sprechen des Wortes 
Zigeuner die Nase dabei rümpft oder nicht. Und das ändert sich bei 
Verwendung einer anderen angeblich nichtdiskriminierenden Formulierung 
in der Regel nicht. In dem Falle machen sich viele Personen nur selbst 
etwas vor.

von Al. K. (alterknacker)


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Dieter D. schrieb:
> Das stimmt allerdings nicht und es gibt genügend aussagen von Roma,
> Sintis und was es sonst noch für Zigeuner gibt. Für einen Sinti ist es
> genau so, wie wenn ein Hamburger im Ausland immer als Bayer angesprochen
> wird, wenn man ihn als Roma bezeichnet.


Die gleiche wechselhafte Bedeutung hat das Wort "Ossi".

Sollte es deshalb verboten werden?



MfG
ein 80 Jähriger alter knacker

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Al. K. schrieb:
> Die gleiche wechselhafte Bedeutung hat das Wort "Ossi".

Die gleiche wechselhafte Bedeutung hat das Wort "Wessi".

> Sollte es deshalb verboten werden?

Sollte es deshalb verboten werden?

Es gibt so ein Sprichwort "Was sich liebt, das neckt sich."

Wichtig ist nur, dass man die Grenzen kennt, ab wann es bösartig werden 
würde.
Das Problem sehe ich aber hier nicht.

von Richard W. (richardw)


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Wurde über das Streichen der Anrede „Fräulein“ eigentlich auch so 
erbittert gestritten? Bin zu jung um das zu wissen. Irgendwie war es 
nach der Wende im Osten plötzlich weg. In den erfahreneren Bundesländern 
war es da schon längst ausradiert.

Macht euch doch mal locker, Leute. Sprache verändert sich, best 
practices verändern sich, Modegeschmack verändert sich. Niemand 
verbietet euch das Schnitzel in der Kantine, niemand sperrt euch für 
Master/Slave ein oder belegt euch mit Berufsverbot.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Es gab nie ein offizielles Verbot für die Verwendung der Begriffe, eher 
eine Empfehlung. Das Unverständnis zeigt eigentlich nur, dass 
betreffende Personen nie Verantwortung für ein großes Projekt, eine 
Initiative etc. hatten.

Jetzt versetzt euch einfach einmal gedanklich in die Lage eines CEO o. 
ä., welche Unternehmensstandorte in 100 Ländern der Welt hat, weit über 
10.000 Mitarbeiter unter sich hat, mit vielen anderen Unternehmen, 
Universitäten und Behörden kooperiert, Normen/Standards ausarbeitet, 
Open-Source-Projekte betreut, welche auf > 100 Mio. System zum Einsatz 
kommen. Was wäre euch wichtig? Wären es die Begriffe "Master" und 
"Slave"? Hätte der Erfolg eurer Unternehmung nicht die höhere Priorität?

Wenn man nicht irgendein Schreihals am Rand ist, dem es nur wichtig ist 
recht zu haben und sich in seinen Grundrechten beschränkt fühlt, weil 
eine unbedeutende Organisation nicht bindende Empfehlungen für die 
Strukturierung und Benennung innerhalb von Projekten ausspricht, sondern 
Verantwortung trägt und relevante Ziele großer Tragweite erreichen muss, 
sieht man das alles etwas anders.

von Schorsch M. (schorschm)


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Al. K. schrieb:
> Die gleiche wechselhafte Bedeutung hat das Wort "Ossi".

Ossi ist rein rassistisch!
Wessi dagegen nicht.
Sowie schwarz per se rassistisch ist,
jedoch weiß dagegen nicht.

Auch rot, gelb und braun sind rassistische Ausdrücke.
Nur weiß ist rein.

Einen italiener als Spaghetti zu bezeichnen ist herabwürdigend, einen 
Deutschen Kraut dagegen nicht.

Na merkt ihr etwas, wir haben selbst eine Sittenpolizei!

von Al. K. (alterknacker)


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Richard W. schrieb:
> Wurde über das Streichen der Anrede „Fräulein“ eigentlich auch so
> erbittert gestritten?

Das wurde von vielen bedauert, auch noch heute.
Sehr viele junge Mädchen fühlen sich unwohl bei der Anrede "Frau".


Fräulein wurde doch nur abgeschafft weil sich wieder Gruppen
bildeten da dies auf "Jungfräulichkeit" hinweisen sollte.

MfG
ein 80 jähriger alte knacker

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan H. schrieb:
> Es gab nie ein offizielles Verbot für die Verwendung der Begriffe, eher
> eine Empfehlung.

Das stimmt in der Form nicht, wenn zum Beispiel Arbeiten an den 
Universitäten bei Nichtbeachtung dieser Sprachvorgaben nicht befolgt 
wurden. Das bedeutet über die Hintertür ein quasi offizielles 
Berufsverbot. Wenn Klagen zugelassen wurden und Leute dafür bestraft 
wurden, dann ist das auch quasi wie ein Verbot. Wenn Leserbriefe auf 
diese Sprachvorgaben angepaßt wurden und wenn man nicht damit 
einverstanden war, wurden diese nicht veröffentlicht. Das kommt einem 
Veröffentlichungsverbot gleich. Es blieb dann diese Personen nur noch 
Telegramm, später Twitter, bzw. X übrig und neuerdings auch Meta. Die 
Liste kann man noch fortsetzen, wenn man möchte.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Laßt uns wieder Negerküsse und Mohrenköpfe essen, an der U-Bahn Station 
Mohrenstraße aussteigen. Es ließe sich da noch viel mehr aufzuzählen. 
Gucken wir mal, wer jetzt alles auf der Palme ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der Sprachterror ging sogar so weit, dass die Schülerinnen und Schüler 
vor dem Abitur im Zug diskutierten, wer die Prüferin der Arbeiten sein 
müsse, weil schon bei den schriftlichen Arbeiten es immer Zoff mit den 
doofen Lehrerinnen gab, weil jede es anders haben wollte. Beide Formen 
oder die Form wie "Teilnehmende", großes I, mit oder ohne Numberzeichen 
oder Sternchen. Der wichtigste Spicker war durchaus, welche Lehrkraft 
will wie gegendert haben.
Da setzte ich mich hin und sendete an die Partei des Landesvaters ein 
entsprechendes Schreiben. Ich ermunterte auch die Schülerinnen und 
Schüler im Zug dazu Eltern und Verwandte anzutriggern. Dies fanden sie 
eine gute Idee.

von Ein T. (ein_typ)


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Zur Überschrift stellt sich die Frage, wann diese Bezeichner verboten 
gewesen sein sollen -- denn das waren sie ja gar nicht. Allerdings haben 
die Klügeren unter uns bemerkt, daß sich manche Menschen bei der 
Verwendung der Bezeichner aus verschiedensten Gründen unwohl oder sogar 
verletzt gefühlt haben. Und weil wir keine Arschlöcher und uns die 
Emotionen unserer Mitmenschen nicht komplett gleichgültig sind [1], 
haben wir auf die Bezeichner verzichtet, und uns andere ausgesucht, die 
genau so gut funktionieren. Denn letzten Endes geht es ja nur um 
Bezeichner, deren Funktion es ist, daß alle an einer Kommunikation 
darüber Beteiligten, was damit gemeint ist... und wer sich darüber 
echauffieren kann, sagt damit sehr häßliche Dinge über seinen eigenen 
Charakter.

[1] Ok, ich merke gerade, wie absurd es ist, solche Gedanken gerade in 
diesem Thread ausgerechnet dieses Forums auszusprechen... :-/

von C. D. (derschmied)


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Schorsch M. schrieb:
> Na merkt ihr etwas, wir haben selbst eine Sittenpolizei!

https://youtu.be/4D1maAGlLl4?si=cisvpEhzyzGX1vBv

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Dieter D. schrieb:
> Das stimmt in der Form nicht, wenn zum Beispiel Arbeiten an den
> Universitäten bei Nichtbeachtung dieser Sprachvorgaben nicht befolgt
> wurden. Das bedeutet über die Hintertür ein quasi offizielles
> Berufsverbot.

Wie können Arbeiten nicht befolgt werden? Meinst Du Anweisungen?

Das sind dann aber Regeln, welche die Universität selbst aufgestellt hat 
bzw. sie hat die Empfehlungen eben in Regeln umgesetzt. Die Absicht ist 
klar: Sie will mehr hochqualifizierte Wissenschaftler_-/*Innen und 
-außen aus allen Ländern der Welt und allen Bevölkerungsschichten. 
Außerdem sollen die Publikationen akzeptiert und möglichst oft zitiert 
werden.

Die betreffende Person hat sicherlich ihr volles Gehalt weiterhin 
erhalten? Ist das wirklich ein Berufsverbot? Ist es nicht eher so, dass 
Angestellte weisungsgebunden sind? Es ist daher ratsam sich an die 
Anweisungen des eigenen Arbeitgebers zu halten.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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C. D. schrieb:
> https:...

Falls es niemanden aufgefallen sein sollte, Bestimmte politische 
Parteien sind bei der Darstellung, welche Rhetorik benutzt wird, 
eindeutig unterrepresentiert.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan H. schrieb:
> Wie können Arbeiten nicht befolgt werden? Meinst Du Anweisungen?

Da ist beim Tippen was schiefgegangen.

Wenn die Spracheingaben nicht beachtet wurden, wurde die Arbeit nicht 
angenommen oder die Bewertung abgebrochen. Profesoren (m/w/d), die 
trotzdem die Arbeiten annahmen, systematisch durch die Leitung 
benachteiligt bis hinausgedrängt. Es gibt dazu sogar eine 
Veröffentlichung von Professorin Hossenfelder, wo sie ein paar Beispiele 
anspricht.

von Johannes F. (jofe)


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Dieter D. schrieb:
> Das stimmt allerdings nicht und es gibt genügend aussagen von Roma,
> Sintis und was es sonst noch für Zigeuner gibt. Für einen Sinti ist es
> genau so, wie wenn ein Hamburger im Ausland immer als Bayer angesprochen
> wird, wenn man ihn als Roma bezeichnet.

Das mag sein, es gibt sicherlich auch Ausnahmen. Der Begriff Zigeuner 
ist vielleicht auch ein unglückliches Beispiel, weil er (auch meiner 
Meinung nach) nicht zwangsläufig negativ belegt ist.

Auch wenn ich von einem Sklaven rede, meine ich den Begriff Sklave nicht 
abwertend. Es geht in diesem Fall einfach nur darum (mir zumindest), 
dieses Konstrukt Herr–Sklave möglichst nicht als "Vorbild" für 
technische Begriffe zu verwenden – eben um die Idee davon nicht zu 
relativieren und es zu vermeiden, möglicherweise negative Reaktionen bei 
Betroffenen auszulösen. Das ist ganz einfach meine persönliche Intention 
dabei. Wenn das völlig unverständlich oder absurd sein sollte, dann tut 
es mir leid ...

Dieter D. schrieb:
> Der Sprachterror ging sogar so weit, dass die Schülerinnen und Schüler
> vor dem Abitur im Zug diskutierten, wer die Prüferin der Arbeiten sein
> müsse, weil schon bei den schriftlichen Arbeiten es immer Zoff mit den
> doofen Lehrerinnen gab, weil jede es anders haben wollte. Beide Formen
> oder die Form wie "Teilnehmende", großes I, mit oder ohne Numberzeichen
> oder Sternchen. Der wichtigste Spicker war durchaus, welche Lehrkraft
> will wie gegendert haben.

Der Problematik des "Genderns" stehe ich persönlich auch kritisch 
gegenüber. Das ist aber auch ein anderes Thema und hat mit dem dieses 
Threads nur bedingt etwas zu tun. Zudem habe ich mit dem Ausdruck 
"Sprachterror" ein Problem. Terror ist etwas, das von dem "Leid", 
welches Menschen zukommt, die evtl. ihren Sprachgebrauch überdenken 
müssen, wahrhaftig sehr weit entfernt ist.

von Michael B. (alter_mann)


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Wird wohl Zeit, daß wiedermal eine Hungersnot ausbricht.
Das würde evtl. den Blick für die wichtigen Dinge schärfen.

von Johannes F. (jofe)


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Michael B. schrieb:
> Wird wohl Zeit, daß wiedermal eine Hungersnot ausbricht.
> Das würde evtl. den Blick für die wichtigen Dinge schärfen.

Womit wir wieder beim Altherrenstammtisch angekommen wären ...

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Es gibt dazu sogar eine
> Veröffentlichung von Professorin Hossenfelder, wo sie ein paar Beispiele
> anspricht.

Soweit mir bekannt hat die gute Sabine KEINEN Professorinenlehrstuhl . . 
.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sabine_Hossenfelder

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Johannes F. schrieb:
> Womit wir wieder ...

Bei der Zukunft angekommen sind. Weil da führen bald die vielen 
Stellenstreichungen und die Deindustralisierung hin, die in einem 
anderen Thread bereits Thema waren.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Stefan H. schrieb:
> Außerdem sollen die Publikationen akzeptiert und möglichst oft zitiert
> werden.

Beim Übersetzen in andere Sprachen entfällt das Gendern wieder, weil es 
diese Marotte nur in Deutschland gibt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Beim Übersetzen in andere Sprachen entfällt ...

Das kommt auf die Sprache an. Ins Englische entfällt das zum Beispiel.

Beitrag #7834204 wurde vom Autor gelöscht.
von Al. K. (alterknacker)


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Dieter D. schrieb:
> Das kommt auf die Sprache an. Ins Englische entfällt das zum Beispiel.

Was passiert beim Rückübersetzen?

MfG
ein 80 jähriger alterknacker

von Marcel V. (mavin)


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Al. K. schrieb:
> Was passiert beim Rückübersetzen?

Beim Rückübersetzen fällt das gegendere natürlich ebenfalls weg, weil es 
zuvor beim Hinübersetzen schon rausgekürzt wurde, eben weil es 
überflüssig ist wie ein Kropf!

von René H. (mumpel)


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Al. K. schrieb:
> Was passiert beim Rückübersetzen?

Dann wird es sicher wieder gegendert. ;)

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
>> Beim Übersetzen in andere Sprachen entfällt ...
>
> Das kommt auf die Sprache an. Ins Englische entfällt das zum Beispiel.

Kaum. Die Amis haben den Scheiß "erfunden". Und auch andere Sprachen 
hadern mit dem Problem. Ich hab mal irgendwo gelesen daß selbst in 
Tschechien Genderinitiativen bestehen. Die Mehrheit will diesen Scheiß 
natürlich nicht, ist aber zu schwach und zu träge, den woken Idioten mal 
so richtig einen Schuß vor den Bug zu setzen. Man läßt sich lieber 
jahrelang terrorisieren . . .

von Ein T. (ein_typ)


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Falk B. schrieb:
> Ich hab mal irgendwo gelesen daß selbst in
> Tschechien Genderinitiativen bestehen. Die Mehrheit will diesen Scheiß
> natürlich nicht, ist aber zu schwach und zu träge, den woken Idioten mal
> so richtig einen Schuß vor den Bug zu setzen. Man läßt sich lieber
> jahrelang terrorisieren . . .

Ich frage mich gerade, was in den Köpfen von Menschen vorgehen könnte, 
die das als "Terror" empfinden. Ach ja: nichts. Dazu paßt dann auch sehr 
gut, daß hier jemand deswegen sogar auf andere Menschen schießen will.

Beitrag #7834340 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Norbert (der_norbert)


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Ein T. schrieb:
> Ich frage mich gerade, was in den Köpfen von Menschen vorgehen könnte,
> die das als "Terror" empfinden.

Möglicherweise werden sie beim Lesen eines ›gegenderten‹ Textes an 
ausgekotzte Buchstabensuppe erinnert.

Möglicherweise zieht sich bei denen alles zusammen, sobald sie dieses 
abgehackt gestammelte ›Gendersprech‹ hören müssen.

> daß hier jemand deswegen sogar auf andere Menschen schießen will.

Einen umgangssprachlichen ›Schuß vor den Bug setzen‹ ist präzise das 
Gegenteil. Das sollte aber nun wirklich jedem geläufig sein.

Beitrag #7834347 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Norbert schrieb:
> Möglicherweise werden sie beim Lesen eines ›gegenderten‹ Textes an
> ausgekotzte Buchstabensuppe erinnert.

Veränderungen der Sprache werden von den Altersgruppen unterschiedlich 
wahrgenommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Dieter D. schrieb:
> Ins Englische entfällt das zum Beispiel.

Sprachen gehen zwar unterschiedlich mit grammatikalischen 
Geschlechtszuweisungen um. Der Umstand, dass Englisch stellenweise etwas 
neutraler ist als Deutsch, darf jedoch nicht zur Annahme verleiten, es 
gäbe das Problem nicht.

https://en.wikipedia.org/wiki/Gender_neutrality_in_English

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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(prx) A. K. schrieb:
> Veränderungen der Sprache werden von den Altersgruppen unterschiedlich
> wahrgenommen.

Im Grunde genommen stimme ich zu, jedoch hängt die Akzeptanz oftmals von 
der Sinnhaftigkeit einer solchen Veränderung ab.

von Ein T. (ein_typ)


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Norbert schrieb:
> Möglicherweise zieht sich bei denen alles zusammen, sobald sie dieses
> abgehackt gestammelte ›Gendersprech‹ hören müssen.

Das tut es bei mir auch. Aber meine Lebenszeit und -Energie sind mir 
viel zu kostbar, um mich über solchen Kinderkram so dermaßen aufzuregen. 
Gelassenheit und Souveränität täten uns nicht nur im Miteinander sicher 
gut.

von G. K. (zumsel)


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Ein T. schrieb:

> Das tut es bei mir auch. Aber meine Lebenszeit und -Energie sind mir
> viel zu kostbar, um mich über solchen Kinderkram so dermaßen aufzuregen.
> Gelassenheit und Souveränität täten uns nicht nur im Miteinander sicher
> gut.

Ein klares Feindbild gibt dem Tag Struktur.

von Ein T. (ein_typ)


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G. K. schrieb:
> Ein klares Feindbild gibt dem Tag Struktur.

Ein Zitat von Volker Pispers, wie schön! :-)

von Al. K. (alterknacker)


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> Ein klares Feindbild gibt dem Tag Struktur.


Deshalb wird doch hier im Forum Diskutiert.
;-))

MfG
ein 80 jähriger alter Knacker

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Möglicherweise werden sie beim Lesen eines ›gegenderten‹ Textes an
>> ausgekotzte Buchstabensuppe erinnert.
>
> Veränderungen der Sprache werden von den Altersgruppen unterschiedlich
> wahrgenommen.

Es ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch der Bildung und 
weltanschaulichen Ausrichtung. Und wenn Ideologen anfangen, neue "Werte, 
Normen und Sprache" vorzuschreiben, werden einige Leute incl. mir 
hellhörig und irgendwann sauer. Die gelernten Ossis haben da eine andere 
Generationenerfahrung und damit Ansichten als die Wessis.

Allez les bleus! ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Norbert schrieb:
> Im Grunde genommen stimme ich zu, jedoch hängt die Akzeptanz oftmals von
> der Sinnhaftigkeit einer solchen Veränderung ab.

Nur lässt ebendiese Empfindung der Sinnhaftigkeit mit zunehmendem Alter 
nach. :)

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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(prx) A. K. schrieb:
> Nur lässt ebendiese Empfindung der Sinnhaftigkeit mit zunehmendem Alter
> nach. :)

Vielleicht bekommt man ja mit etwas mehr zeitlichem Abstand auch einfach 
nur einen deutlich besseren Überblick. Und man muss nicht jedes mal den 
›Neue Sau durch's Dorf treiben‹ Zähler inkrementieren. Was von 
besonderer Wichtigkeit ist wenn man sich dem Überlauf nähert.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Nur lässt ebendiese Empfindung der Sinnhaftigkeit mit zunehmendem Alter
> nach. :)

Das heißt umgekehrt, das (sehr) junge Menschen jeden sinnlosen Mist 
mitmachen . . .

Beitrag #7834436 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834442 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834445 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #7834446 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Marcel V. (mavin)


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(prx) A. K. schrieb im Beitrag #7834446:
> Wissen wir dann denn schon, wer Master ist, und wer Slave?

Das wissen wir auch jetzt schon! Übrigens, mit der Bezeichnung Servant 
statt Slave, könnte ich mich auch problemlos anfreunden.

Beitrag #7834458 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Ohne Legende geht's wohl nicht:
Master = regiert (mit), Slave = wird regiert.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7834480 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834481 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834483 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834485 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834488 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834507 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834509 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7834511 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Interessant, wie dieser Thread ein Eigenleben angenommen hat.

Da fällt mir gerade ein, daß es Anzeichen gibt, dass diese Kontroversen 
manchmal "gekünstelter" Natur sind, Englisch "contrived" bezeichnet und 
mit einen Beispiel aus unserer Gegend belegen.

Vor Jahren hatten wir in Alberta plötzlich das Problem, daß der Name 
unseres viele Jahrzehnte alten Fußballvereins "Edmonton Eskimos" [2] 
plötzlich nicht mehr "politisch korrekt" sei und lud Vorschläge für 
einen Alternativnamen ein.

Eskimos ist bekanntlich die Bezeichnung der nativen Inuit [1] 
Bevölkerung. Das Überraschende Ergebnis dieses Falls war allerdings, daß 
es nicht die Inuit waren, die sich daran gestört hatten, sondern die 
Links Extremen. Die Inuit waren mit dem Namen Edmonton Eskimos angeblich 
durchaus einverstanden. Trotzdem einigte nan sich den Namen auf 
"Edmonton Elks" umzutaufen.

Jetzt legt sich die Frage auf, wie sich nun möglicherweise Ingenieure 
afrikanischer Herkunft zu MOSI/MISO stellen würden. Da ich aber leider 
keine solchen Kollegen in meinem Umfeld habe, kann Ich mich nicht 
persönlich erkundigen. Ich wage aber zu vermuten, daß sich die meisten 
bis auf seltene Ausnahmen daran wahrscheinlich auch nicht stören würden.

Daraus kann man folgern, daß diese Gegenströmungen eher das Werk von 
fremden Glaubensjüngern ist, die auf diese Weise Einfluß erzwingen 
wollen. Inwieweit, diese Bewegungen ehrlich gemeint sind, kann ich 
allerdings nicht beurteilen, weil ich niemanden aus dieser Fraktion zu 
meinen Bekannten zählen kann. Es scheint also, daß diese 
Änderungsbewegungen das Ziel relativ kleiner Minoritätsgruppen ist, die 
auf diese Weise Einfluß nehmen wollen.

Also ist man mehr oder weniger auf sich selber oder Firmen Anweisung 
angewiesen inwieweit man sich dazu stellen möchte. Ich wage zu vermuten, 
daß die meisten Ingenieure ohnehin überhaupt nicht viel Zeit daran 
verschwenden würden und sich sozusagen in diejenige Richtung vom 
aktuellen Wind aus Vichy blasen lassen.

Gruß,
Gerhard

[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Inuit#:~:text=Begriffsgeschichte,-Iqaluit%20(2011)&text=Inuit%20ist%20Inuktitut%20und%20bedeutet,verwandten%20V%C3%B6lker%20im%20n%C3%B6rdlichen%20Polargebiet.
[2]
https://en.wikipedia.org/wiki/Edmonton_Elks
https://en.wikipedia.org/wiki/Edmonton_Eskimos_Football_Club_(1938)

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Das Überraschende Ergebnis dieses Falls war allerdings, daß
> es nicht die Inuit waren, die sich daran gestört hatten, sondern die
> Links Extremen.

Eine Art Fachbegriff für diese Spezies ist Social Justice Warrior.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Das Überraschende Ergebnis dieses Falls war allerdings, daß
>> es nicht die Inuit waren, die sich daran gestört hatten, sondern die
>> Links Extremen.
>
> Eine Art Fachbegriff für diese Spezies ist Social Justice Warrior.

OK. Das wußte ich nicht. Danke:-)

von Ein T. (ein_typ)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich wage aber zu vermuten, [...]
> Daraus kann man folgern, [...]

"Ich vermute, deswegen ist..." ja nee, is klaa. Kann es sein, daß Du für 
einen Auftritt im "Quatsch Comedy Club" übst?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ein T. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich wage aber zu vermuten, [...]
>> Daraus kann man folgern, [...]
>
> "Ich vermute, deswegen ist..." ja nee, is klaa. Kann es sein, daß Du für
> einen Auftritt im "Quatsch Comedy Club" übst?

Warum denn so grantig?:-)

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

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(prx) A. K. schrieb:
> Eine Art Fachbegriff für diese Spezies ist Social Justice Warrior.

Oder auch Aktivist.

von Falk B. (falk)


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Gerhard O. schrieb:
>> "Ich vermute, deswegen ist..." ja nee, is klaa. Kann es sein, daß Du für
>> einen Auftritt im "Quatsch Comedy Club" übst?
>
> Warum denn so grantig?:-)

Weil das auch so ein Social Justice Warrior ist, der glaubt die Weisheit 
mit Löffeln gefressen zu haben und die Welt vor den bösen Nazis retten 
will . . .

von Gerhard O. (gerhard_)


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Falk B. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Eine Art Fachbegriff für diese Spezies ist Social Justice Warrior.
>
> Oder auch Aktivist.

Wie wahr!

Man nennt sie bei uns "Uninvited DoGooders"

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Oder auch Aktivist.

Wobei Aktivisten gerade in den USA Oberwasser haben. Aber aus der 
anderen Richtung. Dieser Begriff ist nämlich auf beide Seiten anwendbar.

SJW ist für Linke/Progressive reserviert, weshalb ich diesen Begriff 
gerne auf spiegelbildliche Aktivitäten anwende. Wenn also ein Rechter 
genau das tut, was ein SJW tut, sich aber dessen nicht bewusst ist. :)

: Bearbeitet durch User
von Ein T. (ein_typ)


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Gerhard O. schrieb:
> Ein T. schrieb:
>> "Ich vermute, deswegen ist..." ja nee, is klaa. Kann es sein, daß Du für
>> einen Auftritt im "Quatsch Comedy Club" übst?
>
> Warum denn so grantig?:-)

Grantig? Nö, ich wollte nur den Fehler in Deiner Argumentation zeigen.

von Ein T. (ein_typ)


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Falk B. schrieb:
> Weil das auch so ein Social Justice Warrior ist, der glaubt die Weisheit
> mit Löffeln gefressen zu haben und die Welt vor den bösen Nazis retten
> will . . .

Das gute alte "wer nicht mit uns ist, ist gegen uns" also... aber nein, 
wir sind doch keine Nazis! Wir reden nur so...

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