Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auerswald DLC 4830 Lichtcomputer


von Dennis S. (whiterussian)


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Hi zusammen,

das Gerät war in meiner Kindheit eine tolle Errungenschaft, ein 
Kindheitstraum.
Ich habe nun mal einen zum Basteln geschossen, da ich das Gerät damals 
einem Partykeller gespendet hatte.

Ich meine mich daran erinnern zu können das die Triacs keine galvanische 
Trennung von der 5 V Versorgung hatten und dass darauf ein 
Hauptprozessor war. Wie die Ansteuerung der Tasten und 7-Segmentanzeigen 
lief, weiß ich nicht mehr, ob direkt als Matrix oder mit 
Treiberbausteinen - gibts es ja viele Möglichkeiten - das wird sich 
schnell klären wenn das Teil da ist. Bin sehr gespannt.

Wenn jemand jetzt aber schon mal weitere Infos dazu hat, vor allem 
Schaltplan der Hauptplatine o.ä. wäre ich für jede Info sehr dankbar.

VG
DS

von Michael G. (saveline)


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Wenn du sonst nichts bekommst, nimm doch mal mit Heini Kontakt auf. Der 
letzte Eintrag ist mit Mitte 2024 noch nicht soo lange her.

https://paforum.de/forum/index.php?thread/24990-dlc-powerset-mit-dlc-2810-bzw-4830/&pageNo=2

von Dennis S. (whiterussian)


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Danke - ich werde hier so oder so Berichten. :-)

von Dennis S. (whiterussian)


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Erste Bilder vom Neuerwerb nach dem Reinigen

Erstelle gerade ein erstes grobes Blockschaltbild, ist recht 
überschaubar gemacht der Aufbau

Tasten Matrix
LED Matrix

Triacs über digtale Ports und ULN2803 direkt gesteuert

7- Segmentanzeigen in zwei Dreierbköcken jeweils über 7447 Dekoder

Dann sind da noch 4051 Analogmultiplexer, wofür genau muss ich gleich 
mal gucken und ein 4017 Zeilendekoder - wird beides sicher auch für die 
Tasten/LED Matrix genutzt...inkl- drei Transistoren für die High-Side 
der LED Matrix

Und eine Analogecke um das Musiksignal zu nutzen...

Prozessor ist speziell gelabelt im DIP28 Gehäuse...

von Dennis S. (whiterussian)


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Läuft sogar noch.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Dennis S. schrieb:
> Wenn jemand jetzt aber schon mal weitere Infos dazu hat, vor allem
> Schaltplan der Hauptplatine o.ä. wäre ich für jede Info sehr dankbar.

Ich staune. Auerswald verbinde ich nur mit (guten!) Telefonanlagen.

Setze Dich mit dem Hersteller in Cremlingen in Verbindung. Bei Fragen 
betr. meine Telefonanlage hat der Hersteller immer rasch und freundlich 
geantwortet.

von Christoph Z. (rayelec)


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Prozessor ist wahrscheinlich ein MAB8021 (MCS-48). Sowas zu 
programmieren will man sich heute nicht mehr antun.

Zitat aus
https://www.mattmillman.com/projects/an-intel-mcs-48-based-dual-temperature-sensor/ 
:
"As I worked my way through the implementation, I kept telling myself it 
would get easier. It didn’t."

Von ELV gab es übrigens etwas ganz ähnliches, vermutlich ebenfalls mit 
MCS-48 Controller (8748), nannte sich Digital Light Processor DLP1001, 
DLP1002 oder DLP2000 und erschien im ELV-Journal #54 im Jahr 1987.

von Dennis S. (whiterussian)


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Rainer Z. schrieb:
> Ich staune.

Ja, das waren Zeiten, hatte das Teil damals mal, war ein Highlight auf 
jeder Party und hat echt spaß gebracht...

Rainer Z. schrieb:
> mit dem Hersteller in Cremlingen in Verbindung

Ich habe das digitale schon grob komplett durchgepiept, ist 
überschaubar...und macht spaß...

Christoph Z. schrieb:
> Prozessor ist wahrscheinlich ein MAB8021

Das kommt wohl hin. Ich vermute an den Pins 18-25 und 4-11 jeweils einen 
8-Bit Datenbus ... das passt absolut zu dem erwähnten Prozessor.

https://de.scribd.com/document/544577785/MAB-8021-Micro-proccessor-IC

Wie kommst du auf den? Typisch für die Zeit?

Christoph Z. schrieb:
> Sowas zu
> programmieren will man sich heute nicht mehr antun.

Nö, ach ich würde dort eine Adapter vorsehen und den Atmega168 nehmen 
und selber was machen, aber ob ich das mache, hängt von Zeit und Laune 
ab... :-)

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Bei eBay gibt's unter der 326222870282 die Anleitung inkl. der 
originalen Schaltpläne - Vielleicht ist das eine nette Ergänzung

von Dennis S. (whiterussian)


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Sebastian R. schrieb:
> originalen Schaltpläne

Jau, war immer der Meinung dass dort die externe Beschaltung als 
"Schaltplan" gedacht ist, aber links im Bild sieht man Teile des 
diskreten Schaltplans...

Im Anhang mein erstes Blockschaltbild...ist aber noch nicht final und 
die Analogecke habe ich noch gar nicht angesehen...

von Christoph Z. (rayelec)


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>https://de.scribd.com/document/544577785/MAB-8021-Micro-proccessor-IC

>Wie kommst du auf den? Typisch für die Zeit?

Ja, die kombination von Philips, der Zeit und dem 28-Pol-Gehäuse liessen 
fast nur den 8021 zu. Von den 65xx gab es auch Varianten mit weniger als 
40 Pin, aber die hat Philips nie produziert.

von Thorsten S. (thosch)


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Ohje, Triacs komplett ohne Kühlkörper!
Wenn man da an jeden Ausgang nur eine PAR-64 Kanne anschließt, geht 
alles in Rauch auf!

Und mehr als drei Lampen dürften dann von der einen Phase eh nicht 
gleichzeitig leuchten...

Einzige Chance wäre wohl auf Raylight Reflektoren umzurüsten und 
LED-Leuchrmittel zu verbauen...

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (mmaddin)


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Christoph Z. schrieb:
> ein MAB8021

Interessantes Teil - aus alten Zeiten.

1024 Byte Program Memory
64 Byte Data Memory

Ich dachte immer bei diesen Derivaten ist das SRAM immer komplett extern 
- ALE ist dort ja auch noch zu sehen...

Mit was (Programmer / Software) wurde so einer denn programmiert? Im 
Datenblatt oben sind ja ASM Befehle zu sehen...
15V an Reset oder Prog (mode2/mode3)...

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Thorsten S. schrieb:
> Ohje, Triacs komplett ohne Kühlkörper!
> Wenn man da an jeden Ausgang nur eine PAR-64 Kanne anschließt, geht
> alles in Rauch auf!
>
> Und mehr als drei Lampen dürften dann von der einen Phase eh nicht
> gleichzeitig leuchten...
>
> Einzige Chance wäre wohl auf Raylight Reflektoren umzurüsten und
> LED-Leuchrmittel zu verbauen...

Oder sich an die in der Anleitung angegebenen max. 200W pro Kanal zu 
halten.
Das Gerät ist für einfache Reflektor-Leuchtmittel mit E27 gedacht, mehr 
nicht.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Martin S. schrieb:
> Mit was (Programmer / Software) wurde so einer denn programmiert?

Garnicht. Das Teil ist maskenprogrammiert - also bei der 
Chip-Herstellung.

von Martin S. (mmaddin)


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Wolfgang R. schrieb:
> also bei der
> Chip-Herstellung.

Dann ist es fast wie ein ASIC? Also käme man an den Code niemals heran - 
da hart "gebrannt" oder besser gesagt, das PROM wird also schon 
befüttert direkt ins Silizium gebrannt...

Wolfgang R. schrieb:
> Garnicht. Das Teil ist maskenprogrammiert

Okay, aber irgendwie muss das Programm ja mal erstellt und getestet 
worden sein...

Ich google nun auch mal "Maskenprogrammierung"... :-)

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Martin S. schrieb:
> Okay, aber irgendwie muss das Programm ja mal erstellt und getestet
> worden sein...

Der Prozessor kann laut Datenblatt auch mit externem ROM betrieben 
werden und der Inhalt des internen Mask-ROMs kann ausgelesen werden.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Martin S. schrieb:
> hart "gebrannt"

Ziemlich hart. Maskenprogrammiert heißt, dass die letzte 
Chip-Metallisierungsmaske die notwendigen elektrischen Kontaktierungen 
bewerkstelligt. Da wird nichts extra programmiert, je nach Programm hat 
der Chiphersteller eine eigene Metallisierungsmaske.
Das Programm wird quasi auf den Chip belichtet...

: Bearbeitet durch User
von Christoph Z. (rayelec)


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> Mit was (Programmer / Software) wurde so einer denn programmiert?

Einen 8721 (Mit EPROM und Fenster) gab es soweit ich weiss nicht, aber 
man konnte sicher auch mit dem 8748 entwickeln. Der war vonAnfang an gut 
erhältlich, wenn auch nicht billig.
Die MOQ bei Maskenprogrammierung war übrigens erstaunlich klein. Schon 
mit 1000 oder 2000 Stück war man dabei. Bei einem Fehler im Programm 
waren das dann aber teure Exponate für die Vitrine.

Bei Intel musste man das Programm anfangs übrigens noch auf Lochkarten 
abliefern!

von Dennis .. (dennisalex)


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So einen habe ich auch noch... Liegt seit ca. 25 Jahren ungenutzt im 
Hartschalenkoffer in der Gartenhütte, war damals(tm) in meiner Jugend 
aber der Hit auf jeder Party. Ich hab den Lichtcomputer bei Conrad auf 
der Hobbytronic gekauft (das waren Zeiten) und das Ding war für Schüler 
fast unerschwinglich. Der DLC 4830 ist schon die Luxus-Variante mit 
Analog-In zur Takterkennung, da gab es auch noch die einfachen 
Varianten.

Viel Spaß mit dem Gerät!

Viele Grüße

von Dennis S. (whiterussian)


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MAB8021 vs ArduinoNano Pinning.

Erstaunlich viel Übereinstimmung... da muss man fast nichts drehen...

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