Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo in Flyback/Sperrwandler fiept


von Josef (josefo)


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Hallo,

das Einbaunetzteil meines Dell U2415 Monitors fiept/heult im 
Standby-Betrieb (und auch bei niedriger Helligkeit). Ein leises fiepen 
im Teillastbetrieb wäre mir egal, aber hier ist es doch schon recht 
laut. Nachts kann ich es noch in 4m Abstand gut hören. Ein zweites 
Exemplar des Monitormodells zeigt dieses Verhalten nicht.

Woran kann das liegen und was kann man tun?

Mit einem einfachen Mikrofon habe ich die Tonquelle aufzufinden versucht 
und es scheint der Trafo zu sein. Vielleicht ist es aber auch einer der 
MLCCs in dessen Nähe (Platinenunterseite)?

Das NT hat eine Wicklung für ca. 15V primärseitige Hilfsspannung und 
sekundär zwei  Wicklungen:
* ca. 13V (ca. 17V im Leerlauf) gehen zur eigentlichen Monitorplatine, 
dort sind dann mehrere Buck-Regler
* ca. 48V gehen zu einem LED (Konstantstrom?) Regler für die 
Hintergrundbeleuchtung

Mit dem Oszi habe ich die sekundären 12V/13V gemessen. Verglichen mit 
Flyback-Regler Appnotes, z.B. 
https://www.ti.com/lit/ug/tidudd4a/tidudd4a.pdf (S. 25), sieht die 
Wellenform ok aus. Primärseitig kann ich nicht messen (kein Trenntrafo, 
kein isolierter Differenzspannungstastkopf, sowie sehr viel Respekt vor 
230V). Die meisten ICs sind von zumindest mir unbekannten Herstellern.

Kann man das fiepen unterbinden? Den Trafo mit Heißkleber zukleistern? 
2K-Epoxy? Sekundenkleber hineinlaufen lassen? Braucht man einen 
speziellen spannungsfesten Klebstoff? Hitzebeständigkeit?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Burst Mode ... Toll fürs Energiesparen, schlecht fürs Gehör.

Ist der Kern des Trafos denn locker? Wenn nicht vermute ich, daß es 
nicht viel bringt wenn man mit irgendwas einkleistert. Außer, daß er 
schlechter gekühlt wird.

Du könntest spaßenshalber probieren, die sekundärseitigen Elkos zu 
erneuern - aber ich glaube nicht, daß das viel bringt.

von Josef (josefo)


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Der Kern ist nicht offensichtlich locker. Ich kann darauf herumdrücken 
ohne, dass sich das Fiepen ändert. Wenn ich die Platine schüttele, höre 
ich auch nichts loses.

Ich habe einen 100µF/35V Elko parallel zu den bestehenden (3x 470µ/25V) 
angeschlossen, aber auch hier ohne Änderung des Fiepens. Die 
Ripplespannung ist auch ziemlich niedrig (die zwei sehr kurzen spikes 
sind vermutlich über den Masseclip eingefangen und ein Messfehler).

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Es kann auch das Wicklungspaket zueinander locker sein, dass der 
Lackdraht an der nächsten Umdrehung wackelt. Dafür pass auf mit 
Sekundenkleber, der könnte deinen Lack anlösen. Nimm dafür eher einen 
sehr dünnflüssigen Lack und lass das sehr gut durchtrocknen.

von Klaus R. (klara)


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Josef schrieb:
> Woran kann das liegen und was kann man tun?

Du hörtst einfach noch zu gut. Aber das Fiepen war doch nicht immer 
schon da. Es wird wohl der Trafo sein.

Ich hatte mal ein Booster mit einem MC34063A gebaut. Der hat auch im 
Leerlauf gefiebt. Ich hatte dann im Feedback mit einem kleinen 4,7 nF 
Kondensator störende Spitzen beseitigen können. Das Fiepen trat dann 
nicht mehr auf. Aber Dell wird sicher nicht einen MC34063A einsetzen. 
Der Regler ist eher primitiver Art.
mfg Klaus

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