Forum: Offtopic Haltbarkeit von Akkumulatoren


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von Thomas S. (solt)


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Wieso hat der Akkumulator meiner Spiegelreflexkamera 10 Jahre gehalten, 
während Schnurlos-Telefone (alle Modelle?) wahre "Akkufresser" sind? 
Gibt es Fernbedienungen für Fernseher mit Akku? Ich glaube nein. Aber 
warum nicht?

: Verschoben durch Moderator
von Oliver S. (oliverso)


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Ja oder vielleicht oder Nein, und ausserdem liegt am Dauerladen.

Keine Ahnung, ob das dein wirres Geschreibsel beantwortet. Wenn nicht, 
sortiere die Worte da oben mal sinnvoll, und probierst noch mal.

Oliver

Beitrag #7834916 wurde vom Autor gelöscht.
von Christian E. (cerker)


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Haben die Schnurlostelefone AA-Zellen?
Dann weil die alle wie 1970 an einer mehr oder weniger festen Spannung 
mit Vorwiderstand laden. Die alten NiCd mit teilweise Massivelektroden 
damals machten das klaglos mit, neuere mit Sinterelektroden oder die 
seit nun rund 15 Jahren nahezu ausschließlich verfügbaren NiMH nehmen es 
auf Dauer übel.

Die Digitalkameras haben mindestens genausolange LiIon, was eine 
korrekte Ladeelektronik zwingend erforderlich macht und damit auch 
längere Lebensdauer ermöglicht.

: Bearbeitet durch User
von Wendels B. (wendelsberg)


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Hinzu kommt noch, dass man Zeiten immer schlecht einschaetzen kann.
Solange es keine Aufzeichnungen zur Lebensdauer gibt ist das 
Kaffeesatzleserei.

Frueher haette ich mich gefreut, dass meine Autobatterie 10 Jahre 
gehalten hat, heute hatte ich das Gefuehl "schon wieder kaputt" - aber 
mein Aufkleber mit dem Inbetriebnahmedatum 02/2015 brachte mich in die 
Realitaet zurueck.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas S. schrieb:
> Wieso hat der Akkumulator meiner Spiegelreflexkamera 10 Jahre
> gehalten

Wird nur selten geladen, wenige Zyklen also, dafür viel schädliches 
rumliegen.

> während Schnurlos-Telefone (alle Modelle?) wahre "Akkufresser"
> sind?

Wird täglich geladen. Und dann gibt es natürlich noch Gigaset, die 
müssen Verträge mit Akkuherstellern haben. Mein Panasonic hat in 18 
Jahren bisher 1 neuen Akkusatz benötigt.


> Gibt es Fernbedienungen für Fernseher mit Akku? Ich glaube nein.
> Aber warum nicht?

Erstens weil da schon normale Batterien 10 Jahre halten, zweitens weil 
der Innenwiderstand der Alkaline Batterie als Vorwiderstand fur die IR 
Sendediode missbraucht wird.

von Rainer W. (rawi)


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Thomas S. schrieb:
> Wieso hat der Akkumulator meiner Spiegelreflexkamera 10 Jahre gehalten,
> während Schnurlos-Telefone (alle Modelle?) wahre "Akkufresser" sind?

Abgesehen vom schädlichen Dauerladen kannst du die Akkulebensdauer 
besser in Ladezyklen messen.

> Gibt es Fernbedienungen für Fernseher mit Akku? Ich glaube nein. Aber
> warum nicht?

Weil vernünftige Fernbedienungen nur nennenswert Strom benötigen, falls 
eine Taste gedrückte wird.

von Thomas S. (solt)


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Michael B. schrieb:
> Und dann gibt es natürlich noch Gigaset, die
> müssen Verträge mit Akkuherstellern haben.

Das erklärt manches. Ist Gigaset auch der Hersteller des T-Sinus 411? 
Wenn nein, welche Firma baut die? Baut die Telekom eigene Endgeräte 
unter den Namen T-Com?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Thomas S. schrieb:
> Wieso hat der Akkumulator meiner Spiegelreflexkamera 10 Jahre gehalten,

Meinst du damit "Lebensdauer vom Kauf bis Kaputt" oder "Nutzungsdauer 
zwischen zwei Aufladungen"?
Ich vermute ersteres, und es mag daran liegen das ein teures Gerät 
sorgfältig(er) behandelt wird und Lithium-Technologie nutzt.

Thomas S. schrieb:
> während Schnurlos-Telefone (alle Modelle?) wahre "Akkufresser" sind?

Hier stellt sich die gleiche Frage...
Falls ersteres: Das betrifft nur Nickel-Technologie, da geht's kaum 
anders und da die meisten User zu dusselig sind das System vernünftig 
handzuhaben, leben die Zellen nicht lange.
Mit Li-Akkus hat man das Problem aber nicht mehr.
Zu zweiterem: im Gegensatz zum selten verwendeten Fotoapparat funkt so 
ein Telefon ab und an mit doch recht beachtlicher Leistung und damit 
Stromaufnahme.
Wobei bei moderatem Gebrauch im beruflichen Umfeld locker ein paar Tage 
pro Akkuladung von ca. 800mAh Lithium gehen, zuhause ca. 2 Wochen (bei 
Männern) und 1 Tag (bei Frauen). Zumindest bei uns zuhause.

Thomas S. schrieb:
> Gibt es Fernbedienungen für Fernseher mit Akku? Ich glaube nein. Aber
> warum nicht?

Ja, gibt es, z.B. Sofabaton oder die leider nicht mehr unterstützten 
Harmonys.
Für einfache Zapper lohnt das aber nicht, weil selbst billigste 
Einmalzellen locker ein Jahr halten, selbst bei heftigstem Zapp-Betrieb. 
Eher "Jahre".

Christian E. schrieb:
> seit nun rund 15 Jahren nahezu ausschließlich verfügbaren NiMH nehmen es
> auf Dauer übel.

Die speziellen "Phone"-Zellen können das besser ab. Muss man trotzdem 
nach wenigen Jahren tauschen, aber Normale schon nach Monaten.

Thomas S. schrieb:
> Ist Gigaset auch der Hersteller des T-Sinus 411?

Ziemlich sicher nicht.
Aber Telefone mit Nickelzellen sollte man einfach nicht mehr nutzen, das 
ist Schrotttechnologie weil man damals nichts anderes hatte und konnte.
Bei diszipliniertem Umgang kann man da schon gut mit arbeiten, aber 
einmal versehentlich auf den Lader gestellt und man muss wieder 
"kalibrieren".
Bei Li-Akkus ist's wurscht.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael B. schrieb:
> Wird täglich geladen. Und dann gibt es natürlich noch Gigaset, die
> müssen Verträge mit Akkuherstellern haben.

Grund ist, dass der Dauerladestrom etwas zu hoch ist. Die Auslegung 
orientierte sich, wie heute noch, an der Kundschaft der 
Dauerquasslerinnen, die zweimal am Tag den Akku leer blubbern und daher 
der Akku in kurzer Zeit wieder geladen werden muss. Die schlimmeren 
darunter haben die Variante mit zwei Geraeten, um in der Zwischenzeit 
mit dem anderen Geraet weiter telefonieren zu koennen. ;)

von Thomas S. (solt)


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Jens M. schrieb:
> Falls ersteres: Das betrifft nur Nickel-Technologie, da geht's kaum
> anders und da die meisten User zu dusselig sind das System vernünftig
> handzuhaben, leben die Zellen nicht lange.

Wie soll man diese Akkumulatoren am besten handhaben? Also das Telefon 
nicht immer in die Ladeschale nach Gesprächsende stecken?

Jens M. schrieb:
> Zu zweiterem: im Gegensatz zum selten verwendeten Fotoapparat funkt so
> ein Telefon ab und an mit doch recht beachtlicher Leistung und damit
> Stromaufnahme.

Wenn die Kamera zum Filmen benutzt wird, dürfte die Stromaufnahme recht 
hoch sein. Zumindest sollte ich nach 15 Minuten filmen den Akku laden!

von Jens M. (schuchkleisser)


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Thomas S. schrieb:
> Wie soll man diese Akkumulatoren am besten handhaben?

Nickels in DECT-Telefonen?

- Batterien einlegen (mit >1V, nie weniger, sonst sind die eh direkt im 
Eimer)
- Laden lassen, laaange, min. 6h nachdem Voll angezeigt wird. Gerät 
nicht vorher entnehmen, nicht für 1 Sekunde!
- Gerät entnehmen und normal nutzen, aber nicht wieder in die Schale 
stellen!
- Erst wenn Akkuwarnung kommt wieder laden
- Wie oben gut voll machen
- nochmal komplett entleeren
- nochmal normal laden

Jetzt hat das Ding die entnehmbare Kapazität gelernt und zeigt relativ 
zuverlässig an wenn der Akku leer wird.
Diese Prozedur beibehalten wenn es eben geht! Also immer erst laden wenn 
es sich meldet, nicht vorher auf die Schale stellen.
Das passiert dummerweise immer nachts, aber da muss man durch, das ist 
die Seuche der Nickels.

Wenn man irgendwann auf der Anzeige sieht "oh nur noch ein Balken" und 
dann lädt, macht man den Zähler kaputt, d.h. danach muss man relativ 
zügig wieder wie oben "neu formatieren", u.U. sogar nach 
Selbstabschaltung wieder einschalten und weiterlaufen lassen und das 
wiederholen bis es nicht mehr sinnvoll an bleibt.

Und es schadet nichts wenn man die Akkus ab und an mal mit einem echten 
Ladegerät mit 0,5C bis 1V entlädt und dann wieder mit empfohlenem 
Ladestrom vollmacht.
Aber auch da wieder (genauso wenn man die Akkus rausnimmt oder sich das 
Gerät zurücksetzt z.B. weil gefallen): leermachen bis es hupt, 
vollmachen, leermachen, vollmachen, nutzen.

Trotzdem nur 1-2 Jahre und sie sind kaputt.
Aber wenn man immer nur 5 Minuten telefoniert und dann wieder 
draufstellt kann man nur 5 Minuten entnehmen, dann hupts, weil der 
Zähler nicht weiter geht, obwohl die Zellen noch mehr könnten.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Christian E. schrieb:
> Haben die Schnurlostelefone AA-Zellen?
> Dann weil die alle wie 1970 an einer mehr oder weniger festen Spannung
> mit Vorwiderstand laden. Die alten NiCd mit teilweise Massivelektroden
> damals machten das klaglos mit, neuere mit Sinterelektroden oder die
> seit nun rund 15 Jahren nahezu ausschließlich verfügbaren NiMH nehmen es
> auf Dauer übel.

Du wirfst da etwas durcheinander. Die flachen Rundzellen, den Begriff 
Knopfzelle kannte damals noch niemand, waren Massezellen, z.B. Varta 
DK150 und z.B. in Personenrufempfängern eingesetzt. Auch die Türmchen 
als Stützakku in z.B. Videorecordern sidn Massezellen. Die sind recht 
hochohmig und waren für Rufempfänger mit Rücksprechsender ungeegnet.

Es gab dann Massezellen mit Zwillingselektrode, die mehr Strom konnten, 
Google findet Varta DKZ225. Das dürfte 60er- / Anfang 70er-Jahre gewesen 
sein.

Als die längeren NiCd-Zylinder kamen, Bauform AA, hatten diese 
Sinterelektroden und konnten deutlich zweistellige Ampere 
Kurzschlußstrom. Die waren gegen Dauerladung sehr tolerant. Rufempfänger 
wie Telefunken D653 hatten NiCd in etwa der Größe einer halben AAA, auch 
da kamen locker 20A Kurzschlußstrom raus.

"die seit nun rund 15 Jahren nahezu ausschließlich verfügbaren NiMH" - 
hier liegt eine HP Digitalkamera von 2004, wo mir die Sanyo NiMH nur 
Ärger bereitet haben. Schnurlostelefone nach CT1+ liefen mit AA-Packs, 
ursprünglich mit NiCd größer drei Jahre. Ersatzpacks mit NiMH waren 
unter zwei Jahren hin, da hat uns die Politik eine Technologie 
aufgezwungen, die in keinster Weise beherrscht war.

Jens M. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> während Schnurlos-Telefone (alle Modelle?) wahre "Akkufresser" sind?
> Hier stellt sich die gleiche Frage...
> Falls ersteres: Das betrifft nur Nickel-Technologie, da geht's kaum
> anders und da die meisten User zu dusselig sind das System vernünftig
> handzuhaben, leben die Zellen nicht lange.

Das hat nichts mit dusselig zu tun. Ich kann mein Schnurlostelefon nicht 
leer laufen lassen, weil es ja jederzeit auch für ein längeres Gespräch 
funktionieren soll.

Für den kommerziellen Bereich an DECT-Anlagen gab es das Bosch MM588, 
DECT-Mobilteil mit LiIon, was ich vom Entwicklungsmuster bis zum Ende 
kenne. Deren Akkus haben bis zu 10 Jahre gehalten, bevor man nicht mehr 
über den Tag kam. Die hatten keinen Ärger, ständig im Ladefach zu 
stehen, die Kollegen wussten schon damals, nicht ganz voll zu laden und 
früh abzuschalten.

Aber egal wie: Auch bei LiIon ist jede Menge Dreckszeug auf dem Markt, 
was schon nach zweistelligen Zyklen hochohmig wird. Als Privatkunde weiß 
man nie, was man im Ersatzgeschäft tatsächlich geliefert bekommt.

von Thomas S. (thommi)


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Ich habe mal eines der ersten Sinusgeräte der Deutschen Post aus dem 
Schrottcontainer gerettet. das war geade 4 Jahre alt. Damals durfte ein 
Schnurlostelefon nur in Verbindung mit einem drahtgebundenen betrieben 
werden, da die Post nicht gewährleisten konnte, eine dauerhafte 
Verbindung zu garantieren.

Damals war auch der Preis für eine 6-m-Leitung für das drahtgebundene 
Telefon nur mit Aufpreis pro Monat erhältlich, auch damals gab es schon 
staatliche Abzocke, ein Sinus kostete damals ein monatliches Vermögen.

Die NiCd-Akkus waren praktisch tot, nach vier Jahren, Ersatz sehr teuer, 
da man die eben von einer staatlichen Organisation als Ersatzteil kaufen 
musste.

Das Sinus war vom Aufbau echt interessant, aber wenn ich das heute in 
Betrieb nehme, dann drohen die üblichen fünf Jahre Knast oder 50000 € 
Strafe, welche hier ja immer im Raum stehen. OK mit :-)

Bei meinem Siemens Megaset, noch analog oder DeTeWe (DECT) haben die 
Akkus immer 6...8 Jahre gehalten. Megaset hatte noch NiCd, DeTeWe NiMH.

wurden nach einem Gespräch immer in die Ladeschale gesetzt, wurde aber 
auch manchmal 4 Std Telefoniert, Mit Lautsprechen, und nicht am Ohr. Das 
war mit den ersten Sinusmodellen niemals möglich.

Das DeTeWe betreibe ich immernoch an der Fritzbox mit NiMh vom 
Discounter.

Da werden die Akkus aber dennoch regelrecht vergewaltigt, da nur 
teilentladen und dann wieder geladen. Ab und an werden sie bis zum 
Schreien des Telefones entladen, bis sie wieder in die Ladeschale 
kommen.

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