Hallo! Ich plane die Anschaffung einer JBC Lötstation und habe hier schon viel darüber gelesen, dennoch habe ich keine klare Vorstellung zu einer bestimmten Frage. Ich löte sowohl Platinen als auch für den Modellbau größere Kabelquerschnitte von feingliedrigen Kupferlitzen, üblicherweise mit max. 6mm2. In verschiedenen Themen wurde berichtet, dass man mit der Kartusche C245-908 Dachrinnen löten könne. Soweit ich das gesehen habe, scheint das mit eine der größten üblichen Kartuschen mit Meißelspitze zu sein. Ich habe mit Dachrinnen keine Erfahrung, daher fällt es mir schwer zu beurteilen, ob das vergleichbar mit großen Kabelquerschnitten ist? Oder braucht empfiehlt sich beispielsweise ab einem bestimmten Querschnitt eher ein T470 Handstück mit entsprechend leistungsfähigeren Kartuschen? Viele Grüße
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Mit der 245-908 ist ein 25mm² Litzenkabel zu löten. Da kommt es mehr auf ein richtig dickes Lötzinn an. Wenn Dir das zu wenig ist, nimm die 245-966. Da ist sicherlich auch eine 35mm² Litze zu löten.
Auch C245 ist meist noch recht filigran. Wenn man was mit richtig Wums haben will, nimmt man C470.
Abgesehen von der benötigten Lötkolbenleistung ist es eine nur mäßig gute Idee, Litzen mit großem Querschnitt zu löten. Durch den Kapillareffekt läuft das Lot zwischen die Litzendrähtchen und produziert ein unkontrollierbar langes starres Gebilde. Bei Biegebeanspruchung - z.B. Schweißleitung - bricht die Leitung dann recht schnell.
D'accord. Verlötete Litzen nur innerhalb von Geräten oder aber in Steckergehäusen, die groß genug sind, daß Zugentlastung und Knickschutz jenseits der Kapillarwirkung eingreifen. Entscheidend: Verlötete Litzen nicht bewegen.
Djklr schrieb: > In verschiedenen Themen wurde berichtet, dass man mit der Kartusche > C245-908 Dachrinnen löten könne. Dabei geht es nicht um das Löten von Dachrinnnen. Der Begriff steht dort als Umschreibung für grobschlächtige Lötarbeiten.
Dieter W. schrieb: > mäßig > gute Idee, Litzen mit großem Querschnitt zu löten. Wenn es bei einem sehr engen, einmaligen Prüfaufbau darum geht, mehrere 100A zu übertragen, ist die Kapillarwirkung nicht einmal tertiär. Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, ein gecrimpter Rohrkabelschuh der auf einer entsprechenden Fläche verschraubt wird, ist sicherlich vorzuziehen.
Wenn da jetzt keine Plastikteile in direkter Nähe sind, wie z.B. bei Steckern, kann man sowas auch mit kleien Jet-Brennern, sprich: Mit Gas löten
Djklr schrieb: > Kartusche > C245-908 Diese Spitze ist zum Löten deiner Kabel völlig ausreichend. Die Bemerkung Dachrinnen ist wohl nicht ganz wörtlich zu nehmen. Ich habe diese Spitze selber und weiß was sie leistet. Zum Löten von Platinen wäre eine kleine Meißelspitze sinnvoller. Allerdings wenn es z.B. um auf der Platine gelötete Steckergehäuse geht, ist diese große Spitze wieder ein Gewinn. Oder auch wenn es um große Masseflächen geht, alles was eben viel Wärme "absaugt". Dise Spitze speichert auch eine "große" Menge an Energie, was dann hilfreich ist. Ich kann das nur empfehlen.
Hallo, vielen Dank für eure Einschätzungen und Erfahrungen :-) Meine Frage dreht sich rein ums Hobby Modellbau, keine industrielle Fertigung oder Forschung & Entwicklung. Im Modellbau sind gelötet Hochstrom Stecker und Buchsen üblich, eine beispielhafte Auflistung ist hier zu finden: https://www.elektromodellflug.de/hochstrom-st.-bu..html Crimpen als Alternative ist mir da nur bei den Servosteckern bekannt. Meist gibt es die Hochstromsteckverbindungen mittlerweile auch mit einer Art Knickschutz, so dass der Übergang zwischen durch Lötzinn unflexibler gewordene Litze und Litze ohne Lötzinn sich nicht bewegt. Ich bekomme die mit meinem jetzigen Lötkolben gelötet, ist aber bei einem 25 Watt rein PWM gesteuerten Ersa Lötkolben eine quälende Rumbräterei und dann fließt tatsächlich reichlich Zinn die Litze entlang. Ich habe aber verstanden, dass ein T245 mit passender Kartusche dafür viel besser funktioniert als mein bisheriges Werkzeug und ich in diesem Rahmen nicht direkt einen T245 für Platinen und einen T470 für die Litzen benötige. Für die Platinen sollte ja eine C245-007 gut passen. Danke euch! :-)
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Djklr schrieb: > dass ein T245 mit passender Kartusche dafür > viel besser funktionier Du wirst "Bauklötze" staunen und dich fragen weshalb du nicht früher schon geeigneteres Lötwerkzeug gekauft hast. Ganz sicher. :)
Djklr schrieb: > https://www.elektromodellflug.de/hochstrom-st.-bu..html Da wird der Querschnitt als Durchmesser bezeichnet. Das schafft direkt Vertrauen.
Ich fand das Verlöten solcher Stecker in dem Bereich auch abenteuerlich, habe aber nicht die Fachkenntnis, mich den Befürwortern davon entgegenzusetzen. Über die Einsichten hier bin ich gespannt.
Djklr schrieb: > Ersa Lötkolben eine quälende > Rumbräterei Ich kann mich 900ss nur anschließen. Die Stecker lötest Du wie früher eine 1mm² Litze verzinnt hast. Schau Dir auch die anderen Spitzen an, da gibt es eine Menge. Kauf Dir auch passende kleiner Lötspitzen. Speziell bei kleinen Stecker ist sie notwendig. Vergiss nicht das Verzinnen der Spitze nach dem löten.
Mobile schrieb: > Vergiss nicht das Verzinnen der Spitze nach dem löten. Da der T245 in Standby geht in der Ablage (Temperatur wird abgesenkt), ist das nicht notwendig. Die Spitze leidet nicht.
900ss schrieb: > Dise Spitze speichert auch eine "große" Menge an Energie, ... Die Leistung, um die Lötstelle auf Temperatur zu bringen, kommt aus dem Heizelement. Das siehst du daran, das die Regelung, fast sofort nachdem Wärme zur Lötstelle fließt, nachheizt. Wenn die Energie aus dem Speichervorrat der Spitze käme, würde die Regelung sehr viel später die Heizung anwerfen. Entscheidend ist, dass der Wärmewiderstand der Spitze klein ist (großer Querschnitt).
Rainer W. schrieb: > Entscheidend ist, dass der Wärmewiderstand der Spitze klein ist (großer > Querschnitt). ... oder daß die Heizung nah an der Spitze ist. Und das ist sie bei direktbeheizten Lötspitzen à la C245, im Gegensatz zu den "guten alten" Ersa- oder Weller-Lötkolben, mit denen viele von uns Löten gelernt haben.
Rainer W. schrieb: > Die Leistung, um die Lötstelle auf Temperatur zu bringen, kommt aus dem > Heizelement Ich stimme dir im Prinzip zu. Allerdings würde ich schon sagen, dass der erste "Peak" der nötigen Leistung aus der Spitze kommt sonst würde sie in der ersten 1/2 Sekunde womöglich "ankleben". Und klar, je dicker die Spitze desto kleiner der Wärmewiderstand und desto schneller kommt der Nachschub an der Lötstelle an. Und natürlich hilft auch ein kurzer Weg zum Heizelement um die Reaktion kurz zu halten und den Wärmewiderstand zu verringern. Löten kann man mit der JBC jedenfalls gut.
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