Forum: Offtopic Hydraulikaggregat mit 12V betreiben


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von Hannes Z. (hannes3131)


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Grüß euch!
Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem passenden
Hydraulikaggregat für eine Anwendung auf einer Fahrzeug-Ladefläche.

Ich habe nur 12V und 2kW zu Verfügung. Da findet man zwar schnell
Hydraulikaggreagte, die damit arbeiten können, aber für meine Anwendung
brauche ich eine Einschaltdauer von 10min. Und alle Produkte, die ich
bis jetzt finden konnte sind nur für den Kurzzeitbetrieb ausgelegt.

Ich bin auf dem Gebiet Hydraulik leider sehr unerfahren. Aber vielleicht
kann mir ja jemand weiterhelfen :)

von Reinhard S. (rezz)


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Hannes Z. schrieb:
> Grüß euch!
> Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem passenden
> Hydraulikaggregat für eine Anwendung auf einer Fahrzeug-Ladefläche.
>
> Ich habe nur 12V und 2kW zu Verfügung.

Warum nur 2 kW? Alternativ halt nen separaten Motor aufbauen. Wenn das 
Fahrzeug noch zu beschaffen ist ginge evtl. auch ein Nebenantrieb.

von Nils B. (hbquax)


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Beitrag #7836404 wurde vom Autor gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die hält mit dem ungekühlten Motor auch keine 10 Minuten durch.

2kW für 10 Minuten geht meiner Meinung nach nur mit einem 
230V-Hydraulikaggregat und dem entsprechend leistungsfähigen 
Wechselrichter (Sinus bitte, nicht Rechteck oder "modifizierter" Sinus), 
der den Anlaufstrom des Aggregats verkraftet. Der wird für 12V 
Eingangsspannung nicht wirklich billig, Akkus und Kabel braucht man auch 
ordentlich dafür.

2kW für 10 Minuten sind 333Wh. Oder 167A. Rechnet man noch Verluste mit 
sagen wir pauschal 20% für Wechselrichter und Kabel mit drauf sind's 
2400W und runde 200A. Das sind bei 12V "nur" 33,33Ah - aber bei 200A und 
nicht bei 20A. Ich würde das mit mindestens zwei großen Bleibatterien 
Typ LKW-geeignet probieren.

Ich habe letztens einen Test mit drei 36V-LiIon-Zellblöcken gemacht und 
die Waschmaschine über einen Wechselrichter da drangehangen. Die machen 
die 2,2kW (Heizung plus Waschtrommelantrieb) problemlos, sind aber auch 
"nur" 67A (2400W mit geschätzten Verlusten) bzw. 22,22A pro Block.

von Achim H. (pluto25)


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Hannes Z. schrieb:
> sind nur für den Kurzzeitbetrieb ausgelegt
bei voller Last. Wie kommen die 10 Minuten zu stande? Mit wenig Last 
können es vielleicht die angebotenen. Wie lange wird die Pause danach 
sein? Oder reicht ein 24V Modell? Das hat bei 12V nur ein viertel 
Leistung kann aber dafür recht lange mit 12V laufen. Den Thermokontakt 
nicht vergessen. Die verursachen eine riesen Schweinerei wenn die 
abbrennen.

von Udo S. (urschmitt)


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Hannes Z. schrieb:
> Ich habe nur 12V und 2kW zu Verfügung

Das sind über 160A. Liefert das deine Quelle zuverlässig 10min lang? Was 
kommt da an Spannung noch an am Motor?

Die gängigen preiswerten Hydraulikantriebe sind halt für kurze 
Anwendungen gemacht, bei denen der Motor oberhalb seiner Dauerlast 
belastet wird, weil so etwas wie einen Kipper hochfahren nicht lange 
dauert.

von Cyblord -. (cyblord)


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Udo S. schrieb:
> Das sind über 160A.

Und das 10 Min. am Stück. Man fragt sich wo diese Energie hin geht.

von Hannes Z. (hannes3131)


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Bezüglich meiner Spannungsquelle:
https://www.ective.de/wechselrichter/si-serie/si-20-2000w-12v-wechselrichter

Das Aggregat soll später einen Hydraulikmotor betreiben. Die Last ist 
dabei nicht wirklich hoch.

Das ist der zu betreibende Hydraulikmotor:

OMM 20151G0002
20 cm³/rev Schluckvolumen
Volumenstrom: bisschen über 4L/min für 200U/min
Betriebsdruck: 35bar

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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sind sowas die Auswüchse, wenn man "Holz machen" will?

von Udo S. (urschmitt)


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Hannes Z. schrieb:
> Bezüglich meiner Spannungsquelle:
> https://www.ective.de/wechselrichter/si-serie/si-20-2000w-12v-wechselrichter

Oben redest du von 12V und hier präsentierst du einen 12 zu 230V 
Sinuswechselrichter.
Willst du also ein 230V Hydraulikaggregat?

Bei deinen Angaben von deltaP = 35 Bar und 4L/min kommt man nach
https://www.hytec-hydraulik.de/technik/motorleistung.html
auf eine notwendige Leistung von 140/510 kW also knapp 300W.

Mit einem 500-800W Motor und einer passenden Zahnradpumpe solltest du 
also auf der sicheren Seite sein.
Ob der Motor mit der Pumpe dann an dem Wechselrichter anläuft ist die 
Frage, müsste man ausprobieren.

Beitrag #7836744 wurde vom Autor gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja, er ist halt schon einen Schritt weiter.

Hydraulikaggregat besorgen, welches die richtige Fördermenge hat. 
Fördermenge ist hier evtl. wichtiger als der Druck. 35 bar sind für 
Hydraulik ein Fliegenschiss, aber überschüssige Fördermenge bei 
Betriebsdruck absteuern kostet unnötig Leistung.

Dann schauen, ob der Wechselrichter den Anlaufstrom des Motors schafft. 
Wenn nicht, wird noch ein Frequenzumrichter fällig, der mit dem Aggregat 
eine entsprechende Sanftanlauf-Rampe fährt.

von Udo S. (urschmitt)


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Ben B. schrieb:
> Dann schauen, ob der Wechselrichter den Anlaufstrom des Motors schafft.
> Wenn nicht, wird noch ein Frequenzumrichter fällig, der mit dem Aggregat
> eine entsprechende Sanftanlauf-Rampe fährt.

Kommt halt darauf an wie die Hydraulik gesteuert ist. Beim Anlauf wäre 
ein druckloser Umlauf das beste. Aber da fehlt mir Wissen und Erfahrung.

von Achim H. (pluto25)


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Das scheint ja ständig ein Problem zu sein. Gibt's denn keine 
Wechselrichter die gleich als FU arbeiten?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Meistens ist in diesen Dingern heute überall ein chinesisches SPWM-Board 
drin. Also die Steuertechnik für den Wechselrichter ist fast überall 
identisch, nur die Leistungshalbleiter und PWM-Filter unterscheiden sich 
je nach Leistung. Die Dinger fahren die Spannung langsam hoch (2..3 
Sekunden), aber die Frequenz ist immer fest 50Hz (oder 60Hz in anderen 
Ländern).

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