Hallo wertes Forum, seit ein paar Tagen experimentiere ich an einem Testaufbau herum, bei dem ich schlussendlich nicht mehr weiter weiß. Aus diesem Grund wende ich mich an Euch, hoffentlich kann ich das "Problem" so schildern, dass klar ist, um was es geht. Und zwar geht es um Folgendes: Ich bin dabei, eine Blinker- und Hupensteuerung zu bauen. Hierfür wollte ich bewusst keinen unnötig teuren und auch größeren Arduino Nano o.ä. verwenden, sondern zwei, noch ungenutzte ATtiny13a. Der eine der beiden soll dabei die Blinkersteuerung übernehmen, während der andere die Hupe steuert. Kurz zum Gedanken des Ganzen: Wird der Blinkerschalter in eine Richtung geschalten (dieser schaltet später einmal die Masse), dann sollen die Blinker dieser Richtung mit der Helligkeit pulsieren und nicht nur an/aus gehen. Also einmal für links, einmal für rechts. Hierfür werden am µC zwei Pins auf "LOW" abgefragt. Solange "LOW" anliegt, wird in einer while-Schleife das Pulsieren des entsprechenden Ausgangs per PWM ausgeführt. -> Das funktioniert soweit auch hervorragend und störungsfrei, wenn der ATTiny alleine betrieben wird. Im anderen ATtiny wird ebenfalls ein PIN auf "LOW" abgefragt. Hier hängt später einmal der Hupenschalter dran. Wird dieser betätigt, soll die Hupsequenz, wie im Programm zu sehen, ablaufen. Das funktioniert ebenfalls einwandfrei, solange die Schaltung eigenständig betrieben wird. Beide ATtinys werden nun gemeinsam an einem LM7805 (verlötet auf einer Platine) betrieben, welcher von einem 12V-Akku versorgt wird. Nun zum Problem: Betätige ich den Hupenschalter, macht der ATtiny genau was er soll. Der Ausgang schaltet gemäß der vorgegebenen Hup-Routine. Betätige ich aber einen der beiden Eingänge des anderen ATtiny, die die Blinkersequenz auslösen, wird vollkommen sporadisch, zusätzlich zum Blinken, die Hupsequenz des anderen ATtinys gestartet. Mal früher, mal später, aber relativ zuverlässig. Alle insg. 3 Eingänge der beiden µC sind recht niederohmig (1k) mit PULL-UPs versehen. Wie kann es dann dazu kommen, dass durch Betätigen der Blinker-Schalter der Eingang des anderen ATtinys beeinflusst und dadurch die Hupsequenz gestartet wird?! Dieser muss doch erst die LOW-Schwelle unterschreiten, damit etwas passiert? An den Ausgängen der beiden µC hängen jeweils solche FET-Module dran - diese haben praktischerweise auf der Platine eine kleine Kontroll-LED drauf, welche den Schaltzustand anzeigt. Damit eventuelle, grobe Hardware-Fehler erkannt werden können, habe ich einen Schaltplan mit Bleistift (bitte verzeiht mir) angefertigt, s. Anhang. Ebenfalls hängen die beiden Quellcodes für die zwei ATtinys und zwei Bilder der erwähnten FETs mit dran. Beide Programme wurden in der Arduino-IDE geschrieben und die µC wurden mit einem USPasp-ISP geflasht. Kurzum: Ich verstehe nicht, warum sich der eine Controller von den Eingängen des anderen beeinflussen lässt. Die PULL-UPs müssten doch relativ stabil den Pegel halten? Falls ich etwas Wichtiges vergessen habe, lasst es mich wissen. Ich wäre heilfroh, wenn ich bald wüsste, warum sich die Schaltung so verhält, wie sie sich verhält. Beste Grüße und vielen Dank Euch im Voraus! Till
Abblock-Kondensatoren fehlen, sowohl an den ICs als auch am Spannungsregler. Pin 1 (Reset) über max. 10 kOhm an Vdd.
Sie beeinflussen sich gegenseitig über die Stromversorgung. Wahrscheinlich ist deine Stromversorgung instabil, weil du den Spannungsregler ohne die notwendigen Kondensatoren betreibst. Auch die Mikrocontroller brauchen Abblock-Kondensatoren. Brat W. schrieb: > Die PULL-UPs müssten doch relativ stabil den Pegel halten? Auf einem Steckbrett ja, aber in einem echten KFZ sind vielleicht noch weitere Kondensatoren an den Eingängen nötig, um HF Störungen ab zu blocken, die deine Leitungen (=Antennen) empfangen.
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Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > aber in einem echten KFZ sind vielleicht noch > weitere Kondensatoren an den Eingängen nötig In einem echten Kfz sind noch so einige andere Maßnahmen an der Stromversorgung erforderlich, damit der 7805 nicht explodiert. Verpolschutzdiode, Elko, Sicherung, Überspannungsschutz z.B.
Jens M. schrieb: > In einem echten Kfz sind noch so einige andere Maßnahmen an der > Stromversorgung erforderlich, damit der 7805 nicht explodiert. > Verpolschutzdiode, Elko, Sicherung, Überspannungsschutz z.B. Die siehst das zu eng. Blinker und Hupe sind doch nur nebensächliche Unterhaltungselektronik :-) Außerdem fährt er damit (ganz bestimmt mit Ehrenwort) nur auf einem abgeriegelten privaten Gelände, weil das Fahrzeug keine Zulassung mehr für öffentlich zugängliches Gelände hat.
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Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > nur auf einem > abgeriegelten privaten Gelände, weil das Fahrzeug keine Zulassung mehr > für öffentlich zugängliches Gelände hat. Auch da machen Zündung, Anlasser und diverse andere Gerätschaften dem 7805 mehr Ärger als man will.
Guten Abend zusammen und vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Als Info nebenbei: Die Schaltung soll später in einer Honda-Dax eingesetzt werden, die selbstverständlich niemals im öffentlichen Straßenverkehr gefahren wird. Wie könnte ich das im gesetzesverseuchten Deutschland nur wagen :D
Hey zusammen, hab es gestern nochmals probiert und ausgangsseitig am LM einen 1uF - Elko (hab momentan keinen anderen da) angelötet weil die Ausgangsspannung am LM ohne Zusatzbeschaltung etwas eingebrochen ist. Immer beim Aktivieren des Blinker-ATtinys mit der PWM-Funktion. Jetzt mit Elko bleibt die Spannung bombenstabil :-) Und der ATtiny macht zuverlässig was er soll! Kann das einen uC wirklich so zur Verwirrung bringen? Hätte ich nicht gedacht, aber ich steh ja auch noch am Anfang. Beste Grüße Till
Brat W. schrieb: > hab es gestern nochmals probiert und ausgangsseitig am LM einen 1uF - > Elko (hab momentan keinen anderen da) angelötet weil die > Ausgangsspannung am LM ohne Zusatzbeschaltung etwas eingebrochen ist. > Immer beim Aktivieren des Blinker-ATtinys mit der PWM-Funktion. > > Jetzt mit Elko bleibt die Spannung bombenstabil :-) > Und der ATtiny macht zuverlässig was er soll! > > Kann das einen uC wirklich so zur Verwirrung bringen? > Hätte ich nicht gedacht, aber ich steh ja auch noch am Anfang. Wenn die Versorgungsspannung den gültigen Bereich verlässt ist das Verhalten des µC unkalkulierbar. Neben dem Kondensator am Regler-Ausgang ist es sehr wichtig, dass auch ein Kondensator sehr nahe am µC plaziert wird. Hier nimmt man üblicherweise einen 100nF Keramikkondensator. Keramik deshalb, weil der für Hochfrequenz besser ist als ein Elko. Und hochfrequente Spannungeinbrüche auf der Versorgungsspannung entstehen deshalb, weil ein digitaler Schaltkreis beim Schalten sehr kurze und hohe Stromspitzen erzeugt. Zusammen mit der Induktivität der Versorgungsleitungen (hier reichen schon wenige cm!) bricht dann die Spannung zusammen.
Dietrich L. schrieb: > ist das > Verhalten des µC unkalkulierbar. Und das ist wörtlich zu nehmen! Du (TO) hast es dir auch schon selbst bewiesen ;)
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