Forum: Fahrzeugelektronik Starthilfegerät mit Superkondensatoren (6500F)


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Peter N. (panagel1982)


Lesenswert?

Hallo zusammen…

Ich habe ein Starthilfegerät mit Superkondensatoren (6500F) gefunden.
Die Kondensatoren werden über die Restspannung der Batterie auf 14V 
geladen.
Soweit so gut.
Der Hersteller gibt ca. 200 sek. Ladezeit an.

Rechnerisch komme ich dann bei einer Konstantstromladung bei 450A

(6500F x 14V ) / 450A = 202 sek.

Ist das richtig gerechnet und wie baut man eine solche Ladungspumpe???

Peter

: Verschoben durch Moderator
von Hannes (taurus16)


Lesenswert?

Hat das Gerät denn 6500F bei 14V oder vllt eher 6500F bei 1,8V oder 
ähnliches?

Nur weil es mit 14V geladen wird, muss dies nicht die Ladespannung der 
Kondensatoren sein.

von Peter N. (panagel1982)


Lesenswert?

Kunzer CSC 1224.1

Startstrom 24V: 700 A / Elektrische Kapazität: 3.250 F
Startstrom 12V: 1.200 A / Elektrische Kapazität: 6.500 F

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Das ist wahrscheinlich genauso aussagekräftig, wie eine Powerbank mit X 
Amperestunden zu bewerben. Da werden ebenfalls Äpfel mit Birnen 
verglichen, weil die Akkukapazität sich auf 3,6V des Akkus bezieht, am 
USB Ausgang aber 5V anliegen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

Die Kapazitaet wird wohl die Summe der Einzelkapazitaeten bei 2.3V sein.
Alleine schon deshalb weil 6500F bei 14V auch bei modernen Supercaps so 
ungefaehr die halbe Groesse eine Bierkiste haette.

Ich hab im uebrigen auch so ein Teil. Grundsaetzlich funktioniert das 
gut! Vor allem hat das den Vorteil das man es dauerhaft im Kofferraum 
liegen haben kann ohne sich um den Ladezustand der Lithiumakkus wie bei 
anderen Geraeten Gedanken zu machen. Und es funktioniert auch bei 
kaelte! Da versagen naemlich im Winter die ueblichen Powerbanks aus dem 
Kofferraum.

Allerdings ist zumindest bei meinem die Bedienung so komplex das ich da 
bedenken haette es alle fuenf Jahre mal auf Anhieb hin zu bekommen. Aber 
irgendwas ist ja immer.

Vanye

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Peter N. schrieb:
> Die Kondensatoren werden über die Restspannung der Batterie auf 14V
> geladen.

Das ist mir einigermaßen schleierhaft wie das funktionieren soll, mit 
einer eigentlich fertigen Batterie einen Superkondensator soweit zu 
laden, dass dieser im Anschluss, zusammmen mit der noch fertigeren 
Batterie den Motor starten kann...
Das kann doch nur funktionieren wenn die Autobatterie durch 
Plattenbrüche zwar mehr als 50% Kapazität, dadurch aber auch extrem an 
Maximalstrom eingebüßt hat.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Richtig gut funktioniert das auch nicht.

Da ist halt ein StepUp-Wandler drin, der die tote Batterie noch töter 
macht und damit probiert, die Kondensatoren voll zu laden. Die werden 
dann an's Bordnetz geknallt und kurzzeitig hat man dann wieder 12..14V, 
die aber schnell wieder einbrechen. Also wenn der Motor nicht bei der 
ersten Umdrehung des Anlassers anspringt, funktioniert das nicht. Diesel 
vorglühen usw. kann man damit komplett vergessen. Und wenn der Motor 
anspringt, kann man gleich auf direkten Wege zum Teiletresen des 
geringsten Misstrauens düsen und sich 'ne neue Batterie einbauen 
(lassen).

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> kann man gleich auf direkten Wege zum Teiletresen des
> geringsten Misstrauens düsen und sich 'ne neue Batterie einbauen
> (lassen).
HeHe, nicht so schnell!
Kann ja immer noch der Laderegler der Lichtmaschine der Verursacher 
sein!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Das hilft bei modernen Fahrzeugen. Wenn die Batteriespannung unter 
8...9V faellt, wird nicht eingespritzt und gezuendet. Bei zB hoeherer 
Innenwiderstand bei Kaelte.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

>> [Teiletresen]
> HeHe, nicht so schnell!
> Kann ja immer noch der Laderegler der Lichtmaschine
> der Verursacher sein!
Gut, dann kannst gleich noch einen neuen Generator mit dazu nehmen, 
insofern man mit der toten Batterie und totem Generator überhaupt noch 
bis zum Teiletresen kommt. Starthilfe macht nur Sinn, wenn sich der Kahn 
hinterher elektrisch selbst am Leben halten kann. Wenn nicht, geht er 
ziemlich schnell wieder aus und dann hat man evtl. ein noch größeres 
Problem als ganz zu Anfang weil der Wagen irgendwo in der Pampa steht.

von Rolf (rolf22)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> wenn der Motor anspringt, kann man gleich auf direkten Wege zum Teiletresen
> des geringsten Misstrauens düsen und sich 'ne neue Batterie einbauen
> (lassen).

Für so ein Teil, das im Notfall bei meinem Automodell vielleicht gar 
nicht funktioniert, Geld ausgeben und es jahrelang im Kofferraum 
rumkutschieren?
Puh, da riskiere ich es lieber, mir vom Pannendienst Starthilfe geben 
lassen zu müssen.
Gut, wer eine Tour durch den Südteil der Atacama macht, braucht 
vielleicht jede denkbare zusätzliche Sicherheit. Aber in Europa?

von Marek N. (db1bmn)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Da ist halt ein StepUp-Wandler drin, der die tote Batterie noch töter
> macht und damit probiert, die Kondensatoren voll zu laden. Die werden
> dann an's Bordnetz geknallt und kurzzeitig hat man dann wieder 12..14V,
> die aber schnell wieder einbrechen. Also wenn der Motor nicht bei der
> ersten Umdrehung des Anlassers anspringt, funktioniert das nicht. Diesel
> vorglühen usw. kann man damit komplett vergessen.

Unterschätze bitte nicht, den extrem geringern Innenwiderstand solcher 
SuperCaps. Damit kannst du problemlos ne Diesel-Lok anlassen.

von Mobile (mobileteser)


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> problemlos ne Diesel-Lok anlassen

Die heutigen Normalspur Loks werden meines Wissens nach mit Druckluft 
gestartet

von Marek N. (db1bmn)


Lesenswert?

Mit Druckluft kann man leider schlecht vorglühen: 
https://www.ztr.com/article/supercapacitors-super-heroes-locomotive-starting

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Das ist mir einigermaßen schleierhaft wie das funktionieren soll, mit
> einer eigentlich fertigen Batterie einen Superkondensator soweit zu
> laden,

Nun ja, dann muss du mal einen Taschenrechner nehmen und etwas rechnen. 
:-p

So ein Auto braucht zwar grob 12V/300A zum anlassen, aber fuer unter 
eine Sekunde! Das ist eigentlich sehr wenig Energie.

Wenn deine Batterie noch 100mA bei 6V liefern kann dann musst du nur 
1-2min warten und kannst dann aus den Kondensatoren starten.

Deshalb oben meine Einlassungen bezueglich der komplexen Bedienung. So 
eine Kiste wird an die alte Batterie angeschlossen, sie laedt dann 
langsam die Kondensatorbank auf und signalisiert dann wenn die voll ist. 
Danach muss man eine Taste druecken und ein Relais schaltet nun die 
Kondensatoren Parallel mit der Batterie und die koennen locker 1000A 
liefern. Allerdings nur fuer wenige Sekunden. Darum musst du dann 
schnell starten! Es kann sogar sein das die Kiste den Zusammenbruch der 
Restspannung merkt und dann erst die Kondensatoren zuschaltet. Weiss ich 
jetzt aus dem Kopf nicht so genau.

Probleme gibt es:

1. Wenn die Batterie schon wirklich auf 0V oder so was runter ist.

2. Wenn andere Verbraucher viel Strom ueberlaengere Zeit liefern, also 
z.B ein alter /8 Diesel der erstmal eine Minute vorgluehen muss.

3. Nutzer ohne etechnische Grundlagen die von der Prozedur ueberfordert 
sind.

In normalerweise heute anzutreffenden Durchschnittsanwendungen 
funktioniert es gut. Ich hab das mal an meinem Motorrad getestet. Das 
spring dann an wie ein junger Gott auf Speed.

Vanye

von B. (overdrive)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> Unterschätze bitte nicht, den extrem geringern Innenwiderstand solcher
> SuperCaps.

Was hilft der geringe Innenwiderstand, wenn der Booster mit windigen 
(Wäsche-) Klammern mit riesigen Übergangswiderständen (2x) an den Akku 
geklemmt wird.
Der Booster startet also niemals einen großen Verbrenner alleine, 
sondern er macht nur eine (ungesunde) Schnellstladung beim Fzg-Akku.
Und der muss gefälligst gesund und ladbar sein (kein Zellenschluss etc).
Man beachte die hohen Anlaufströme (Bild).

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> (Wäsche-) Klammern mit riesigen Übergangswiderständen (2x) an den Akku
> geklemmt wird.

Der Einwand ist zwar korrekt, aber es muessen dann halt gute Klemmen 
sein.

> Der Booster startet also niemals einen großen Verbrenner alleine,
> sondern er macht nur eine (ungesunde) Schnellstladung beim Fzg-Akku.

Das gilt fuer die Teile auf LithiumIonenbasis. Aber glaub mir, es geht 
auch anders. Man muss aber schnell sein! Oder, wie ich oben sagte, der 
Booster erkennt das zusammenbrechen der Spannung und schaltet dann zu.

Ich hab gerade mal geschaut. Ein mittlerweile vollkommen veralteter 
BCAP0310 von Maxwell liefert einen erlaubten Strom von 250A aus 310F. 
Kurzschlusstrom sind ueber 1000A. Aber ja, die Anschlussklemmen muessen 
gut sein.

Deshalb sagte ich auch das die Nutzer ein paar Technische Grundlagen 
brauchen. Mit irgendwie lieblos angeklemmten Klemmen auf Schmodder wird 
das nicht gehen.
Das Motorrad von dem ich oben gesprochen habe zieht auch ueber 200A.

Koennte man eigentlich ein paar interessante Uebungsaufgaben fuer 
Studenten im ersten Semester draus machen. :-D

Vanye

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Super, wenn die Superkondensatoren es schaffen. Mein Li-Batteriebooster 
für die Hosentasche startet auch Diesel mehrmals. Allerdings besteht der 
Trick darin, nach etwas Aufladung erst mal ganz kurz zu starten, um 
das Öl umzurühren und dann nach 2-5 Minuten den Motor nach Bedarf auch 
länger orgeln zu lassen. Das wird der Super-C nicht schaffen?

von Michael L. (nanu)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Allerdings besteht der
> Trick darin, nach etwas Aufladung erst mal ganz kurz zu starten, um
> das Öl umzurühren und dann nach 2-5 Minuten den Motor nach Bedarf auch
> länger orgeln zu lassen. Das wird der Super-C nicht schaffen?

Klar schafft er das nicht. Dafür ist er aber auch nicht gedacht. Ein 
halbwegs modernes gewartetes Fahrzeug geht aber nahezu bei er ersten 
Umdrehung an. Und darum geht's, diese erste Umdrehung hinzukriegen und 
dabei sicherzustellen, daß die Spannung im Bordnetz nicht so weit 
einknickt, daß die beteiligte Elekronik nicht mehr mitmacht.

Bei Motorrädern ist es oft so, daß der Kaltstrom der Batterie bei 
niedrigen Temperaturen schon rechnerisch zum Starten nicht ausreicht. 
Die Batterie soll ja einigermaßen klein sein und man geht wohl davon 
aus, daß bei niedrigen Temperaturen eh keiner mehr fährt. Da z.B. hilft 
so ein Gerät. Früher hat man das Problem halt mit dem Kickstarten 
erschlagen aber auch da war es so, daß der Motor so eingestellt/gewartet 
sein mußte, daß der sofort anspringt. Das war früher mit Vergaser und 
Choke nicht so einfach. Heute ist das mit Einspritzung und Elektronik 
kein Probelm mehr.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> länger orgeln zu lassen. Das wird der Super-C nicht schaffen?

Kommt drauf an. Kannst du dir ja ausrechnen. Mit etwas suche kannst du 
bei Wikipedia einige Rednecks finden die sich aus Spass sowas als 
Batterieersatz eingebaut haben.

https://www.youtube.com/watch?v=z3x_kYq3mHM

https://www.youtube.com/watch?v=GPJao1xLe7w

https://www.youtube.com/watch?v=GfTrL7YhJOw

Das Problem ist nicht das starten! Das Problem sind die kleinen 
Reststroeme ueber lange Zeit. Maxwell hatte mal eine Zeitlang eine 
Batterie fuer LKWs die aus einer 12V Bleibatterie und parallel dazu ein 
paar ihre Kondensatoren bestand. Und hier bastelt einer sowas aus LiFePo 
mit Supercaps:

https://www.fpv-power.com.au/products/12vsupercapacitorhybrid25ahbattery

25Ah und 1900A Kurzschlusstrom. :)

Vanye

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Michael L. schrieb:
> Ein halbwegs modernes gewartetes Fahrzeug geht aber nahezu bei er ersten
> Umdrehung an. Und darum geht's, diese erste Umdrehung hinzukriegen und
> dabei sicherzustellen, daß die Spannung im Bordnetz nicht so weit
> einknickt, daß die beteiligte Elekronik nicht mehr mitmacht.

Meinen Diesel interessiert das nicht wenns kalt ist.
Der erwartet bei Minustemperaturen schon einige Umdrehungen ehe er zu 
leben beginnt. wieviel Vorglühstrom er sich dabei noch zusätzlich 
genehmigt weis ich nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Die Glühkerzen halbwegs moderner Diesel sind alles Schnellglühkerzen, 
die brauchen so 10..13A pro Stück. Heißt, bei meinem Sternenkreuzer 
gehen die ersten 100A alleine fürs Vorglühen drauf wenns kalt ist. Dann 
kommt's auf das Einspritzverfahren an, wie schnell ein Diesel starten 
mag, bei meinem z.B. gibts keine mechanische Kopplung mehr zwischen 
Nocken- oder Kurbelwelle und den Einspritzdüsen. Deswegen muss der 
Anlasser den Motor so lange durchdrehen, bis das Steuergerät weiß wie 
Nocken- und Kurbelwelle stehen, bis z.B. Einspritzbeginn Zylinder 1 
erreicht wird. Das sind im Extremfall zwei Umdrehungen der Kurbelwelle. 
Bis dahin muss die Common-Rail-Hochdruckpumpe auch genug Druck aufgebaut 
haben, daß damit eingespritzt werden kann.

von SolderMaster (icke_icke)


Lesenswert?

Habe auch so ein Teil.
Von HBM.
Habe letztens meinen 1,9 TDI Passat bei 0 Grad (Stand über Nacht seit 
mehreren Tagen) damit gestartet. Zum probieren, was damit geht.
Vorher die Batterie gegen eine defekte mit Restspannung 7 Volt 
getauscht.
Ohne das Gerät blinken beim Anlassen alle Lämpchen, die das Auto hat, 
munter vor sich hin und nichts passierte außer diversen Fehlermeldungen.
Mit dem Gerät orgelte er ca 5 Sekunden mit abnehmender Drehzahl und ist 
schlussendlich auch angesprungen!
Von daher: schon krass, was die Super Kondensatoren heutzutage zu 
leisten vermögen.

Innen drin simpelste Technik:
Reihenschaltung ohne Balancing (wie funktioniert das?).
- Relais
- Step-up
- Mikrocontroller (steht ja auch außen drauf, dass einer drin sei :))

von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Die Glühkerzen halbwegs moderner Diesel sind alles Schnellglühkerzen,
> die brauchen so 10..13A pro Stück. Heißt, bei meinem Sternenkreuzer
> gehen die ersten 100A alleine fürs Vorglühen drauf wenns kalt ist. Dann
> kommt's auf das Einspritzverfahren an, wie schnell ein Diesel starten
> mag, bei meinem z.B. gibts keine mechanische Kopplung mehr zwischen
> Nocken- oder Kurbelwelle und den Einspritzdüsen. Deswegen muss der
> Anlasser den Motor so lange durchdrehen, bis das Steuergerät weiß wie
> Nocken- und Kurbelwelle stehen, bis z.B. Einspritzbeginn Zylinder 1
> erreicht wird. Das sind im Extremfall zwei Umdrehungen der Kurbelwelle.
> Bis dahin muss die Common-Rail-Hochdruckpumpe auch genug Druck aufgebaut
> haben, daß damit eingespritzt werden kann.

Da muss aber nur noch bei relativ niedrigen Temperaturen vorgeglüht 
werden.

Mein AAB-Saugdiesel in meinem T4 braucht fast noch immer die 
Rudolf-Diesel-Gedenkminute, ein TDI schon fast nicht mehr. Common-Rail 
noch weniger.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> AAB-Saugdiesel
Das ist noch ein Vorkammer-Diesel, der hat noch keine Schnellglühkerzen 
und nicht genug Kompression bzw. feine Zerstäubung, um ohne Vorglühen 
anzuspringen.

Die TDIs haben Schnellglühkerzen und dazu noch eine wesentlich höhere 
Kompression, die glühen erst unter 4°C vor wenn ich das korrekt in 
Erinnerung habe. Sowas habe ich damals in meinen T3 eingebaut (110PS 
AFN). Bei diesen Motoren kann man beim Startversuch mit wenig Strom auch 
probieren, bei geringeren Temperaturen sofort ohne Vorglühen zu starten. 
Dann husten die vielleicht ein wenig und produzieren etwas weißen Rauch, 
springen aber trotzdem recht schnell an.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Reihenschaltung ohne Balancing (wie funktioniert das?).

Vermutlich nicht lange. Aber ueberleg mal wieviele Minuten die 
Kondensatoren das in 10Jahren Besitz bei gelegentlicher Nutzung 
aushalten muessen?

Vanye

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Im Sommer braucht man diese Starthilfe recht selten. Im Winter ist eine 
funktionierende Starthilfe besser, als Stuuunden auf den ADAC zu warten.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Reihenschaltung ohne Balancing (wie funktioniert das?).
Was lange hält, bringt kein Geld.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Im Winter ist eine
> funktionierende Starthilfe besser,

Ich habe die Starthilfe in den letzten 15 Jahren genau 4 mal gebraucht. 
3 Mal war dabei die Batterie (aka KFZ Starterakku) im Eimer und einmal 
hat ein Steuergerät warum auch immer die Batterie leergesaugt, beim fast 
neuen Auto. Ist danach nie wieder vorgekommen.
Wenn man eine Starthilfe öfter braucht fährt man mit einer defekten 
Batterie oder defekter LiMa.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Starthilfe besser, als Stuuunden auf den ADAC zu warten.

Wenn es kalt ist, keine Skihose zum drüberziehen dabei hat, wie 
zusätzlich Jacke, Handschuhe und Mütze, wird das eklig kalt.

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Ich habe die Starthilfe in den letzten 15 Jahren genau 4 mal gebraucht.
> 3 Mal war dabei die Batterie (aka KFZ Starterakku) im Eimer und einmal

Ich habe in den letzten Jahren den Batteriebooster öfter gebraucht, um 
fremden Autos Starthilfe zu geben. 3x Tiefgarage, 1x Parkplatz, 2x 
Schwiegermutter, 4x Nachbarn. Oft war ein Licht an oder der Akku alt. 
Zwei Akkus waren so tot, dass nicht mal Licht brannte. Da hätte man auch 
keinen Super-C aufladen können.

von B. (overdrive)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Oft war ein Licht an oder der Akku alt.

Oder LiMa/Regler defekt.
Oder stiller / unerwünschter Verbraucher.

Bei "Licht vergessen" => Bedienfehler.

: Bearbeitet durch User
von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich fuhr auch grad mit defekter Lichtmaschine.
Die Batterie wurde nicht mehr geladen.
Wenn man sich drauf einstellt, kein Radio, keine Lüftung,
keine Heizung etc zu nutzen, kann man durchaus Strecke machen.
Und nach jeder Fahrt natürlich laden.
Schon mal so als Eingewöhnung auf ein E-Auto ;-]

Man darf nur nicht einen Punkt erwischen,
wo Steuergeräte dank Unterspannung aussteigen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Ich habe in den letzten Jahren den Batteriebooster öfter gebraucht, um
> fremden Autos Starthilfe zu geben.

In dem Falle ist es vielleicht einfacher nur ein Starthilfekabel
im Kofferraum zu haben. Wenn man dann aber selber irgendjemanden
um Hilfe bittet fuehrt das heute gerne zu lustigen Diskussionen
weil die meisten gar nicht mehr wissen wie ihr Motorraum auch nur
auf geht oder wo gar die Batterie verbaut ist.

Vanye

von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> weil die meisten gar nicht mehr wissen wie ihr Motorraum auch nur
> auf geht oder wo gar die Batterie verbaut ist.

Sagen wir mal "manche" und nicht "die meisten".

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> In dem Falle ist es vielleicht einfacher nur ein Starthilfekabel
> im Kofferraum zu haben.

Starthilfekabel funktioniert NUR, wenn es bis zum Spender reicht. Das 
ist z.B. bei engen Tiefgaragen ganz selten möglich. Durch Feler wirt man 
kluck.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Thomas S. schrieb:
> Sagen wir mal "manche" und nicht "die meisten".

Solange google geht, also die Person in keinem Funkloch ist und der 
High-Speed Traffik noch nicht aufgebraucht wurde um das Video zu sehen, 
wie der Motorraum auf geht.

Das ist dann schon eine anspruchsvolle Tätigkeit und kommt daher erst in 
Teil 8 dran:
https://www.youtube.com/watch?v=4-5-FRcVCIQ

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Die TDIs haben Schnellglühkerzen und dazu noch eine wesentlich höhere
> Kompression, die glühen erst unter 4°C vor wenn ich das korrekt in
> Erinnerung habe.

Schön, wenn das bei denen so ist. Aufgrund dieses Threads habe ich heute 
Mittag mal drauf geachtet: Der Bordcomputer zeigte 6°C und die 
Glühanzeige dauerte gut 3 Sekunden, Ford-Mondeo Diesel.

> Sowas habe ich damals in meinen T3 eingebaut (110PS
> AFN). Bei diesen Motoren kann man beim Startversuch mit wenig Strom auch
> probieren, bei geringeren Temperaturen sofort ohne Vorglühen zu starten.

Ging vielleicht bei den alten Dingern. Die mir bekannten Diesel lassen 
das seit über 15 Jahren nicht mehr zu: Startknopf drücken und warten, 
bis nach 1..5 Sekunden der Anlasser anläuft.

Ob man das erfolgreich per Kondensator gepuffert bekommt?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Ford-Mondeo Diesel.
Ist kein TDI (VW).

> Ging vielleicht bei den alten Dingern. Die mir bekannten Diesel
> lassen das seit über 15 Jahren nicht mehr zu: Startknopf drücken
> und warten, bis nach 1..5 Sekunden der Anlasser anläuft.
Das ist natürlich Pech, wenn man zu viel Elektronik für die dummen 
unfähigen Autofahrer in seiner Karre drin hat. Aber ist ja so viel 
praktischer und mega modern...

> Ob man das erfolgreich per Kondensator gepuffert bekommt?
Natürlich nicht.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Gut, dann kannst gleich noch einen neuen Generator mit dazu nehmen,
Den Laderegler bekommst so für 15-20 €, die Lima kostet dann so zwischen 
80 -150 €.
Die ganze Lima zu tauschen ist bequem, kostengünstig ist der Tausch des 
Ladereglers!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

●Des|ntegrator ●. schrieb:
> Man darf nur nicht einen Punkt erwischen,
> wo Steuergeräte dank Unterspannung aussteigen.

Ja, das ist dann "Ende im Gelände"!

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Aber ist ja so viel praktischer

In der Tat. Aber das ist natürlich nichts für Menschen, die mit moderner 
Technik auf Kriegsfuß stehen.

BTT: Ich habe in 40 Autofahrerjahren bisher 2 oder 3 mal Starthilfe 
gegeben und nie welche gebraucht. Ich denke das Starthilfekabel ist nur 
aus dem einen Grund im Kofferraum: Damit diese Statistik so bleibt.

von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Vor dem Einbau eines neuen Reglers aber unbedingt mal auf die 
Schleifringe des Rotors schauen. Wenn die stark eingelaufen sind, kann 
man die auch tauschen, dafür muss aber die LiMa raus und zerlegt werden.

Da ist der Tausch gegen eine neue LiMa echt bequemer, wie Cha-woma M. 
schon schrieb.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Vanye R. schrieb:
>> In dem Falle ist es vielleicht einfacher nur ein Starthilfekabel
>> im Kofferraum zu haben.
>
> Starthilfekabel funktioniert NUR, wenn es bis zum Spender reicht. Das
> ist z.B. bei engen Tiefgaragen ganz selten möglich. Durch Feler wirt man
> kluck.

Man kann aber das Fahrzeug in der T-Garage aus der Parkbucht schieben.
----> Dann sollte man wieder den Spielraum haben, um das Starthilfekabel 
anzuschließen.

Plan B:
Man sucht sich den Hausmeister und lässt sich von dem die Steckdose 
zeigen und eine Kabeltrommel zur Leihe geben. Dann halt ein Ladegerät 
anschließen!
----> So ein Ladegerät sollte man aber auch schon haben!

Plan C: Man verzweifelt und geht zum Psychologen!

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Starthilfekabel funktioniert NUR, wenn es bis zum Spender reicht.

Also fruher hat man sein Auto geschoben, ist reingesprungen und hat 
schnell Gang eingelegt und eingekuppelt. Dann kam die Zeit wo die 
Menschen wenigstens noch ihr Auto 2m schieben konnten. Jetzt geht auch 
das nicht mehr? Da sieht man mal den Verfall der Menschheit. :-D

Vanye

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Man kann aber das Fahrzeug in der T-Garage aus der Parkbucht schieben.

Haha, dann schiebe bitte 10 Grad bergauf, falls Du keinen Automatik 
hast. Früher war alles besser...

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Man kann aber das Fahrzeug in der T-Garage aus der Parkbucht schieben.
>
> Haha, dann schiebe bitte 10 Grad bergauf, falls Du keinen Automatik
> hast. Früher war alles besser...

Es gibt Tiefgaragen mit Steigung in der Parkfläche? Interessant.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Es gibt Tiefgaragen mit Steigung in der Parkfläche?

Gibts. Die Parkdecks sind da gleichzeitig Rampe.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Vanye R. schrieb:
> Also fruher hat man sein Auto geschoben, ist reingesprungen und hat
> schnell Gang eingelegt und eingekuppelt. Dann kam die Zeit wo die
> Menschen wenigstens noch ihr Auto 2m schieben konnten. Jetzt geht auch
> das nicht mehr? Da sieht man mal den Verfall der Menschheit.

Das hat nichts mit dem "Verfall der Menschheit" zu tun, sondern mit der 
Adipositas moderner Autos.
Mein Octavia ist mit knapp über 1500kg ja inzwischen ein Kleinwagen, 
bezogen auf das Gewicht!
Zum Vergleich: Ein "obere Mittelklasse" Fahrzeug früher, der Mercedes 
W123 230E wog gerade mal knapp 1300kg leer.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> BTT: Ich habe in 40 Autofahrerjahren bisher 2 oder 3 mal Starthilfe
> gegeben und nie welche gebraucht.

Wenn man sein Fahrzeug immer abgibt und durch ein neues ersetzt bevor 
die erste Batterie den Löffel abgibt dann kann das gut sein.

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> sondern mit der Adipositas moderner Autos.

Hab ich auch schonmal gedacht. Aber auch die uebliche 1-1.2t die man 
frueher so hatte konnte man nicht einfach "so" schieben, oder man konnte 
es auf gerade Flaeche. Ich glaube eher das liegt daran das heute keiner 
mehr 155SR13 drauf hat.

Vanye

von Klaus (feelfree)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> BTT: Ich habe in 40 Autofahrerjahren bisher 2 oder 3 mal Starthilfe
>> gegeben und nie welche gebraucht.
>
> Wenn man sein Fahrzeug immer abgibt und durch ein neues ersetzt bevor
> die erste Batterie den Löffel abgibt dann kann das gut sein.

Bisher 4 Fahrzeuge, jeweils in einem Alter von ca. 3 bis 13 Jahre 
gefahren.
Man kann eine Batterie auch auswechseln, bevor sie vollständig 
ausgefallen ist.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Man kann eine Batterie auch auswechseln, bevor sie vollständig
> ausgefallen ist.

Das ist dann richtig, wenn sie anfängt zu schwächeln. Aber bei den 
Ausfällen die ich in den letzten 15 Jahren mitgekriegt habe ist zu über 
50% eine Platte innen abgebrochen.
Ich bin morgens in die Tiefgarage der Firma, und abends ging nichts 
mehr. Auch kein aufladen über Starthilfekabel eines laufenden Autos des 
Kollegen.
Einfach weil die abgebrochene Platte gar nicht mehr als 30-50A 
übertragen konnte.
Mit viel Glück und mehrfachem Umklemmen bis man eine möglichst 
niederohmige Verbindung des Starthilfekabels hatte konnte ich dann 
starten ohne dass die Steuergeräte (Golf6 Diesel) ob des 
Spannungseinbruchs den Saft repetitiv abgeklemmt haben.

Das gleiche vor gut 2 Jahren in den Alpen bei einer Wanderin, da habe 
ich dann Starthilfe gegeben.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Es gibt Tiefgaragen mit Steigung in der Parkfläche? Interessant.
Habe ich mir auch gedacht!

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

so bekommt man etwas mehr Stellfläche zusammen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Man kann eine Batterie auch auswechseln, bevor sie vollständig
> ausgefallen ist.

Nach der Antwort eines Bekannten würden sowas nur Weicheier machen. Wenn 
er liegen blieb schaffte er es fast immer, dass Frauen anhielten, die 
dann Starthilfe gaben.

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Man kann eine Batterie auch auswechseln, bevor sie vollständig
>> ausgefallen ist.
>
> Nach der Antwort eines Bekannten würden sowas nur Weicheier machen. Wenn
> er liegen blieb schaffte er es fast immer, dass Frauen anhielten, die
> dann Starthilfe gaben.

Wenn Du für ihn das Bild eines typischen Mannes darstellst, ist es 
völlig verständlich, sich bei technischen Problemen lieber an eine Frau 
zu wenden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?


Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.