Forum: Fahrzeugelektronik Anfängerfrage Auslesen/Beschreiben


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von Stefan (pixelundstein)


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Hallo liebe Community,

ich habe mich seit kurzem mit einem neuen Spleen infiziert und hätte ein 
paar Fragen, um zu entscheiden, ob ich dahinter bleibe oder besser kalt 
dusche.

Ich möchte explizit ein Eprom mit der Bezeichnung P87C575EHPN auslesen.
Es ist ein 20 Pin mit einem 8051-basierten Mikrocontroller von Phillips.

Verbaut in einem Tempomaten-Steuergerät von Delphi.

Der Gedanke dahinter:
Das Verarbeiten des eingehenden Geschwindigkeitssignals zu beeinflussen 
und einen Schalteingang zu einem Tasteingang zu verändern.
Dies dann zB. einem Stc89c516rd (relativ kompatibel) aufzupielen und 
glücklich zu sein.

Ja, diese Signale ließen sich auch bereits vor dem Steuergerät 
beeinflussen, aber dann wäre es a kein Spleen und ich könnte wie gewohnt 
warm duschen...

Angenommen der Chip wäre überhaupt lesbar, bzw nicht gesperrt:
Ich habe dieses Modell nicht in der Supportliste von Xgpro gefunden.
Hier ist aber der 87c575 zu finden:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/590768/device_list_hilo_all03_v9-12.pdf

Ich dachte an Ali´s TL866II mit Xgpro.
Nur, wie komme ich damit an die vielen Hexadezimalstellen in dem Ding?
Für günstigere Empfehlungen wäre ich natürlich dankbar.

Zu mir, beim Wissen und Erfahrungen endet es an den Pin´s der Chips.
Und ja, ich habe keine Ahnung, was ich da mache.
Aber nehmt mir bitte nicht gleich sämtliche Hoffnung.
Viele von euch haben sicherlich nicht anders angefangen.

Vielen Dank im Voraus

: Verschoben durch Moderator
von Oliver S. (oliverso)


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Stefan R. schrieb:
> Angenommen der Chip wäre überhaupt lesbar, bzw nicht gesperrt:

Angenommen, die Sonne ginge im Westen auf, könnte man lustige 
Gedankenspiele anstellen.

Tut sie aber nicht.

Oliver

von Helmut -. (dc3yc)


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Stefan R. schrieb:
> ich habe mich seit kurzem mit einem neuen Spleen infiziert und hätte ein
> paar Fragen, um zu entscheiden, ob ich dahinter bleibe oder besser kalt
> dusche.

Dusche lieber kalt (wenn du hier schon so fragst).

von Harald K. (kirnbichler)


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Um gleich die Keule rauszuholen:

Ein Tempomat ist ein sicherheitsrelevantes Gerät im Auto, daran 
bastelt man nicht herum.

Man möchte sich nicht ausmalen, was passiert, wenn sich das Ding 
aufgrund von "gepatchter" Software plötzlich entscheidet, in der 
Tempo-30-Zone Vollgas zu geben. Oder am Zebrastreifen, über den gerade 
eine Schulklasse läuft.

Schlechte Idee, ganz, ganz schlechte Idee.

von Thomas F. (igel)


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Stefan R. schrieb:
> Verbaut in einem Tempomaten-Steuergerät von Delphi.
>
> Der Gedanke dahinter:
> Das Verarbeiten des eingehenden Geschwindigkeitssignals zu beeinflussen
> und einen Schalteingang zu einem Tasteingang zu verändern.

Tempomat ist ASIL C:
https://en.wikipedia.org/wiki/Automotive_Safety_Integrity_Level#ASIL_C
https://en.wikipedia.org/wiki/ISO_26262#Part_9:_Automotive_Safety_Integrity_Level_(ASIL)-oriented_and_safety-oriented_analysis

Stefan R. schrieb:
> beim Wissen und Erfahrungen endet es an den Pin´s der Chips.

Vergiss es einfach. Für einen Laien nicht machbar.

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Um das Programm zu Ändern brauchst du seinen Quelltext. Der steht aber 
nicht in dem Chip drin, sondern ist geheimes Eigentum des Herstellers. 
Du kannst den Inhalt des Chips genau so schlecht in den Quelltext zurück 
umwandeln, wie einen Kuchen in sein Rezept und Zutaten.

Möglich wäre höchstens, den Maschinencode zu analysieren. Dafür braucht 
es allerdings sehr viel Erfahrung mit dem Maschinencode/Assembler dieses 
Prozessors und Detaillierte Kenntnisse der gesamten Schaltung. Das kann 
dir niemand im Rahmen einer Diskussion beibringen. Der allgemeine 
Begriff dafür ist übrigens "Hacken".

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan R. schrieb:
> Viele von euch haben sicherlich nicht anders angefangen.
Doch, man fängt anders an, als in einem unbekannten Programm 
herumzupatchen. Ich habe so angefangen, dass ich warmduschenderweise 
einfach das Tachosignal manipuliert habe.

Aber wenn du schon mit kaltduschen anfangen willst, dann anslysiere doch 
einfach mal bekannte 8051 Programme und finde heraus, was die machen und 
wie die es machen. Zwei Sachen sind sicher: du wirst viel lernen und 
viel Zeit brauchen.

von Stefan (pixelundstein)


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Vielen Dank für eure (teileweise) informativen Beiträge.

Oliver S. schrieb:
> Tut sie aber nicht.

Das lernt man spätestens in der 4ten Klasse, danke.
Gehen wir doch einfach mal davon aus, er ließe sich auslesen...

Helmut -. schrieb:
> Dusche lieber kalt

Wollte nur das Lesen etwas angenehmer gestalten...

Harald K. schrieb:
> ein sicherheitsrelevantes Gerät im Auto

In ein Auto kommt mir das Ding definitiv nicht!!!

Thomas F. schrieb:
> Tempomat ist ASIL C:

Respekt, Du hast wohl ein ausgeprägtes Allgemeinwissen.
Alle Achtung und danke für diese Passage.
Jedoch wird dieser Fall nicht eintreten.
Ich habe mir auch explizit dieses Modell von Delphi gewählt, da es im 
Gegensatz zu anderen Herstellern auch mechanische Hürden im Falle eines 
Worst Cases stellt. Des weiteren über einen Doppelte Gaszüge mit Öffner 
und Schliesser, die dies nochmals absichern.
Können wir bitte davon ausgehen, dass es für meinen Rasenmäher ist und 
eure Sicherheitsbedenken zur Seite stellen?
Verbauen kann und werde ich das Ding ja.
Es ging mir nur um "the next Level", für den ich euch um euer Wissen 
bittete.

Thomas F. schrieb:
> Vergiss es einfach. Für einen Laien nicht machbar.

Dessen bin ich mir (eben nur fast) ziemlich bewusst und wäre auch 
bereit, Lehrgeld dafür zu bezahlen.

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Um das Programm zu Ändern brauchst du seinen Quelltext.

Danke, dieser Mangel an Wissen fehlte mir tatsächlich.

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Möglich wäre höchstens, den Maschinencode zu analysieren.

Danke, in diese Richtung ging meine Tendenz...
Die Schaltung ist relativ simpel und lässt im Grunde fast jeden 
Anschluss auf der Platine problemlos erkennen und rückverfolgen.

Darf man hier eigentlich "Hacken" sagen? ;)

Lothar M. schrieb:
> Ich habe so angefangen, dass ich
> einfach das Tachosignal manipuliert habe.

Das war mein erster Gedankengang und reichte bis zur zusätzlichen 
Platine im Stg. Im Prinzip ne gute und simple Sache mit viel weniger 
Aufwand.
Meinen inneren Monk stellte das aber irgendwie nicht zufrieden.
Deswegen wendete ich mich an euch.

Lothar M. schrieb:
> anslysiere doch
> einfach mal bekannte 8051 Programme

Das war gemein, so melde ich mich mit höchster Warscheinlichkeit nie 
mehr... ;)

Danke nochmals, aber zum eigentlichen Problem des Auslesens konnte mir 
nun keiner von euch helfen. So scheitere ich schon an der ersten Hürde.

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan R. schrieb:
> Angenommen der Chip wäre überhaupt lesbar, bzw nicht gesperrt

Vergiss es

Security Bit 1: When programmed, this bit has two effects on masked ROM 
parts:
1. External MOVC is disabled, and
2. EA# is latched on Reset.
Security Bit 2: When programmed, this bit inhibits Verify User ROM.

Ja, es gibt Firmen, die den Chip trotzdem auslesen können, z.B. 
https://www.break-ic.com/ .

Die willst du nicht bezahlen.

Es ist deutlich einfacher, die Schaltung um den 575 aufzunehmen und ein 
neues Programm für einen noch unprogrammierten 575 zu schreiben, daß in 
der Schaltung funktioniert. Ausnahme wäre wenn er CAN Bus nutzt und 
verschlüsselt kommuniziert.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Stefan R. schrieb:
> Dessen bin ich mir (eben nur fast) ziemlich bewusst und wäre auch
> bereit, Lehrgeld dafür zu bezahlen.

Wir reden hier von 5 Jahre langem lernen, 8 Stunden pro Tag. Bis du 
wirklich bereit dazu?

: Bearbeitet durch User
von F. (radarange)


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Ich finde, wir sollten hier nicht so demotivieren.
Das Auslesen des Chips ist mit dem richtigen Equipment kein Problem.

Ich würde mal mit supply voltage glitching anfangen, vielleicht geht's 
so schon. Das ist vielleicht etwas mehr Aufwand als die bessere Methode, 
die ich später beschreibe, aber der Vorteil ist, dass es nicht so viel 
Platz wegnimmt und auch die Lieferzeiten für das Equipment kürzer sein 
sollten.

Wenn das nicht funktioniert, empfehle ich ein FIB. Wenn man sich auf dem 
Markt ein wenig umschaut, Preise vergleicht und ein wenig warten kann, 
dann müsste man ein einfaches Setup für einen geringen siebenstelligen 
Betrag kriegen können. Damit lässt sich dann bequem der Ausleseschutz 
abtragen und ggf. auch Leitungen neu kontaktieren.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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F. schrieb:
> müsste man ein einfaches Setup für einen geringen siebenstelligen
> Betrag kriegen können

Das ist ja ein Schnäppchen! Wie viele tausend Rasenmäher muss er hacken, 
um die Kosten wieder rein zu holen? Oder alternativ sein Haus verkaufen, 
dann braucht er den Rasenmäher auch nicht mehr.

von Stefan (pixelundstein)


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Michael B. schrieb:
> Es ist deutlich einfacher, die Schaltung um den 575 aufzunehmen und ein
> neues Programm für einen noch unprogrammierten 575 zu schreiben, daß in
> der Schaltung funktioniert. Ausnahme wäre wenn er CAN Bus nutzt und
> verschlüsselt kommuniziert.

Danke Michael,
so wird mein Duschwasser merklich kälter.
CAN Bus existiert nicht.
Ein neues Programm würde meine Fähigkeiten schon deutlich überschreiten.

Mir fehlte es wohl trotz einiger Recherche an genügend Grundwissen, um 
soetwas überhaupt anzugehen.

Selbst der Gedanke an ein FPGA-Entwicklungsboard für eine zusätzliche 
Schaltung, um das Signal zu beeinflussen ist für mich schon grenzwertig.

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Bis du
> wirklich bereit dazu?

Ich habe den Eindruck, gerade eure Zeit zu verschwenden...

F. schrieb:
> Das Auslesen des Chips ist mit dem richtigen Equipment kein Problem

Das Lesen dieses Satzes ist wohltuend.
Die Erläuterung dazu (obwohl ich dabei schmunzeln muss, weil so cool und 
trocken) hingegen niederschmetternd.

Trotzdem danke! ;)

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Stefan R. schrieb:
> Ich habe den Eindruck, gerade eure Zeit zu verschwenden...

Das ist halt einen Job für die Ober-Nerds unter den Profis. Im ganzen 
Land findest du (rate ich jetzt mal) vielleicht 2 Personen, die das 
können. Ich gehöre nicht dazu. Ich habe früher mal ein Computerspiel auf 
PC gehackt, aber damals hatte ich auch endlose Langeweile und wusste 
nicht wohin mit mir. Insofern habe ich eine grobe Vorstellung von dem 
Aufwand.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (pixelundstein)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Das ist halt einen Job für die Ober-Nerds unter den Profis. Im ganzen
> Land findest du (rate ich jetzt mal) vielleicht 2 Personen, die das
> können.

Jepp, hab´s gecheckt! (kopfsenk)
Ich dachte mir,
och den lötest raus,
stopfst ihn in ein Lesegerät,
machst das Ding irgendwie am Rechner fest,
lädst dir ne empfohlene Software aus der weiten Welt des Internet´s,
guckst doof auf die wirren Zahlen- und Buchstabenkombinationen,
schreibst ein paar liebe Worte an die Community,
änderst dies und das,
speicherst es auf nen neuen Chip,
reinlöten uuuund simsalabim -
Kaffee trinken!

Ich dusch jetzt und kümmere mich um den letzten Punkt.

Danke nochmal an alle!

von Wastl (hartundweichware)


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Nachdem du dein Projekt offensichtlich aufgibst und viel Zeit
nicht verschwendest, kannst du dich ja um so mehr um die wichtigen
Dinge des Lebens kümmern, wie z.B. Deppenapostrophe:

Stefan R. schrieb:
> Ich dachte an Ali´s

Stefan R. schrieb:
> endet es an den Pin´s

Stefan R. schrieb:
> aus der weiten Welt des Internet´s

Siehe  http://www.deppenapostroph.info

Bitte keine Deppenapostrophe.

von Stefan (pixelundstein)


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Wastl schrieb:
> Nachdem du dein Projekt offensichtlich aufgibst und viel Zeit
> nicht verschwendest...

Aufgegeben ist es nicht, doch war dies der der verkehrte Lösungsansatz.
Das sehe ich ein und bin den Teilnehmenden für ihre erklärenden Beiträge 
sehr dankbar.
Somit werde ich mein kleines Projekt mit den mir möglichen Mitteln 
umsetzen.

Falls ich wieder mal eine Frage oder einen Gedankengang wie den 
Eingehenden habe, so werde ich auch versuchen meine Schreibweise unter 
Berücksichtigung Deiner Phobie anzupassen.

von Dieter S. (ds1)


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Wo ist denn der Tempomat verbaut (Fahrzeugtyp, eventuell auch 
Teilenummer der ECU)? Der P87C575 ist ja doch schon ziemlich alt und die 
8 kByte OTP EPROM sehr überschaubar (falls man an den rankommen sollte).

: Bearbeitet durch User
von Uwe (uhi)


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F. schrieb:
> Das Auslesen des Chips ist mit dem richtigen Equipment kein Problem.
>
> Ich würde mal mit supply voltage glitching anfangen

War eigentlich schon geklärt, ob die Schutz-Bits aktiviert sind? Mein 
erster Ansatz wäre, die Testpunkte für den Debug-Port zu identifizieren, 
ein passendes Interface zu besorgen und mal zu schauen, was das Teil 
sagen möchte. Ich kenne einige Beispiele, wo Controller, die theoretisch 
hätten "zu" sein können, ganz einfach auslesbar waren. Aktuelles 
Beispiel hier: 
https://github.com/uhi22/Ioniq28Investigations/tree/main/VESS_VirtualEngineSoundSystem#how-to-read-the-controllers-memory

Auch den ausgelesenen Code zu analysieren ist eine lösbare Aufgabe. Im 
FOC-Thread hab ich verstanden, dass die Jungs dort die Originalsoftware 
patchen um den Motorregler zu tunen. Wenn man Muße, Zeit und Talent hat, 
geht das. Es gibt gut beschriebene Beispiele, z.B. 
https://medium.com/techmaker/reverse-engineering-stm32-firmware-578d53e79b3 
oder Google "Ghidra reverse engineering".

Ich find's schade, dass man einen motivierten Einsteiger nicht einfach 
mal lernen lässt. Was dann tatsächlich geht oder nicht geht, sieht er 
dann schon, aber bis dahin gibt's viel spannendes zu entdecken.

von Uwe (uhi)


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Dieter S. schrieb:
> 8 kByte OTP EPROM

Oh, das macht es schwieriger. OTP wäre "one time programmable", also 
fällt der Ansatz "auslesen, patchen, programmieren" leider aus. Außer 
man besorgt sich eine Stange davon und lötet jedes Mal einen neuen ein.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Uwe schrieb:
> Mein erster Ansatz wäre, die Testpunkte für den Debug-Port zu identifizieren

wenn er denn einen hätte. Den Luxus gab es damals noch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


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Uwe schrieb:
>
> Auch den ausgelesenen Code zu analysieren ist eine lösbare Aufgabe.

In diesem Fall sicher machbar (falls man an den Code rankommt). Der 
80C51 ist relativ einfach und im Homecomputer-Zeitalter (vor vielen 
Jahrzehnten) wurden ROMs vergleichbarer Größe ohne Hilfmittel wie IDA 
Pro oder Ghidra analysiert. Alles nur eine Frage des Aufwands den man 
investieren will.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (pixelundstein)


Angehängte Dateien:

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Dieter S. schrieb:
> Wo ist denn der Tempomat verbaut

Er wird eigentlich in BMW-Motorrädern verbaut.
Dieser ist aus einer K1200LT. Die Auswahl war aufgrund der hochwertigen 
und durchdachten Bauweise mein Favorit.

Uwe schrieb:
> also
> fällt der Ansatz "auslesen, patchen, programmieren" leider aus.

Ja, leider ist das Eprom OTP
Da es Die Dinger nicht wirklich zu Hauf gibt, dachte ich eben an eine 
wiederbeschreibbare Alternative wie zB. einem STC89C516RD.

Dieter S. schrieb:
> (falls man an den Code rankommt)

Das ist ja meine erste Hürde, wegen der ich hier bin.

von Dieter S. (ds1)


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Stefan R. schrieb:
>
> Das ist ja meine erste Hürde, wegen der ich hier bin.

Man müßte den Mikrcocontroller auslöten, erst dann kann man versuchen 
den Code auszulesen (oder feststellen dass das Auslesen gesperrt ist). 
Die Frage ist ob es noch genügend derartige Steuergeräte gibt damit man 
das Auslöten riskieren kann (wenn es schiefgeht sollte man idealerweise 
bezahlbar an Ersatz kommen).

: Bearbeitet durch User
von Stefan (pixelundstein)


Angehängte Dateien:

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Dieter S. schrieb:
> Man müßte den Mikrcocontroller auslöten

Das wäre wohl das kleinste Problem. Und mit einem Sockel wäre auch der 
Test vereinfacht.
Dazu hätte ich jedoch gerne zuerst die passenden Peripheriegeräte und 
einen Lichtblick ob des Erfolgs.

Im Anhang habe ich die beiden genannten Chips gegenübergestellt.
links der verbaute P87C575EHPN, rechts der alternative STC89C516RD

von Uwe (uhi)


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Das Datenblatt liegt hier: 
https://www.digchip.com/datasheets/parts/datasheet/364/87C575-pdf.php
Die Bilder 36 und 37 verraten, wie man auslesen kann. Man braucht ca. 15 
Adress- und Steuerleitungen und bekommt 8 Bit parallel.
Also auslöten (erste Hürde) und einen Programmer besorgen oder bauen 
(zweite Hürde).

von Dieter S. (ds1)


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Stefan R. schrieb:
>
> Das wäre wohl das kleinste Problem. Und mit einem Sockel wäre auch der
> Test vereinfacht.
> Dazu hätte ich jedoch gerne zuerst die passenden Peripheriegeräte und
> einen Lichtblick ob des Erfolgs.

Mein Elnec Programmer kann mit dem P87C575 umgehen und ihn auslesen 
(falls er nicht gesperrt ist). Wenn Du den P87C575 auslöten kannst und 
ihn mir schickst kann ich es ausprobieren. Schick mir eine PM falls Du 
es so machen möchtest.

von Wastl (hartundweichware)


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Stefan R. schrieb:
> Somit werde ich mein kleines Projekt mit den mir möglichen Mitteln
> umsetzen.

Na dann bist du ja die nächsten paar Jahrzehnte beschäftigt,
sofern du nicht einen siebenstelligen Betrag ausgeben wirst.

von Stefan (pixelundstein)


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Uwe schrieb:
> einen Programmer besorgen oder bauen

So war auch mein Plan. Nur leider finde ich nichts "von der Stange", das 
den Rahmen des zu opfernden Lehrgeldes passt.
Hast Du eine Idee?

Dieter S. schrieb:
> Mein Elnec Programmer kann mit dem P87C575 umgehen

Das wäre ja megasuper!
Darauf würde ich gerne zurück kommen, denn dieser liegt ausserhalb des 
Budgets.


Nichtsdestotrotz bräuchte ich ja selbst etwas Adäquates zum 
Wiederbeschreiben.

Da das Thema nun doch Formen annimmt, hätte ich jedoch zuerst gerne ein 
zweites Exemplar organisiert, mich um alternative Chips gekümmert und 
einen Programmer besorgt.

Nur bei letzteren tappe ich noch im Dunkeln

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Stefan R. schrieb:
> Nichtsdestotrotz bräuchte ich ja selbst etwas Adäquates zum
> Wiederbeschreiben.

Der Chip ist (wie gesagt) nicht wieder beschreibbar.

von Stefan (pixelundstein)


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Wastl schrieb:
> Na dann bist du ja die nächsten paar Jahrzehnte beschäftigt,
> sofern du nicht einen siebenstelligen Betrag ausgeben wirst.

Durch Verzicht mancher Modalpartikel könntest Du Deine Aussagen 
angenehmer gestalten.
Bitte berücksichtige dies aufgrund meiner angepassten Schreibweise.

Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Der Chip ist (wie gesagt) nicht wieder beschreibbar.

Die Bezeichnung OTP hab ich nicht übersehen. Deswegen bräuchte es ja 
auch ein Äquivalent.

von Harald K. (kirnbichler)


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Warum nur glaube ich nicht an das Märchen vom Rasenmäher?

von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Warum nur glaube ich nicht an das Märchen vom Rasenmäher?

Warum kommt es mir völlig abstrus vor, die Sensorwerte, also 
Geschwindigkeit und vielleicht Bremspedal, bei einem Tempomaten zu 
manipulieren ?

"Herr Wachtmeister, Herr Wachtmeister, Ihr Radargerät muss die 80km/h 
falsch anzeigen, mein Tempomat steht auf 50 ?"

"Egal ob ich bremse oder nicht, mein Tempomat hält das Tempo".

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Warum kommt es mir völlig abstrus vor, die Sensorwerte, also
> Geschwindigkeit und vielleicht Bremspedal, bei einem Tempomaten zu
> manipulieren ?

Was ich mir an etwas anderer Stelle vorstellen könnte, wäre eine 
Änderung der Wertevorgabe. Der Tempomat bzw. Limiter in meinem Auto 
lässt mit einfachem Antippen des Hebels nur ein Verstellen in ganzen 
10-km/h-Schritten zu. Für kleinere Schritte kann man durch längeres 
Antippen die Geschwindigkeit um jeweils 1 km/h erhöhen.

Ich hätte gerne 5-km/h-Schritte.

Das aber ist sicher nicht eine Funktion des Tempomaten/Limiters, sondern 
irgendwo in den Tiefen des Bordcomputers vergraben. Der kann auch in 
8-km/h-Schritten arbeiten, wenn nämlich die Zweitanzeige des Tachos auf 
mph umgestellt wird. Der Zeiger zeigt weiterhin km/h an, aber die 
numerische Anzeige und auch der Tagestouren- und Gesamtstreckenzähler 
zeigt Meilen an.  Der Tempomat/Limiter wird in diesem Fall in 
5-mph-Schritten verstellt ...

Die Verbrauchsanzeige kennt dann auch mpg ("miles per gallon"), aber es 
ist unklar, welche Gallone sie meinen, und was das überhaupt soll; in 
Großbritannien, dem einzigen Meilen nutzenden Land, in dem ich mein Auto 
gelegentlich bewege, haben sie Gallonen nur im Museum**, und die sind 
dann auch noch größer* als die aus dem Land der niveaulosen Großmäuler.
Das Auto ist von einem deutschen "Premium"-Hersteller und durchaus auch 
für den britischen Markt produziert worden.

Ist also "nur" Software, aber an die kommt natürlich niemand ran. Ich 
versuch's auch gar nicht, vorher werd' ich mir eh' ein anderes Auto 
anschaffen müssen.

*) "imperial" Gallon ~ 4.546 l, US Gallon 3.785 l

**) Großbritannien ist anderslautenden Gerüchten zum Trotz fast 
vollständig metrisch, das einzige, was nicht metrisch ist, sind 
Entfernungs- und Geschwindigkeitsangaben im Verkehr und das Volumen von 
Milch und Bier (wobei es die beiden auch in metrischer Form gibt. Ein 
Pint aber ist genau der eine Schluck mehr, der dem halben Liter Bier 
fehlt ...).

Die größere der beiden Gallonen wird nur noch auf ein paar karibischen 
Inseln genutzt.

von Uwe (uhi)


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Stefan R. schrieb:
> So war auch mein Plan. Nur leider finde ich nichts "von der Stange", das
> den Rahmen des zu opfernden Lehrgeldes passt.
> Hast Du eine Idee?

Leider nichts wirklich konkretes. Vor ca. 30 Jahren hatte ich mal so 
'was in der Art gebaut mit ca. 4 Stück DS8212 (8-Bit-Latch mit 
Tristate), am PC-Parallelport. Heutzutage hätte ich erwartet, dass man 
soetwas fertig und günstig bekommt. Wenn der Spaß am Basteln im 
Vordergrund steht, dann halt mit Arduino, leider hat der nicht genügend 
Pins, was man aber mit Seriell-zu-Parallel-Schieberegistern (zB 74HC595) 
lösen könnte. Oder einen anderen Controller suchen, der genügend Pins 
hat.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Die größere der beiden Gallonen wird nur noch auf ein paar karibischen
> Inseln genutzt.

Die USA scheinst du zu vergessen...

Neben Uganda und Myanmar wohl das einzige nicht-metrische Land.

Da werden Frauen in stone gewogen

und das Dezimalsystem ist denen fremd.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> und das Dezimalsystem ist denen fremd.

Wird von Trump abgeschafft, per Dekret.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Die USA scheinst du zu vergessen...

Die nutzen die kleinere der beiden Gallonen.

von H. H. (hhinz)


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Harald K. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Die USA scheinst du zu vergessen...
>
> Die nutzen die kleinere der beiden Gallonen.

Damit die Spritpreise niedriger sind....

von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Die USA scheinst du zu vergessen...
>
> Die nutzen die kleinere der beiden Gallonen.

Ja und ? Damit ist doch (jedem ausser dir) klar welche Gallone gemeint 
ist:

Harald K. schrieb:
> Die Verbrauchsanzeige kennt dann auch mpg ("miles per gallon"), aber es
> ist unklar, welche Gallone sie meinen

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Damit ist doch (jedem ausser dir) klar

Nein. Es geht um ein Fahrzeug für den europäischen Markt, nicht um ein 
Fahrzeug für den US-Markt. Und in Großbritannien wird die (größere!) der 
beiden Gallonen zwar nicht mehr aktiv verwendet, es gibt sie aber noch.

Und tatsächlich: Britische Verbrauchsangaben in mpg ("miles per gallon") 
beziehen sich auf die "imperiale" und nicht auf die US-Gallone.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Nein. Es geht um ein Fahrzeug für den europäischen Markt, nicht um ein
> Fahrzeug für den US-Markt.

Der Hersteller baut für weltweiten Einsatz.

Auch wenn es wirme mein alter Volvo 480 nie in den USA verkauft wurde 
konnte es natürlich mpg im Bordcomputer.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> konnte es natürlich mpg im Bordcomputer.

Du hast anscheinend immer noch nicht kapiert, daß es *zwei 
unterschiedliche* Einheiten namens "mpg" gibt. Die US-Variante und die 
britische Variante.

von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Du hast anscheinend immer noch nicht kapiert, daß es zwei
> unterschiedliche Einheiten namens "mpg" gibt. Die

Und du hast nicht kapiert dass in UK das metrischen System Gesetz ist 
und daher mpg immer für den US Markt sind als dem einzigen relevanten 
Land mit veralteten Masseinheiten.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Und du hast nicht kapiert dass in UK das metrischen System Gesetz ist

Ach Michael, Du hast nicht nur den Farbfilm vergessen, sondern auch 
keine Ahnung.

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