Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Digitaloszilloskop übersteuert


von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)



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Ich habe ein kleines Digitaloszilloskop, siehe Foto. Am Eingang habe ich 
eine Dreieckspannung. Diese hat nur positive Anteile. In der 
Kopplungsart AC kann man das sehr schön auf dem Bildschirm sehen wenn 
die Nulllinie in der Mitte ist. Aber in der Kopplungsart DC mit 
Nulllinie auf den unteren Rand verschoben, da ist die Eingangsstufe des 
Oszilloskops übersteuert. Meine Frage, ist das normal oder benutze ich 
das Oszilloskop falsch? Welche Übersteuerungsreserven haben Oszilloskope 
normalerweise? Wie weit kann/darf man die Nulllinie verschieben, ohne 
dass eine Übersteuerung auftritt? LG

Beitrag #7838940 wurde vom Autor gelöscht.
von Obelix X. (obelix)


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Peter T. schrieb:
> Welche Übersteuerungsreserven haben Oszilloskope
> normalerweise?

Wenn man das billigst vom billigst kauft, wird dir eine Aussage zu 
"normalerweise" nicht weiter helfen. Frage einfach mal bei Joy-it an.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Obelix X. schrieb:
> Peter T. schrieb:
>> Welche Übersteuerungsreserven haben Oszilloskope
>> normalerweise?
>
> Wenn man das billigst vom billigst kauft, wird dir eine Aussage zu
> "normalerweise" nicht weiter helfen. Frage einfach mal bei Joy-it an.

Das ist keine Antwort, allenfalls eine übellaunige Zurechtweisung.

Das Joy-It ist eher mein Viert-Oszilloskop für die Reise mit wenig 
Gepäck. Das Gerät bietet für kleines Geld 3 Funktionen: Oszilloskop, 
Signalgenerator und Bauteiletester.

Die Übersteuerungsreserve und wie weit man die Nullpunktlinie 
verschieben kann finden selten Eingang in die Datenblätter eines 
Oszilloskops. D.h. man hat ein Oszilloskop und muss es ausprobieren. Was 
sind eure Erfahrungen?

von H. H. (hhinz)


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Ich hab den Vorgänger DSO-138 hier, der hat das Problem nicht.

von Johannes F. (jofe)


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Peter T. schrieb:
> Die Übersteuerungsreserve und wie weit man die Nullpunktlinie
> verschieben kann finden selten Eingang in die Datenblätter eines
> Oszilloskops.

Wahrscheinlich deshalb, weil bei einem vernünftigen Oszilloskop (das 
auch zu Recht als solches bezeichnet werden kann) die dafür relevanten 
Baugruppen grundsätzlich so ausgelegt sind, dass keine solche 
Übersteuerung auftritt, egal wie weit der Strahl verschoben wird. Das 
ist natürlich Aufwand, der eben auch entsprechend kostet. Insofern ist 
die erste Antwort schon berechtigt.

von Motopick (motopick)


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Johannes F. schrieb:

> Wahrscheinlich deshalb, weil bei einem vernünftigen Oszilloskop (das
> auch zu Recht als solches bezeichnet werden kann) die dafür relevanten
> Baugruppen grundsätzlich so ausgelegt sind, dass keine solche
> Übersteuerung auftritt, egal wie weit der Strahl verschoben wird.

Das ist etwas zu optimistisch. :)

von Gunnar F. (gufi36)


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Peter T. schrieb:
> Ich habe ein kleines Digitaloszilloskop, siehe Foto.

Hast du den Schaltplan? Ich habe auch mal ein DSO38 gekauft, da lag 
einer bei. Ich erinnere mich nur dass ich das Frontend schrottig fand, 
wollte ein "besseres" bauen, seit dem liegt das Teil im Schrank...

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Gunnar F. schrieb:
> Ich habe auch mal ein DSO38 gekauft, da lag einer bei.

Oh, währe ganz schön, wenn du ihn mal posten könntest. Von meinem habe 
ich leider keinen Schaltplan. Der Eingangsbereich geht von 10mV/div bis 
10V/div. Keine Ahnung wie das intern realisiert ist, ich sehe da 
mindestens 2 Möglichkeiten:
1. Abschwächer /10 /10 /5 /2 die mit 4 Relais zugeschaltet werden
2. Ein Abschwächer /100 z.B. und dann ein Verstärker mit programmable 
Gain
3. Ein hochbittiger ADC und die Bereichswahl in Software

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Das ist natürlich Aufwand, der eben auch entsprechend kostet.
> Insofern ist die erste Antwort schon berechtigt.

Du kannst bei jedem Oszilloskop solche Grenzen finden. Die Frage ist 
natuerlich wo sie genau liegen. Nimm z.B an du hast ein krasses 
Tektronix fuer 10000-20000Euro und stoesst dort an Grenzen. Dann gibt es 
extra noch einen Tastkopf um diese Grenzen etwas zu verschieben:

https://www.tek.com/de/datasheet/active-power-rail-probes

Gerade mal 9000Euro und dir wird dann geholfen. :-)

Aber du siehst, die Grenzen gibt es immer.

Vanye

von Motopick (motopick)


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Vanye R. schrieb:
>> Das ist natürlich Aufwand, der eben auch entsprechend kostet.
>> Insofern ist die erste Antwort schon berechtigt.
>
> Du kannst bei jedem Oszilloskop solche Grenzen finden. Die Frage ist
> natuerlich wo sie genau liegen. Nimm z.B an du hast ein krasses
> Tektronix fuer 10000-20000Euro und stoesst dort an Grenzen. Dann gibt es
> extra noch einen Tastkopf um diese Grenzen etwas zu verschieben:
>
> https://www.tek.com/de/datasheet/active-power-rail-probes
>
> Gerade mal 9000Euro und dir wird dann geholfen. :-)
>
> Aber du siehst, die Grenzen gibt es immer.
>
> Vanye

Bist du BWLer und/oder fahrenden Besenverkaeufer?

Wenn es dir zu viel Arbeit macht, die "Grenzen" auch zu beziffern,
solltest du dir den Beitrag ueberhaupt sparen.

von Johannes F. (jofe)


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Motopick schrieb:
> Das ist etwas zu optimistisch. :)

Vanye R. schrieb:
> Du kannst bei jedem Oszilloskop solche Grenzen finden.

OK, gut, das war mir nicht bewusst. Hatte dieses Problem noch nie; muss 
aber auch zugeben, dass ich bisher noch nie in die Verlegenheit gekommen 
bin, ein Signal mit verhältnismäßig sehr großem DC-Offset im DC-Modus 
messen zu müssen, wodurch so eine starke Y-Verschiebung notwendig 
gewesen wäre. Die Kernaussage, dass normal teure Oszilloskope da weniger 
"empfindlich" reagieren, dürfte aber bleiben, denn:

Peter T. schrieb:
> Aber in der Kopplungsart DC mit
> Nulllinie auf den unteren Rand verschoben, da ist die Eingangsstufe des
> Oszilloskops übersteuert.

... bei diesen Verhältnissen sollte eine Übersteuerung ja eigentlich 
definitiv nicht auftreten. Sonst wären gescheite DC-Messungen ja nur 
schwer möglich.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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P.S.
Vermutlich hat die "Oszikruecke" des TO ueberhaupt keine aktive
Offsetspannungserzeugung. Sie subtrahiert den Offsen wohl nach der
AD-Wandlung in Software.

Ein Fall fuer die Tonne...

von Jörg R. (solar77)


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Motopick schrieb:
> (..)
> Ein Fall fuer die Tonne...

Da ist kein Platz mehr. Die Tonne ist schon voll mit Kommentaren von 
dir.

von H. H. (hhinz)


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Motopick schrieb:
> P.S.
> Vermutlich hat die "Oszikruecke" des TO ueberhaupt keine aktive
> Offsetspannungserzeugung. Sie subtrahiert den Offsen wohl nach der
> AD-Wandlung in Software.

Keine Ahnung, aber eine feste Meinung.


> Ein Fall fuer die Tonne...

Deine Meinung.

von Motopick (motopick)


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Jörg R. schrieb:
> Motopick schrieb:
>> (..)
>> Ein Fall fuer die Tonne...
>
> Da ist kein Platz mehr. Die Tonne ist schon voll mit Kommentaren von
> dir.

Ja, sehr schoen.

Typischerweise gibt es von dir nicht mal eine Mutmassung, wie es
zu so einem verkorksten Ergebnis kommen kann. So kennt man dich.

Ich glaube bei dir brennt "oben" kein Licht. Reparier das mal.

von Motopick (motopick)


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H. H. schrieb:
> Motopick schrieb:
>> P.S.
>> Vermutlich hat die "Oszikruecke" des TO ueberhaupt keine aktive
>> Offsetspannungserzeugung. Sie subtrahiert den Offsen wohl nach der
>> AD-Wandlung in Software.
>
> Keine Ahnung, aber eine feste Meinung.

Eine feste Meinung ist die Basis fuer jeden Diskurs.


>> Ein Fall fuer die Tonne...
>
> Deine Meinung.

Allerdings.

von Ralf X. (ralf0815)


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Motopick schrieb:
> Ein Fall fuer die Tonne...

Du hast wohl ausschliesslich o.b. in der Werkzeugkiste.
Damit kann man ja lt. Herstellerangaben wirklich alles machen.

von Motopick (motopick)


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Ralf X. schrieb:
> Motopick schrieb:
>> Ein Fall fuer die Tonne...
>
> Du hast wohl ausschliesslich o.b. in der Werkzeugkiste.
> Damit kann man ja lt. Herstellerangaben wirklich alles machen.

Ich lese die Spezifikation und wenn es noetig ist, auch das Manual.
Da ist wenig Platz fuer Ueberraschungen.
Ich kaufe aber auch keine Plastebecher aus China.

von H. H. (hhinz)


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Motopick schrieb:
>>> Ein Fall fuer die Tonne...
>>
>> Deine Meinung.
>
> Allerdings.

Selbsterkenntnis.

von Motopick (motopick)


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H. H. schrieb:
> Motopick schrieb:
>>>> Ein Fall fuer die Tonne...
>>>
>>> Deine Meinung.
>>
>> Allerdings.
>
> Selbsterkenntnis.

Selbstverstaendlich.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Motopick schrieb:
> Plastebecher aus China


Besser Plaste und Elaste aus Schkopau verwenden.

mfg

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Motopick schrieb:
>
> Ich kaufe aber auch keine Plastebecher aus China.

Dann ist Dein Leben aber ziemlich armselig. Deinen Kommentar hast Du 
sicher mit einer Zuse Z3 geschrieben  gelle?

Old-Papa

von Gunnar F. (gufi36)


Angehängte Dateien:

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Motopick schrieb:
> Vermutlich hat die "Oszikruecke" des TO ueberhaupt keine aktive
> Offsetspannungserzeugung. Sie subtrahiert den Offsen wohl nach der
> AD-Wandlung in Software.
>
> Ein Fall fuer die Tonne...

Nein, das hat er nicht. Das DSO038 basiert auf einem STM32F103 (o.ä.?) 
und der hat keinen DAC. Die Triggerschwelle wird per PWM gestellt...
Nur warum musst du darüber so einen hochnäsigen Kommentar geben? Meins 
hat mich bei ebay 13€ gekostet, da sollte es selbstverständlich sein, 
dass der nicht dasselbe kann wie wesentlich teurere Geräte. Das Teil 
kann was es kann und das ist in etwa im Audiospektrum Amplitudenverläufe 
darstellen.
Als ich 13 war, war mein erstes "Oszilloskop/LogicAnalyzer" ein paar 
LED, die ich im Dunklen an einem Holzstab hin- und hergeschwenkt hatte. 
Damals hätte ich wochenlang gejobbt für so ein klassse 
Digitalspeicher-Oszilloskop!
Anbei die gewünschten Schaltungsunterlagen.

von Motopick (motopick)


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Was beklagst du dich dann. Du hast etwas bekommen was wohl auch
nicht mehr als 13 Euro Wert ist. Fuer Risiken und Nebemwirkungen
beachten sie auch den Beipackzettel.

Im uebrigen lag ich wohl richtig mit meiner Annahme, dass das
Offset nur "wegsubtrahiert" wird. Darauf haettest du auch selbst
kommen koennen. Neben dem "Viert-Oszilloskop" waeren die anderen
drei dabei vielleicht huelfreich gewesen.
Aber eben nur: waeren gewesen.

von Gunnar F. (gufi36)


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Motopick schrieb:
> Im uebrigen lag ich wohl richtig mit meiner Annahme, dass das
> Offset nur "wegsubtrahiert" wird. Darauf haettest du auch selbst
> kommen koennen. Neben dem "Viert-Oszilloskop" waeren die anderen
> drei dabei vielleicht huelfreich gewesen.
> Aber eben nur: waeren gewesen.

Falls du mich meinst: Du bist sowas von auf dem Holzweg....
Ich bin nicht der TO.
Aber geh deinen Weg weiter!

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Gunnar F. schrieb:
> Falls du mich meinst: Du bist sowas von auf dem Holzweg....
> Ich bin nicht der TO.
> Aber geh deinen Weg weiter!

Vielen Dank für den Schaltplan vom DSO138. So ganz schrottig finde ich 
das "Frontend" vom DSO138 gar nicht, man könnte sich am TL084 stören 
aber das mit den Schiebeschaltern mit 3 Positionen ist doch für ein 
Billigst Oszilloskop ganz elegant gelöst. Eine aktive Offsetverschiebung 
hat das DSO138 ja nicht. Mit ein bisschen Nachdenken könnte man 
vielleicht ein Poti nachrüsten?


Vielleicht schraube ich mein Joy-It mal auf, bin schon etwas neugierig, 
wie dort die Bereichsumschaltung gemacht ist.

LG

von H. H. (hhinz)


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von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Gunnar F. schrieb:
> mein erstes "Oszilloskop/LogicAnalyzer" ein paar LED, die ich im Dunklen
> an einem Holzstab hin- und hergeschwenkt hatte

Gefällt mir 😃 Da möchte ich sagen :
"Wer das Holzstaboszilloskop nicht ehrt, ist des Spektrumanalysators 
nicht wert!"

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